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^mtlialia Teilung kür den Oartendsu im Keieki8nätin8land und dkitteilung8- vlur undvodcn Klatt der ttauptvereinigung der deutsodsv Qsrtevbsuvirisotiski vciru^cir o)«cir^cir-k'0k8k)s d cutlckcn Gartenbaues vemscock orweuvsci^ir^c^v^u irtlcba trszcüun§ des ^nreizenpreis: 48 >nm bieiw UUIimeterreile 17 kkg., mm-krels SO kkg. 2eU ist ^.aseigenpreislist« ktr. 8 v. 1 August 1S37 ßvlti^ ^»--«ißeiiannsUrnosoUkiö: llienst»^ Irak ^n/ei^enllanskm«' kranklurl (06er), OOerslr. 21. rerni°2721. kostsckeoüü.: Lerlili 62011, krkallanMort kranklurt (0). krsckelat vüokeattiek. kssugszebakr: /lusMbe L monntl I!» 1—, Lusx-sbe 8 (nur la, älitßUedei- Oes keicksnSkrstnnäes) viertegökrl. KU 0.7L susüxl kostbestellßedakr Pv8tverl«g8ort brsnkkurt (Oder) - 2Vu8gsde S Lerlin, Vonner8t«g, 13. Oktober 1938 55. dsbrgsnZ — Kummer 41 in c!sn ksru^ Eine Gcmcinschastslcistung besonderer Prägung war wiederum die Reichsgartenschau in Essen. Unter Erhaltung des Wettbewerbs des einzelnen Teilnehmers haben dennoch alle Berufskameraden, die sich an der Reichsgartenschau in Esten beteilig ten, die Gesamtwirkung auf die Gesamtleistung abgestellt. Sie haben damit unzweifelhaft einen bedeutenden Erfolg gehabt und gerade in diesem für den deutschen Gartenbau so bedeutungsvollen Jahr entscheidend mit dazu beigetragen, die Leistungsfähigkeit des deutschen Gartenbaues einer breiten deutschen und ausländischen Oesfentlichkeit vor Augen zu führen. Aber was mehr ist, die Einsatzbereitschaft der Berufskameraden, die Esten beschickten, hat drei Millionen Besuchern, von denen der größte Teil aus dem „Kohlenpott" selbst stammte, Erholung und Freude verschafft! Stellen wir diese Wirkung in den Vordergrund; denn sie überragt diejenige, die gewiß ebenso stark, aber weniger sichtbar für den Beruf selbst aus einer solchen Gesamtleistung folgert. — Solche Leistungs- Wettbewerbe sind auch geeignet, die Stellung des Gartenbaues innerhalb des Reichsnährstandes ständig zu festigen! Wir waren Zeuge einer kleinen Veranstaltung am Rand der vielen großen Er eignisse während des Gartenbaufahres! Der Landesbauernführer Körner, dessen innige Ver bundenheit mit seinen sächsischen Gärtnern schon 1933 offenbar wurde, hatte die Teilnehmer an der Reichsgartenschau zu einer zwanglosen Veranstal tung zu sich geladen. Um anzuspornen zu immer neuen Leistungen, um die auszuzeichnen, die trotz der guten „Konjunktur" das Opfer der Beteiligung an der Ausstellung brachten, um zu danken und um zugleich die Grundlage zu schaffen für den nächsten Wettbewerb. Wer will bestreiten, daß Sachsens Gärtner in Essen den Beruf besonders würdig vertreten. Daß ihr Landesbauernführsr sie persönlich dafür auszeichnete, wird den Willen zu neuem gemeinsamen Einsatz steigern. — Erst malig hat in Esten auch ein Sonderbeauftragter des Reichsnährstandes unmittelbar in der Aus stellungsleitung mitgewirkt. Der Gärtner hat diese Einrichtung immer gefordert. Sie wird sich bewähren, je mehr die örtliche Ausstellungsleitung davon überzeugt ist, daß eine Gartenbauausstellung ohne Gartenbau nicht geht. Stuttgart verspricht hier weitere Fortschritte zu zeigen. Der Gartenbau aber muß auch in Stuttgart durch Hochleistungen erneut seine Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen. * Zur Preisgestaltung hat in diesen Tagen der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deutschen Gnrtenbauwirtschaft, Johannes Boettner, erneut Stellung genommen. Wie wir im vorigen Jahre dem deutschen Obstbauer bei der Riescncrnte einen anständigen Preis gesichert haben, genau so werden wir in diesem Jahr trotz der geringen Ernte dem deutschen Verbraucher einen anständigen Preis sichern! Dieses Ziel, das den Kerngedanken un serer nationalsozialistischen Marktordnung verwirk licht, müssen sich alle vor Augen halten, die daran beteiligt sind. Bocttner hatte schon auf dem Gartenbautag in Essen darauf hingcwiesen, daß keine noch so große Erhöhung der Preise in der Lage sein