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Vie Vartenbauurirlsckaft 8 »tumm-r ir. ri. biar, INS. gewarnt werden muß, Unermeßliche zu steig, Jahren daran geglaubt mm Angebot reu,, , tauchten längst vergessene Blumen wieder aus, zu Steigende Arbeitslosigkeit, Abbau der Löhne und Gehälter, planlose und zunehmende Einfuhr auch von Obst und Obsterzeugnissen — selbst solcher Obst arten, die auch bei uns mit Erfolg angebaut wer den — kennzeichneten die Zeit des Zusammenbruchs in den Jahren 1930 bis 1932. Sie ging selbstredend auch an Obstbaubetrieben nicht spurlos vorüber. Unzulängliche Preise, mangelnder Absatz waren die Folge und führten zu Betriebseinschränkungen, z. B. hinsichtlich allgemeiner Pflege, Düngung und Schädlingsbekämpfung, die sich nicht zuletzt auf Menge und Güte der Erzeugung auswirkten — ja, z. T. sogar zur Rodung von Öbstpslanzungen —, namentlich von Johannis- und Stachelbeeren, führte. den Blumen zu erhalten, kam es darauf an, das üchhaltiger als bisher zu gestalten. So denen sich die neuesten Züchtungen gesellten. Das Ziel der Bestrebungen war, die Blume wieder zur der eingreifenden Maßnahmen der Hauptvereinks gung der deutschen Gartenbauwirtschaft so grund- sätzlich gebessert, daß die verheerende Absatznot völlig beseitigt ist. Freudenspenderin für alle Kreise des deutschen Volkes zu machen. Deshalb kam es auch darauf an, solche Blumen wieder einzuführen, deren Pflcge- bedürfnis nicht allzu groß ist. Es war aber weiter nötig, Pflanzen und abgeschnittene Blumen trotz der Senkung der Preise in einer Güte aus den Markt zu bringen, die es gewährleistet, daß jeder Käufer Freude daran erlebt. Unterstützt durch die dem Gartenbau im Rahmen des Reichsnährstandes gegebenen Selbstverwaltungsbefugnisse, ist es der Gruppe der Blumen- und Zierpflanzenanbauer weitgehend gelungen, den veränderten Bedarfsver- hältnissen gerecht zu werden. Leistungssteigerung, Gütcverbesserung und stärkere Anpassung an die Kaufkraft haben zur Erreichung des Zieles beige tragen. Voraussetzungen dazu wurden besonders geschaffen durch die vom Reichsnährstand vorange- tricbenen Arbeiten auf dem Gebiet der Sorten prüfung und Anerkennung sowie durch die plan mäßige Betriebsberatung. Blnmenschauen, Fach Nur der Langlebigkeit der meisten Obst kulturen und dem hohen Wert, den sie dadurch dar stellten, dürfte es zu verdanken sein, wenn in jener Zeit nicht noch mehr Anlagen der Rodung zum Opfer fielen. Viele von ihnen waren indessen dem Siechtum prcisgegeben. Das war die trostlose Lage der deutschen Obst baues zu Beginn des Jahres 1933 und in einer Zeit, in der die Erkenntnis vom gesundheitlichen Wert des Obstes stündig znnahm. Sie sollte sich je doch unter nationalsozialistischer Staatsführung bald ändern. Verminderte Arbeitslosigkeit, steigende Einkommen, planvolle Einfuhr hinsichtlich Menge und Zeit sowie Erfassung und Lenkung dieser Ware schufen die 1. Voraussetzung für intensivere Erzeu gung und vermehrten Anbau. Eine wirkliche Grundlage für die so wertvollen Maßnahmen der mengen- und gütemäßigen Steigerung brachte in dessen das Reichsnährstandsgesetz, da es eine ein heitliche Zusammenfassung aller Berufsangehörigen und den einheitlichen Einsatz der dem Berufsstand zur Verfügung gestellten speziellen Einrichtungen ermöglichte. Der Einsatz von Reichsmitteln für Neupflanzun gen und Umpfropfungen sorgte nicht nur für eine Steigerung der Erträge und eine auch im betriebs wirtschaftlichen Interesse liegende Sortenbereini gung, sondern war Vorbild und gab Anreiz für viele weitere Anpflanzungen. Es ist erfreulich, fest stellen zu können, daß in ihrer Größe z. T. sehr be- achtliche Anlagen in fast allen Teilen des Reiches