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OartenbEwirMak vrui^cttkk kirwcirk8Q^ir^ci»8^u vkUD8O«cirkirwcirv8Q/virDcd>i8-xu vkirt.idtcir Q^»Dbicir-»oir8cs ^irMaftszcüun§ des dcutlckcnGartenbaues blutt Der LrverdZgärtiier uo6 8lumendio6er to Wiea 6er N a u ptv ere lvi ßun g 6er 6vutsoken 6» rte n b s u v irt8okett veutsob« KsrtenbLureitunß kür 6en 8u6sten8^u <jK Krull. Leitung kür 6en 6srtead«u im keledsnskrstand u. Uit1ei!uv88 ll»uptsedrikn«!tiii>8! Sedill-Lksrlotteubuiv 1, 8ekI01erstr»Ss 38/39 peinrul 912208 Vsrl»8^ liüi-tneöscd« VerlsgsLessNsokLkt I>> V/sUer Nsng Kü., LerUn 8>v 68, UoekstrsSs 32, Isrn^ul 176116 postscUeekkonto: Lsrlio 6703 Lorslsenprslsi 26 MM droits Mllinleterreil« 17 ?d, lertsnreiLea mm-preis Sü?d 2ur ^eit ist Loseigoopreislist« -8r. 8 V. 1. Xugust 1937 eoltig. LnseixensllnskinesokiuS: vieostsx krüd. Lureixenonnsdme, k^rsnlikurl (Öu«r), Oti erst r. 21. kernr. 27Ä. ?ostscdeellk.: Leriin 62011. LrkvIIunßsort: ?rsnk!urt (0 ). Lrscdsiot vSedentliod. Ssrugs^edüvi-I XusxodoX monsU. 11^1 i -, ^»s^ske s /nur kor ^litgüeder des keiodsnSdrstsnckes) vierteijsdrl. II!ä. 0.7L ruragl. postdsstell^ebvdr k^ostverisKsort kraatlkurt/ 06er » KusZsdv 8 Lertio, Dounerstsg, 12. kedrusr 1942 59.6sdrgsiiz — Kummer- politilche 8lreMchter Verdickten können! cksdsr Krieg sckrsnkt 6is psrsönlicks ledsns- ksltung ein. Oss ist wis ein Ksturgssstr, denn slls Knstrsngungen eines Volkes müssen »ick snk 6sn Sieg susrickten. Erringen wird cien Lieg nnr 6er Optsrdsrsits. Vie Lswsdrung 6ss Krieges sksr liegt kür slls Volksgenossen eu einem grellen Isil im Verriebt. Ob es sick nun nm 6ss üdlicks Ittsö sn I.sbsnsmittela ksndslt o6sr nm Tigsrrsn oder Ägsrsttsn oder nm eins Ksiss — 6ss ist sliss völlig gisickgültig. cksdsr Verdickt snk einem dieser Osdists trägt dsru bei, volkswittscdsktlicbs Werts rn spsren, 6is kür krisgsentscksidsnds Kukgsdsn krei werden. Ist es «kenn wirklick so sckwsr, 6issss Verdick ten? Vergessen vir 6ock nickt, dsü 6sr 8oI6st über slls diese Vings sckon längst dlnwsg- gsgsngsn ist. Kn 6er ?ront, 6s 6is gsnrs Härte un6 Lrbsrmungslosigkeit 6ss Krieges snk 6en K4snscdsn sinstürrt, 6s von kkinnte rn k/linnts 6sm Tod ins Kngssickt gsssksn werden mu8, in 6isssm Orsnrbsreick rwiscksn Veden un6 Ltsrdsn, 6s verlieren 6is Vings 6es KIttsgs sn Wicktigkstt. kkit bereiter Lntscklossenksit nn6 6sm ksrtsn Willen, rn opkern, stekt 6ort 6sr 8 >I6st nn6 sckütrt 6ie Heimst vor grsusigem Lssckick. Wss sntbskrt nickt 6sr 8oI6st alles sn sckönen nn6 sngsnskmsn Oingsn, 6is 6is bisimst kür sick nock in Knspruck nskmsn ksnn, nn6 rwsr trotr Kstioniernng, trotr Kr- bsitsüderlsstnng un6 sn6srsn Härten. Kküsssn vir nns nickt sckämsn vor jenen kvkännern 6sr bront, wenn vir 6is kleinen Lorgen nnssrss Klltsgs so trsgisck nskmsn? Ltscksnov über Tnglsnd vis Knglän6sr ksbsn sick bisksr gegen jsds kommunistiscbs In/sktion gesickert angssskeo. kvksn gksnbts siigsmeio, 6sü 6ss sngliscks Ls/dstds vuütssin groü sek, sls dsö 6er Lng- lsndsr 6sr bolsckswisttscksn I6ss verksllsn Künne. Tstsscklick msg sein, dsö 6is jskrkun- üeitelsngs, erkolgrsicke nstionslpolitiscke Lnt- wicklung Lnglsnüs beste Vorsnssetrnngen gs- sckskksn kst kür eins gewisse Härte 6ss dlstto- nsibevnbtssins. Vs sber in Lnglsnd ksnte 6sr duds 6sr msügeblicbe nn6 entscksi6sn6s ?sic- tor ist, mnü 6sr jndiscks Wills in einer solcksn Letrscktung