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117 No. 12 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. meines Vorrats (ich beabsichtigte 5000 Pfl. fertig zu machen) veranlasst, 1000 bew. Stecklinge von Herrn Carl Sattler, Quedlinburg im Frühjahr 1905, zu beziehen. Gleichzeitig bestellte ich mir bei genanntem Herrn 25 Stück Beg. Lorr, superba. Von beiden Sorten erhielt ich Anfang Juni eine sehr schöne, kräftige und wüchsige Ware geliefert. Beide Sorten erhielten dieselbe Erde und Behandlung. Beim erstmaligen Verpflanzen fiel mir schon auf, dass die Beg. Lorraine strotzend von Gesundheit von selbst 4—6 lange Seitentriebe bildete, die sich durch Herausnahme des Kopfes sehr bald ausbreiteten und bald wieder gestutzt werden konnten. Anders dagegen bei superba. Hier fanden sich zwar auch kleine Ansätze von Seitentrieben, doch war die ganze Pflanze derartig kurz geblieben, dass ich mit dem Stutzen noch 14 Tage warten musste. Die Ausbildung der Seitentriebe war nun aber eine derartig langsame, dass der Sommer und Herbst darüber verging, bis ich schliesslich 3—4 ganz kurze, allerdings kräftige, dicke Seitenzweige erhielt. Inzwischen waren aber die Lorraine noch 2 mal von mir gestutzt worden und hatten sich schliesslich zu einem Durchmesser von 40—50 ctm. entwickelt. Inter essant war nun das kleine Häuflein derer von superba, die neidisch, klein aber resigniert mit ansehen mussten, wie ihre stolzen Schwestern für 2, 3 bis 5 M p. Stück Abschied nahmen, bis endlich auch sie mit 75 Pf. p. Stück an die Reihe kamen. Einen besseren Beweis nun, dass Beg. Lorr, superba keineswegs die ihr nachgerühmten Eigenschaften besitzt und daher besser sein soll, als Lorraine, vermag ich nicht zu erbringen. Es wäre nur zu wünschen, dass noch andere Spezialisten sich über diesen Punkt äusserten, doch scheint es mir, als ob diese Neuzüchtung noch zwecks Massenvermehrung in Quedlinburg zurückgehalten wird. Wandsbek. Her m. B e r n d t. Anm. d. Red. Der Vorstand ist der Ansicht, dass dieser Meinungsaustausch nunmehr von den beteiligten Seiten genügend ausführlich stattgefunden hat. K K Verbandsunlacrichter, f S $ 0 Ileu angemeldefe IIlitglieder. (Nach § 12 des Statuts sind die Namen der neu angemeldeten Mitglieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Ihre Auf nahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern be gründete Einsprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden). 7080. 7081. 7082. 7083. 7084. 7085. 7086. 7087. 7088. 7089. 7090. 7091. 7092. 7093. 7094. Adler, Paul'Hg., Zwickau, Werdauerstr. 50. Stahnke Hermann, Hg., Nieschütz, Post Seusslitz, Bez. Meissen . Gernegross, Karl, Hg., Priestewitz. Hoffmann, Hermann, Hg., Promnitz, Post Roderau (Sachs.). Reiss FW Hg, Grossenhain. Tschirner, Gustav, Hg., Grossenhain, Meissenerstr. Harzt, Wilh., Hg., Grossenhain, Poststr. 11. Vootmann. Hermann, Hg., Calau, N.-L., Parkstr. 26. DaHmann"’Wilhelm Hg., Berlin N 58, Kastanien Allee_4. Schulz, Carl (i. Fa. Schulz & Weidig), Hg., Berlin W. o7, Kurfürstenstr. 164. . Benna, Gustav, Hg., Lichtenberg, Weissenseer Weg 22. Curio, Carl. Hg., Weissensee, Berlinerstr. 53-54. Friedrich, Rich., Hg-, Biesdorf Ostbahn. Schulz, Robert, Hg-, Trebbin Kr. Teltow Zossenerstr. Moncorps, Georg, Hg., Hohen - Schonnausen b. Berlin, 7096. Weisse Taube. , 1 7095. Güttler, Robert, Hg. Luckenwalde; , . - o ..... Petit, Paul, Hg., Berlin SO. 36, Lohmühlenstr. 52. 7097. Müller, Heinr.) Hg-, Sprottau i Schlesien 7098. Knappe, Albert, Hg, Finkenwalde, Langestr 114. 7099. Knappe, Emil, Hg, Finkenwa de, Langestr 68. 7100. Kugel, Gustav, Hg,Fmkenwalde Greiffenhagenerstr. ol. 7101. Schubert, Robert, Hg, Finkenwalde Langestr 7102. Schwencker, Willi, Hg, Finkenwalde Langestr. 69. 7103. Haedeke, Franz, Hg, Greifenhagen (Pomm.). 7104 Lüsch Karl Hg-, Pasewalk, Ringstr. 14. 7105. SfuS, Werner! Blh, Stettin 1, Moltkestr. 13. 7106. Heidemann, August, Hg, Stettin, Grünstr. 7. 7107. Kieckhöfer, Otto, Hg, Stettin (Post Pommerensdorf), Apfelallee 25. 7108. Schröder, Max, Blh., Stettin 1, Königstor 11. 7109. Vetterlein, Carl, Blh., Stettin 1, Königstor 1. 7110. Dickow, E., Hg., Güstow, Post Stettin-Pommerensdorf. 7111. Breetzke, Ferdinand, Hg., Krekow b. Stettin. 7112. Bandemer, Albert, Hg., Scheune b. Stettin. 7113. Reichert, Paul, Hg., Scheune b. Stettin. 