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Lage des Fundortes zu den beiden nächsten Importzentren und das Fehlen räumlich vermittelnder Funde wurde bereits eingangs verwiesen 16 ). Beachtung verdient die Tatsache, daß in Rommersreuth seit der angeblichen Auffindung Abb. 2. „Rommersreuth“. Etwa 2 : 5. im Jahre 1828, einem Zeitraum von 130 Jahren, kein einziger römischer Fund gemacht wurde. Naheliegender ist der Schluß, daß Martius diese Stücke mit der Absicht, seiner Überzeugung, daß Rommersreuth eine römische Gründung sei, auch nach außen hin mehr Gewicht und Beweiskraft zu verleihen, mit unrichtiger Ortsangabe versehen und publiziert hat. Wahrscheinlich sind es Funde aus dem Rheingebiet, vielleicht sogar aus dem oben angeführten Xantener Verband, doch läßt sich eine von Mutmaßungen freie Antwort kaum geben. Für uns kann es als gesichert gelten, daß die „Rommersreuther Funde“ den Charakter einer Fälschung tragen und damit auch des geringsten wissen schaftlichen Wertes entkleidet sind. '•) Die von R. Moschkau in Sachsens Vorzeit 5,1941, S. 96f., Abb. 2, publizierten 3 römischen Münzen aus Plauen (2 Asse Antoninus Pius; 1 Dupontius Marcus Aurelius aus dem Jahre 171) sind kaum als Zwischenglied zu werten, da ihre primäre Lage im Bereich der Altstadt sehr fraglich erscheint.