Volltext Seite (XML)
Für die Kriegszeit vereinigt mit Amtl. Zeitung für den Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilung BlutundBoden DEUTSCHER ERWERBSGARTENBAU BERLINeR GARTNER.BORse TACDA Thalacker Allgemeine Samene gga I F ■ VJ und Pflonzen=Offerte s65blatt der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbau Wirtschaft Postverlagsort Frankfurt/Oder • Ausgabe B Erscheint wöchentlich. Bezugsgebühr. Ausgabe A monatlich RM. 1..Ausgabe B (nurfür Berlin, Donnerstag, 16. März 1944/61. Jahrg./Nr. Mitglieder des Reichsnährstandes, vierteljährlich RM. 0.7& zuzüglich Postbestellgebühr. ’ s Möglichkeiten dei Leistungssteigerung am Beispiel eines westfälischen Anbaugebiets Etfolge Der Gemeinichaftsarbeit im Gemüjebau Von R. Wolff, stellv. Vorsitzender und Geschäftsführer des Gartenbauwirtschaftsverbandes Westfalen Was der einzelne nicht vermag, ist meist für eine größere Anzahl gleich ausgerichteter und auf ein Ziel ange setzter Menschen erreichbar, wenn der gute Wille und eine zielbewußte Füh rung vorhanden sind. Täglich werden uns unzählige Beispiele dieser Art von unseren tapferen Soldaten an allen Fronten in Wort und Schrift gemeldet. Wen will es wundern, wenn die Hei mat hinter soviel Vorbildern nicht zu rückstehen will und auf ihrem Posten, auf den sie gestellt wurde, mehr als ihre Pflicht tut. Die Leistung des ein zelnen vermag wohl viel, und es könn ten auch hier Beispiele in großer Zahl angeführt werden, die über den gewiß hohen Durchschnitt noch ein Beträcht liches hinausragen. Dem sind jedoch meist schon da Grenzen gesetzt, wo von einer Mehr zahl Gleichwollender in Gemein schaftsarbeit weitergesteckte Ziele er reicht werden können. Nachfolgende Einzelbeispiele mögen zur Nach ahmung dienen. Inmitten der Zechen und Gruben, Fabriken und rauchender Schlote des westfälischen Industriegebietes, fast gleichweit von den Großstädten Dort mund, Bochum und Gelsenkirchen ent fernt, befindet sich im Gebiet der Kreis bauernschaft Recklinghausen seit Jahr zehnten ein Gemüseanbaugebiet, un mittelbar an der Station Waltrop ge legen. Neben vielen Gewächshäusern, Gemüseblocks und Tausenden von Frühbeetfenstern wurde hier in Vor kriegszeiten auf 300 ha Freiland Ge müse in intensivster Form gebaut. Drei, mindestens jedoch zwei Ernten werden jährlich von der gleichen Fläche gewonnen. Die Güte des hier angebauten Gemüses hat auf Garten bauausstellungen wiederholt öffentliche Anerkennung gefunden und zeugt da von, daß die hier schaffenden Gärtner ihr Fach ausgezeichnet beherrschen. Auf den nahe gelegenen Märkten fin den die Erzeugnisse begehrte Auf nahme. Nachdem, den Forderungen der Kriegsernährung folgend, zur noch stärkeren Gemüseerzeugung aüfgerufen wurde, schien es so, als ob die Gren zen des Möglichen hier schon lange erreicht waren und eher ein Nach lassen der Gemüseerzeugung als eine Erweiterung zu erwarten sei, zumal sich die Schwierigkeiten, die der Krieg mit sich brachte, schier ins Unermeß liche steigerten. Die jungen Gärtner gehilfen eilten zu den Fahnen, Frauen und Töchter der Bergleute und Fabrik- zum Trotz aber wurde der Plan ge faßt, die Gemüseanbaufläche minde stens zu verdoppeln, ohne in der ge- woh ‘on Intensität nachzulassen. Un verzagt griff die Fachschaft der Ge müseanbauer unter Führung ihres tat- k iftigen Fachwartes Hugo Fingerhut den Plan auf, um " n in die Wirklich keit umzusetzen. Mit Unterstützung aller zuständigen Stellen konnte die Aufgabe