mitbswertst werden. Osbsi rsigt es sick, dsö in 6sm Augenblick suck in llng- lsn6 6is dolsckewistiscks Oekskr rissengroü wurds, sls es 6sm sngliscksn luden ricktig sr- sckisn, 6is Ittssks 6es sngsblicken bistionsl- stolrss ksllen ru lssssn un6 6ie stille Vsrbrüds- rung mit 6sm füdisck-dolsckswistiscken Lastern Ittosksus suck nscd suüen Kin ru 6smonstrisren. bleute übsrsckwsmmsn bolsckewistiscke Klis- sionen 6is britiscks Insel, üdersll begrübt von Hunderttsussndsn engliscksr Arbeiter, 6is nickt elws kür 6ss nstionsle Vnglsn6 demonstrieren, sondern kür dis Intsrnstionsls. klsuts können sogsr in vnglsnd ungskindsrt Lssuktrsgts L4os- ksus in bkssssnvsrssmmlungsn sprscken und kordsrn, dsö im Interesse des Ksmpksr gegen dss bisri-vsutscklsnd dss Ltscksnovs^stsm eingekükrt vsrdsn müsse! Vs ist üdsrksupt eia Ksnnrsicksn dieser bdosksusr bdissionen, dsü sie immer nur von der Hilke sprscken, dis vng- Isnd kvkosksu gsvskrsn müsse. Vom umgskekr- ten Vsrdsltnis ist gsr keine Ksds mskr. vr insrsckisrt — der Lolscksvismus — in vnglsnd sls letzte Konssgusnr dsr jüdisck-bolscksvisti- scksn Wsltkerrscksktsplsns. vsrbsadss lVkosksuk Vater sinnlosem vinsstr von Kksnscksn und kiksterisl rennt dsr Lolsckevist vsrrvsikslt gsgsn dis l-inisn dss dsutscksn Ostkssrss sn. Wenn dis dsutscks vükrung suck im 2ugs einer gs- visssn Lsgrsdigung der deutscken LtsIIungsa einrelns kleine Oebiets geräumt kst, so ist dss dock kür dis Lcklsgkrskt der dsutscksn ltimss okns vinkluü. vsr Lolscksvist sber gisubt, unter dem kkssssnsinsst? seiner lstrtsn ksssrvsn einen strstsgiscksn vrkolg erzielen ru könnsn, unbekümmert um dis übsrksupt nickt wieder susruglsicksnden Verlusts. Visses Vor- gsksn ersckisn runäckst völlig unvsrständlick, wird sbsr kisrsr sngssickts der ver^wsikeltsn lliikeruks der bolsckswistiscksn Lender so dis ^lliisrtsn und sn dis Ssvölksrung dss eigenen vsndss. ^.ut Orund dieser smtlicksn bolscks wistiscksn HeuLsrungsn srkukr msn, dsö dis bdstsrislnot unbssckreidlick groö sein muö, dsö vor sllsm dis bebensmittelVersorgung vor un- überwindbsrsn Lckwierigksitsn stekt. Ist- säcklick sind js suck mit dsr vkrsins und mit dem Lsltikum dis sinrigsn sgrsriscksn vsbsr- sckuögsdists der Lowjstunion sn Osutscklsnd gsksllsn, wskrsnd sus der restlicksn sgrsriscksn /kndsukläcks eins Versorgung dsr dort ver bliebenen Bevölkerung unmögiick ist. 80 ssk sick dsnn dsr lvlosksusr kundiunk genötigt, selbst Ksrtokkslkrsut sls ein kervorrsgsndss blskrungsmittsl ksrsusrustsllsn. Vs keklt slso sn sllsn vcksn und Vaden, blickt einmsl dis bsbensmittslvsrsorgung ist suck nur snnäksrnd susreickend. vis militsrisck sinnlosen /tngrikks der Lolsckswistsn sn dsr Ostkront sntküllea sick damit sls eins I°»t 6sr susgesprockenen Vsrrwsiklung. Ourck si'o/crcLstsn Noscrts 2um Löckstso ^ndcru- unc! ^bIis/srllNN§sr§Sbm's Mit rusammengejaftlen Kräften! Don Rudolf Sievert, Geschäftsführer der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft Als unter dem 29. November 1941 die Ver ordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft und Reichsbauernführers über die Bildung der LeistungSausschüfse im Obst- und Ge müsebau erging, würde damit einem bereits seit 1940 im Gemüsebau freiwillig im Gang befind lichen Wettbewerb die gesetzlich fundierte organi satorische Grundlage gegeben. Seit dem im Zug der Kriegsernährungswirtschaft Gemüse