in den letzten Jahren entstanden sind, und zwar in- jonderheit Kernobst-, Busch- und Spiudelbusch- Statt Mutlosigkeit Anbaufteudigkeit Aus eigenem Willen stellte er seine Erzeugung um, um den veränderten Bedarfsverhältnissen ge recht werden zu können. Besonders in den Winter- und ersten Frühjahrsmonaten kam es darauf an, neben den durch lange Kulturzeit, kostspieligen Kultureinrichtungen und große Aufwendungen au Heizmaterial kostbar gewordenen Blumen auch solche in ausreichendem Maß auf den Markt zu bringen, die für weniges Geld geliefert werden können. Schon nach wenigen Monaten zeigte sich der Erfolg auf den Blumenmärkten, und willig fanden die anspruchslosen und preiswerten Blumen ihre Käufer. Damit war aber die Aufgabe des Blumen- und Zierpflanzenbaues bei weitem nicht erschöpft. Um weitesten Kreisen die Freude an Die erste Tat nährständischer Ordnung der Vaumschulpflanzenerzeugung galt der Rettung der deutschen Baumschulen vor dem Untergang. Von dem allgemeinen Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft in den letzten Jahren der Systemzeit blieben selbstverständlich auch unsere Be triebe nicht verschont. Am sinnfälligsten wurde der Zusammenbruch spürbar, als infolge Zusammen bruches vieler Gemeinden der behördliche Ver braucher ausfiel. Was könnte die damalige kata strophale Lage eindringlicher beweisen als ein Blick in die mir vorliegende umfangreiche Akte „Ge- schästsaufsichten, Konkurse" der vormaligen Berufs organisation des deutschen Baumschulwesens, des „Bund deutscher Baumschulenbesitzer"? Ich habe diese Katastrophenzeit in unauslöschlicher Erinne rung. Scheu und bedrückt kamen damals zu mir Betriebsinhaber deutscher Baumschulen, dabei Männer mit Namen von Weltruf, um darzutun, daß ihre Kraft zu Ende sei und die „Schotten dicht" gemacht werden müßten. Sie waren gewiß nicht Ursache, sondern Opfer der allgemeinen Wirtschasts- katastrophe. Auch ihnen half der Retter Deutsch lands! Seine, dem Reichsbauernführer erteilten Vollmachten zur Schaffung der nährständischen Grundgesetze über die Rettung des deutschen Bauerntums kamen auch den deutschen Gärtnern zugute. Durch sie wurde auch unseren Baumschulen der Wiederaufbau ermöglicht. Seit der Macht ergreifung durch den Nationalsozialismus weist der vorerwähnte erschütternde Zeuge wirtschaftlichen Zusammenbruchs keine Eintragung mehr auf! Der Wiederaufbau unserer Baumschulen stützte sich auf die unter tätiger Mitwirkung des Berufes geschaffenen, rechtswirksamen Bestimmungen über Mindestpreise, Preisspannen und -Nachlässe, Güte bezeichnungen und Lieferungsbedingungen für Baumschulerzeugnisse. Der Inhalt dieser Bestim mungen ist eine sorgsame Abwägung zwischen einem existenzsichernden Erzeugerschutz, der seiner seits an scharfe, gütemäßige Leistungen gebunden ist und einem sehr wirksamen Verbraucherschutz. Aehnliches hatten weitsichtige und verantwortungs bewußte Baumschuler auch schon vorher erstrebt. Diese Bestrebungen konnten aber nur Teilerfolge aufweisen und blieben ungenügend wirksam, weil keine Handhaben vorhanden waren, diejenigen in die Schranken zu weisen, die durch Preisschleuderei, anlagen. Der ständig zunehmende Verbrauch an Handelsdüngern, die Möglichkeit und die Notwen digkeit des Einsatzes weiterer Mengen war Veran lassung für eine auf Betreiben des ENSt. erfolgte beachtliche Preissenkung der Handelsdünger wäh rend der letzten Jahre. Die Erfassung und das rest lose Absetzen des geringwertigen Obstes und des Fallobstes zu durchaus annehmbaren Preisen, die zum Teil um einige 100 über den von 1933 er zielten lagen, ermöglichten z. B. spezielle pflanzen- schützliche Maßnahmen in verstärktem Maße auf- zunchmen, wodurch Menge