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mäßiger Dusche, drei Stunden intensiver Dusche mit starkem Strom ohne Bestrahlung und dem einstündigen Gefrierprozeß (— 25 °C) in einem selb ständigen Eiskasten bei normaler Luftfeuchtigkeit besteht. Siebzehn dieser ununterbrochenen Zyklen können ungefähr wie ein einjähriger Witterungs einfluß gewertet werden. Dazu ist zu bemerken, daß die in den USA genormten Zyklen nicht unserem innereuropäischen Wetter entsprechen. Der englische Apparat arbeitet mit einem 24 Stunden dauernden Zyklus, der 40 Minuten nur Bestrahlung, 7 Stunden 20 Minuten Bestrahlung und Dusche, 4,Stunden nur Dusche, 8 Stunden Bestrahlung und Dusche und 4 Stunden lediglich Dusche beinhaltet. In sowjetischen Konstruktionen werden die Muster ab wechselnd folgenden Eingriffen ausgesetzt: a) 10 Minuten künstlicher Regen, b) 20 Minuten infrarote Bestrahlung mit Erwärmung auf etwa 40 bis 60 °C, c) 66 Minuten Bestrahlung mit einer Bogenlampe, wobei die Muster in den Grenzen von 40 bis 49 °C erwärmt werden, d) 30 Minuten ultraviolette Bestrahlung bei einer Temperatur von 20 bis 30 °C. Ein beschriebener Zyklus entspricht beiläufig der normalen, natürlichen Wetterwirkung eines Tages. Den Einfluß von Atmosphärilien erforscht man auch durch direktes Aussetzen in natürlicher Atmosphäre. Für diese Prüfungen durch direkte Bewetterung verwendet man entweder geschlossene Einrichtungen, in denen die Proben vor Niederschlägen geschützt sind, oder häufiger offene, in denen die Muster allen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, einschließlich Regen, Schneefall usw. Über die Verläßlichkeit und Eindeutigkeit der Prüfungen mittels natürlicher oder verschärfter künstlicher Bewetterung hat man trotz zahlreicher For schungen noch nicht entschieden. Fest steht, daß man mit ihnen zu bestimm ten Vergleichsresultaten kommt sowie zur beiläufigen Dauerhaftigkeit der geprüften Materiale und ihrer Oberflächenbehandlungen. Die Weatherometer haben einen für viele Zwecke unerschwinglichen An schaffungspreis. Sie werden deshalb durch Prüfungskammern ersetzt, mit einem durch passende chemische Mittel zurechtgemachten oder vernebelten Luftraum. Nach ihrer Beschaffenheit unterscheidet man: a) Nebelkammern, deren Luftraum bei Laboratoriumstemperatur mit einem feinem Wassernebel ausgefüllt ist. b) Tropische oder feuchte Kammern mit einem Luftraum, der bei 40 °C voll kommen mit Wasserdampf gesättigt ist. c) Salzkammern, deren Luftraum bei passender Temperatur mit einer wäßrigen Lösung, gewöhnlich 1 bis 3% Natriumchlorid, vernebelt wird. Manche Salzkammern zerstäuben künstliches Meerwasser, amerikanische Kammern arbeiten mit 20%iger Natriumchloridlösung, die bei einer Tem peratur von ungefähr 35 °C das pH in den Grenzen 6,5 bis 7,2 hat. 28