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Vie karlenbauwlrlstkast kiummsr 4. 27. Isnusc 1-!S. /^o^encZ/g^s/tsn, ci/s 6s/ c/s/- ^v^s/Zung cZs§ i<u/fv5p/an6§ -v Z)65vcZt5/cZ,t/96N §ZncZ Volkswirtschaftlich ausgertchteter Anbau Warum Melde- und Genehnngungspflicht für Gartenbauerzeugniffe? Von U. UUKmauu, Vorsitzender des Gartenbauwirtschastsverbandes Schleswig-Holstein Die Marktordnung brachte der Landwirtschaft für ihre wichtigsten Erzeugnisse Festpreise. Jegliche Spekulation im Anbau wurde ausgeschaltet und damit aber auch das in früheren Jahren oftmals große Risiko. Leider haben wir in den letzten zwei Jahren die Beobachtung machen können, daß ver sucht wird, den Anbau von Gartenbauerzcugnissen neu aufzunehmen. In Verfolg dieser Entwicklung ist es notwendig, darauf hinzuweisen, daß alles vermieden werden muß, daß der Anbau von Gartenbauerzeugnissen in eine Richtung gelenkt wird, die nicht im Interesse der Marktordnung liegt. Man macht oft die Feststellung, daß Groß betriebe, die sich seit Jahren mit dem feldmäßigen Anbau von Gemüse befassen, bestrebt sind, ihren Anbau erheblich zu vergrößern. Andere Gebiete neigen dazu, den Gemüsebau neu aufzunehmen, trotzdem die Voraussetzungen dafür in keiner Weise gegeben sind, es fehlt an dem geeigneten Klima, an den passenden Böden, der nötigen Erfahrung und den erforderlichen geschulten Arbeitskräften, um ein Produkt zu erzeugen, zu ernten und zu bearbeiten, das den Anforderungen der Verbrau chermärkte entspricht. Außerdem fehlt es den Neu anbauern an den erforderlichen Verbindungen mit dem leistungsfähigen Großhandel und es kommt ost vor, daß durch derartigen Großanbau durch ambulante Händler plötzlich große Mengen auf kleine Wochenmärkte gebracht werden, wodurch große Absatzschwierigkeiten entstehen und Preise erzielt werden, die nicht annähernd die Erzeu- gungskosten decken. Diese Entwicklung ist im Interesse der Markt ordnung nicht erwünscht, es tritt dadurch eine Gefährdung derselben ein, insbesondere werden auch die gärtnerischen Kleinbetriebe, die hart um ihre Existenz kämpfen müssen, bedroht, wie auch, die alten, geschlossenen Anbaugebiete, die bisher feldmäßig Gemüse anbauen, und die dringend zur Belieferung der Märkte während der Wintermonate und der Industrie benötigt werden, in Mitleiden schaft gezogen werden. Der Einwand, daß Großbetriebe im feldmäßigen Anbau gärtnerische Erzeugnisse billiger an den Markt bringen können, ist nur bedingt richtig. Würde man diesen Weg einschlagen, so müßten zwangsläufig unzählige gärtnerische Kleinbetriebe zugrunde gehen. Das kann im Interesse der Marktordnung auf keinen Fall zugelassen werden, denn diese Gärtnerbetriebe sind es, die fast das ganze Fahr die Märkte regelmäßig beliefern, da sie in der Lage sind, die Ernte entsprechend einzu richten. Hierauf sind die Großbetriebe nicht ein gerichtet und auch nicht umzustellen. Es ist deshalb an der Zeit, klar die Richtlinien herauszustellen, die im Interesse der Marktord nung und aller beteiligten Kreise liegen. Die gärt nerischen Betriebe sollen weiterhin die Aufgabe erfüllen, die ihnen zukommt, sie sollen sich fern halten von den Versuchen, durch Zupachtung von Ländereien den feldmäßigen Anbau von Ge müse zu betreiben. Den Betrieben, die feldmäßig Gemüse