und Güte der Erzeug nisse gehoben wurden. Das im Vorjahr erlaßene Reichspslanzenschutzgesetz sorgte seinerseits dafür, daß der Fleißige und Umsichtige nun nicht mehr direkt oder indirekt durch Säumige geschädigt wird. Die Beseitigung von Obstbaumkrüppeln, die Gene ralreinigung der Obstbäume und die Durchforstung zu dichter Pflanzungen wird seit 1933 mit ständig zunehmender Genauigkeit durchgeführt. Diese Maß nahme — auch kurz „Entrümpelung" genannt — sorgt dafür, daß mehr Licht und Luft zu den Bäu men und zu den Früchten dringt und damit die all gemeinen Lebensbedingungen für die Obstpflanzun gen verbessert. Vergessen werden darf aber auch nicht der Güte- und Sortierur gsbestimmungen, die für das ganze Reich verbindlich sind, den Absatz der Erzeugnisse erleichtern, erweitern und beschleunigen und dadurch indirekt gütesteigernd wirken. Darüber hinaus werden wissenschaftliche und fachtechnische Fragen unter einheitlicher Führung > oder Leitung zu Nutz und Frommen des praktischen Obstanbaues in wissenschaftlichen Instituten oder an sonst hierfür geeigneten Stellen bearbeitet und ge klärt. Selbst der so schwierigen, aber gleichermaßen wichtigen Frage der Sortensichtung hat sich der RNSt. angenommen, wodurch die Grundlage für Jdentitätsprüfungen, Leistunqsprüfungen und eine planvolle, zielbewußte Sortenzüchtung geschaffen wird. Diese Angaben, die durchaus noch ergänzt werden können, mögen genügen, um zu zeigen, daß auch der deutsche Obstbau kemen geringen Anteil an dem allgemeinen Wirtschaftsaufstieg Deutschlands hat und daß er andererseits aber auch das seine dazu beitr ig und noch weiter beitragen wird, Deutsch lands Nährfreiheit zu erringen. 0. Loetr, Berlin, Reichssachbearbeiter Obstbau. presse und zahlreiche Arbeitstagungen im größeren und kleineren Kreis gaben immer wieder neue An regungen zur Erreichung des gesteckten Zieles. Vor dem Jahre 1933 gab es für die Gartenaus führenden nur private Auftraggeber. Eine grund legende Aenderung trat durch die ungeheuren Aus gaben ein, mit denen der Führer den Arbeitsprozeß in Deutschland wieder ankurbelte. Der Gartenaus führende darf überall da, wo bei den ungeheuren Bauplänen die Landschaft vorübergehend zerstört werden muß, durch seine Arbeit dafür sorgen, daß das alte Landschaftsbild gegen früher verschönt wiederersteht. So erwuchsen auch ihm neue Auf gaben, zu denen er sich durch freiwillige Schulung die zusätzlichen Fähigkeiten und Kenntnisse erworben hat und ständig weiter erwirbt. Blumengärtner, Gartenausführende und Fried hofgärtner sind zu Mitarbeitern an den großen kul turellen Aufgaben im deutschen Volk geworden. IVeinbsuseu. Es ist nicht nur gut, sondern eine Notwendigkeit, von Zeit zu Zeit Rückschau zu halten, um sich zu vergewissern, ob und inwieweit in einem bestimm ten Zeitabschnitt Veränderungen stattgefunden und wie sich diese Veränderungen ausgewirkt haben. Diesen Rechenschaftsbericht sind wir uns alle schuldig. Nach dem Weltkriege gingen unsere Baumschuler ans Werk, ihre Betriebe unter sehr schweren Ver hältnissen (Inflation, das Fehlen von Saatgut und Unterlagenmaterial) wieder aufzubauen. Die Jahre günstiger wirtschaftlicher Entwicklung erleichterten diese Aufbauarbeit, so daß bereits nach einigen Jahren das „Geschäft blühte". Der allgemein gute Verkauf „reizte" zu immer höheren Aufschulungen, Verbesserungen und Vergrößerungen der Betriebs einrichtungen. Das vereinnahmte Geld wurde in den Betrieben angelegt, viele nahmen fremdes Geld auf, um die Betriebserweiterungen überhaupt in dem beabsichtigten Umfang durchführen zu können. Reserven waren in den Betrieben meistens nicht vor handen. In diesem Zustand befanden sich unsere Baumschulen, als