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Bei der Metallkorrosion in der Atmosphäre oder im Boden und in Wasser können verschiedene Mikroorganismen eingreifen, sei es indirekt durch ihren Stoffwechsel oder durch direkten Eingriff in die Wirkung der lokalen Elemente. Auf jeder Metallgrundlage muß man nämlich mit Stellen anodischer Natur rechnen, an denen das Metall ein größeres Bestreben zur Lösung hat als an den umgebenden Stellen, denen wir kathodische Natur zuschreiben. Die Bedeu tung der kathodischen Stellen sehen wir darin, daß sie durch ihre elektro chemische Reaktion den Verbrauch von Elektronen bewirken, die an anodi schen Stellen durch den Übergang von Metallatomen in entsprechende Kationen auftreten. Sonst entsteht ein Lokalelement. In dessen Tätigkeit können dann Mikroorganismen eingreifen, die durch ihren Stoffwechsel z. B. Sauerstoff absondern, der sich wieder an kathodischen Stellen elektrochemisch geltend macht. Das verbürgt einen gewöhnlich nicht geringen Strom des Lokalelementes sowie ein diesem Strome proportioneiles und paralleles Auf lösen der Metallunterlage an den anodischen Stellen. Mikroorganismen können in der Umgebung der kathodischen Stellen sogenannte Redoxsysteme bilden, welche sowohl reduktions- als auch oxydationsfähig sind, so daß man in ihnen mit dem Vorkommen einer bestimmten Sauerstoffkonzentration rechnen kann, die die elektrochemische Tätigkeit der kathodischen Stellen beeinflußt und so das Lokalelement in ununterbrochener Tätigkeit erhält. III. Korrosionsprüfungen bei atmosphärischen Bedingungen. Da die atmosphärische Korrosion von Metallen eine wichtige Rolle spielt, trachtet man die Dauerhaftigkeit von Metallmaterial und von Oberflächen behandlungen durch Prüfung und Beobachtung in Einrichtungen, die Wea therometer heißen, zu erkennen. In diesen Einrichtungen werden den atmo sphärischen möglichst ähnliche, aber beschleunigt wirkende Bedingungen künstlich hergestellt. Für Konservierungszwecke haben diese Prüfungen ungemeine Bedeutung. Sie sind nicht nur ein Behelf zur Bewertung der Qualität vollführter Konservationseingriffe und -behandlungen, sondern helfen auch bei der Wertung der dazu verwendeten Materialien. Wenn man von Konstruktionsdetails absieht, kann man feststellen, daß es sich bei ihnen um eine Auswahl entsprechender Quellen von ultravioletten und infraroten Strahlen handelt, mit denen man die Wirkung direkter Sonnenstrahlung nachahmt, weiter um Nachahmung der Regenwirkung mittels Duschen weichen Wassers, die auf die geprüften Muster gerichtet sind. Die Wind wirkung wird hierbei durch Einblasen entsprechend warmer Luft in den Behandlungsraum ersetzt, wozu der Raum zeitweise unter den Gefrierpunkt abgekühlt wird. Wenn man von Konstruktionsfeinheiten absieht, genügt es, festzustellen, daß amerikanische Einrichtungen nach einem Zyklus arbeiten, der aus zwanzig Stunden Belichten mit Bogenlampe unter gleichzeitiger