anbauen, sind andere Aufgaben gestellt, nämlich die der Vorratswirtschaft, die Belieferung der Großmärlte während der Wintermonate und der Industrie. Versuche, sich gärtnerisch zu be tätigen, werden nicht zugelassen. Die Erfahrungen, die während der Bewirtschaf tung der einzelnen Gemüsearten gemacht sind, sind groß und sehr aufschlußreich. Es hat sich immer wieder gezeigt, daß es notwendig ist, den feld- mäßigen Anbau von Gemüse in solche Gebiete zu verlegen, die tatsächlich sichere Ernten bringen und die über die notwendigen Erfahrungen ver fügen. Gebiete, die in trockenen oder nassen Jah ren versagen, werden sich wohl oder übel auf den Anbau anderer landwirtschaftlicher Erzeugnisse umstellen müssen, das erfordert das Gesamtinter- esse; denn diese Flächen, die oftmals in Groß betrieben bis zu 100 bs betragen, sind für den Kornbau viel wichtiger. Im Jahre 1936 wurden in ganz Deutschland die Anbauflächen in Kopfkohl stark erweitert. Die Folge davon war, daß bei der damals allgemein guten Ernte sehr große Absatzschwierigkeiten auf traten und erhebliche Mengen an Kopfkohl ver darben. Auch bei anderen Gemüsearten ist stellenweise der Anbau zum Schaden in der Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen landwirtschaft lichen Erzeugnissen stark ausgedehnt worden. So z. B. haben einige Gurkeneinlegereien in einigen Dörfern Schleswig-Holsteins den feldmäßigen An bau von Gurken stark propagiert. Die Folge da von war, daß im letzten Jahre eine ganze Reihe von Anbauern infolge Fehlens jeglicher Erfah rung im Gurkenanbau und infolge Mangels an Arbeitskräften nicht in der Lage waren, die an- gebauten Gurken ordnungsgemäß zu pflegen und zu ernten. Um von vornherein derartige Schäden zu ver meiden, hat die Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft, Berlin, am 21. 4. 37 durch ihre Anordnung Nr. 112 angeordnet, daß die Neu aufnahme und die Erweiterung der Kulturen von Gurken, Kopfsalat, Zwiebeln, Blumenkohl, Früh kohl, Herbstkohl, Winterkopfkohl (Weiß-, Rot- und Wirsingkohl), Tomaten, Spargel, Rhabarber zu Erwerbszwecken der Genehmigung bedarf. Bis zum 1. Februar j. I., spätestens jedoch 5 Wochen vor Inangriffnahme der Kulturen ist diese unter genauer Angabe der bisherigen Flächen des be treffenden Erzeugnisses bei dem zuständigen Gar tenbauwirtschaftsverband nachzusuchen, soweit der Anbau neu ausgenommen oder über die Anbau fläche des Jahres 1934 ausgedehnt werden soll. Erst nach Erteilung der Genehmigung darf der be treffende Anbauer die beabsichtigte Fläche bestellen. Ferner ist zu dem gleichen Zeitpunkt der Anbau folgender Erzeugnisse meldepflichtig: Kohlrabi, Erdbeeren, Arznei- und Gewürzpflanzen, soweit die Fläche je 14 ba übersteigt. Da die vorstehend angeführte Anordnung im Vorjahre erst während der Bestellzeit in Kraft trat, konnten die Meldungen nur in wenigen Fäl len durchgeführt werden. Es hat sich aber auch im letzten Sommer wieder gezeigt, wie außer ordentlich wichtig diese Anordnung ist; denn man konnte einwandfrei feststellen, daß plötzlich Blu- menkohl, Spinat, Tomaten und dergleichen von Erzeugern angebaut wurden, denen dieser Anbau bisher völlig fremd war. Man konnte weiterhin feststellen, daß sogar Verteiler und Großhändler sich dem Anbau zuwandten, indem sie sich große Flächen