in wach sendem Umfang Bestandteil der deutschen Volks ernährung geworden ist, und die Forderung zur Anbauausweitung bis in alle Betriebe gedrungen war, hatte bereits unter Führung der Gartenbau wirtschaftsverbände über die Bezirksabgabestellen ein lebhafter Wettbewerb der Gebiete untereinander eingesetzt. Wo Klima und Boden es zuließen, tech nische und menschliche Kräfte in ausreichendem Maß zur Verfügung standen, strebten die Gebiete eine immer größere Anbauausweitung an. Das Ergebnis ist bekannt. Der neue Aufruf zur Steigerung der Leistung im Gemüsebau muß also um so mehr Gehör finden, als er einem bereits vorhandenen frei willigen Leistungswettbewerb der deutschen Gärtner und Bauern entspricht. Wenn in den vergangenen Jahren angesichts der besonderen Schwierigkeiten, die Anbau und Absatz des Gemüses mit sich bringen, hier und da noch eine gewisse Zurückhaltung fest zustellen war, so wird der Erfahrungsaustausch von Nachbar zu Nachbar in den beiden ersten Kriegsjahren und Lie Gewißheit, durch die garten bauliche Marktordnung Absatz und Preis gesichert zu sehen, dem Ruf zur weiteren Anbauausweitung ein noch stärkeres Echo verschaffen! — Der Einsatz der Leistungsausfchüffe bleibt trotzdem in mancher lei Hinsicht bedeutungsvoll. Ihre Einsetzung be- deutet vor allen Dingen auch eine wirkungsvolle Konzentration der beteiligten Kräfte. In keinem landwirtschaftlichen Gebiet stehen Anbau und Absatz in so starker Wechselwirkung zueinander, wie im Gemüsebau, so daß auch nirgend wo ein Auseinanderstreben der für die Be treuung von Anbau und Absatz wirken den Kräfte so erhebliche Nachteile bringen kann. Die Verordnung über die Bildung von Leistungs- ausschüffen für den Gemüse- und Obstbau zwingt zur Ueberwindung hier und da künstlich aufgerich teter Zuständigkeitsgrenzen, indem sie die Männer in der Änbaulenkung, in der Marktregelung und in der Menschenführung gemeinsam an eine Auf gabe ansetzt. Darüber hinaus kann die Tätigkeit der Leistungsausfchüffe eine wertvolle, über die Kriegszeit bedeutungsvolle Auswirkung haben, wenn es möglich ist, sie sich voll auswirken zu lassen. Es kann ja bei diesem Leistungswettbewerb nicht nur darauf ankommen, dem statistischen Er gebnis nach neue Anbauflächen zu gewinnen, son dern — auch volkswirtschaftlich gesehen — muß angestrebt werden, die Leistung des einzelnen Be triebes zu steigern. Wertmesser dafür müssen die besten Betrieb« eines Gebietes sein, deren Leistung sich in der mengen- und gütemäßig gleichguten Erzeugung und Ablieferung bei der Bezirksabgabe stelle auswirkt. Ohne Zweifel stecken in den Be trieben noch Leistungsreserven, die es zu wecken gilt. Sie können einmal gefunden werden durch Betriebsvergleiche, zu denen die bei den BASten vorhandenen Zahlen wertvolles Material liefern; daün ags der Kenntnis der Betriebe, die die BASt.-Leiter und ehrenamtlichen Mitarbeiter mit in die Leistungsausfchüffe bringen. Die Grüüde für die unterschiedlichen Leistungen der einzelnen Betriebe feststellen und sie dann beseitigen, ist wichtig. Sie werden zu suchen sein in der tech nischen Führung des Betriebes, im unzweckmäßigen Arbeitseinsatz oder in anderen Mängeln der Be triebsführung, aber auch in ungenügender Abliefe rung bei der BASt. oder sonst ungeeigneter Ver wertung der anfallenden Mengen. Schon die Tat sache des Betriebsvergleiches und die Unterrich