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Adsorptionsfilm, der die Diffusionsvorgänge an der Oberfläche des geschützten Metalls bremst. Ihre Wirkung an kathodischen Stellen wird durch erhöhte Vorspannung von Wasserstoff erklärt, wogegen sie an anodischen Stellen durch Elektronenfesselung, bevor sich diese an den kathodischen Stellen gel tend machen können, zustande kommen. Die Adsorptionsinhibitoren sind nicht nur in wäßrigem Milieu wirksam, son dern auch in der Gasatmosphäre, wo sie die Metalle vor der Wirkung von Wasser und verschiedenen Dämpfen schützen. Man verwendet sie mit Erfolg auch in Konservierungsölen und anderen Schutzmitteln, wie z. B. in Papier packungen, die mit organischen Verbindungen salpetriger Säure, wie z. B. Nitriten, primären und sekundären Nitrosaminen, imprägniert sind. Weiter können es Diisopropylamin, Oxazin, Morpholin usw. sein. Die Dämpfe dieser Verbindungen müssen bei 20 °C einen Partialdruck von mindestens 0,0002 mm Hg haben. Unter diesen Bedingungen kommt es nicht einmal in feuchter Atmosphäre zur Korrosion. In der Entrostungstechnik muß man auch die Vorgänge nach beendetem Entrosten beachten. Hier kann man nur einige grundsätzliche Bemerkungen allgemeiner Natur, und zwar vor allem zur Spülung der entrosteten Gegen stände, machen. Beim Entrosten bei Laboratoriumstemperatur, wo keine oder, genauer gesagt, nur schwache Beläge, die eventuell unzusammenhängend und porös sind, entstehen, hat die Spülung mit warmem oder kaltem Wasser nach Abtrocknen an der Luft ein örtliches Anlaufen mit Rostfarben zur Folge. Man kann dem abhelfen, indem man die abgespülten Gegenstände in trocke nen Sägespänen trocknet und dann sofort mit gutem öl konserviert. Die Spülung mit Wasser kann man umgehen, indem man die entrosteten Gegen stände mit reinem Entroster abspült und frei an der Luft bei Laboratoriums temperatur trocknen läßt. Dabei achtet man darauf, daß an den Gegenstän den nicht zuviel Entroster haftenbleibt, denn an solchen Stellen käme es zu unerwünschter und übermäßiger Entwicklung von Eisenphosphaten. Dieser Vorgang ist, falls er ordentlich ausgeführt wird, nur an Gegenständen ohne bedeutendere Profile erfolgreich. Beim Entrosten in der Wärme, wo zusam menhängende Phosphatschichten entstehen, kann man die Gegenstände auf ähnliche Weise abspülen und trocknen wie bei der üblichen Phosphatierung. Im ganzen kann man sagen, daß das eigentliche Entrosten bei Benutzung eines geeigneten Mittels nicht so schwierig ist wie dann die Behandlung der entrosteten Gegenstände, damit sie unter den gegebenen Bedingungen und Anforderungen nicht wieder rosten. Am besten bewährte sich die Spülung mit warmer 3 %iger Phosphorsäure, der ein wenig Eisenspäne zugesetzt wurden. In unseren Laboratorien benützen wir eine Zweistufenspülung, um die Reinheit der letzten Spülungslösung zu gewährleisten. Nach beendigter Spülung wischen wir die Gegenstände mit