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8 blummsc20. Isnusr 1>!8. vir varlsnbauwirtsckaft Wie sDcr Füd«e« Sbe« da» WI »»«r b I I.le w eI tj (BA. Beob- und Unterfranken (BÄ. ita^s^tzs^ Dresden) und Unterfranken (BA. sspsraZi) war weit ver- wurde jedoch selten beob ¬ achtet in Hannover (Kr. Gifhorn), Ostpreußen (Kr. Rosenberg), Anhalt (Kr. Dessau, Zerbst), Sachsen Braunsleckenkrankheit der Tomate knlvnw) war ziemlich verbreitet. (AH. Meißen, Mellrichstadt). Samt- oder (OlLäosporiuw des hat Aschendors-Hüinvrltng) Kissingen) auf. Spargelrost (Puccini« breitet. Starker Besall Fruchtwechsel und Beizung des Saatgutes Ich denke zunächst an den Fruchtwechsel. Richtige Düngung Nicht unwesentlich für die Gesunderhaltung ks ist ein Unterschied NoMea Dem Soslallomu» «Heo- retlscherketzennlnl» und dem Soiloilsmuo Ves proktischea feucht. Man achte ferner auf das Auftreten von Mäusen, die gern Gurkeusamen fressen, aber auch Lie jungen Pflanzen in den Anzuchträumen nicht verschonen. Gistweizen oder Aufstellen von Fallen sind geeignete Bekämpsnngsmittcl. Die Aus- saatgefäße decke man aber mit Glasplatten so ab, baß diese schädlichen Nager nicht au den Samen ge langen können. Mäuse sind besonders in Kästen mit Kohlpslanzcnanzucht unangenehm. Bei strengen Frösten ist Schutz der Pflanzen, auch derjenigen aus Herbstanzucht, gegen Frost nötig. Günstig wirkt sich eine Bobenabdcckung mit trockenem Torfmull aus, ferner sollte man eine zweite Lage Fenster aufbringen (die Luftschicht zwischen beiden wirkt stark isolierend gegen die Kälte), bei Sonnenschein etwas Schatten geben und nachts gut mit Matten und Deckladcn decken. Eine typische Krankheit der Kohlpflanzen ist fer ner die S ch w a r z b c i u i g k e i t, auf deren Auf treten zu achten ist. Lockern der Erde zwischen den Pflanzen, damit die oberste Erdschicht, in der sich die Schmarotzcrpilze aufhaltcu, trocken gehalten wird, nicht zu häufiges Gießen, gegebenenfalls Gie ßen mit einer schwachen llspulunlösung sind gute Vorbcugungsmiitel. Bei der Anzucht der Tomatenpflanzen ist alles zu beachten, was gegen die Tomatcu- stengclsänlc vorbeugend anzuwcnden ist, vor allem neben der Beizung des Saatgutes das zeit weilige Bespritzen der Pflänzchen am Wurzclbnls oder Begießen mit schwacher Uspulunlösung. Zur Samenbeizung eignet sich Uspulun in der üblichen Konzentration bei Tomatensamen nicht, da diese hiergegen empfindlich sind. Ich habe mit Germisan in Lösung von 1^4 8 je I Wasser gute Erfolg: ge habt, doch wird im allgemeinen Ceresantrockcubeize auch mit gutem Erfolg ohne Schädigungen ange- w end et. Schließlich sei jetzt noch ans die Nachprüfung und Ucberholung der Spritzen hingewiesen. Man be stelle die nötigen Ersatzteile, die verstärktem Ver schleiß ausgesetzt sind, wie z. B. Dichtungsringe, Ventilteilc, Spritzköpfe, Schläuche. Auch die Be rechnung der im Laufe der bevorstehenden Bcgc- tationsperiode benötigten Mengen Schädlings bekämpfungsmittel und deren