SCHNURKERAMISCHE HÜGELGRÄBER IM LUCKAER FORST, KREIS ALTENBURG Ausgrabungen 1940/41 Von Gudrun Loewe Schon im vorigen Jahrhundert sind die Wälder Ostthüringens durch ihren Reichtum an schnurkeramischen Grabhügeln bekannt geworden, von denen viele den großen Rodungen der 70er Jahre zum Opfer fielen. Leider liegen über die damaligen Ausgrabungen nur sehr unzureichende Berichte vor, und das gehobene Fundgut ist zum größten Teile heute nicht mehr auffindbar. In jüngerer Zeit wurden erneut Ausgrabungen durch Bebauung und Braun kohlenabbau nötig. Ein Zipfel, der über die Westgrenze des Luckaer Forstes, die Straße Lucka -Meuselwitz, gegen Westen vorsprang, der Goldbruch, fiel zuerst der Braunkohlengrube Phönix anheim. Er muß auf geringer Fläche eine größere Anzahl Grabhügel enthalten haben, denn 1873/74 schon haben Advokat Große und Gerichtsamtmann Weber drei Hügel geöffnet, 1877 Hof- / apotheker Caro „eine Reihe von Hünengräbern“ untersucht und 1935/36 Professor Neumann und die Fundpfleger Höckner und Frauendorf weitere sechs Hügel ausgegraben 1 ). Derselbe Tagebau schritt nun während des Krieges jenseits der Landstraße und der Eisenbahnlinie Leipzig—Meuselwitz nach Osten fort und fraß sich in den Luckaer Forst hinein. Zunächst war ein Hügel in Abteilung 14 etwa 250 m östlich der 1935/36 gegrabenen sechs Goldbruch hügel gefährdet; er erhielt die Nummer 7. Die übrigen lagen zu einer Gruppe vereint etwa 1150 m nordnordöstlich von Hügel 7 zwischen der Bahnlinie und dem sogenannten Mägdesteig in Abteilung 4 unmittelbar an der für 1942 vorgesehenen Schachtungsgrenze. Hier wurden sechs Grabhügel mit den Num mern 8 bis 13 abgetragen. Während der Arbeiten erkannte die Verfasserin östlich anschließend im Stangenholz noch einen Grabhügel, der jedoch damals nicht bedroht war. Die Ausgrabung fand vom 20. August bis 31. Oktober 1941 und vom 11. Juli bis 8. August 1942 statt 2 ) (Abb. 1). E. Frauendorf, Rositz, der im Rahmen der 1) E. Frauendorf, Die Ausgrabung von schnurkeramischen Gräbern im Kreise Altenburg, 1935 I. Die Hügelgräber im Goldbruch, Flur Breitenhain bei Lucka, in: Thüringische Studien, Festschrift zur Feier des 250jährigen Bestehens der Thüringischen Landesbibliothek Altenburg, 1936, S. 1 ff. 2 ) Sie wurde in entgegenkommender Weise von der Grube Phönix unterstützt, doch konnten wegen der Kriegsverhältnisse nicht wie 1935/36 Erdarbeiter zur Verfügung gestellt werden. Der Mangel an Arbeitskräften und fachlich geschulten Mitarbeitern gab der Ausgrabung den Charakter einer Not-