Land zu diesem Zweck pachteten. Eine derartige Entwicklung muß aber den Ab satz der Gartenbauerzeugnisse stark gefährden, und hier gerade zum Schaden der kleinen Erwerbs gartenbaubetriebe, die darauf angewiesen sind, die ihnen zur Verfügung stehenden kleinen Flächen bestmöglichst auszunutzen. Darum ist die Anord nung gerade für die gärtnerischen Betriebe von größter Bedeutung, und jeder Erwerbsgärtner sollte von sich aus darauf achten, daß die Anord nung genau durchgeführt wird, daß in den eigenen Reihen keine Vergrößerung des Anbaues erfolgt und sich auch andere Kreise nicht in den gärtneri schen Anbau einschallen. Es ist erforderlich, daß in diesem Sinne alle Betriebe Mitarbeiten, daß insbesondere die vor- geschriebenen Anmeldungen pünktlich bis zum 1. Februar eingereicht und daß Verstöße gegen die Anordnung ohne Rücksichtnahme gemeldet werden. In den Kohlanbaugebieten Norder- und Süder dithmarschen, Glückstadt, Fehmarn, Lauenburg, Kiel und Lübeck werden durch die Bezirksabgabe stellen die erforderlichen Arbeiten durchgeführt, in dem jedem Anbauer die Unbaukarten bis zum 1. Februar zugestellt werden. Sollte sich in diesen Gebieten ein Mehranbau oder eine nicht tragbare Verschiebung der einzelnen Sorten herausstellen, dann wird der Gartenbauwirtschaftsverband regelnd eingreifen. Besonders warne ich vor dem Mehranbau von Frühkohl in >den Gebieten Norder- und Süder dithmarschen sowie Glückstadt. Wenn auch im letz ten Jahre in diesen Sorten der Absatz zu guten Preisen leicht möglich war, so kann man doch einen Mehranbau nicht verantworten, weil es zur Hauptsache Aufgabe anderer Gebiete und der Kleinbetriebe ist, diese Sorten zu erzeugen. Wenn diese Anbauer einigermaßen Normalernten haben, können die Märkte ausreichend versorgt werden. Es wird auf keinen Fall zugelassen, daß bei einem Ueberangebot die Preise herab gesetzt werden, da dadurch die Existenz der fraglichen Klein betriebe gefährdet wird. Wenn zum Beispiel tatsächlich eine knappe Frühkohlernte eintreten sollte, so ist das ohne Bedeu tung; denn zu diesem Zeit punkt gibt es andere Sorten Gemüse im Ueberfluß. Sollten in diesem Jahre Erzeuger Frühkohl über die zugestan denen Flächen, gemessen an dem Stand von 1934, ohne Genehmigung anbauen, so werden diese nicht nur ihre Ernte nicht absetzen können, sondern außerdem zur Ver antwortung gezogen werden, weil diese Flächen dem Korn anbau verlorengehen. Darum sieht sich der Gar tenbauwirtschaftsverband ver anlaßt, sich hinsichtlich der Durchführung der fraglichen Anordnung an die Kreis bauernschaften, an die Orts- bauernsührer, Kreis- und Orts fachwarte Gartenbau und über haupt an alle Erzeuger, denen es daran liegt, daß Ordnung in den Anbau kommt, zu wen den mit dem Ersuchen, mitzu- helfen, und Schädlinge, die sich auf Kosten anderer Berufs kollegen bereichern wollen, dem Gartenbauwirtschaftsverband^ zu melden Die Durchführung der Markt ordnung und Bewirtschaftung von Gartenbauerzeugnissen er fordert in erster Linie die Fest legung des Anbaues. Das kann nur erreicht werden, wenn alle, aber auch alle mithelfen. Dann erst, wenn der Gartenbauwirt schaftsverband weiß, mit wel chen Flächen- und Erntemen gen zu rechnen ist, kann er die notwendigen Maßnahmen für den geregelten Absatz einleiten. linker ckkesem