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2 Kummer 45. 10. »lovembek 1-58. Hartenbauwirtlchakt vereinigt mit „Deutscher krwerbsgartmbau" Mitteilungen der Hauptvereinigung tritt am Taxi« der Verkündung November 1938. kuettuer. ist verpflichtet, Keime beim zuständigen GartenbauwirtschastSverband kffssv/t'c^s knfvvic^/vng c/sr V^c>56nov5tovrc?i65 Der Obsthandel mit dem Südosten nach Abschluß der Saison unver- oin be- Ergebnis der Prüser dem Gaiteubamvirtschast züglich einzusenden. Prüfung ist eine Anbauer auszu- gosührt. lieber das Boscheinigung vvm händigen. (3) Ter Anbauer Güteklasse I . Güteklasse II . Güteklasse III. Borblüher . . SM . KA . ÄA Klk . Ml Diese Anordnung in Kraft. Berlin, den 7. Der oder dessen Beauftragten zu stellen. Ein« Vorprüfung der Maibtumentreibkeime bM. der Kulturen kann be reits während der WachstumSperwde von den Prüfern durchgoführt werden. Der Anbauer hat die Prüfer bei der Durchführung der Güteprüsung weitgehendst zu unterstützen, insbesondere das Abdecken der Ein schläge sowie das nochmalige Bündeln und Einschlafen der vvm Prüfer herauSgenommenen Bunde selbst vor- zunehmen. (4s Der Anbauer Hal di« Sortierung und Bündelung der Maibtumentreibkeime zum Berkans nach den von der Hauptvereinigung der deuisä-en Gartcnbanwirt- schast herausgegepenen Richtlinien und Gütebestimmun gen vorzunehmen. - III. Das Roden der Keime vor dom 1. Oktober ist verboten. VI. bei der Durchführung der Güte- I» Auslese sSpitzenpreise für aussortierte Keime der ersten Güteklasse) Mindestpreise Höchstpreis« die zur Durchführung der Ordnung in ihren Gebieten erforderlichen Bestimmungen. IX. Mitglieder der Wirtschastsverbände. die den Vor schriften dieser Anordnung und den aus Grund dieser Anordnung erlassenen Anweisungen zuwidcrhandoln, können in Ordnungsstrafe genommen werden. Als Zuwiderhandlungen sind auch Maßnahmen anzusehen, die, ohne gegen den Wortlaut der erlassenen Be stimmungen zn verstoßen, eine Niugehung darstellen. Unkostensatz von I A> vom Kaufpreis erhoben. VII. Die Erzeugerpreise für Maiblumentreibkeim« tragen frei Hof für: . Vorsitzende der Hauptvereinigung der deutschen Kartcnbauwirtjchajt. Zur Deckung der , ... ,, , Prüfung entstehenden Kosten wird vom Käufer Die Mindestpreise dürfen nicht unter-, die Höchstpreise nicht überschritten werden VIII. Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft kann im Fall« unbilliger Härten Ausnahmen von Bestimmungen dieser Anvrduung gewähren. Die Vorsitzenden der Gartenbalüvirtschastsverbäude erlassen im Ginverständnis mit dem Vorsitzenden der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft ^noft^nvng 24/38 vom 7. 77. 7938 Regelung des Anbaues und Absatzes von Matblumenkeimcn .. ... . den Antrag aus Güteprüfung bis spätestens vor dem Roden der ersten 38,— bis 40,— je 1000 St. 25,— bis 35,— je 1000 St. IS,- bis 25,— je 1000 St. 5,— bis 15,— je 1000 St. 3,— bis 6,— je 1000 St. Der Handelsverkehr Deutschlands mit den Staaten des südosteuropäischen A.aumes, der sich in den letz ten Jahren in so erfreulichem Maße entwickelt hat, beruht im wesentlichen auf der Ausfuhr deutscher Jndustrieerzeugnisse und dem Import von Agrar produkten aus diesen Ländern. Die Grenzen, die diesem Warenaustausch gezogen sind, liegen zur Zeit in der Unterbringungsmöglichkeit der deutschen Produktion auf den Märkten der Südostländer, nicht aber in der mangelnden Aufnahmefähigkeit des deutschen Marktes. Eine Ausweitung der Han delsbeziehungen wird also von der Abnahme deut