gelöst werden. Da war zunächst die Frage der Ar beitskräfte. Jeder Erzeuger mußte sich trotz beschränkter Raumverhältnisse verpflichten, einen Stamm Ostarbeiter und -arbeiterinnen aufzunehmen, zu verpflegen und anzulernen. Darüber hinaus schlossen sich die Gemüse anbauer zu einer Lagergemeinschaft zusammen und errichteten ein allen Anforderungen entsprechendes Ost arbeiterlager aus eigenen Mitteln, in dem 500 Ostarbeiterinnen unterge bracht werden können. Gleichzeitig nahm das Gauarbeitsamt die Gelegen heit wahr und legte in einen Teil des Lagers eine Entbindungsanstalt mit Säuglingsäbteilung. Schwangere Ost arbeiterinnen, deren Niederkunft in ihren früheren Aufenthalten nicht mög lich ist, werden nach hier überwiesen, wo Lagerärztin, Hebammen und Säug- lingsnflegerinnen zur Verfügung stehen. Für Feldarbeit nicht taugliche und stillende Frauen werden innerhalb des Lagers mit Heimarbeit für Industrie unternehmen beschäftigt, desgleichen die übrigen Arbeitskräfte, wenn sie für Feldarbeit nicht benötigt werden. Hierdurch ist gleichzeitig die inten sivste Ausnutzung der sonst untätigen Arbeitskräfte gegeben. Nachdem diese Frage gelöst war, mußten die umliegenden Landwirt schaftsbetriebe für den Gemüsebau ge wonnen werden. Der eigene Grund und ■ Boden war ja bereits bis zum letzten Quadratmeter gemüsebaulich genutzt und eine Ausdehnung nur auf Flächen möglich, die bisher rein land wirtschaftlich bestellt waren, zum überwiegenden Teil Wiesen. Das wiederum war nur möglich, nachdem die erfahrenen Gemüseanbauer die Patenschaft und Beratung für die neu gewonnenen Gemüseanbauflächen über nahmen. Es blieb hierbei nicht nur bei der Beratung; auch tatkräftige Mit hilfe wurde geleistet. Für die Flächen wurden zusätzlich Jungpflanzen heran gezogen, Maschinen und Geräte zur Ver- fügung gestellt und verschiedenes andere mehr. Jeder alte Gemüseanbauer hatte drei bis vier weitere Betriebe in der geschilderten Art zu betreuen. So könnt j der Erfolg nicht ausbleiben, und es wurden die neu gewonnenen Betriebe vor Rückschlägen bewahrt, die sonst bei Anfängern kaum aus bleiben; gehört doch zum Gelingen einer jeden Kultur die notwendige Erfahrung, die bekanntlich der beste Lehrmeister ist. In höchst uneigen nütziger Weise haben sich alle, an die der Ruf erging, in den Dienst der Sache gestellt und ihre mühsam er worbenen Kenntnisse freimütig über mittelt. Daß es für den einzelnen nicht leicht war, neben der Betreuung des eigenen noch die von weiteren drei bis vier Betrieben zu übernehmen und das bei fast durchweg nur ausländischen Arbeitskräften, mit denen man nicht einmal gut deutsch reden kann, dürfte jedem, der etwas von Gemüsebau ver steht, verständlich sein. Um auch eine gleichmäßige Be schickung der Märkte zu erreichen, wurden genaue Anbaupläne aufgestellt und in immer wiederkehrenden Be sprechungen der Betriebsbetreuer die gewonnenen Erfahrungen ausgetauscht und neue Weisungen gegeben. Der vorhandene leichte Boden gab die Mög lichkeit, auch Kulturen einzuschalten, die wesentlich zur Ueberbrückung der Junilücke beigetragen haben. Alles in allem muß gesagt werden, daß hier wirklich Vorbildliches geleistet wurde, was zur Versorgung der schwer arbeitenden und unter dem Bomben terror leidenden Bevölkerung wesent lich beigetragen hat. Doch damit nicht genug. Als im Herbst des vergangenen Jahres der Ruf an dieselben Gemüseanbauer er ging, ihre Arbeitskraft und Erfahrungen der Wintereinlagerung