rechtzeitige Bestel lung kann empfohlen werden, damit rechtzeitiges Bekämpfen Ler Krankheiten jederzeit erfolgen kann. vleisberg, Behandlung der Anzuchtbeele Von großer Bedeutung im Pflanzenschutz ist eine richtige Behandlung der Pflanzenanzuchtbeet«. So empfiehlt es sich, 'die Selleriepflanzen im Saat- oder Pikierbeet schon vor «dem Auspflanzen einmal vorbeugend mit einem Kupfermittel zu behandeln, um etwaige Sporen der Blattfleckenkrankheit und des Rostes sofort abzutöten und die Weiterver breitung auf dem Felde unmöglich zu machen. Solange die Pflanzen im Saaibeet stehen, macht diese vorbeugende Behandlung keine Schwierig keiten. Deuerkohlpslanzen sollte man auf den Saatbeeten grundsätzlich wenigstens einmal mit einer 0,06—0,leigen Sublimatlösung oder Kar- bolineum durchdringend begießen, damit man die Gewähr hat, daß die Setzlinge beim Auspflanzen frei von Kohlfliegeneiern sind. Bekannt ist das Eintauchen der Kohlpflanzen mit den Wurzeln in einen Uspulunlehmbrei, der gegen die Kohlhernie wirken soll. Versuche haben jedoch gezeigt, daß dieses Verfahren nur dann empfehlenswert ist, wenn während der Pslanzzeit trübes oder regne risches Wetter herrscht, weil bei Sonnenschein sehr leicht die Plasmolyse eintritt. Nicht unerwähnt soll auch das vorbeugende Eintauchen der Tomaten pflanzen in eine ÄAige Uspulunlösung bleiben, die sich gegen die Tomatenstengelsäule bewährt hat. Die wichtigen Krankheiten und Schädigungen an Gemüsepflanzen im Jahre 1937 Starke Schäden wurden vereinzelt gemeldet ans Hannover (Kr. Goslar), Schleswig-Holstein (Kr. Lübeck), Brandenburg (Kr. Zauch-Belzig, Osthavel land), Schlesien (Kr. Breslau), Sachsen (AH. Dres den, Zittau, Stollberg, Plauen), Mittelfranken lBA. Uffenheim), Schwaben (BA. Neu-Ulm) und Oberbayern (BA. Erding). Siengelfnule der Tomate (OiävmeU» Ixcoxorsiei) verursachte selten ernstere Schäden. Vereinzelt star ker Befall wurde beobachtet in Hannover (Kr. Äl- feld, Hannover), Hamburg, Mecklenburg (Kr. Lud wigslust), Sachsen (AH. Meißen), Westfalen (Kr. Büren) und Rhcinprovtnz (Kr. Geldern, Düssel- dorf). Rrc«nslecke»»krankhcit der Bohne (dlocosporiuw Imäcwuikmnum) zeigte in ihrer Verbreitung im Vergleich znm Vorjahre nur geringe Unterschiede. Vereinzelt starke Schäden wurden beobachtet in Oldenburg (A. Friesland), Schleswig-Holstein (Kr. Lübeck), Brandenburg (Kr. Niederbarnim an Wachsbohnen), Braunschweig (Kr.Blankenburg ins besondere an „Wachs beste von Allen"), Sachsen MH. Dresden), Westfalen (Kr. Bielefeld), Unter- franken (BA. Hvfhcim, Haßfurth, Marktheidenfeld), Oberfranken (BA. Bayreuth), Oberpfalz (BA. Burglengenfeld, Cham), Oberbayern (BA. Mühl dorf) und Niederbayern (NA. Dingolfing). Brennsleckenkrankheit der Gurke (Olvsvsporium laxsnariums schädigte vereinzelt stark in Sachsen MH. Zittau, Plauen) und Unterfranken (BA. Hammelburg). Brennsleckenkrankheit der Erbse (LscoodxM pisi) schädigte stark in Hannover (Kr. Hildesheim) Brandenburg (Kr. Königsberg), Sachsen