scher Erzeugnisse durch diese Länder abhängig sein. Die deutsche Obsternte ist nicht so groß, um den in den letzten Jahren immer größer werdenden Be darf decken zu können, und wird auch bestimmt nicht auf Kosten des Anbaues lebenswichtigerer Produkte bald erheblich gesteigert werden können. Wenn auch Deutschland seinen derzeitigen Obst- bedars nach Berechnungen des JfK. zu etwa85v.H. aus eigenem Anbau deckt, so ist damit zu rechnen, daß die im allgemeinen gesündere Lebensweise der Menschen einen immer noch größer werdenden Ver zehr von Obst mit sich bringt. Der Umfang des deutschen Obstimportes nahm ständig zu und betrug IV. Zum Aufkauf von Maiblumentretbkeimen sind nur Käufer (Erporkure und Treiber) berechtigt, di« im Besitz« eines vom Vorsitzenden der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft auSgegvbenen Zu- laffungSausweises sind. V. (1) Neber jeden Berkaus von Maiblumen treib- keimen ist dem Käufer ein Schlußschein auszufüllen. Di« Schlußscheinbücher sind von den Gartenbauwirt- schaftsvcvbänden zu beziehen. (2) Die Urschrift -des Schkußscheines erhält der Ver käufer, eine Durchschrift der Käufer, eine weitere für den Vorsitzenden der Hauptvereinigung der deutsä-en Gartenbauwirischaft bestimmte Durchschrift verbleibt im Schlußscheinbuch. Die Schlutzscheinbücher sind dem Vorsitzenden der Hauptvereinigung der deutschen II. (1) Maiblumen t re ibkeime dürfen nur noch er folgter Prüfung aus Güte gekauft und verkauft oder sonst in den Verkehr gebracht werden. 12) Tie Güteprüfung wird von den Prüfern des zuständigen Gartenbauwirtschastsverbondes durch- 1929 456 000 t. Eine weitere Ausdehnung dieser Einfuhr nach 1933 wurde durch die verstärkte Devisenbewirtschaftung erheblich eingeschränkt. Für je rd. 100 Millionen KA kam in den letzten drei Jahren ausländisches Obst nach Deutschland. Me Gesamteinfuhr von Obst wird von verhältnismäßig wenig Ländern, und zwar neben Frankreich, Italien und der Schweiz vor allem in den letzten Jahren aus den Südostländern bestritten. Die Produktion des südosteuropäischen Obst anbaues ist mangels planender Richtlinien, aber auch infolge gewaltiger klimatischer Unterschiede und der Besonderheit der Behandlungsmethoden sehr ungleich und der Ernteerfolg daher entsprechend differenziert. Eine bestimmte Sörtenpflege, wie wir sie in Deutschland kennen, ist dem südeuropäischen Anbauer zumeist noch unbekannt. Die Gründe hier für liegen zunächst an einer mangelnden fachlichen Schulung, des weiteren aber auch an der geringen Kapitalkraft der obstanbauenden Bevölkerung. Andererseits ist in den letzten Jahren dank des zu nehmenden Warenaustausches mit Deutschland in Südosteuropa eine Hebung des Preisstandes für landwirtschaftliche Erzeugnisse erzielt worden, die wiederum eine erhöhte Pflege dieser Erzeugnisse, vor allem auch von Obst, im Gefolge hatte. 2. Die Verpflichtung zur angemessenen Entschä digung soll nur zu einem Härteausgleich führen. Die Pflicht zur angemessenen Entschädi gung ist daher nicht etwa gleichbedeutend mit der Verpflichtung zur Leistung von Schadens ersatz nach allgemein bürgerlich-rechtlichen Ge sichtspunkten; denn die vorgesehene Entschädigung soll dem Betroffenen grundsätzlich nur den billigen Ausgleich für den unvermeidlichen Nachteil einer an sich rechtmäßigen, d. h. auf Grund einer gesetz lichen Ermächtigung getroffenen Maßnahme bringen. Zu der Frage der Pflicht zur Entschädi gung von selbstmarktenden Erzeugern bei Ver bot des Sell) st markte ns haben die Schieds gerichte und das Oberschiedsgericht des Reichsnähr standes wiederholt Stellung genommen. Grundsätz lich löst nach ständiger Rechtsprechung dieser Schiedsgerichte das Verbot des Selbstmarktens für den Betroffenen einen Anspruch auf Entschädigung nicht aus. An dieser Spruchpraxis hält das Oberschiedsgericht auch in seiner Entschei dung vom 22. 