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archäologische Deutung in manchen Fällen ohne unterlegte, rasch folgende Höhenschichtenlinien dar. Auch ohne die archäologische Deutung durch ein fache Schraffen wird der Fachmann Befestigungssysteme leicht erkennen können. Wenn eine solche Deutung nun trotzdem gegeben wird, so hat das den Sinn, daß man unter anderem Modernes von Altem unterscheiden kann und zwingt außerdem den Bearbeiter des archäologischen Teils zu einer klar umrissenen Stellungnahme zu Wallverlauf, -höhe und Störungen. Auf der Übersichtskarte der Burgen um die Rauhe Furt (1 : 3000—Verkleine rung der vierfarbigen Darstellung im Maßstab 1 : 2000; s. d.!) haben wir nun eine solche Deutung mit wenigen Ausnahmen eingezeichnet. Die Bodendenk male heben sich damit bedeutend besser im gesamten Kartenbild ab. An drei Stellen wurden die künstlichen Anlagen nicht durch Schraffen besonders her vorgehoben, weil der Unterschied zwischen erläuterten und nur in Höhen schichtenlinien dargestellten Objekten gezeigt werden sollte. Es handelt sich dabei um den Graben und Wall vor der Goldkuppe, das Aussetzen des südlich und südwestlich der Goldkuppe gelegenen Walles bereits vor Erreichen der Mauer und die äußere Wallböschung am Nordostende der Göhrischschanze bis zum Erreichen des Steinbruchsrandes sowie die in ähnlicher Form erhal tenen Reste im Südwesten ebenfalls bis zum Steinbruch. Von der Göhrisch schanze ist damit lediglich das Stück erläutert dargestellt, das nordwestlich des alten Tores eine sich immer mächtiger erhebende Innen- und Außen böschung zeigt und schließlich nach dem Umschwenken nach Nordosten wieder ebenso abfällt. Das Nebeneinanderstellen erläuterter und unerläuterter Teile soll die Beurteilung der Wirksamkeit und Wichtigkeit schraffierter Dar stellungen erleichtern. Für unser Beispiel kommt erschwerend hinzu, daß durch die zunächst nicht beabsichtigte Verkleinerung viele Feinheiten verloren gingen und das Gesamtbild darunter leiden muß. Wir wollen nach diesen einführenden Betrachtungen auf das Gesamtgebiet und dabei vor allen Dingen auf die einzelnen Schanzen näher eingehen. Zwischen der Rauhen Furt und dem Göhrischgut schiebt sich eine Felsnase an die Elbe vor und zwingt das Tal zum Ausweichen nach Ostnordost (Abb. 2). Diese Felskuppe ist wegen des relativ guten Gesteins und der günstigen Ab transportmöglichkeiten auf der Elbe bereits im vorigen Jahrhundert im süd westlichen Teil von größeren Steinbrüchen angegangen worden, so daß heute nicht mehr der gesamte Umfang der Schanze, die sich sicherlich als Ringwall oder fast geschlossener Wall um die Bergspitze gezogen haben mag, erhalten ist. Die Brüche wurden zwar nach dem ersten Weltkrieg eingestellt, eine Wieder aufnahme des Sprengbetriebes konnte aber erst durch das seinerzeitige Heimat schutzgesetz 16 ) nach schwerem Kampf hoffentlich für immer verhindert werden. 16) Die Bemühungen wurden vor allem getragen durch die denkmalpflegerische Aktivität des seiner zeitigen Landespflegers für Bodenaltertümer in Sachsen, Dr. G. Bierbaum, und unterstützt von