der wirtschaftliche Verfall mit immer größerer Beschleunigung um sich griff. Man lese die Fachzeitungen des Jahres 1932 nach, um die trostlose katastrophale Lage der Baumschulen be stätigt zu finden. Alle Not« und Hilfsmaßnahmen der damaligen Wirtschaftspolitiker erwiesen sich als unfähig, den völligen Zusammenbruch auch nur hin- auszuzögern geschweige denn aufzuhalten. Die Folge war, daß Millionen verkaufsfertiger Baum schulpflanzen überständig wurden und ihr Ende aus dem Scheiterhaufen fanden. Nur unter der autoritären nationalsozialistischen Staatsführung unseres geeinten ganzen Volkes war es möglich, wieder den Weg des Aufstiegs zu beschrei ten. Alle Baumschuler wurden nun in einer Front im Reichsnährstand zusammengeschlossen. Und nur unter diesem einheitlichen Einsatz des gesamten Be rufsstandes unter nährständischer Führung gelang es, einen Zustand der Ordnung zu schaffen. Die ersten Maßnahmen waren, einen alten Uebelstand, das Verkaufen von bewurzelten Bäumen und Sträuchern im Umherziehen und aus Wochen märkten zu verbieten. Dank der guten Vorarbeiten des Bundes deutscher Baumschulenbesitzer schaffte der Reichsnährstand für den Verkauf von Baum schulpflanzen einen einzig dastehenden Verbraucher schutz durch das Festlegen von Güteklassen und Grundmaßen. Das Anbicten und Verkaufen pflanzunwürdiger Ware wurde grundsätzlich ver boten. Durch die Schaffung des Verbandszeichens für landwirtschaftliche Markenware (Markenetikett) für Baumschulerzeugnisse, und die Kontrolle der Baumschulbetriebe durch die Landesbauernschaften und die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Berufs werden an die Baumschulen die höchsten Anforde rungen gestellt, Qualitätsware zu liefern. Auf der anderen Seite ist aber auch die Existenz der Baum schulen gesichert durch die festgesetzten Mindestpreise, die nicht unterboten werden dürfen. Im Zusammenhang mit der Ueberwachung der Baumschulpflanzenverkäufe durch die Gartenbau wirtschaftsverbände werden jährlich durch die ge nannten Wirtschaftsverbände Erhebungen über auf geschulte und verkaufsfertige Baumschulbestände durchgesührt, deren Ergebnisse wiederum dem Beruf durch Bekanntmachung in der Zeitung bekanntge geben werden (vgl. Gartenbauwirtschaft 1937 Nr. 47/48). Dadurch ist es jedem Berufsangehöri gen möglich, sich über den Stand der BaumAulen in einzelnen Gebieten und über die gesamte Markt lage zu unterrichten. Wie könnte der gewaltige Aufstieg unserer Baumschulen besser belegt werden, als durch die Zahlen der veröffentlichten Erhebun gen. Das Aufbauwerk unseres Führers begann ge- rade für unsere Baumschulen die ersten Früchte zu tragen. Heaenpflanzen, die 1932/33 noch zu Mil lionen verbrannt werden mußten, waren in den letzten Jahren trotz gewaltiger Anzuchten kaum za bekommen. Auch die Lage der Rosenschulen, die noch im Herbst 1936 bedenklich war, hat sich dank einfach als „Marlenwa r e" bezeichnet, mit dem dem Reichsnährstand geschützten Markenetikett auch für jeden Laien deutlich kenntlich gemacht. Den Erfolg dieser umfassenden Maßnahme kann man mit Fug und Recht eine Generalberei nigung der deutschen Baumschulen bezeichnen, die einen nicht zu überbietenden Verbraucher schutz erreicht hat. Dieser Erfolg ist ohne jeden staatlichen Zwang erreicht worden. Der deutsche Baumschuler, der mit den diesbezüglichen Grund sätzen des Reichsnährstandes einig gehen will, wird freiwillig ein Vertragspartner des Reichsnähr standes. Nachdem so die sofort erzielbaren Erfolge durch gesetzt waren, konnten wir uns nunmehr mit Aus gaben des weiteren, inneren Aufbaues der Lei stungsfähigkeit der deutschen Baumschulen befassen. Hier ist vor allem die Förderung der Un terlagenfrage