tung über etwa vorhandene schwächer« Leistungen gegenüber einem qleichgearteten Betrieb bedeutet einen Anreiz zur Leistungssteigerung! Dabei find wir uns klar, daß rein zahlenmäßige Betriebs vergleiche nicht allein ausreichen; aber darum fitzen ja auch die Fachleute des Anbaues und des Absatzes im Leistungsausschuß, um alle zum Be triebsvergleich notwendigen Wertmesser zu berück sichtigen. Vielfach kennen ja doch die Betriebs führer die Ursachen für ihre hinter denjenigen eines vergleichbaren Betriebes zurückbleibenden Leistungen nicht. Sie werden für jeden Hinweis dankbar sein. Es bedeutet aber, volkswirtschaftlich gesehen, jede Leistungssteigerung mit den seither aufgewendeten Kräften eine in der Kriegszeit be sonders notwendige Einsparung an Rohstoffen und anderen Produktionsmitteln. Im Treibgemüse- bau — also auch bei der Umstellung der Blumen betriebe — ist daran heute besonders zu denken. Der richtige Einsatz der Produktionsmittel darf nicht allein beschränkt bleiben auf mengenmäßige Leistung, auch die qualitätsmäßige darf dabei nicht außer acht gelassen werden. Wir können es uns weder vom Standpunkt unserer Verpflichtung dem Verbraucher gegenüber, noch unter dem Gesichts punkt der sparsamsten Inanspruchnahme der vor handenen Transportmittel leisten, Waren auf den Markt zu bringen, die den berechtigten Ansprüchen des Verbrauchers nicht genügen oder mit hohem Prozentsatz an Schmutz verladen werden und dann mit erheblichem Verderb am Zielbahnhof ankom men. Die rationellste Ausnutzung der Ver kehrsmittel verlangt peinlichste Sortierung. Die Schwierigkeiten, die sich aus dem Mangel an geschulten Arbeitskräften für eine Beachtung der vorgeschriebenen Qualität?- und Sortierungs grundsätze ergeben, sind bekannt. Wir rechnen aucb damit, daß bei der Bewertung etwaiger Verstöße gegen diese Vorschriften diese Schwierigkeiten von den zuständigen Organen berücksichtigt werden. Anlaß zur Qualitätsmanscherei darf nicht sein! Man würde damit der Aufgabe zur Leistungs steigerung nicht gerecht; denn eine Leistungssteige rung kann nur da mit Erfolg für die Dauer an geregt werden, wo die Leistung auch ihre g «rechte Bewertung findet. Der Gärtner und Bauer steht sie aber nicht allein in einer Anerkennung seines Leistungsausschuffes, sondern er prüft auch an seinem wirtschaftlichen Ergebnis, ob die bessere Leistung entsprechende Bewertung gefunden hat. Auch aus diesem Grund kann, nachdem für die Preisbildung*) im Gemüsebau durch entsprechende Richtlinien eine sichere Grundlage gegeben ist, auf eine Beachtung der Qualitätsvorschriften nicht ver zichtet werden. Um das Verständnis dieser Grund sätze bei den Erzeugern haben sich die Leistungs ausschüsse ebenso zu kümmern, wie um die spar samste Verwendung alles im Absatz notwendigen Materials. Eine Steigerung der Leistung unter zweckmäßigstem Einsatz aller physischen und mate riellen Mittel bedeutet erst volkswirtschaftlichen Gewinn. Die Bahn zur Erreichung dieses Zieles ist durch die Beseitigung vielfach falsch verstandener organi satorischer Teilung der Kräfte geschaffen! Dabei wird es das Bestreben sein, diese Arbeit möglichst freibleiben zu lassen von allem überflüssigen Pa pierkrieg und Verwaltungskram. Wer am wenig sten schreibt und von Gärtnern und Bauern am wenigsten Schreibarbeit verlangt, dessen Erfolg wird doppelt anerkannt werden! Mit