von Steckrüben und Möhren zu widmen, waren wieder alle bereit, selbstlos mitzumachen. Wie hierfür geschaffen waren Lage und Bodenverhältnisse dieses Gebietes für eine Erdmietenlagerung unweit der Bahnstation und des schiffbaren Lippe kanals, inmitten des westfälischen Industriegebietes gelegen. Hinzu kam noch, daß der Obst- und Gemüsegroßhandel in den Industrie städten einen großen Teil seiner Lager durch Bombenterror verloren hatte und, soweit letztere noch bestanden, die Gefahr der Vernichtung nicht auf gehoben war. In Gemeinschaft mit dem Gemüsegroßhandel Westfalens arbeiter aus den umliegenden Zechen kolonien und Industrieorten, die für Pflanz-, Jät- und Erntearbeiten den Sommer über beschäftigt wurden, muß ten als Dauerbeschäftigte für Fabrik arbeit abgegeben werden. Es mangelte an Düngemitteln und verschiedenem anderem mehr. Allen Schwierigkeiten Octswetttampf Oer Gruppe 2lähritano eroffaet Der Ortswettkampf der Gruppe Nährstand im Kriegsberufswettkampf der deutschen Jugend wurde in Ver tretung des Reichsbauernführers vom Reichsobmann des Reichsnährstandes, Bauer Gustav Behrens, in Anwesenheit des Gauleiters Stürtz, des Gebiets führers Knoop, des Reichsjugend- berufswartes des Reichsnährstandes Bannführer Möses, des Landesbauern führers Wendt sowie zahlreicher Ver treter der Hitlerjugend und des Reichs nährstandes soeben eröffnet. „Wie hier in diesem märkischen Dorf", so führte der Reichsobmann bei der Er öffnung aus, „so ist heute überall im Reich die ländliche Jugend mit ins gesamt 611 144 Jungen und Mädel zum Kriegsberufswettkampf angetre ten. Die gegenüber früheren Berufs wettkämpfen um mehr als das Doppelte gestiegene Teilnehmerzahl beweist die erfolgreiche Zusammenarbeit der Hitler-Jugend mit dem Reichsnähr stand. Der Kriegsberufswettkampf der Gruppe Nährstand wird damit zu einer Vertrauenskundgebung für den Sieg und für den Führer; denn auch dieser friedliche Wettstreit um die höchste Leistung dient der Kriegser nährungswirtschaft gemäß der Parole: „Nahrung ist Waffe!" Aus unserer nationalsozialistischen Weltanschauung heraus bekenne sich das gesamte deutsche Landvolk zum Bauerntum. „Die schwere Arbeit, die Ihr heute leistet", so sprach der Reichsobmann die zum Ortswettkampf angetretene Jugend an, „dient letzten Endes Euch selbst, denn Ihr helft damit Adolf Hitler den Sieg gewinnen!" Reichsobmann Behrens über die gegenwärtige Ernährungslage gauptquellen Ott Ernährungsjicherung Auf einer Tagung der Landesbauern schaften Rheinland und Moselland in Bad Godesberg sprach in Gegenwart zahlreicher Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht Reichsobmann Bauer Gustav Behrens über die gegenwärtige Ernährungslage. Reichsobmann Beh rens ging aus von der Notwendigkeit, die dicht zusammengeballten Ver brauchergebiete zu versorgen. Zu diesen Gebieten zähle auch das Rhein- und Ruhrgebiet. Wenn auch die Lan desbauernschaft alles tue, um die Ver sorgung zu sichern, so sei doch die Hilfe der übrigen Erzeugergebiete dazu notwendig, um hier die Versorgung sicherzustellen. Die Fragen der Er zeugung und die Versorgungsbilanzen in der Ernährung müßten auf lange Sicht aufgestellt werden. Durch unsere Methode der vorsichtigen Berechnung haben wir erreicht, daß Volk und Wehrmacht bis heute so ernährt werden konnten, daß sie zu den höchsten Leistungen fähig waren. Ohne unsere weitschauende Planung hätten wir die im Kriege besonders großen Schwierigkeiten, die unserer Arbeit