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gelegt, die Schneide wieder anzuschärfen, sondern statt dessen das Gerät ununterbrochen weiterverwandt. Schließlich zeichnete es sich durch eine breite und durch eine schmale Schlagfläche aus: Das Rillenbeil mit Hammer ende wurde zum Doppelhammer. Abb. 52. Fundort unbekannt. 1 : 2. Die ausgewogenen, großen Geräte von Eythra (Nr. 21), Gundorf (Nr. 28), Leipzig-Leutzsch (Nr. 39) und Zauschwitz (Nr. 71) sind von vornherein und ausschließlich für diesen Zweck zugerichtet und als Hämmer anzusprechen. Mit 3 bis 5 kg Gewicht sind die genannten Exemplare weitaus die schwersten innerhalb der hier behandelten Rillenwerkzeuge. Überhaupt zählen diese Schlaginstrumente zu den größten prähistorischen Steingeräten, deren Hand habung auch beachtliche Körperkräfte voraussetzte. Als Schäftung hat die auf dem T-förmig endenden Holz am meisten Wahrscheinlichkeit für sich. Man sollte erwarten, daß das Gewicht des Schlägels eine möglichst gleich mäßige Verteilung der Last zu beiden Seiten der Bindung erforderte, daß die Rillenhämmer das Bett für die Umschnürung infolgedessen in der Mitte auf weisen und im übrigen symmetrisch zur Längsachse ausgebildet sind, wobei sich die Nutzung beider Bahnenden und damit die Form des Doppelhammers fast von selbst ergibt. Dieser Vorstellung entsprechen von unserem Material außer dem Fund von Zauschwitz (Nr. 71) jedoch nur die drei kleineren Geräte von Hausdorf (Nr. 30), Burkhardswalde (Nr. 9) und Horka (Nr. 32). Bei einer um den größten Umfang laufenden Rille zeigen sie ellipsoide, walzen- und tonnen förmige Gestalt. Wegen der geringen Größe, aber auch wegen einer fehlenden Standfläche erscheint indes mindestens für die Stücke von Burkhardswalde