würde, die Ausfälle auszugleichen. Es ist sicher, daß trotzdem hier und da versucht wird, die Anordnungen zu umgehen und Sonderwünsche geltend zu machen. Das werden vornehmlich dann diejenigen sein, die bei großen Ernten den Einsatz der Marktverbände fordern, um Preiszusammen brüche zu vermeiden. Das sind dann auch meistens diejenigen, die die Mangellage in bestimmten Er zeugnissen ausnutzen, um weniger absatzfähige an dere Erzeugnisse bei dieser Gelegenheit mit unter zubringen, also um nicht vertretbare Koppelgcschäfte zu machen! Weder Erzeugerschaft noch Verteiler schaft können ein Interesse daran haben, wenn gewissenlose Elemente die Ordnung durchbrechen, um im Trüben fischen zu können. Denn es gibt eine Unzahl von Beispielen, die uns den Nachweis ermöglichen, daß nur strikte Befolgung der Ord nungsgesetze unserem Beruf seine Sicherheit und seine Leistungsfähigkeit gewährleistet. Hüten wir uns davor, sie zu durchbrechen, wenn es gerade mal in unseren Kram paßt. Entweder sind die Ordnungsgesetze, wie wir sie uns selbst gesetzt haben, richtig, dann müssen sie immer Gültigkeit haben, oder aber sie sind falsch, dann können sie eben zu keiner Zeit Anwendung finden. Ein Blick in den Beruf aber genügt, um uns zu beweisen, daß sic richtig sind. Also richten wir uns danach auch tzaun, wenn sie eimnal hart sind. m/f gsc/v/c/st Gerechter Obstprets gesichert Wie die Versorgung der Industrie mit Obst erfolgen soll Von Johannes Boettner, Vorsitzender der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft Frostschäden, die im April und Mai dieses Jah res in fast allen Teilen Deutschlands aufgetreten sind, haben uns einen fühlbaren Mangel an dem für unsere Ernährung so wichtigen Obst gebracht. Der Umfang des Obstaussalls wird anschaulich durch einen Rückblick auf die letztjährige Ernte. Im Jahre 1937 wurden allein über 18 Millionen dr Aepfel geerntet; daneben wurden noch annähernd 114 Mill, dr Aepfel eingeführt. Die diesjährige Ernte wird dagegen auf nur 2—214 Mill, dr ge schätzt, und die Einfuhrmöglichkeiten sind kaum größer als im Vorjahre. Aehnliche Verhältnisse er lebten wir beim Frühobst. Auch hier konnten die Versorgungsansprüche, die gestellt wurden, nicht annähernd erfüllt werden; denn es gab keine Kir schen, keine Frühpflaumen und Zwetschen und wenig Beerenobst. Außer der ungewöhnlich schlechten Obsternte gibt es noch einen zweiten, allerdings erfreulicheren Grund, der den Obstmangel besonders fühlbar macht. Der wirtschaftliche Aufschwung unseres Vaterlandes, der Millionen wieder in Arbeit und Brot gebracht hat, ermöglichte darüber hinaus allen Schaffenden eine Erhöhung ihres Lebens standards. Die Summe des Gesamteinkommens im Jahr stieg in Deutschland von rund 45 Mil liarden RM. auf rund 68 Milliarden RM. Nach dem sich nach dem wirtschaftlichen Aufschwung der Bedarf zunächst einmal auf die Ergänzung der notwendigsten Dinge, wie Kleidung und Einrich- Die Sieger -es Leistungswettbewerbes -er -eutschen Gärtner -er 2. Reichsgartenschau Essen Den Sonderpreis des Neichs- MinisterS siir Ernährung und Landwirtschaft als höchste Aus zeichnung erhielt Gärtnercides- Wilhelm Heck in Lippstadt. Die silberne Prcismünze deS Reichsministers siir Ernährnng und Landwirtschast nnd den Preis der Stadt Egen erhielt Georg AreudS, Wuppcrtal-Ronsdors. Die silberne Preismünze des Reichsministers sür Ernährung und Landwirtschaft erhielt Gärt- ncrcibesiher Emil Münz, Waiblingen bei Stuttgart. Die ironzeuc PreiSmiinze des Reichsministers siir Ernährung und Landwirtschast erhielt die Firma Adols Grille Söhne, Berlin-Weihensee. Links llarl, rechts Allred Grille. Die bronzene PreiSmiinze des Reichsministers siir Ernährung nnd Landwirtschast erhielt Gärtncrcibes. Julins Meckel, Iserlohn. Do» Sonderpreis der Ausstcllungs- leitung bekam der Baumschul- bcsitzcr Chri» stian Fey, Meckenheim bei Bonn. Abb. Archiv M Den Sonderpreis der Ausstctlungs- leitung erhielt Orchideenzüchter Wilhelm Schmidt (Obergärtner Frankenstein im Bilds, Holzhau sen