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sammenhang mit der stilisierten Tierkopffibel und dem Lanzenschuh mit massi vem Dorn sowie dem strichverzierten Gefäß innerhalb des westgermanischen Urnenfriedhofes von Dorna, Kreis Grimma, kann dafür sprechen, daß der Arm reif auch hier gleichzeitig mit den frühesten Einflüssen der Latnekultur anzu setzen ist 48 49 50 ). Im Rahmen der weiten Variationsbreite des Knotenarmringes findet das Exemplar von Seegeritz Vergleichbares in den Stücken von Kölleda, Kreis Eckartsberga (Abb. 14,1)49), sowie vom Grieshög in Seebergen, Kreis Gotha (Abb. 14,2)50). Diese weisen sämtlich ebenfalls je drei gleichmäßig verteilte Gruppen zu ebensoviel Knoten auf. Im vorliegenden Falle werden die ein zelnen Anschwellungen von verhältnismäßig breiten Querwülsten eingefaßt. An den Seebergener Ringen sind die beiderseits von einer schmalen Rippe begrenzten Knoten innerhalb jeder Gruppe noch durch Querstege unter brochen und dadurch weiter auseinandergezogen. Bei dem Stück von Kölleda treten dagegen zwischen den einzelnen Knoten nur Rippen hervor, während der Übergang nach außen unvermittelt erfolgt. Dazu zeigen die drei letzt genannten Exemplare beiderseits der plastischen Ornamentzonen je zwei im Winkel aufeinandergerichtete Schrägstrichpaare. Bei den Ringen von See bergen befinden sich davor noch vier bis sechs Querstriche, während die freien Felder durch je zwei parallele Längsstriche überbrückt werden 51 ). An dem Reif von Kölleda zieht sich über die verbleibende obere wie untere Hälfte der glatten Schauseiten noch je ein Strichpaar in flachem Bogen. Es endet beiderseits frei und ruft den Eindruck eines Spitzovals hervor 52 ). Den Armreif von Seegeritz ziert vor den äußeren Knotenwülsten jeweils nur ein einfaches Strichmuster. Infolge der Brandeinwirkung läßt sich nicht mehr feststellen, ob die beiden Linien in Form eines Winkels oder eines Spitz bogens Zusammenstößen bzw. ob sie sich überhaupt berühren. Die Würfel- augenpaare als weiteres Verzierungselement befinden sich nicht außerhalb 53 ), 48) W. Radig, a. a. 0., besonders S. 56, 58f. und Abb. 16, 17 und 19 sowie Taf. III f, m. Zur Datierung der Dornaer Funde vgl. zuletzt W. Coblenz, Einflüsse des vor- und frühkeltischen Kunsthandwerkes in Sachsen. Dresdner Wissenschaftliche Museen, Dresden und Leipzig 1956, S. 143. 49) Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Vorläufiges Nachkriegsinventar 13 738. Lit.: M. Claus, a. a. 0., S. 93 und 163; R. Hachmann, a. a. 0., Anin. 42 auf S. 46. Der ganz leicht verbogene, an einer Stelle angebrochene und matt graugrün patinierte Ring stammt aus der Sammlung Fiedler und ist beschriftet: 8. 4. 1881. 50) M. Claus, a. a. 0., S. 93, 165 und Taf. VII,6; nochmals abgebildet bei Herm. Kaufmann, Vor- und frühgeschichtliche Fundstätten im Seeberggebiet bei Gotha, Der Friedenstein 1955, Abb. 19 (und S. 8). 51) In geringfügiger Abwandlung und Ergänzung der Katalogangaben von M. Claus, a. a. 0., S. 165. 52) Dieses Muster ist der a. a. 0., S. 163, vorgelegten Beschreibung noch hinzuzufügen. 53) Ob sich hier möglicherweise außerdem weiterer Strichdekor befunden hat, muß infolge der blasigen Struktur unentschieden bleiben.