zu nennen. In zielklarer Marschrichtung und mit unbeirrbarer Entschlossen heit bereinigen wir zur Zeit dieses bisher noch recht im Dunkeln liegende Gebiet. Wir bauen nunmehr die innere Güte unserer Obstbäume vom bereinig ten Unterlagengebiet her aus. Im Oktober 1937 wurde, sicherlich zum ersten Male im Baumschul- wescn der Welt, eine Bereinigung und Echtheitsprüfung aller Unterlagen anzuchten im Reiche durchgeführt. Sortenreine und sortenechte Mutterpflanzen- und Vcrmchrungs- bestände der sortenregistermäßig zugelassenen Typen erhielten die Anerkennung des Reichsnähr standes, die äußerlich im Pflanzenverkehr durch die Verwendung des eigens dafür geschaffenen Mar kenetiketts für „Anerkanntes Unter lagenpflanzgut" zum Ausdruck kommt. Auch diese Generalbereinigung ist ohne staatlichen Zwang erfolgt. So sind wir bestrebt, als treue Werkleute im Reiche Adolf Hitlers an unserem Arbeitsplatz unsere Pflicht zu erfüllen. Nach den Befehlen seiner Mitarbeiter, Reichsbauernsührer und Vier« lahresplanbevollmüchtigter, schaffen wir im Sinne von Erzeugungsschlacht und Vierjahresplan, was unsere Aufgabe: die deutsche Scholle mit wertvollem Pflanzgut von Bäumen und Sträuchern sicher zu versorgen. Kuckolk Tetrnor« Preisschutz für Korbweiden Wie viele andere Erzeugerzweige, so haben auch die Korbweidenerzeuger eine äußerst schwere Krisen zeit hinter sich. In den Jahren vor der Macht übernahme stand einem sehr großen Anbau von Korbweiden im Deutschen Reich eine starke Einfuhr insbesondere polnischer Korbweiden gegenüber. Ohne Rücksicht auf die bei uns reichlich anfallende Ernte wurden riesige Mengen eingeführt, die zur völligen Zerschlagung der Weidenpreise auf dem deutschen Markt führten. Die Folge davon war, daß die Erzeuger sich unter dem Druck des Absatz mangels gegenseitig die Preise unterboten. Die er zielten Meise waren so ungenügend, daß die Er zeugungskosten nicht mehr gedeckt werden konnten. Doch wie schnell änderte sich die Lage nach der Machtübernahme. Ein großes Arbeitsvorhaben wurde nach dem anderen in Angriff genommen, und es dauerte nicht lange, da machte sich bereits ein Weidenmangel empfindlich bemerkbar. Der große Ausbau unserer Fischereiflotte hatte einen starken Mehrverbrauch an Fischkörben zur Folge; ferner setzte ein immer stärker werdender Weiden verbrauch bei den Glasfabriken ein, die Korbweiden zum Einflechten von Glasflaschen verwenden. Die Leichtfaßindustrie erwies sich als großer Abnehmer von Weidenstöcken zur Herstellung von Faßreifen, die Landwirtschaft brauchte mehr Kartoffelkörbe usw. Der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung und die Werbung für deutsche Werkstoffe erschloß letzten Endes den Korbweiden einen weitaus stärkeren Absatz als je zuvor. Hand in Hand damit wurde die Einfuhr ausländischer Korbweiden auf ein füx die deutschen Erzeuger erträgliches Maß geregelt. Um durch den gewaltigen Verbrauch die Weiden- Preise auf einer für den Verbraucher tragbaren Ebene zu halten und um andererseits dem Erzeuger einen Preis zukommen zu lassen, der ihm seine Existenz sichert und geeignet ist, den Weidenanbau zu vergrößern, wurden die Preise für Korbweiden gebunden. Um dem Anbau ungeeigneter Weiden sorten vorzubcugen, traf der Reichsnährstand Maß nahmen, nach denen Stecklinge von Korbweiden nur aus anerkannten Beständen von Hochzuchten oder zugelassenen Landsorten gehandelt oder in den Ver kehr gebracht werden dürfen. Wie bereits erwähnt, wurden die Weidenpreise so festgesetzt, daß die Existenz des Erzeugers ge sichert ist. Dieser Preis gab aber Veranlassung, die Korbweidenkultnren auch auf gute, z. T. beste Wei zenböden auszudehnen. In Anbetracht der An spruchslosigkeit