sSachsenj. tungsgegeustände, erstreckt hatte, wendet sich die Kaufkraft nun in verstärktem Maße den Erzeug nissen des Gartenbaues, dem Obst und Gemüse zu. Dazu trägt auch wesentlich die im Interesse der Gesunderhaltung unseres Volkes unbedingt not wendige Werbung für den erhöhten Verzehr an Obst und Gemüse bei. Der deutsche Gartenbau hat in den vergangenen Jahren diesen steigenden Bedürfnissen Rechnung tragen können und die erforderlichen Mehrmengen nicht nur auf der gleichen Fläche erzeugt, sondern darüber hinaus eine fühlbare und anerkannte Qualitätssteigerung durchgeführt. Bei der dies jährigen Sachlage werden sich jedoch bei der Ver sorgung der Bevölkerung mit Obst und Obst fabrikaten erhebliche Schwierigkeiten ergeben. Es verlangt ja nicht nur der Frischmarkt in den Städten des Reiches nach Obst, sondern auch die entsprechenden Industriezweige wollen mit Roh ware versorgt sein. Da ist einmal die Marme- laden-Jndustrie, deren Bedarf, — insbesondere mit Rücksicht auf die Bedeutung, die die Marmelade zum Ausgleich des zeitweiligen Fettmangels zu kommt —, voll befriedigt werden soll. Dann soll zweitens die Obstkonservenindustrie beliefert wer den, da ein großer Teil der Hausfrauen, die sich in reicheren Erntejahren in den Herbst- und Win termonaten aus ihren selbstgeschaffenen Vorräten versorgten, in diesem Herbst zusätzlich als Käufer der von der Industrie eingemachten Obstkonserven auftreten werden. Die Obstkonservenindustrie hat aber infolge der katastrophalen Ernteverhältnisss weder Himbeeren, noch Pfirsiche, noch Aprikosen in annähernd ausreichender Menge bekommen, so daß ihr wenigstens aus den Apfelvorräten etwas Obst zur Verarbeitung zur Verfügung gestellt werden muß. Jahrelang ist unter der Devise „Süßmost ein Volksgetränk" sür den erhöhten Verbrauch von Süßmost geworben worden. Allein im Jahre 1937 wurden 75 Millionen Liter Süßmost hergestellt. In diesem Jahre wird es nicht möglich sein, Roh ware hierfür in genügendem Umfange bereitzu stellen. Auch dem Bedarf an Gärmost und Apfel wein muß in einigen Teilen Deutschlands Rechnung getragen werden. Die hier geschilderte Sachlage wäre in früheren Zeiten eine Konjunktur sür Schieber gewesen, die die Preise in die Höhe getrieben hätten. Heute werden wir alles tun, um dergleichen Spekulationen zu verhindern. Wie wir im vorigen Jahr dem deutschen Obstbauer bei der Riesenernte einen an ständigen Preis gesichert haben, genau so werden wir in diesem Jahr, trotz der geringen Ernte, dem deutschen Verbraucher einen anständigen Preis sichern. Der ernsten Situation Rechnung tragend, ist ein Plan ausgearbeitet worden, der allen be teiligten Gruppen im Rahmen des Möglichen ge recht wird. Danach soll aus den vorhandenen Apfelvorräten die Marmeladenindustrie bis zu 100 v. H. und die übrigen JndustriegruPPen bis zu 50 v. H. versorgt werden. Auf Grund dieses Planes werden der Industrie von der Hauptver einigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft Frei gabescheinhefte gegeben, deren Scheine nunmehr je nach den Bersorgungsmöglichkeiten freigegeben werden. Dadurch wird vermieden, daß nur der wirtschaftlich Bessergestcllte sich Ware beschaffen kann, während der andere, der nicht über flüssige Gelder verfügt, leer ausgeht. Das Freigabe- System gibt uns die Sicherheit, daß alle, die an der Verarbeitung beteiligt sind, gleichmäßig ver sorgt werden. Es ist somit verhindert worden, daß die von den deutschen Obstbauern unverschuldete Mnngellage zu gewissenloser Spekulation ausgenutzt wird. Dennoch kann, wie die obigen Ausführun gen zeigen, die gegenwärtige Situation nur ge meistert werden, wenn alle Beteiligten die Maß nahmen und Entscheidungen der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft als notwendig anerkennen und von der Verfolgung irgend welcher Sonderwünsche, deren Durchsetzung die Versorgungslage der übrigen Teile des Reiches noch weiter - erschweren könnte, absehen und damit zu einer gerechten Gesnmtversorgung des ganzen Reichsgebietes beitragen.