MH. Auerbach, Meißen) und Thüringen (Kr. Sonders hausen). Blattsleckenkrankheit des Sellerie (Soptorm apii) trat vereinzelt stark auf in Hannover (Kr. Peine), Schleswig-Holstein (Kr. Lübeck), Mecklenburg (Kr. Rostock), Sachfen (AH. Zittau, Auerbach), Unter franken (BA. Mellrichstadt, Hofheim, Haßfurt, Schweinfurt, Kitzingcn), Oberpfalz (BA. Burg lengenfeld), Mittelfranken (BA. Uffenheim, Nürn berg), Schwaben (BA. Augsburg), Oberbayern (BA. Pfaffenhofen, Erding, Aibling) und Nieder bayern (BA. Dingolfing, Landau). befallenes Spargelkraut, Zwiebeln, die vom Rost und der Zwiebelmade befallen sind, von der Kohl hernie befallene Kohlpflanzen und von der Meer- rettichschwärze befallener Meerrettich. Die Ver nichtung des rostkranken Spargelkrautes wird übrigens polizeilich vorgeschrieben. Darunter ist aber keinesfalls die Ablage auf dem Kompostplatz zu verstehen, sondern das Verbrennen oder Rösten, erforderlichenfalls unter Zuhilfenahme von Stroh, Reisig und dgl. Auch das tiefe Um graben oder Um pflügen der abgeernteten Gemüsefelder kann als vorbeugende Schädlingsbekämpfung bezeichnet werden, da dadurch di« Krankheitserreger und Schädlinge, wie z. B. die Puppen der Zwiebelfliege, Möhrcnfliege, Kohlfliege, des Kohlgallenrüßlers sowie die Erreger der Brennfleckenkrankheit, des Spargelrostes, des Scllerierostes ufw. tief in den Boden kommen, wodurch das Auftreten im nächsten Jahr erschwert wird. Selbstverständlich genügen diese vorbeugenden Maßnahmen allein nicht, um gesundes Gemüse zu ernten. Sie tragm aber unzweifelhaft dazu bei, die ganze Schädlingsbekämpfung, zu der wir im Interesie der Ertragssteigerung und Qualitätsver besserung verpflichtet sind, zu erleichtern. Mancher der nachgcnannten Schädlinge wäre im vergange nen Jahre sicherlich nicht in dem Maße aus getreten, wenn mehr vorbeugende Maßnahmen zur Durchführung gekommen wären. Lart Reietlett, Hannover, Landwirtschaftsrat. die gefürchtete Meerrettichschwärze durch reichlich« Gaben von Kalk und Kali während des Winters achtern aus zwei verschiedenen Orten mitgetetlt, Laß Lie Kohlweißlinge „seit einigen Wochen in engen Stand der Pflanzen s«hr leicht Krankheiten auftreten, dürfte zur Genüge bekannt fein. Eine besondere Rolle in der vorbeugenden Schädlings bekämpfung spielen die Unkräuter. Eigentlich sollte es ja im Gemüsebau überhaupt kein Unkraut geben. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, daß es in manchen Jahren bei dem besten Willen nicht möglich ist, das Unkraut restlos zu beseitigen. Man sollte in solchen Fällen aber wenigstens solche Unkräuter vernichten, die für die Vermehrung und Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen in Frage kommen. Es sind dieses im besonderen die Kreuzblütler wie Hederich und Ackersenf. Diese Pflanzen bieten den Erdflöhen die erste Nahrung. Ferner lebt der Kohlweißling in der ersten Genera tion fast ausschließlich auf ihnen und letzten Endes tragen die genannten Gewächse auch zur