7. 1938 (RdRN. S. 887) fest. Das Verbot des Selbstmarktcns entspreche im allgemei nen einer volkswirtschaftlichen Notwendigkeit und bedeute auch in der Regel für den Betrieb keine schwere wirtschaftliche Schädigung. Der entstehende Schaden könne meist durch die zahl reichen Vorteile, die die Marktordnung für den bäuerlichen Betrieb gebracht hat, weitgehend ge mildert werden. Dem Betrieb müsse deshalb in der Regel zugemutet werden, die durch das Verbot des Selbstmarktens eintretenden betriebswirtschaft lichen Nachteile ohne Entschädigung Hinzunehmen. Nur dann läßt das Oberschiedsgericht von diesem Grundsatz eine Ausnahme gelten, wenn durch das Verbot des Selbstmarktens der Betrieb seine Lebens fähigkeit verliert nnd die Existenz des Bctriebs- inhabers gefährdet wird. tAZ. 4- Malblumen-Treibkeime Allgemein« Bestimmungen: Maiblunum-Trcibkeime müssen ausnahmslos „Blüher* sein. Keime, di« kein« Blütenanlage enthalten (Dlatb- keime), sind sorgsam auszusortieren Dasselbe gilt von den sogenannten „Borblühern", die von den normalen Trewkimen gesondert gebündelt und Äs Vorvlüher bezeichnet iverden müssen. Alle MaiblumentreMeime müssen normal entwickelt, gesund und gut bewurzelt sein. Jedes Bund muß W Stück, den Gütevorschriften entsprechend« Keime enthalten. Güteklasse la Auslese: Hierzu rechnen nur besonders wertvolle, aus Gübv klasse I aussortiert« Keim« für den Export. Güteklasse >: Die Keime müssen sein: einwandfrei in Form und Farbe. Der Kops muß kräftig und lang sein, die Bewurzelung lang und reichlich, besonderer Wert wird aus gut« Kronenwurzeln und gesunde Pfahlwurzeln gelegt. Ausgeschlossen sind Keime, die „Vorblüher neigung" zeigen oder irgendwie mißsvrmt oder mitz- färdt sind. Güteklasse II (srüher „mittel"): Die Keim« müssen im allgemeinen den Vorschriften der Güteklasse I entsprechen, dürfen jedoch in Länge und Stärke des Keimes sowie in der Bewurzelung etwas geringer sein. Die dreijährigen Keime gehören zur Güteklasse II Güteklasse III: Die Keime müssen im allgemeinen den Vorschriften der Güteklasse II entsprechen, dürfen jedoch in der Länge und Stärke des Kcim«s und der Bewurzelung etwas geringer sein als die Keime der Güteklasse II. Schwache, gedrückte, schlecht bewurzelte, gvünköpiige Keime dürfen in Güteklasse III nicht enthalten sein. Borblüher müssen gesondert gebündelt und als „Borblüher" bezeichnet werden. Schlußbemerkung: »z, Maibflmienblühkeime, die den vorstehenden Güte vorschriften nicht mehr entsprechen, also entweder schwach, verkrüppelt oder schlecht bewurzelt sind, gelten als mindenvertig, weil sie sich für die Treiberei nicht eignen. Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deutschen Gartcnbauwirtschast. Loettner. Auf Grund der 88 4 und 6 der Verordnung über den Zusammenschluß der deutschen Gartenbauwirt schaft vom 21. Oktober 1936 (RGBl. I S. 911) und des 8 8 der Satzung >der Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschast vom 6. 2. 