lewsten mmck kn cker §anren iliekk/nr cken knkernakkonaken QarkenbauLonFre^ geworben Lnkmur/: 41 ax Lscsike, Minc/mn Bauten des Reiches Jede Zeit versinnbildlicht sich in ihren Bau werken. Denken wir zurück an die Baudenkmäler der Hellenen, an die Bauten Roms und an manche anderen gewaltigen Schöpfungen der Architektur. Immer haben Menschen Werke geschaffen, die ans ihrer Zeit hcrausragten und für Jahrhunderte und Jahrtausende Zeugen großartiger kultureller Lei stung wurden. Das Gesetz dieses Schaffens will der Führer, der Bauherr des Dritten Reiches, auch für unsere Zeit angewendct wissen. Lange bevor die SA. ihren Siegesmarsch durch das Brandenburger Tor antreten konnte, haben der Führer und seine Mitarbeiter die Pläne geschaffen für gewaltige Bau werke, die Ausdruck deutscher Kraft, deutscher Welt geltung und deutschen künstlerischen Wollens sein sollten. In den vergangenen fünf Jahren ist nun schon eine Fülle von Bauwerken entstanden, von denen jedes einzelne meist beispiellos in seiner Art in der Welt dasteht. Was hier in wenigen Jahren schon geschaffen wurde, das ist tatsächlich eine unver gleichliche Leistung, wie sie während keiner anderen Zeit bisher erreicht wurde. Die vom Führer in München eröffnete Ausstellung der neuesten deut schen Architektur gibt einen anschaulichen Ucberblick über die bisher vollbrachte Leistung und über die Pläne, die zum Teil schon in Angriff genommen, zum Teil ihrer Vollendung entgegenrcifcn. In München und Berlin, in Nürnberg und Hamburg und an vielen anderen Stellen sind Bauwerke im Entstehen, die der deutschen Landschaft, insbeson dere den großen deutschen Städten ein vollkommen neues Gesicht geben. Die kühnen Brückenwcrke der Reichsautobahn, die neuen Flußbrücken, von denen die Hamburger Elbbrücke die gewaltigste werden wird, die Ordensburgen und andere Bauten der Be wegung, die Kasernen der Wehrmacht, die Heime der Hitlerjugend und was sonst namens und im Auftrage des Reiches oder der Bewegung gebaut worden ist — alles atmet den Geist unseres Auf bruches, den Willen zur Unsterblichkeit, den Willen, Ewigkeitswerte zu schaffen, zum Ansehen des Reiches für alle Zukunft. Die Bauten des Reiches und der Bewegung stehen darum über aller Kritik. Sie sind eine Kulturtat, wie sie nur wenige Jahr hunderte der Weltgeschichte haben entstehen sehen. Das aber ist auch der Wille des Führers, daß Deutschland sich hier steinerne Dokumente sch.-ffl, die künden von der N.eugcburt des Reiches — oeS Reiches, das, seit Jahrhunderten ersehnt, nunmehr für die Jahrtausende bestehen soll! Ein Tag der SA. Vor fünf Jahren war es, an einem verteufelt kalten Tage Ende Januar. Da hatte Berlin einen ganz großen Tag. Die Berliner SA. wollte vor der Zentrale der Kommune Deutschlands, vor dem Karl-Liebknecht-Haus, aufmarschieren, um den roten Söldnern Moskaus zu verstehen zu geben, daß in Deutschland die rote Saat keine Aussicht haben könnte. Ueber Berlin lag eine unheilvolle Unruhe. In allen Sturmlokalen war Hochbetrieb. Man wußte genau, es kann bei diesem Aufmarsch ums Ganze gehen. Die Kommune war hoch und die Judenpresse schrie Zeter und Mordio. Es war wenige Tage vor der Machtübernahme, die allge meine politische Stimmung auf einem Siedepunkt. Die SA. hielt in all den Tagen vorher eine ge