der Korbweiden an den Boden wurde diesem Treiben durch die Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschast ein schnelles Ende bereitet; sie machte den Weidenanbau geneh migungspflichtig. Die Genehmigung zum Anbau von Korbweiden wird nicht erteilt, wenn er auf Böden stattfindcn soll, die zum Anbau von Hack oder Körnerfrüchten geeignet sind. Diese Maß nahme wurde von al»en Bauern sehr begrüßt, weil der deutsche Bauer es sich nicht erlauben kann, Korbweiden auf guten Böden anzubauen, noch dazu, wenn für diesen Zweck genügend geringwertigeres Land zur Verfügung steht, auf dem sich jedoch gute Weidenernren erzielen lassen. K. l uder. Die Markcnfähigkeit ist die Verkörperung der höch sten Leistung unserer Baumschulen. Unter Mit wirkung einer großen Zahl ehrenamtlich tätiger, bewährter Berufskameraden werden seitdem die deutschen Baumschulen gemeinsam mit amtlichen Vertretern des Reichsnährstandes in regelmäßigen Zeitabständen auf ihre betrieblichen Leistungen, die Echtheit der vermehrten Sorten, die fachmännische Erzichungsweise, den Gcsundheits- und Neinheits- zustand geprüft und nur nach erfolgreich bestan dener Prüfung durch den Reichsnährstand als markenfähig anerkannt. Im Verkehr wird die empfehlenswerteste Pflanzware, das ist die Ware l. Güteklasse, die man heute kurz und treffend Die noch vor einigen Jahren auf unseren Baum schulern lastende Mutlosigkeit hat einer derartigen Aufbaufreudigkeit Platz gemacht, daß heute schon gewarnt werden muß, die Anzuchten nicht bis ins „ " "gern. Wer hätte vor fünf . geglaubt? K. kmvsr« verbunden mit OualitStsvernebelung, die ordent lichen Erzeuger und qualitätstreuen Lieserer sowohl wie die Verbraucher schädigten. Hier Abhilfe zu schaffen war allein durch die geschlossene Erfassung des gesamten Berufsstandes und den einheitlich ausgerichteten Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Mitarbeiter des Berufes möglich. Den Angelpunkt für die Beseitigung des berufsschädigenden unlaute ren Wettbewerbs bildeten die Gütebestim mungen selbst und ganz besonders die Kenn zeichnungspflicht vorliegender Güteklasse. Früher konnte ein Oualitätstäuscher durch anschei nend billige Angebote die unerfahrenen Verbraucher leicht täuschen. Heute kann gesagt werden: nenne mir die Güteklasse und ich will dir sagen, ob du preiswert lieferst. Die Neuordnung mußte zunächst zwei Ziele zu erreichen suchen: 1. Die Bereinigung von Verwilderungen im Baumschulpflanzenabsatz, 2. die Herbeiführung der Höchstleistung in den Kulturen. Die alten- bekannten, guten deutschen Baum schulen hatten mit derlei Dingen nichts zu schaffen, es galt im Gegenteil gerade auch sie vor mensch lichen Baumschulparasiten zu schützen. Es aalt, einem in der Systemzeit gediehenen Pflanzenhan- delsschwindlertum entgegenzutreten. Da gab es einem, trotz Verbotes weiter vorkommenden, etwas getarntem Hausierhandel entgegenzutreten, die öffentlichen Märkte für Baumschul- erzeugnisse zu schließen, weil jene zu Abladestätten für minderwertige, ja, völlig pslanzunwürdige Bäume und Sträucher geworden waren. Es mußten Pflanzenhandelsschwindler zur Strecke gebracht werden, die sozusagen fliegende Baum schulpflanzenbörsen aufgezogen oder mittels eines betrügerischen Systems des Versandes an fingierte Käufer Unmengen minderwertiger Ware an den Pflanzer brachten. Galten diese Bereinigungen der Befreiung des soliden, bodenständigen Baumschulertums von allerhand Schädlingen, so erfolgte gleichzeitig eine durchgreifende Erzeugungsoro nung durch die rasch zum Begriff gewordene Marken- sähigkeit der deutschen Baumschulen. Die /(v/ivfsn dsrsmigsi ssnsusnt Der Bedarf an Obst gestiegen Aufstieg der Baumschulpstanzenerzellgung