1937 (RNVBI. S. 77) wird mit Zustimmung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, des Reichsbauern- führcrs und des ReichSkommissars für die Preis bildung angeordnet: I. Der Verkauf von Maiblumen p s l a n z keimen im Inland und an das Ausland bedarf der Genehmigung des Vorsitzenden des zuständigen Gartenbauwirtschasts- verband«s. nmmsr««« «ssievu n i vie Weltanschauung und Glaubenslehre Mit der ihm eigenen lebendigen Klarheit hat Reichsleiter Alfred Rosenberg die Frage, ob Welt anschauung oder Glaubenslehre behandelt. Seine Ausführungen gewinnen für uns all« große Be deutung, weil gewisse interessierte Kreise im Jn- und Ausland immer wieder versuchen, hier Unklar heit zu stiften, um daraus politisches Kapital zu schlagen. Wir wollen, so sagte Parteigenosse Rosen berg, unter nationalsozialistischer Weltanschauung nicht einen Glaubensersatz, sondern eine autonome geistige Bewegung verstehen, einen Kampf um die restlose Durchsetzung germanisch-deutscher Charak- tevwerte. Die Nationalsozialisten seien aus inner stem Charakter heraus zum Kampf für die nationalsozialistische Idee angetreten, ohne jemals nach Lohn oder Strafe zu fragen. Sie seien auch immer der Ueberzeuguug gewesen, daß der Einsatz für die Nation niemals gegen echte Wcltordnungen verstoße oder mit wahrhafter metaphysischer Ueber- zeugung in Widerspruch trete. Die nationalsozia listische Bewegung trage ihren Namen nicht umsonst; sie verbinde mit dem nationalen Ehr begriff die Forderung zur sozialen Gerechtigkeit. Sic setze daher an die Stelle der Menschheitsliebe das erprobte, aller Sentimentalität entkleidete Er lebnis einer Kampfkameradschäft. Im Gegensatz zu gewissen Kreisen, die an der Bewegung ewig Herumznmükeln haben, beweisen die führenden Männer des Nationalsozialismus, daß sie in ge schichtlichen Zeiträumen zu denken vermögen. Alfred Rosenberg betonte in seiner Ansprache, daß ein geistig-seelischer Umwandlungsprozeß eine ungleich größere Zahl von Jahren zu seiner Durch setzung brauche als eine Politische Revolution. Für dieses Gesetz und für diese historischen Bedingt heiten eines Entwicklungsprozesses habe der Natio nalsozialismus Verständnis. Eine Forderung aber müsse unter allen Umständen durchgesetzt werden: daß die deutschen Menschen niemals mehr Objekt eines konfessionellen Haders sein dürften! Das Antikomintern-Dreieck Abessinien, Oesterreich, Sudetendeutschland, Han kau, Kanton — diese fünf Namen haben wie schmcttetnde Blitzstrahle den stickigen Sumpf europäischer Nachkriegspolitik auseinandergeschla gen. Man erinnere sich doch nur einmal der end losen Debatten un<r Tiraden im Genfer Völkcr- bundspaläst, um den es ja nun mittlerweile still und tot geworden ist. Die Väter von Versailles haben sicherlich geglaubt, daß die von ihnen dik tierte Ordnung der Welt für einige Jahrhunderte bestehen bleiben würde. Sie haben einen Fehler gemacht, sie haben nicht mit der Lebenskraft jener Völker gerechnet, denen sie die Fesseln anlegten. Heute wird das Schicksal der Welt von anderen Mächten diktiert. Von Mächten, die nicht daran denken, sich den Weltherrschaftsplänen des Juden tums und dem bolschewistischen Irrsinn zu unter werfen. Die Achse Rom — Berlin und das Anti- komintern-Dreieck Berlin — Rom — Tokio haben ihr Veto gesprochen. Abessinien, Oesterreich, Sude tenland, Hanlau und Kanton beweisen, daß die Kraft dieser jungen Völker stärker ist als alles Gerede an den grünen Tischen der westlichen Demokratien. Großdeutschland in Mittel- und Südosteuropa, Italien im Mittelmeerraum und Japan in Ostasien. Diese antibolschewistische Front wird der Ausgangspunkt einer neuen gerechten Weltordnung sein. Italien ist wachsam! Darüber gibt es keinen Zweifel, daß