entgegenstehen, nicht meistern können. Der Reichsobmann gab einen um fassenden Ueberblick über die Ver sorgung auf den einzelnen Gebieten und über die Entwicklung im Osten und schilderte insbesondere die Maß nahmen, die für die Milch- und Fett versorgung rechtzeitig ergriffen wur den, um ein Absinken der Produktion zu verhindern. Zum Schluß seiner Aus führungen stellte Reichsobmann Beh rens heraus, daß die nationalsozia listische Agrarpolitik im Frieden und auch im Kriege ihre Erfolge erzielt habe, weil sie im Gegensatz zum Welt kriege ständig an die nationalsozia listische Haltung des Bauerntums appelliert. Dieser Appell an den Lei ¬ stungswillen und an die Leistungs pflicht für das Ganze habe zu den bis herigen Erfolgen geführt und werde auch in Zukunft dazu verhelfen, daß Front und Heimat zu essen haben. Das deutsche Landvolk weiß, daß es in diesem Kriege zur Sicherung der Er nährung ausschließlich auf seine Hal tung und seine Leistungen ankomme und verbürge sich mit seiner Bauern ehre für die Aufrechterhaltung der Er zeugung und Ablieferung. Der Führer selbst habe diese Haltung unseres Landvolkes durch die Errichtung des Reichsamtes für das Landvolk inner halb der Partei gewürdigt. In engster Zusammenarbeit mit der Partei werden wir nicht nur die Kriegsernährung sicherstellen, sondern schon jetzt den Grundstein legen für neue Zukunfts möglichkeiten des deutschen Bauern tums. An diese Zukunftsmöglichkeiten wollen wir schon heute denken, wenn wir die Nahrung als wichtigste Waffe in dem gegenwärtigen Lebenskampf unseres Volkes schaffen. (Ein Veijuc) jur Vermehrung Des 3wieveia baues in Suyern Da eine Vollversorgung mit Zwiebeln für die Verbrauchsgebiete aus dem feldmäßigen Anbau nicht zu erreichen ist, versucht die Landesbauernschaft Bayern, von einem vermehrten Zwiebel anbau in den Bauerngärten einen Bei trag zur Besserung der Zwiebelversor gung in den Städten zu erzielen. Wenn aus jeder Gemeinde 150—250 kg Zwiebeln zur Ablieferung gelangen würden, ließen sich 7500—10 000 dz Zwiebeln aufbringen. Es ist vorgesehen, Prämien für die besten Leistungen der Landkreise und für die besten Leistun gen der Dörfer innerhalb der Land kreise zur Auszahlung zu bringen. wurde die Arbeit in Angriff genommen, die zum vollen Erfolg führte. Der Großhandel ließ die für die Einlage rung bestimmten Mengen Steckrüben und Möhren sofort zur Station Waltrop oder per Schiff zum nächsten Hafen laufen, wo die Ware entladen und sofort zur Miete gebracht wurde. Reger Betrieb herrschte auf dem sonst in den Wintermonaten so geruhsamen Bahnhof. Alle möglichen Fahrzeuge, vorherrschend die praktischen in West falen üblichen zweirädrigen Kipp kastenwagen (Karren) mit Pferde bespannung wurden für das Abfahren benutzt. Hunderte von Händen waren werktags und sonntags bemüht, die Mieten herzurichten und ordentlich und fachmännisch zu beschicken. So wurden mehrere hundert Waggons in kurzer Zeit entleert und eingemietet. Die vorhandenen Arbeitskräfte aus dem Ostarbeiterlager leisteten hierbei gute Dienste. Die Versorgungslage machte es er forderlich, daß bereits Anfang Januar schon wieder mit der Auslagerung be gonnen werden mußte. Man muß nur staunen, wie erfinderisch und technisch begabt unsere Gemüseanbauer sein können. So wurden zum Entleeren der Mieten auf dem regendurchweichten Boden transportable Feldbahngleise gelegt, eine Entladebühne für das Ent laden der Kipploren gebaut, ja, sogar zum Entladen der