radezu beispiellose Disziplin, weil man der Polizei keine Handhabe zum Verbot des Aufmarsches gcbeu wallte. So ging alles klar. Berlins SA. mar schierte. Und was der Spießbürger und der Mos- kau-Söldling in ihren kühnsten Träumen nicht für wahr gehalten hätten, das wurde an diesem Tage aller Welt deutlich: Vor dem Karl-Liebknecht-Hous stand die SA-, stand Gewehr bei Fuß. Aber di a r Aufmarsch war so eindrucksvoll, so überwälti ad in seiner Kraft und in seinem Willen, daß u wohl behaupten kann: an diesem Tage begann cor Zerfall der Kommune. Die roten Horden h en cs nicht fertig gebracht, den Aufmarsch der SH zu zerschlagen, sie gröhlten in den Nebenstraßen he m, wagten aber keinen geschlossenen Angriff. Daser Tag war entscheidend für die SA- und ein A akt zum 30. Januar, da der Marsch der SA. durch oas Brandenburger Tor das Ende des Novcmbersamtes bedeutete. Eine Farce . . . Der Moskauer Regie muß man eines lassen: sie erfindet immer neue Methoden, um den westlichen Demokratien Theater vorzuspielen, und zwar so, daß diese westlichen Demokratien schließlich felsen fest von dem „demokratisch-parlamentarischen System" in Sowjctrußland überzeugt sind. Nichts anderes bedeutete die Tagung des Obersten Sow jets, des roten Parlamentes, die in diesen Tagen zu Ende oing. Die Verhandlungen dieses obersten Rates der Sowjet-Union wurden ganz nach parla mentarischen Spielregeln durchexerziert — selbst verständlich nur nach außen hin. Im inneren Zu sammenhang bestimmte selbstverständlich einzig und allein die Faust Stalins oder vielmehr der hinter ihm bestehenden Judenclique der Kaganowitsch. Die Deputierten sind zwar angeblich „gewählt". Aber cs handelt sich bei diesem Gewähltsein um dasselbe Theater wie bei den sogenannten allge meinen Wahlen, die ebenfalls mit Knute und Pistole von oben her „verordnet" wurden. Jedenfalls die Tagung des Obersten Sowjetrates klappte vorzüg lich. Die vorher sestgelegten Reden wurden her- untergcrasselt, die „gewählten" Schäfchen klatschten Beifall, wo es gewünscht wurde, und so war alles in bester Ordnung. Nun sind die Deputierten wie der ins Land gefahren und die Zeitung „Prawda" vergaß nicht, ihnen zu bescheinigen, daß sie nicht etwa auf Lebenszeit gewählt sind, sondern bei der ersten Gelegenheit wieder abgesetzt werden können. Im übrigen hat Stalin — wie das nicht anders zu erwarten war — diese „Regierungsbildung" dazu benutzt, eine neue Säuberungsaktion in die Wege zu leiten, die nach den bisher vorliegenden Mel dungen in erster Linie Häupter der Schwerindustrie und der Roten Armee „erfaßt". — Dieses Moskauer Theater ist so offensichtlich, daß man es geradezu körperlich zu spüren meint. Ob man nun in den Hauptstädten der westlichen Demokratien, ob man in London oder Paris trotz alledem wieder daraus hereinfällt? Geschäft ist Geschäft Geschäft ist Geschäft — und wenn es das Blut von Tausenden von Menschen kostet. Gerade wir Deutschen entsinnen uns der Tatsache, daß Länder so ausgesprochen demokratischer Prägung wie Frankreich, England und Amerika es immer wie der für nötig hielten, uns Deutschen gute Ermah nungen mit auf den Weg zu geben. Danach mußten wir Deutschen geradezu fürchterlich schlechte Kerle sein, Barbaren natürlich, blutdürstig wie Tiger, ewige Unruhestifter und was