Anbau erhebungen und anderen Umfragen kann die Stei gerung der Leistung nicht erzielt werden, sondern je enger die persönliche Verbindung zwischen den Männern des Leistungsausschuffes und den Be- triebsinhabern ist, uni so fruchtbarer wird ihre Arbeit sein. Nicht die beste Statistik — so not wendig sie für bestimmte Aufgaben sein mag — wird gewettert, sondern das beste Anbau- und Ablieferungsergebnis! Ein stiller Wettbewerb der Leistungsausschüsse um den zweckmäßigsten und ein fachsten Einsatz dieser Einrichtung untereinander sollte demjenigen der Anbauer parallel laufen. Als der Führer am Schluß seiner Rede zum 30. Januar das deutsche Volk aufforderte, dem deutschen Soldaten Waffen und Munition und nochmals Waffen und Munition bereitzustellen, rief er auch den deutschen Gärtner und Bauern zur höchsten Leistung auf. Unter Einsatz aller Kräfte gilt es, dem Volk und der Wehrmacht durch die Arbeit des Gärtners und Bauern einen wesentlichen Teil des täglichen Brotes bereitzu stellen; Gärtner und Bauern vernahmen den Ruf des Führers und werden ihm folgen! *) Darüber erscheint demnächst im 2. Heft der Im Auf trag des Rcichsleistungsausschuffes hcrausgegebenen Schriftcnfolge „Noch mehr Nemüsc", eine Broschüre von dem Unterabteilungoleiter W. Fuhrmann. (GärNierische VerlagSgescllschaft, Dr. Walter Lang K. G-, Berlin SW. 68, Äochstrahc 82. Preis 6,29 RM., zuzüglich Porto.» Dsr jao^wi'rtscda/tü'cks ALarkt als crusscdlcr§f§sbsric^sr sorialsr I?6Nujator Marktöitziplin unö gerechte Verteilung Wenn man die Einstellung weiter Kreise unseres Volkes zum landwirtschaftlichen Markt betrachtet, dann zeigkt sich, daß in dieser Zeit das Verständnis für die Notwendigkeit und die Bedeutung der genannten Einrichtung ganz besonders vertieft Worden ist. Wieder erleben wir eine Epoche, in der große Auseinandersetzungen und Spannungen zu einer Unterbrechung des sonst gewohnten Ablaufes der Dinge führen. Solche plötzlichen Verände rungen geben aber gleichzeitig den Menschen einen besonders nachdrücklichen Anschauungsunterricht über Einrichtungen, die von ihnen bis dahin als selbstverständlich hingenommen und kaum beachtet Wurden. Untersucht man genauer, welcher Art die voll zogene Wandlung ist, so tritt eines ganz deutlich in Erscheinung: der Verbraucher von heute er kennt in den Markteinrichtungen, die ihm bislang schlechthin als Verkaufsstellen erschienen, plötzlich mit größter Klarheit die unentbehrlichen Instru mente einer geordneten und gerechten Verteilung und Zuteilung. Er fordert und erwartet vom Markt, daß dieser ihn versorgungsmäßig betreut und dafür garantiert, daß er zu seinem Recht kom men kann. Man fordert also direkt die Autorität des Marktes und erblickt in ihm das Differential, dem die Funktion des Ausgleiches und der Regu lierung aller hervortretenden Forderungen zu kommt. Allerdings, in einer Richtung wird dann doch manchmal von dem Weg abgewichen, der als logische Folgerung eingehaklten werden müßte. Man verläßt die gerade Lime, die zum Markt führt, und begibt sich auf Pfade, die ihn umgehen. Damit qber erschüttert man, manchmal vielleicht gedankenlos, die Autorität des Marktes, die man als Selbstver ständlichkeit vorfinden möchte, wenn man ihn nach Beendigung der Extratouren eben doch wieder braucht. Cs mag einmal einer erklären, wie der Markt seine Aufgabe, der nie versagende Versorger aller