Verbrei tung der gefürchteten Kohlhernie bei. Besonders erwähnenswert in diesem Zusammenhänge sind auch Hirtentäschel und Pfennigkraut. Auf diesen Unkräutern entwickelt sich mit Vorliebe der weiße Rost, der von hier aus auf Meerrettich, Rettich, Kohl und Schwarzwurzeln übergeht. Der Vollstän digkeit halber soll auch auf die Zypressenwolfsmilch hingewicfen werden, die für den Erbsenrost einen Zwischenwirt darstellt. Die Vernichtung dieser Unkräuter muß daher oberstes Gebot aller Gemüse bauer sein. Darüber hinaus ist auch an die Vernichtung der befallenen Ernt «rück stände zu denken. Es kommen hier vorwiegend in Frage vom Spargelrost ganz unheimlichen Massen" fliegen, „viele Tausende Ler Schmetterlinge sind in den Feldscheunen und Gebäuden ausgckommen . . . und legen überall ihre Eier ab". „Es ist daher eine gewaltige Ranpen- plage zu befürchten". Tatsächlich wurde in diesem Kreise Rotenburg uud auch sonst in Hannover (Kr. Nienburg, Neustadt, Hannover, Celle, Hadeln) star- kes Austreten der Kohlweißlingsraupen an Kultur pflanzen im Mai beobachtet, während sonst aus dem Reich uur noch aus der Provinz Sachsen ver einzelt schwacher Besall gemeldet wurde. Mitte Juli setzte ein auffallender Massenslug von Kohlweiß- lingssaltern ein; die Züge gingen in dichten Schwärmen von Nordwest nach Südvst. Sie wurde» in Mecklenburg, Pommern, Schlesien und Mittel deutschland beobachtet. Die Eiablage war vielfach im Verhältnis znm Massenflug nur gering; so kam es z. B. in Pommern nicht zu den befürchteten starken Schäden. Mehrfach wurden sofort Ausrufe zur Vernichtung der Eier und Raupen erlassen, die gleichfalls zi,r Minderung des Schadens beigctra- gen haben. Bei Breslan sind (Zcitnngsmclüung) von einem Morgen Kohlpslanzen in einigen Tagen 8ü Zentner Raupe» abgesammelt worden. Möhrcnfliege (ksila rosus) zeigte sich stellenweise stark schädigend in Hannover (Kr. Lüneburg, Burg dorf, Verden, Norden, Aschcndorf-Hiimmling), Schleswig-Holstein iKr. Rendsburg). Mecklenburg (Kr. Ludwigslust), Pommern (Kr. Schlawc), Sach- fcn (AH. Dresden, Glauchau), Westfalen (Kr. Bor ken, Arnsberg) und Rheinprovinz (Kr. Bitburg, Sicgkrcis). Kohlslicgc sOkvrlopbila brsssicue) war über fast ganz Deutschland verbreitet und trat häufig stark aus. Nur in Süddeutschland wurde selten ein star ker.Befall beobachtet. Geschädigt wurden alle Kohl arten, vereinzelt Raps. Zwiebelfliege (HzstewM antigu«) trat in diesem Jahre verbreitet aus. Stark schädigendes Auftreten wurde aus Hannover (Kr. Aschendorf-Hüminling), Oldenburg (A. Friesland), Mecklenburg (Kr. Star gard), Pommern (Kr. Köslin, Schlawc), Branden burg (Kr. Cottbus) und Rheinprovinz (Kr. Köln) gemeldet. Kohldrehherzmücke (Oontsrinia torqucns) trat in Deutschland sehr verbreitet und stellenweise stark auf in Hannover (Kr. Nienburg, Hildesheim, Har- bürg, Soltau), Oldenburg, Bremen, Schleswig. Holstein (Kr. Stormarn), Pommern (Kr. Usedom- Wollin, Branzburg-Barth, Bütow, Stolp), Ostpreu- ßen (Kr. Allenstein), Brandenburg (Kr. Weststcrn-, bcrg, Züllichau-Schwicbus, Beeskow-Storkow), Schlesien iKr. Lüben, Goldberg, Hoyerswerda, Trebnitz), Prov. Sachsen (Kr.Stcndal, Jerichow II), Anhalt (Kr. Bernburg, Zerbst), Sachsen (AH. Ka- menz, Rochlitz, Meißen, Zittau, Marienberg), Hessen-Nassau (Unter- und Obcrwestcrwaldkreis, Kr. der Twiste), Westfalen (Kr. Bielefeld, Büren, Warburg, Siegen, Ennepe-Ruhrkreis), Rheinpro vinz (Kr. Kempen-Krefeld, Mörs, Düsseldorf, Mett mann, Ahrweiler, Aachen, Zell, Erkelenz), Ober- franken (BA. Forchheim, Bayreuth), Mittelsranke» (BA. Uffenheim), Schwaben (BA. Günzburg, Augsburg), Oberbayern (BA. Mühldorf, Wasfer- bürg, München, Landsberg, Weilheim, Garmisch) und Niederbayern (BA. Landau). Spargelkäser (Orioccrls ssxaragi und Or. äuockeciw- xunetata) schädigten stellenweise stark in Hannover (Kr. Hoya, Lüneburg), Schleswig-Holstein (Kreis Lübeck verbreitet), Ostpreußen (Kr. Heiligenbeil, Braunsberg, Neidenburg), Grenzmark (Kr. Schlo- chau, Flatow), Brandenburg (Kr. Teltow, Zauch- Belztg, Osthavelland), Schlesien (Kr. Trebnitz, Neiße, Grottkau), Prov. Sachsen (Kr. Jerichow I und II), Baden (AB. Heidelberg, Wiesloch, Kehl), Mittelfranken (BA. Ansbach) und Oberbayern (BA. Landsberg). Erdslöhe (UaitiainLs) an Gemüse traten in diesem Jahre wiederum vielfach stark auf. Im Gegensatz zu 1836 wurde im Westen des Reiches kein so ver breitet starker Befall festgestellt, dagegen traten Erdflöhe an Gemüsepflanzen in Schleswig-Holstein, Pommern und Schlesien häufiger stark aus. Kohlgallenrüßler (Oeutoirb^ncdus ox.) traten mehrfach stark auf in Hannover (Kr. Nienburg, Gifhorn, Rotenburg, Diepholz), Mecklenburg (Kr. Schönberg), Schlesien (Kr. Lauban), Sachsen (AH. Oschatz, Zittau, Dippoldiswalde, Flöha), Hessen- Nassau (Kr. Ziegenhain, Hersfeld), Baden (AB. Waldshut), Württemberg (Kr. Mergentheim, Neuenbürg, Sigmaringen), Unterfranken (BA. Hammclburg, Alzenau, Aschaffenburg), Oberfran ken (BA. Coburg, Ltchtenfels, Forchheim, Eber mannstadt, Bayreuth), Mittelfrankcn (BA. Uffen heim, Ansbach), Schwaben (BA. Neuburg, Neu- Ulm, Augsburg, Schwabmünchen, Illertissen), Ober bayern (BA. Landsberg) und Niederbayern (BA. Grafenau, Kelheim, Wolfstein, Pfarrkirchen). Ge schädigt wurden alle Kohlarten und Raps. sicht es aber in dieser Beziehung aus. Bepflan zungspläne öder Skizzen werden nur selten an- gefertigt und da man unmöglich im Gedächtnis behalten kann, wie die einzelnen Beete bzw. Felder -in -den letzten Jahren -bepflanzt waren, so kommt es nicht selten vor, -daß -die einzelnen Gemü-searten zu schnell wieder au-f dieselbe Stelle kommen. Die Folge -davon sind Krankheiten und Schädlinge, -die, wenn -der Boden «rst einmal verseucht ist, nicht so leicht wieder loszuwerden sind. Gewiß gibt «s Fälle, wo man fahre- bis jahrzehntelang immer ein und dieselbe Gemüseart auf demselben Boden mit Erfolg zieht. Es handelt sich hier aber um Ausnahmefälle, die aus leinen Fall verallgemeinert werden