die Völker aller Zeiten von sich aus keinen Krieg wünschen. Das Münchener Abkommen hat gezeigt, daß es bei gutem Willen möglich ist, auch schwere internatio nale Konflikte auf friedlichem Wege durch gerechte Verständigung zu lösen. Die Feststellung, daß ein Krieg etwas Furchtbares ist, ist alles andere als Defaitismus. Wo berechtigte Lebensinteressen be droht werden, da wird das angegriffene Volk ganz selbstverständlich zur Waffe greifen, um seinen Platz auf dieser Erde zu behaupten. Aber man darf wohl feststellen, daß heute irgendein Volk von keiner Seite bedroht wird. Das in vielen Ländern immer noch übliche Kriogsgeschrei wächst nicht aus den betreffenden Völkern, ist vielmehr eine üble Mache interessierter Kreise, wobei Juden, Frei maurer und Rüstungsindustrielle die erste Rolls spielen. Mussolini hat darum auch dem deutschen Volke aus dem Herzen gesprochen, wenn er trotz der vielen Friedensreden in der Welt das italieni sche Volk zur Wachsamkeit aufruft. Wörtlich führte der italienische Staatschef aus: „Es gibt Leute, die sich durch die gradlinige, wahrhaft friedliche europäische und humane Politik der Achse beson ders betroffen fühlen und nun von einer gewagten und unmöglichen Revanche träumen. Wir müssen also immer noch mit dem Kopr auf dem Tornister schlafen, wie wir das im Schützengraben taten". Churchill, Mister Eden, Cooper und ihre kommu nistischen Freunde mögen sich diese Feststellung hinter die Ohren schreiben! Ein Beweis unserer Wirtschaftskraft Die soeben veröffentlichten Ziffern über das deutsche Volkseinkommen im Jahre 1937 beweisen aufs neue die Stetigkeit des deutschen Wirtschasts- aufftieges. Als Volkseinkommen des Jahre 1937 sind bisher 70,97 Milliarden Ml errechnet worden. Das bedeutet gegenüber dem Jahre 1936 eine Er höhung um 6,1 Milliarden, nachdem schon 1936 eine Steigerung um 6,3 Milliarden, im Jahre 1935 eine Steigerung um 5,9 Milliarden, im Jahre 1934 eine Steigerung um 6,2 Milliarden und schließlich 1933 eine solche um 1,3 Milliarden festgestellt werden konnte. Wenn man bedenkt, wie ausgepumpt die deutsche Volkswirtschaft zu Anfang des Jahre 1933 war, dann erst kann man die durch diese Zahlen ausgedrückte Leistungssteigerung in ihrer ganzen Bedeutung erkennen. Wenn der einzelne diese gewaltige Steigerung des Volksein kommens nicht so unmittelbar spurt, dann liegt das zum Teil an der gleichzeitigen Steigerung der Zahlen über die Werktätigen. Während sich das Volkseinkommen 1937 gegenüber 1936 um 9,4 v. H. erhöhte, vergrößerte sich die Zahl der Beschäftig ten um 7,6 v. H., d. h. um 1,4 Millionen. Dabei wollen wir nicht vergessen, daß von dem viel ge ringeren Einkommen vor 1933 jährlich etwa zwei Milliarden All als Tribute an die ehemaligen Feindstaaten abgegeben werden mußten. Diese sklavische Verpflichtung ist inzwischen selbstver ständlich beseitigt. Deutschland leistet — wie es international Fug und Recht ist — nur noch den Dienst für zwei aufgenommene Ausländsanleihen aus früherer Zeit. Bemerkenswert an der Entwick lung des Volkseinkommens ist vielleicht die Tat sache, daß das Einkommen aus dem Bereich der Ernährungswirtschaft, also auch des Gartenbaues, seit zwei Jahren stagniert. Wenn das Jahr 1937 auch eine Zunahme um etwa 140 Mill. IM brachte, so hatte doch das Jahr 1936 einen geringen Ein- kommensrückgang zu verzeichnen. Aus dieser Tat sache ergeben sich gewisse Folgerungen, die bei der Ausrichtung der wirtschaftspolitischen Aufgaben der kommenden Zeit Berücksichtigung finden