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STEINGERÄTE MIT SCHÄFTUNGSRILLE AUS SACHSEN Von Hans Kaufmann Unter den vorgeschichtlichen Werkzeugen aus Felsgestein bilden solche, die mit eingetieftem Schäftungsbett versehen sind, reizvolle Sonderformen. Da diese morphologisch mannigfach abgestuften Geräte weithin nur als Einzel funde bekanntgeworden sind, lassen sie sich vielfach kulturell und zeitlich nicht sicher einordnen 1 ). Wesentliche Aussagen über alle auftretenden Fragen dürften indes von einer großangelegten Bearbeitung der Rillengeräte erwartet werden, die K. Schirwitz gegenwärtig durchführt 1 “), und auf dessen Anregung auch 2 ) die hier dargebotene Auslese zurückgeht. Sie umfaßt die Stücke des Landesmuseums für Vorgeschichte zu Dresden 3 ) sowie — ohne Anspruch auf Vollständigkeit — weitere in öffentlichem und privatem Besitz befindliche Exemplare aus dem Bereich des ehemaligen Landes Sachsen 4 ) einschließlich der bereits publizierten Rillengeräte 5 ) aus diesem Raume 6 ). Fundkatalog 7 ): 1. ALTENBURG Mbl. 58 (4940) und 5040 Einzelfund. Rillenbeil. Abb. 1 Lit.: W. Schrickel, Steingeräte mit Schäftungsrille aus Thüringer Museen, in: Jahresschrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte 36, 1952, S. 253. 1) Vgl. W. Schrickel, Zur Kenntnis der Felsgeräte Mitteldeutschlands während der Bronze- und frühen Eisenzeit, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena 3, 1953/54, Mathematisch-naturwissenschaftliche Reihe, II. 1, S. 155. la) Die während des Druckes erschienene Monographie von R. Indreko, Steingeräte mit Rille, 1956, konnte von uns leider noch nicht eingesehen werden. 2 ) Vgl. W. Schrickel, Steingeräte mit Schäftungsrille aus Thüringer Museen, in: Jahresschrift für Mittel deutsche Vorgeschichte 36, 1952, S. 243—274. 3) Zum alten Bestand seiner Sammlung zählen außer dem nachstehend vorgelegten Fundstoff je ein Rillenheil von Cöthen, von der Insel Rügen (vorläufiges Nachkriegsinventar Nr. 1421), von Sao Ivao/Brasilien (vorläufiges Nachkriegsinventar Nr. 14 159) sowie aus Nordamerika. Von hier stammt dazu noch ein Rillenhammer. Vgl. auch J. V. Deichmüller, Steinhämmer mit Rillen. Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, in: Zeitschrift für Ethno logie 27, 1895, S. (135 f.) und Abb. 1—3. 4 ) Ein beträchtlicher Teil davon konnte auf Grund der Unterlagen in Kartei und Archiv des Dresdener Landesmuseums nachgewiesen werden. °) Diese brauchten in der Regel nur kurz verzeichnet zu werden. Lediglich soweit erforderlich und möglich sind Abbildungen, Beschreibungen, Maß- oder Befundangaben hier nachgetragen worden. 6) Einschließlich der Stücke aus der ehemals preußischen Oberlausitz (heute größtenteils zum Bezirk Cottbus gehörig) und dem seit der Verwaltungsreform von 1952 dem Bezirk Leipzig angehörenden Altenburger Land. 7 ) Verf. dankt auch an dieser Stelle allen denen herzlich, die seine Materialaufnahme gefördert haben. 14* 211