dürfen. Eine weitere wichtige vorbeugende Maßnahme ist das Beizen des Saatgutes, da «ine -ganze Anzahl von Krankheiten durch den Samen verbreitet wird. Es ist dies besonders der Fall bei Sellerierost und --schorf, bei der Brenn- und Fettfleckenkrankheit der Bohnen, beim Wurzelbrand des Kohls, beim Zwiebelbrand, beim Blattbrand der Gurken und bei der Stengelfäule und bakteriellen Welle der Tomaten. Wie aus der nachstehenden Zusammenstellung der Biologischen Rcichsanstall für Land- und Forst wirtschaft ersichtlich ist, sind im vergangenen Jahre an den Gemüsekulturen wieder Schädlinge und Krankheiten der verschiedensten Art ausgetreten. Die Verluste, die dadurch entstanden sind, dürften viele Millionen Mark -betragen. Sie in Zukunft zu verringern, muß eine vordringliche Ausgabe aller Gemüsebauer sein. Wir können es uns im Zeichen der Erzeugungsschlacht einfach nicht leisten, nur mit dem zufrieden zu sein, was uns die Schäd linge übrig lassen. Es ist vielmehr unsere Pflicht und Schuldigkeit, alles zu tun, was in unseren Kräften liegt, um die Verluste, di« durch Krank- heilen und Schädlinge entstehen, auf ein Mindest maß herabzudrücken. Vieles kann schon erreicht werden durch vorbeugende Maßnahmen. Blattbrand der Gurke (Oorxnsspors wclanis) schz. Ligte stellenweise stark in Sachsen (AH. Zwickau, Dresden, Zittau), Untersranken (BA. Hofheim, Haßfurt), Oberbayern (BÄ. Erding) und Nieder bayern (BA. Dingolfing). Spinnmilbe (Tciraozccdus altbaeao) trat an Gur ken und Bohnen in Schlesien (Kr. Oels, Breslau, Brieg, Waldenburg), Sachsen (AH. Meißen, Dres den, Bautzen, Zittau, Zwickau, Plauen) und West falen (Kr. Recklinghausen) sowie an Hopfen in Baden (AB. Heidelberg, Wiesloch, Bruchsal), Württemberg (Kr. Herrenberg) und Mittelfranken (BA. Laus, Hersbruck) stark auf. Blaseufütze (Bbrixs SP.) riefen im Juli an Erb sen stellenweise starke Schäden hervor in Hannover (Kr. Hildesheim, Northeim), Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein (Kr. Flensburg, Norderdithmar schen, Rendsburg, Kiel, Steinburg, Pinneberg), Sachsen (AH. Zittau), Hessen-Nassau („Allgemein im Bezirk waren in den Gärten die spät gelegten Erbsenbeete stark von Blasenfüßer» befallen und brachten nur geringe Erträge, während Lie früh gelegten Beete schwachen Befall zeigten") und West falen (Kr. Münster, Wiedenbrück, Brilon, Ennepe- Nuhrkreis). Raupen der Kohleule (Llamestra brassicac) ver ursachten stellenweise starke Schäden, hauptsächlich an Weiß- und Wirsingkohl, in Hannover (Kr. Melle), Oldenburg (Ä. Vechta), Hamburg, Schles wig-Holstein (Kr. Südtondern, Schleswig, Eidel stedt, Süderdithmarschen, Rendsburg, Kiel, Lanen- bnrg), Pommern (Kr. Greifswald), Ostpreußen (Kr. Treuburg), Brandenburg (Kr. Zauch-Belzig), Schlesien (Kr. Jauer, Löwenberg, Guhrau), Prov. Sachsen (Kr. Weißensee), Anhalt (Kr. Köthen), Sachsen (AH. Kamenz, Bautzen, Glauchau, Zwickau, Plauen), Unterfranken (BA. Hammelburg, Alzen au), Oberfranken (BA. Münchberg, Bamberg), Oberpfalz (BA. Neunburg), Mittelfranken (BA. Uffenheim, Nürnberg), Schwaben (BÄ. Wertingen, Dillingen, Illertissen) und Niederbayern Landau). I»! A!'WMMW1WMWMWW!MWWW»WW Fcttsleckenkrankheit der Bohne (LaLtsrivss) trat vereinzelt stark in Sachsen (ÄH. Dresden, Auer bach, Zittau) und Oberfranken (BA.Höchststadt) ans. Kohlhernie (kiaawoäiopkora drassieLk) trat im Vergleich zu 1836 fast überall stärker auf und zeigte eine große Uebereinstimmung mit ihrer Verbrei tung im Jahre 1835. Die durch Kohlhernie verur sachten Schäden erreichten in Bayern nicht selten 20 bis 38, vereinzelt 5üA> und mehr, in Baden AB. Lörrach, Schopfheim 10 bis 15, Kehl bis 20A>, Freiburg 5 bis 10YL an Stoppelrüben. Kraut- und Fruchtsäule der Tomate (pbzttopbtdors inkcstans) schädigte stellenweise stark in Hannover «Kr. Harburg, Verden, Schaumburg. Hameln-Pyr mont, Peine, Duderstadt, Güttingen, Einbeck, Gif horn, Rotenburg), Oldenburg (A. Friesland), Schleswig-Holstein (Kr. Stormarn, Lübeck), Meck lenburg (Kr. Schwerin) und Sachsen (AH. Meißen, Rochlitz, Zittau, Flöha). Echter Erbscnmchlta« (lkrMpbs yol^xoni) schä digte vereinzelt stark in Hannover (Kr. Schaum burg, Osnabrück), Oldenburg (A. Vechta), Schles wig-Holstein (Kr. Plön, Lübeck), Sachsen (AH. Zit tau) und Rheinprovinz (Kr. Saarburg). Starker Befall durch Gnrkeumehlta« (Lrxsipbs communis) wurde aus Hannover (Kr. Schaumburg) und Sachsen (AH. Bautzen) gemeldet. Mehltau a« Schwarzwurzel (Lrxsipbs ciadori. aeearum) trat stark aus in Oldenburg (A. Olden burg), Schleswig-Holstein (Kr. Kiel), Schlesien (Kr. Breslau), Sachsen (AH. Zittau), Thüringen (Kr. Eisenach) und Rheinprovinz (Kr. Geldern). Scllcrierost (Puccinis apii) trat vereinzelt stark auf in Oldenburg (A. Friesland, Oldenburg), Brandenburg (Kr. Prenzlau, Beeskow-Storkow) und Thüringen (Kr. Eisenach; „fast in ganz Thü ringen allgemein mittelstark"). Erbscnrost (liromvoes xisi) trat vereinzelt stark in Hannover (Kr.Melle), Brandenburg (Kr.Friede- berg), Grenzmark (Netzekreis), Sachsen (AH. Dres den) und Nhetnprovinz (Kr. Jülich) auf. Bohnenrost (Ilrom^ccs sppcnäiouiatus) trat ver- cinzelt stark in Hannover (Kr. Bersenbrück, Aurich, stanz «rhMich abgedämmt werden kann. Es werden ^ür diesen Zweck Gaben von 25 6? Kalk und 12 äs 40A>iges Kali je Ira empfohlen. Gegen die Umfall krankheit bei Spinat fall sich «ine starke Stickstoff düngung bewährt haben. Besondere Bedeutung wird dem Kalkstickstoff als Pflanzenschutzmittel bei- stemessen. Er wird mit Vorliebe auf solchen Feldern verwendet, die mit der Kohlhernie verseucht sind, weil er infolge seiner ätzenden Wirkung während der Umsetzung den Erreger der Kohlhernie abtötet. Auch gegen di« Salatfäule wird Kalkstickstoff ver wendet. Man gibt gewöhnlich 80—100 Z auf 1 gin. Gemüses ist auch «ine richtige Düngung. So , man durch Versuche festgestellt, daß beispielsweise Kohlweißling (Pieris brassicse). Aus Lem Kreise Rotenburg (Hannover) würde im Mai von ... im Treibgemüsebau