müssen. Die Themen von Paris Die Einladung Frankreichs an den englischen Ministerpräsidenten und cm den englischen Außen minister sind eine neue Unterstreichung der in Fluß geratenen Neuorientierung der europäischen Poli tik. Man ist sich in den europäischen Kabinetten darüber klar geworden, daß die alten Wege falsch waren und daß man sich auf ihnen restlos Ver fahren hat. Die Weichen uriifsen also neu gestellt werden und die politische Zusammenkunft in Paris soll sicherlich eine Klärung der damit zusammen hängenden Fragen bringen. Man betont in Paris und London, daß man, um zu einer Befriedung Europas zu kommen, nunmehr alle vorhandenen Streitpunkte herzhaft anpacken wolle, ohne daß es darum erst wieder zu einer neuen schweren Krise komme. Die Nachrichten über das politische Pro gramm von Paris sind vorläufig zweifellos nur Vermutungen, weil die Behandlung der verschie denen Themen sich erst im Verlauf der Verhand lungen selbst ergeben wird. Immerhin ist es interessant, die Themen zu verzeichnen, die von der englischen und französischen Presse als wahr scheinlich hingestellt werden. Da wäre zuerst ein neuer Viermächte-Pakt zwischen den vier europä ischen Großmächten zu nennen. Auch die Fragen einer allgemeinen Rüstungsbeschränkung stehen zur Debatte, ebenso wie der Fall Spanien, wo eine Bereinigung nunmehr von den meisten Mäch ten gewünscht wird. Schließlich interessiert uns Deutsche besonders die Tatsache der Erwähnung der Kolonialfrage, wo ja auch einmal, so oder so, eine Entscheidung fallen muß, denn Deutschland besteht auf seinem unabänderlichen Recht der Rück gabe seiner Kolonien. Disziplin — aber kein Kadavergehorsam Wenn ein Begriff noch und noch durch allzuviel Gerede verschandelt worden ist — dann der Be griff „Freiheit". Freiheit — dieses Wort läuft alle Mailen menschlicher Empfindungen durch, vom tiefsten religiösen Ernst bis zur gemeinsten hetze rischen Demagogie. Der vielfache Gebrauch dieses Wortes aber steht im umgekehrten Verhältnis zum Umfang seines wirklichen Verständnisses. Wenn wir uns die Völker der Erbs ansehen, dann er kennen wir leider nur allzu oft, daß das Wort Freiheit gleichgesetzt wird dem zügellosen Sich austoben. Tas sind die Herren Demokraten ver schiedenster Prägung, die glauben, daß sie allein die wahre Freiheit geachtet Härten. Krasseste Ich sucht und hemmungsloseste Individualität, die keine Rücksicht kennt aus den Mitmenschen — das ist ihre, die demokratische Freiheit. Wir aber wol len die Freiheit ansehen als das, was ne nach ewig göttlichem Recht nur 'ein kann, die Freiheit in Zucht und Ordnung, die Freiheit in Disziplin. Einer großen Ordnung muß inan sich unterstellen, weil man niemals allein zum Ziel kommt, sondern in lebendiger Verbindung zu seinem Volke stehen muß. Es gibt auch unter uns noch Menschen, die manche Dinge als Zwang ansehen, die in Wirk lichkeit doch nur der notwendige Ausdruck der selbstverständlichsten Disziplin sind. Wenn man einmal über dieses oder jenes schimpft, weil einem diese Versammlung nicht patzt oder jener Schu lungsabend nicht, oder weil inan einen bestimm ten Dienst tun soll, dann möge man sich immer überlegen, daß nur aus der Summe dieser viel fältigen Dienstleistungen der große Organismus des Volkes mit seinen Leistungen entstehen kann. Nicht meckern; jeder anständige Kerl muß ein Ge fühl haben für notweitdige Disziplin. Erst in der Bewährung durch disziplimertes Verhalt«-, wird man erkennen, ob jemand den Begriff der wah ren Freiheit erkanlit hat.