dergleichen schöne Eigenschaften mehr sind. Wir haben cs nicht für nötig gehalten, andere Staaten zu erziehen. Gerade wir Nationalsozialisten stehen auf dem Standpunkt, daß jeder nach seiner Fasson selig werden soll. Aller dings — man soll auch uns in Ruhe lassen. Ge legentlich ist cs aber doch von Vorteil, den schul meisternden Demokratien ihre eigenen Schwächen einmal vor Augen zu halten. Amerika z. B- hat sich immer aufs Höchste darüber entrüstet, wenn Deutschland angeblich an irgendeiner Stelle sich in fremde Verhältnisse gemischt haben sollte. Immer und immer wieder betont Amerika seine Friedens liebe und daß es seine höchste Aufgabe in der Hal tung des Weltfriedens erblicke. Es paßt schlecht dazu, was in diesen Tagen der Oeffentlichkeit be kannt wurde. Danach ist das Jahr 1937 nämlich ein Rekordjahr für den amerikanischen Export ge wesen. Das wäre an sich eine begrüßenswerte Tat sache; denn an einer weltwirtschaftlichen Belebung ist schließlich jedem vernünftigen Menschen gelegen. Fragwürdiger aber wird die Sache, wenn gleich zeitig festgestellt werden muß, daß dieses Rekord ausfuhrjahr in erster Linie auf die glänzenden Waffengeschäfte Amerikas zurückzuführen ist. Schein und Wahrheit! Man gibt sich den Anschein, als ob man der Friedensapostel selber wäre und verdient gleichzeitig gute Dollars an guten Waffengeschäf ten. Die Deutschen haben für solche Fälle ein sehr treffendes Schlagwort, das heißt: Laß deine Rechte nicht wissen, was die Linke tut. Immerhin, diese ganze Geschichte hat eine Moral, die wir Deutsche uns merken wollen. Und noch einmal Amerika Und da wir nun einmal bei Amerika sind, wollen wir dieses gelobte Land der Demokratien noch ein mal etwas näher beleuchten. Bekannt ist immer hin die Tatsache, daß Amerika die reichsten Männer der Erde besitzen soll. Die Schattenseite dieses Reichtums aber ist im allgemeinen weniger bekannt gewesen. Zwar ist es schließlich aller Welt einmal zur Kenntni gekommen, daß die sozialen Verhält nisse in USA., nicht besonders lobenswert waren. Immerhin, nur die wenigsten werden sich eine Vor stellung davon gemacht haben, wie katastrophal auf sozialpolitischem Gebiet die Dinge in den Vereinig ten Staaten Oegen. Soziale Errungenschaften, wie sie in Deutschland seit Jahrzehnten an der Tages ordnung sind, kennt man dort nicht. Immer wieder werden dem Parlament Gesetzentwürfe vorgelegt, uin z. B. eine geregelte Arbeitszeit cinzuführcn, eine soziale Gerichtsbarkeit durchzudrücken usw-, aber bisher ist nicht viel Positives erreicht worden. Schlimm wird es, wenn die Amerikaner selbst ein mal darangehen, ihre sozialen Verhältnisse genauer zu untersuchen. Nur ein paar Angaben: Die staat lichen Behörden Amerikas haben festgestellt, daß ein Drittel der amerikanischen Bevölkerung unterer nährt ist. Rund 50 Millionen Amerikaner haben ein Einkommen, das nicht einmal ausrcicht, die notwen digsten Bedürfnisse des täglichen Lebens zu befrie digen. Rund 6 Millionen Menschen sind in jedem Winter arbeitsunfähig, weil sie keine ausreichende Krankenpflege bekommen können. Amerika hat zwar die modernsten, luxuriösesten Krankenhäuser, aber von 77 Patienten erhält nur ein einziger freie ärztliche Behandlung. Man kann wirklich nicht be haupten, daß hier das gelobte Land gefunden ist!