Anfang Januar wird im allgemeinen mit der Anzucht begonnen, da von jetzt an die Tage wie der länger werden und der Wachstumsfaktor Licht den Pflanzen wieder in steigendem Maß zugute kommt. Kopfsalat und Kohlarten kommen mit mäßi gen Temperaturen aus, La sie bet hohen Wärme graden leicht anfällig werden, dagegen mutz für die Anzucht von Tomaten und namentlich Gurken für Temperaturen über 18« 6 gesorgt werden. Der Anzuchtraum muß also vor der Aussaat oder vor dem Einbringen der Pflanzen gut durchwärmt sein. Voraussetzung ist, daß die in Nr. 48 der „Garten- bauwirtschast" vom 2. 12. 1937 beschriebene Vor bereitung des Raumes rechtzeitig vorher beendet ist. Es dürfen jedenfalls keine schädlichen Wirkun gen ätzender Stoffe oder Gase mehr verspürbar fein; letzteres ist bei der Verwendung von Anstrich mitteln für Heizrohre besonders zu befürchten. Auch über die Samenbeizung ist in der vorgenannten Nummer dieser Zeitschrift Allgemeingültiges ge sagt. Eine spezielle Behandlung kommt dann in Frage, wenn man Gurkensamen vorbeugend gegen Brenn slecken und Blattbrand behandeln will, dessen einwandfreie Herkunft nicht sicher ist, denn nur von gesunden Kulturei» wirb auch ge sundes Saatgut geerntet; die beiden genannten Krankheiten werden leicht mit Saatgut von kranken Mutterpflanzen ii» die Trcibräumc eingcschlcppt. Man beize die Gurkeusamen in einer s^prozentigen Formalinlösung (2sh ern^ des gewöhnlichen käuf lichen Formalins in 1 l Wasser gelöst) 4 Stunden lau» und trockne dann Las Saatgut. Das Um fallen der Gurkenpflanzcn kann außer infolge Erkältung bei Untertemperatur, Verwendung kal ter Erbe oder kalten Gicßwassers auch durch über mäßige Feuchtigkeit am Wnrzelhals begünstigt wer den; man häufle daher die Pflanzen auch in, Topf an, lasse also die Erde vom Stengel der Gurken pflanze aus nach Lem Topfrand zu abfallen. Die Erbe darf nicht zu jung fein, darf also keine fau lenden Stoffe mehr enthalten. Um dem Befall mit Thrips und Roter Spinne vorzubcugc», decke man die Anzuchttische »nit feuchtem Torfmull, Torfschnellkompost oder ver rottetem Stalldünger ab und halte Liesen Belag Schädlingsbekämpfung - dringliche Aufgabe Zweckentsprechende Kulkurweise Die Erfahrungen in Ler Praxis haben gezeigt, daß auch Lurch ein« ,zweckentsprechende Kulturweise das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen erschwert werden kann. So werden in solchen Betrieben, in denen erfahrunstsgemäß -die Kohlmade stark auftritt, die Kohlpflanzen recht tief gefetzt und beizeiten angehäufelt, um Li« Eierablage durch die Kohlflieste an den Wurzelhals zu er schweren. Tomaten dürfen nach Möglichkeit nicht künstlich beregnet werden, weil dadurch das Auf treten der ' Blatt- und Braunflcckenkrankheit gefördert wird. Eine Berieselung ist aus diesem Grunde empfehlenswerter. Dort, wo Li« Tomaten welke auftrilt, soll nicht mit dem Messer entgeizt werden, weil die Krankheitserreger von Pflanze hu Pflanz« überträgt, Daß auch durch einen M