7114. Schmidt, Detlef, Obergärtner der Züllchower Anstalten, Handelsgärtnerei, Züllchow b. Stettin. Nr. 7081—7086 eingesandt von der Ortsgruppe Coswig und Umgegend. Nr. 7087—7096 eingesandt von der Ortsgruppe Berlin. Nr. 7098—7114 eingesandt von der Ortsgruppe Stettin und Umgegend. Ortsgruppe Berlin. Sitzungsbericht vom 16. 3. 06 (ein gegangen am 19. März). Beide Obmänner fehlten mit genügender Entschuldigung, auf Antrag des unterfertigten Schriftführers übernahm Herr Kohlmannslehner unter allgem. Zu stimmung die Leitung der Versammlung. Er begrüsste die sehr zahlreich anwesenden Mitglieder und gab bekannt, dass sich erfreulicherweise wiederum 8 Herren zur Aufnahme gemeldet hätten. Unter Geschäftliches usw. fragt E r n s t - Charlottenburg an, was es mit der erweiterten Monatsausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaus, die, obwohl sie am 3. April im Landesausstellungspark stattfinden soll, dennoch erst vor einigen Tagen bekanntgegeben sei, für eine Bewandtnis habe. Nach ein gehender Aussprache wird beschlossen, an den Vorstand des Vereins zu schreiben, dass man zwar mit derartigen Ausstellungen einverstanden sei, aber wünsche, dass die Veröffentlichungen zeitiger geschehen, und dass namentlich unserer Gruppe Mit teilung gemacht werde. Der Vorschlag S a u e r w a l d’s, einen Fragekasten anzuschaffen, findet allgemeine Zustimmung. Kohlmannslehner gibt eine Affäre mit dem Torfmull agenten Bartsch bekannt, derselbe lässt sich gern Geld im Voraus geben, liefert dann aber keine Ware. M ü 11 e r - Nieder schönhausen, Lamche, Beuster und Müller- ILichtenberg, i sind teilweise ebenfalls geschädigt, und geben in oft drastischer Weise ihre Reinfälle zum besten. Kohlmannslehner, welcher die Angelegenheit schon der Staatsanwaltschaft übergeben hat, will versuchen, diesem Ehrenmann das Handwerk zu legen. Er stellt fest, dass durch solche Aussprachen die Mitglieder vor weiteren Schädigungen bewahrt bleiben, was in vielen Fällen mehr bedeute, als der ganze Jahresbeitrag zu unserem Verband. Müller- Nieder-Schönhausen beklagt sich dann noch über den verschiedenartigen Preis der Blumentöpfe, den eine hiesige grosse Fabrik namentlich bei Anfängern zu berechnen beliebe. Marquardt- Zossen regt an, sieh zeitig nach einer billigen Koksquelle umzusehen, da schon jetzt für neue Saison der Preis auf 230 Mk. per 200 Ctr. festgesetzt sei. Zu Punkt 2, Einführung des neuen Verbandsstatuts, streift Herr Kohlmannslehner nochmals den Protest Krause und dessen Zurückweisung durch das Landgericht Leipzig, er spricht seine Genugtuung darüber aus, dass nun endlich die Bahn zu neuem, segensreichen Schaffen frei ist, die erste Arbeit sei die Bildung der Landes- und Provinzialverbände, Berlin sei zwar in einen solchen nicht ein geschlossen, sondern die Gruppe bleibe allein, ohne Angliederung an andere, da sie durch ihre Grösse doch stets den anderen : gegenüber dominieren würde, aus diesem Grunde auch nicht im Ausschuss speziell vertreten sei, sondern die 4 Vorstandsmitglieder, die der Gruppe angehörten, würden ihre etwaigen Interessen wahrzunehmen haben. Auf die Beiträge eingehend, schlägt er vor, ebenso wie andere Gruppen, auch 8 M. zu erheben, also 2 M. für die Gruppenkasse festzusetzen. Nur die Gruppe Nieder rhein erhebe für sich 3 M., diese sei aber auch z. Zt. die regste im ganzen Reiche, sie habe z. B. in der Agitationsversammlung in Aachen 22 neue Mitglieder erlangt, hoffentlich würden dieser Regsamkeit nun alle anderen Gruppen nachzueifern bestrebt sein. Auf die Anfrage S a u e r w a 1 d’s, ob die Vermutung der Gruppe Westfalen, dass der Protest Krause nicht in Neu haldensleben, sondern an anderer Stelle zu Stande gekommen sei, der Wahrheit entspreche, wird auf Grund von nachweisbaren Tatsachen bekanntgegeben, dass während der Berliner Chry santhemum-Ausstellung am 10. Novbr. 05 Herr Krause mit verschiedenen Gegnern des neuen Statuts über die Angelegenheit gesprochen habe. Am folgenden Abend sei K. mit Herrn Tubbenthal zusammen in Charlottenburg gewesen, und dort wäre auch der frühere Geschäftsführer mit ihnen zusammen getroffen und habe dieser die Akten des Amtsgerichtes über das neue Statut usw. bei sich gehabt. K. will allerdings von diesen Akten keinen Gebrauch gemacht haben, es ist also wohl nur ein merkwürdiger Zufall gewesen, dass sich der frühere Geschäftsführer mit den Akten in Charlottenburg einfand. Wenige Tage darauf wurde der Protest dem Amtsgericht in