Kippkarren in die Eisenbahnwaggons wurde eine Art Ent ladebühne errichtet. Durch straffe Or ganisation und Arbeitseinteilung läuft der Betrieb wie ein Uhrwerk ab. Diese kleinen Beispiele der Gemein schaftsarbeit, aus vielen anderen her ausgegriffen, mögen dazu dienen, die noch abseits stehenden Berufskamera den zur ähnlichen Mitarbeit aufzu rufen, um auch somit zum Sieg bei zutragen. Gemüjebau-Gtosbettiebe tagten in Wien Vor kurzem fand in Wien eine Tagung der Feldgemüsebau - Großbe triebe von Niederdonau unter dem Vorsitz des Hauptabteilungsleiters der Landesbauernschaft Prof. Dr. Feich- tinger statt. Als Hauptreferenten sprachen Abteilungsleiter Dr. Bodo von der Landesbauernschaft Niederdonau und Dr. Kopetz von der Versuchs- und Forschungsanstalt Eisgrub über die Anbaumöglichkeiten der Großbetriebe. Besonderes Gewicht wurde auf eine Verstärkung der Gemüseanlieferung in den Frühjahrsmonaten, ferner im Juli und August und in den Wintermonaten gelegt. Der Anbau von Frühkraut, Früh kohlrabi und Frühkarotten für die Juli ernte, von Tomaten, Pflückerbsen und Pflückbohhen für die Sommerversor gung und besonders von Spätkohlrabi, Möhren, roten Rüben und Sellerie für die Wintereinlagerung muß ganz be sonders verstärkt werden. Dies wird durch eine Vergrößerung der Gemüse anbaufläche, die ungefähr 4000 ha be tragen wird, und durch Intensivierung des Gemüsebaus erreicht werden kön nen. Für die letztere Möglichkeit einer Ertragssteigerung im Gemüsebau sind aus den Reihen der Feldgemüsebau- Großbetriebe wertvolle Anregungen gegeben worden. Lehtfahtt von emüsebauetn nad) Yoraciberg Die Landesbauernschaft Salzburg führte kürzlich mit einigen führenden Gemüsebauern und -bäuerinnen aus Wals, I nmelreich, Viekhausen eine Lehrfahrt nach Rheinau (Vorarlberg) durch. In den Gemüsebaubetrieben der Gemeinde Rheinau, die einen wesentlichen Anteil an der Ver sorgung der Stadt Bregenz mit Früh gemüse hat, konnten die Fahrtteil nehmer vor allen Dingen sehen, wie sich Landwirtschaft und Frühgemüse bau in einem Betrieb sehr gut ver einen lassen. Die Anzucht der Pflan zen für den Frühgemüsebau war schon in vollem Betrieb. Am nächsten Tag versammelten sich die Teilnehmer in dem Gemeindebetrieb, um dort die praktische Vorführung der Anlage von Frühbeetkästen, der Aussaat und des Pikierens in Erdtöpfe beizuwohnen. Die Lehrfahrt hat die Teilnehmer da von überzeugt, daß auch im Gebiet der Gemeinde Siezenheim Frühgemüse bau sowohl feldmäßig wie unter Glas durchaus möglich ist. Schon in diesem Jahr ist der Anfang gemacht worden, indem die Landesbauernschaft Salz burg 1000 Frühbeetfenster zur Ver fügung gestellt hat, was zur Sicherung der Versorgung der Stadt Salzburg mit Frühgemüse beitragen wird. Auslese deutschet Jugend Der wiedergewonnene Osten des Reiches ist uralter germanisch-deut scher Siedlungsboden. Die beweglich- sten und aufgewecktesten nachgebore nen und darum landlosen Söhne des deutschen Bauerntums gingen von alters her besonders zahlreich nach dem Osten, um dort sich und ihren Nach kommen deutschen Heimatboden zu schaffen. Trotzdem vermochte die Siedlungspolitik vergangener Jahr zehnte nicht, selbst denjenigen Ost gebieten, die zum Reich gekommen waren, wie die Provinz Posen, den heutigen Reichsgau Wartheland, ihren Charakter als deutsches Bauernland zu bewahren. Warum nicht? Warum konnte dort das vom Osten her nach drängende Slawentum kraft seiner Ge nügsamkeit, seiner Fruchtbarkeit und