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gerollte Zentrum ist plattgeschlagen und röhrchenartig eingerollt. Am Auslauf der Spirale nach dem Bügel zu nimmt diese runden Querschnitt an. Das Bügelmittel teil ist verdickt und neunmal gedreht. Ein Bügelende ist schleifenförmig als Nadel halter gebogen. Die lange Nadel besitzt am Ende zwei Querbalken und für den Durchgang der Spi rale ein rechteckiges Ohr, um das sich die Nadel kräftig oval verbreitert. Unterhalb dieser Verbreiterung bis zur Nadelspitze ist der Querschnitt rund, oberhalb und einschließlich dieser Verbreiterung D-förmig gewölbt. Die Querbalken sind auf der Schauseite oben fein schräg gekerbt, der innere Quer balken an der Kreuzung mit dem Längsstab mit einem liegenden Kreuz verziert. Zwischen beiden Querbalken sowie dem inneren Querbalken und dem Ohr quer gestrichene Dreiergruppen, die die Mitte freilassen (zwischen den Querbalken zwei mal je drei Gruppen, zum Öhr zu zweimal je zwei Gruppen), an der ovalen Ver breiterung um das Öhr ebenfalls Querstrichbündel. Bronzefarben bis braun (Moorpatina), gut erhalten. Maße: Größte Länge 33,8 cm; Spiralendurchmesser (senkrecht) 12,3 cm und 12,5 cm; Bügelhöhe 2,6 cm; Spiraldrahtquerschnitt (maximal) 0,5 cm X 0,25 cm; Nadellänge 29,6 cm; Kreuzbalken 11 cm (Endbalken) und 11,3 cm (innerer); ovale Verbreiterung 2,1 cm; rechteckiges Öhr 1 cm X 0,6 cm; Nadeldicke bis 0,4 cm; maximale Breite des Oberteiles (D-förmig) 0,8 cm; maximale Höhe 0,45 cm. Gewicht 477 g. Landesmuseum Dresden (S.: 477/56) Abb. 13 bis 15 Diese Spiralplattenfibel hat in unserem Arbeitsgebiet lediglich ein Vergleichs stück. Es stammt aus Obergurig im Kreis Bautzen und soll in einer Sandgrube am Fuße des Adlerberges 26 27 ) zusammen mit dem Rest einer zerbrochenen zweiten und gleichen Fibel vor etwa 70 Jahren gefunden worden sein. Die Stücke kamen zunächst als „Spielzeug“ in die Hände von Kindern in Mönchs- walde, und es wurde leider lediglich das erhaltene Exemplar der Roesgerschen 26) Der Mitarbeiter des Torfstichs Klaus Daate hatte das Stück in etwa 0,70 in Tiefe „gehoben“. Die Fundmeldung gab Herr Baumeister Thierbach, Mutzschen, zunächst an das Institut für Vor- und Frühgeschichte der Karl-Marx-Universität Leipzig, von wo Herr H. Quitta das Landesmuseum für Vorgeschichte in Dresden unterrichtete. Eine daraufhin vom Verfasser durchgeführte Unter suchung der näheren Umgebung der Fundstelle blieb ohne weitere Funde. Die angeregte Pollen analyse durch Frau Dr. H. Jacob hatte dagegen den gewünschten Erfolg. Um die Klärung der Fundzusammenhänge, Beobachtung bei den weiteren Torfabbauarbeiten und Feststellung neuer Funde machten sich vor allem unsere Kreishelfer Frau R. Sturm-Francke, Grimma, und Herr Lehrer R. Lehmann, Wermsdorf, verdient. 27) Archiv urgeschichtlicher Funde aus Sachsen 1903 (Ortsteil Blumenthal); R. Beltz, Die bronze- und hallstattzeitlichen Fibeln. 6. Bericht über die Tätigkeit der von der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft gewählten Kommission für prähistorische Typenkarten, in: Zeitschrift für Ethno logie XLV, 1913, S. 659fT., als Variante C der Spiralplattenfibel mit Kreuzbalkenkopf (Abb. 8 auf S. 671, im Katalog auf S. 718 unter Nr. 17 in Liste 3; dort ebenfalls unter Blumenthal); J. Frenzel, Die bronzezeitlichen Sammel- und Einzelfunde der Oberlausitz, in: Festschrift zur 25-Jahrfeier der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz zu Bautzen, Bautzen 1926, S. 24—65, hier S. 30 und Taf. IV, Fig. 1, danach auch W. Frenzel, Bilderhandbuch zur Vor geschichte der Oberlausitz, Bautzen 1929, Abb. auf S. 50 oben; E. Sprockhoff, Jungbronzezeit liche Hortfunde Norddeutschlands (Periode IV), Mainz 1937, S. 35, Karte 13, dazu S. 79.