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Das Jahresmittel des Niederschlages ist im nahegelegenen Hubertusburg 611 mm, die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 8,3° C (Julimittel 17,5° C, Januarmittel —0,7° C). Das Gelände ist im allgemeinen mehr oder weniger flachwellig; einige Porphyrkuppen ragen hervor. Große Flächen werden von diluvialen Lößablagerungen bedeckt, die verschiedene Mächtigkeit besitzen und heute durch die Verwitterung weitgehend entkalkt sind (Lößlehm). In der Nähe des ehemaligen Sees sind solche Ablagerungen bis zu 1 m mächtig, weiter südlich bei Göttwitz erreichen sie schon bis zu 4 m, und in deren untersten Schichten haben wir noch unveränderten Löß vor uns. Auf den Rücken und Kuppen erfolgt die Bodenbildung auf dem anstehenden Porphyr, dieser oder sein meist kaolinisiertes Verwit terungsmaterial sowie Geschiebelehm bilden das Liegende der äolischen Sedimente. Bei den Porphyren handelt es sich um den sog. Hubertus- burger Deckenerguß des Pyroxen-Quarzporphyrs, um den älteren Grimmaer und den Rochlitzer Quarzporphyr. Die Kaolinisierung des Porphyrver witterungsmaterials erfolgte unter Klimaverhältnissen (Tertiär), die den heutigen nicht ähnelten. Das Kaolin sowie der kaolinhaltige Geschiebelehm wirken wasserstauend und sind in Senken die Ursache für die im Werms dorfer Forst weit verbreiteten und typisch ausgebildeten Pseudogleys (glei- artige Böden nach Krauss). An Baumarten herrschen heute in der näheren Umgebung Eiche und Hain buche vor, die größeren Forsten sind jedoch mit Nadelholz bestockt. An feuch ten Stellen wächst die Erle. Die Kiefer ist ganz in der Nähe im Wermsdorf- Hubertusburger Wald auf kleinen Porphyrkuppen natürlich verbreitet. Sie findet sich aber etwa 20 km nördlich des Untersuchungsortes in der Düben- Dahlener Heide in reichem Maße und stellenweise auch auf trockenen, exponierten Standorten der Muldenhänge. Die Fichte ist heute auf vielen für sie gar nicht geeigneten Standorten angebaut. Von Natur aus kommt sie in der Umgebung im Klosterbucher Revier vor. Vermutlich ist sie auch an Teilen schattseitiger Muldenhänge heimisch und besiedelte außerdem feuchte, moorige Standorte. Etwa 20 km südlich beginnt ihr zusammenhängendes natür liches Verbreitungsgebiet (nach Dengler). Die Buche wird häufig künstlich angebaut, ist aber vereinzelt — mit Eiche und Hainbuche gemeinsam — auch natürlich vorgekommen. Die kleinen Restwäldchen im Gebiet tragen vor wiegend Eichen-Hainbuchen-Wald, z. T. mit Übergängen zum Eichen- Birken- (Kiefem-)Wald. In unmittelbarer Nähe des ehemaligen Seeufers erstreckt sich heute ein Waldstück, das sog. Lindigt; dessen Aufforstung soll um 1820 erfolgt sein. Auf der Oederkarte von 1588 ist an dieser Stelle kein Wald eingezeichnet, es war damals ein Hutungsgebiet. Um 1741 ist nach einer Karte nur ein Teil jenseits der heutigen Straße bewaldet, und bei dem Namen „Lindicht" ist ein einzelner markanter Baum eingezeichnet. — In diesem Waldstück befinden sich