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Metalls äußern, wogegen an anderen Stellen das Potential positiveren Wertes, mit dem man gewöhnlich auf einem elektrisch leitenden Belag, der lückenhaft ein Metall bedeckt, rechnet. In Kürze kann man sagen, daß ein Metall als Ganzes aktiv ist, falls auf seiner Oberfläche unbedeckte Flächen überwiegen. Das Metall ist passiv, falls es umgekehrt auf genügend großer Fläche vom Belag bedeckt ist. Wichtig ist dabei, daß das Metall im aktiven Zustand als Ganzes praktisch das Potential des sich lösenden Metalls aufweist, wogegen es im passiven Zustand ein bedeutend positiveres Potential zeigt. Das ent spricht dem kathodischen Vorgang, der sich auf dem Belag abspielt. Man muß dabei natürlich auch auf die Ohmschen bzw. elektrolytischen Widerstände auf beiden Flächen Rücksicht nehmen. Eine Erhöhung des Widerstandes an aktiven Stellen ruft die Metallpassivierung hervor, dagegen fördert eine Ver minderung desselben Widerstandes im Vergleich zum Widerstand des Belages die Aktivierung des Metalls, d. h. seine Auflösung bzw. Korrosion. Obwohl die vorhergehende Erwägung nicht alle Folgen, die sich aus der Passivität der Metalle ergeben, erschöpft, ersieht man daraus, daß atmosphärische Einflüsse nicht nur auf das eigentliche Metall wirken müssen, sondern auch auf seine Belage. Dieser Einfluß kann entweder die Passivierung des Metalls oder seine Aktivierung zur Folge haben, was sich entweder in der erhöhten Widerstands fähigkeit des Metalls äußert oder in der Betonung seiner Korrosion. Manche Behandlungsvorgänge trachten die Passivierung bzw. Passivität zu Schutzzwecken auszunützen. Das ist z. B. das Chromatieren kleinerer Gegen stände, die gründlich entrostet und ordentlich entfettet in eine Lösung von Chrom-(VI)-oxyd, zu dem ein wenig Zink-(II)-oxyd, gegeben werden. Auf der Oberfläche der eingetauchten Gegenstände entsteht ein feiner oxydischer bzw. Chromatbelag, der die so behandelten Gegenstände vor Rosten schützen kann, allerdings nur unter gemäßigten atmosphärischen Bedingungen. Die Passi vierung von Metallen erreicht oder verwirklicht man durch Herstellen unlös licher chemischer Verbindungen auf der Metalloberfläche. Dabei enthält die entstehende Substanz, die das Metall schützen soll, gewöhnlich das Kation des geschützten Metalls, wodurch der Vorteil der chemischen Verankerung in seine Oberfläche bedingt ist. Bedenkt man, daß die Unlöslichkeit der aus geschiedenen Verbindungen mehr oder minder begrenzt ist, kann man keine besondere Korrosionswiderstandsfähigkeit in aggressiverem Milieu erwarten. Dies gilt nicht nur vom Brünieren, Eloxieren, sondern auch vom Phospha tieren bzw. von anderen chemischen Oberflächenbehandlungen von Metallen. Die Unlöslichkeit der passivierenden Belage erhöhen wir durch verschiedene Arten von Imprägnierung bzw. durch Aufträgen von Belagen mannigfaltiger, meist organischer Natur. Bisher sprachen wir vornehmlich vom Rosten des Eisens wie von einer durch gängigen Erscheinung. Nun wollen wir den Mechanismus dieses Vorganges in