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Abb. 5. Prunkaxt von Naumburg. Etwa 1 : 2. Die Prunkaxt von Naumburg stammt aus einem aufschlußreichen Hortfund und ist in ihrer Gestalt ein Unikum 10 ). Die besten Entsprechungen finden sich in den Donauländern 11 ). Prunkaxt mit kammartigem Nacken und doppeltem Schaftloch. Die Beilklinge ist im Umriß kräftig geschwungen und zeigt keine Schneidenecken, sondern einen elegant gerundeten Umriß. Der Stiel der Klinge besitzt spitzovalen Querschnitt. Von Randleisten ist nicht die geringste Spur festzustellen. Das Schaftloch wurde für einen ovalen Stiel berechnet. Die Innenseite des Schaftteiles erweist sich ent sprechend dem kammartigen Nacken dachartig hohl. Das Schaftloch ist am Klingenansatz geschwungen und wird von plastischen Rippen gesäumt, die in den Ansatzstellen der Schmalseite nicht genau übereinstimmen (Gußfehler). Die Nackenspitze schwingt besonders nach oben aus. Die beiden seitlichen Wangen des Schaftloches sind in ihrer Lage zueinander verschoben (Differenz in der Lage der Gußschalen und des für die Tülle eingelegten Kernteiles). Der Schaftring am unteren Ende des Nackens ist gerade. Die Rippenzier beschränkt sich hier auf die obere Kante. Auch hier ist an der Schmalseite die Gußschalendifferenz noch zu erkennen, allerdings stark überarbeitet. An dieser Stelle sitzt ein Riß, der in der 10) W. A. v. Brunn, Vier frühe Metallfunde aus Sachsen und Anhalt, in: Prachistorische Zeitschrift XXX1V/XXXV, 1949/50, S. 239. ll ) Vgl. W. A. v. Brunn, a. a. 0., S. 240; s. dort Anm. 2 b bis 2 d, dazu S. Foltiny, Zur Chronologie der Bronzezeit des Karpatenbeckens, Bonn 1955, S. 74 f., I af. 47 und 48; besonders I af. 48,7 (Kom. Bereg, Fundumstände unbekannt).