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ZU DEN „RÖMISCHEN FUNDEN“ AUS ROMMERSREUTH, JETZT SKALKA, KREIS AS (SR) Von Rudolf Laser H.-J. Eggers erwähnt in seiner umfassenden Arbeit über den römischen Import im freien Germanien eine römische Tonlampe von Rommersreuth, Kreis As (Asch), Tschechoslowakei 1 ). Der Fundort liegt isoliert, annähernd gleich weit vom Zentrum des römischen Importes in Mitteldeutschland, dem Raum zwischen mittlerer Saale und Harz und der Massierung des römischen Einfuhrgutes in Böhmen, dem Elbe-Moldau-Eger-Gebiet, entfernt 2 ). Dieser Fund und drei weitere römische Altsachen, ein Henkelkrug, ein kleines provinzialrömisches Gefäß und eine Kupfer- oder Bronzemünze 3 ), werden im Kreismuseum Hohenleuben-Reichenfels, Kreis Zeulenroda (Thüringen), unter der gleichen Ortsbezeichnung geführt. Da es sich bei allen in Betracht kom menden Stücken um sehr alte Funde handelt, die bereits 1828 als Geschenk in den Besitz des „Voigtländischen alterthumsforschenden Vereins zu Hohen leuben“ gelangten, rechtfertigt sich eine Überprüfung der uns zur Verfügung stehenden Quellen 4 ). Die erste Erwähnung der Funde erfolgte in der „Varis- cia“, Zeitschrift des alterthumsforschenden Vereins Hohenleuben im Voigtland, Jahrgang 1829/30, wo es auf S. 137 f. heißt: „Herr Pfarrer Dr. Martius zu Schönberg bei Adorf hatte im vorigen Jahre Nachgrabungen bei Römersreuth (Rommersreuth bei Haslau) an der böhmi schen Grenze angestellt, worüber schon in der ,Variscia" (von 1829, S. 128) das Nähere mitgeteilt wurde. Außerdem überschickte derselbe aber noch einige schon früher in der Gegend von Römersreuth zufällig aufgefundenc Alter tümer, welche sich auf den ersten Blick als römische ausweisen, nämlich eine kleine Grablaterne, 31/4 Zoll Länge, 13/4 Zoll Breite, welche auf einem Acker bei Römersreuth am 11. Oktober 1828 aufgefunden wurde (Nr. 226), ein Grab- 1) H. J. Eggers, Der Römische Import im Freien Germanien, in: Atlas der Urgeschichte, Bd. I, Hamburg 1951, S. 143, Nr. 1830, Rommersreuth. Große Übersichtskarte H 5. 2) H. J. Eggers, a. a. 0., Große Übersichtskarte. 3) Ph. Kropp, Römische Funde aus Rommersreuth im Egerlande, in: Unser Egerland 13, 1909» H. 3, S. 37, Abb. 1 und 2; St. Bolin, Fynden av romerska mynt i det fria Germanien, Lund 1926, S. 105; H. Preidel, Die germanischen Kulturen in Böhmen und ihre Träger, Kassel 1930, Bd. I, S. 164, Abb. 176, S. 171 f. “) Besonderen Dank schulde ich dem Leiter des Museums Hohenleuben-Reichenfels, Herrn Bauch, sowie dessen Mitarbeiter Herrn Sänger.