zu sein, erfüllen soll, wenn seine Zufuhrkanäle abgeschnitten werden und nicht zu ihm einmünden. Dieses rigorose Abschneiden vollführen aber alle diejenigen, die im einen oder anderen Fall, ab seits des Marktortes, nach Erzeugungsstätten wan dern, um dort direkt ihren Bedarf zu decken. Damit wird die Aus'chließlichkeit des Marktes zerstört, die eine notwendige Voraussetzung seines Funktio nierens ist. Dies bedeutet gleichzeitig, an einer Ordnung zu rütteln und sie zu zerstören, ohne die der Markt seine Rolle als Betreuer nicht aufrecht erhalten und durchführen kann. Tas allumfassende System ist dann einfach durchbrochen, und der Markt steht schließlich den von ihm Fordernden mit leeren Händen oder doch mit völlig unzureichend gefüllten Körben gegenüber. Ihm möchte man dann noch obendrein zumeist die Schuld für die ein, getretene Panne geben. Ist es also eine Pedanterie, ein Ausfluß büro kratischer Einstellung, wenn man jegliche Aus schaltung des Marktes dem Verbraucher untersagt? Gewiß nicht. Man will vielmehr damit die Markt- betreubarkeit aller Verbraucherkreise schützen; denn nur der Markt vermag gerecht zuzuteilen l Er hat den Ueberblick und die Möglichkeit dazu. Niemand aber kann überschauen, was bei nicht marktgebun denem Warenaustausch geschieht, ob auch wirklich jeder draußen beim Erzeuger nur die Menge des einen oder anderen Erzeugnisses holt, die er auf dem Markt zugeteilt erhalten würde. Sobald aber mebr geholt wird, und wie oft ist dies Wohl der Fall, kann der Markt nicht mehr ausbalanciert sein, können seine Funktionen sich nicht mehr ordnungs gemäß vollziehen. Dies ist vor allem dann unausbleiblich, wenn der Markt, wie immer in Kriegszeiten, nicht mit Neber- schüssen arbeiten kann. Dann ist jedes Kilogramm gewissermaßen gezählt. Holt dann z. B. einer irgendwo hintenherum einen Doppelzentner einer Ware, obwohl ihm von den laufend bereitstell baren Abgabemengen nur an dem betreffenden Tag 8 kg zuständen, so müssen für andere Ver braucher 95 kg fehlen. Es könnten also dann prak tisch, weil diese zwei Doppelzentner nicht zum Markt gingen, 19 ebenfalls 5 kg benötigende Volks, genossen an dem betrefenden Tag nichts erhalten. Diese Zahlenbeispiele sprechen eine deutliche Sprache über die Tragweite einer straffen Markt disziplin und die Folgen ihrer Durchbrechung durch Eigenmächtigkeiten. Die soziale Linie wird dann durchbrochen, weil nicht soviel Ware verfügbar ist, daß solche Sonder zugriffe einzelner Volksgenossen ohne Rückschlag für andere erfolgen können. Geht aber alles restlos über den Markt, dann kann jede Familie, jeder Verbraucher, soviel erhalten, wie es nach dem je weiligen Produktionsvolumen immer möglich ist. Dann ist es ausgeschlossen, daß die einen unzeit gemäße Vorratsansammlungen treiben, während andere gar nichts erhalten können. So erweist sich der landwirtschaftliche Markt tat- sächlich als der ausschlaggebende soziale Regulator. Er allein vermag diese Funktion zu übernehmen und durchzuführen. Darum gebührt ihm die To talität für das Gebiet der Verteilung. Dann, aber nur dann, kann verlangt werden, daß er der immer einsatzbereite und einsatzfähige Betreuer aller Volks genossen ist! Ernennung im Neichsministerium für Ernährung unv 5anvwirtfchaft Der Führer hat auf Vorschlag von Reichsminister Darre Assessor Harald Schqumblt.rg zum Regierungsrat ernannt.