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DIE KORROSION VON METALLDENKMÄLERN UND IHR SCHUTZ Von V. Cupr und J. B. Pelikan I. Allgemeine Erwägungen über die Korrosion Die Korrosion von Metallen sowie die Bedeutung ihres Schutzes fordert die Berücksichtigung aller physikalisch-chemischen, wie auch mechanischen und anderen allgemeinen Erkenntnisse. Nur so kann man mit Erfolg Korrosions probleme zugunsten des Schutzes von Metallmaterial, besonders wenn es sich um Gegenstände von historischem oder anderem hohem Wert handelt, lösen. Deshalb fassen wir in unserer Mitteilung bedeutendere Allgemeinerkenntnisse zusammen, und zwar vor allem solche, die für das Verständnis verschiedener Schutz- und Konservierungsbehandlungen unmittelbare Bedeutung haben. Unsere Mitteilung befaßt sich ferner mit den praktischen Folgen, die aus diesen allgemeinen Erkenntnissen hervorgehen, und deren Zweckmäßigkeit in einer großen Reihe von Konservicrungsproben und -versuchen sowie eigentlichen Konservierungseingriffen bewiesen wurde. Mit anderen Worten übergeben wir hiermit der fachlichen Öffentlichkeit eine Übersicht der von uns durchgeführten Konservierungsart, die auf zahlreiche Versuche zurück ging und die die praktische Folgerung unserer Ansicht über die Theorie der Korrosion darstellt. Von Metallen wissen wir, daß sie überwiegend in kubischen oder hexagonalen Systemen, die eine große Symmetrie beim räumlichen Zusammenreihen der Atome oder deren Gruppen aufweisen, kristallisieren. Ferner ist bekannt, daß Atome in den Gitterknotenpunkten in ununterbrochenem Austausch ihrer Valenzelektronen begriffen sind, so daß diese beinahe freien Elektronen bei ihrem ständigen Wandern das Innere der Gitter um die ionisierten Atome, wie bei Atomen, denen Valenzelektronen fehlen, ansfüllen. Die Äquivalenz zwischen positiven und negativen Ladungen kann gestört werden, wenn das Gitter mit einem elektrolytischen Milieu in Berührung kommt. Will man keinen direkten Elektronenübergang zwischen Metall und Elektrolyt erwägen, kann man allgemein entweder die Wirkung ionisierter Atome oder der im elektrolytischen Medium vorhandenen Ionen zulassen. Die Entstehung der Metallkationen ist durch die Bestrebung, mit der die ionisierten Atome das Metallgitter verlassen und nach gebührender Hydra-