Zähigkeit das Land durchsetzen und überschwemmen? Weil das damalige Deutschland den Osten als eine ent fernte, rückständige Randprovinz an sah. Eine negative Auslese kam ins Land und konnte es natürlich nicht halten; denn sie strebte ja selbst weg von dort. Heute ist das grundlegend anders. Obwohl besonders der Reichs gau Wartheland als Siedlungsgebiet Frontkämpfern Vorbehalten ist, haben sich seit der Wiedergewinnung schon jetzt nicht weniger als eine halbe Mil lion Deutscher dort neu ansässig ge macht. Die Neubesiedlung des deut schen Ostens, von der die des Warthe landes ja nur ein Teil ist, wird erst recht nach diesem Kriege von weitest tragender Zukunftsbedeutung sein. Wenn in den letzten Tagen die länd liche Jugend und in ihren Reihen auch die Jugend und der Nachwuchs der gärtnerischen Berufe zum Ortsentscheid im Kriegsberufswettkampf angetreten sind, so scheint das auf den ersten 'Blick mit den Zukunftsfragen des deut schen Ostens nichts zu tun zu haben. Aber der tiefste Sinn dieses friedlichen Wettkampfes inmitten härtester und opfervollster Zeit liegt ja nicht etwa allein darin, die besten Fachkräfte herauszufinden, alle anderen zu noch größeren Fachleistungen anzuspornen und die Jugend zu befähigen, die gegenwärtig freilich vordringliche Ar beit der Erzeugungs- und Ablieferungs schlacht noch besser zu schlagen. Wie alle Teile des deutschen Landvolkes, so braucht auch der gärtnerische Be rufsstand ganz besonders qualifizierte und beruflich wie weltanschaulich hochstehende und innerlich gefestigte Nachwuchskräfte, um nicht allein den Betrieben im Innern des Reiches wie der genügend Menschen zu geben, sondern auch und erst recht brauchen wir solche Menschen für den Osten. So gesehen, dient der Kriegsberufs wettkampf nicht nur den offen auf der Hand liegenden Einzelzielen, sondern er richtet die Blicke auch weit über den gegenwärtigen Krieg hinaus auf die Zeit nach dem Siege. Er stellt ein Mittel dar, die wichtigste Vorbedin gung dafür zu schaffen, daß die Lande, die der Frontsoldat mit der Waffe in der Hand erkämpfte, für die er ge blutet und für die so viele gefallen sind, mit deutschem Leben erfüllt wer den und unserem Volke für immer er halten bleiben. Diese Vorbedingung dafür ist das, was bei allen deutschen Ueberlegungen im Vordergrund steht: der Mensch. Der Kriegsberufswett kampf ist eines der Mittel, um die Auslese an persönlich wie beruflich hervorragend befähigten, arbeitsamen und leistungsfähigen Kämpfernaturen zu schaffen, die die deutsche Zukunft braucht, im Osten wie anderswo. Marhtregelung für itetilisiette burlentonjetven Eine Marktregelung für sterilisierte Gurkenkonserven hatte die Hauptver einigung der deutschen Gartenbau wirtschaft bereits durch ihre Anord nung vom 25. August 1939 verfügt. Jetzt ist eine Aenderungsanordnung dazu erschienen und im Verkündungs blatt des Reichsnährstandes Nr. 12 vom 4. März 1944 veröffentlicht worden. Darin wird zunächst eine bisherige Be schränkung der zugelassenen Ver kaufsmenge beseitigt, indem die Be stimmung außer Kraft tritt, wonach Verarbeiterbetriebe beim Angebot und beim Absatz von sterilisierten Gurken konserven den im Verkaufsjahr 1936/37 festgestellten Anteil der an Einzel händler und Großverbraucher. er folgten Verkäufe nicht überschreiten durften. Weiter dehnt die Aenderungs- anordnung den Geltungsbereich der Marktregelung auf die Donau- und Alpenreichsgaue, den Sudetenga, die eingegliederten Ostgebiete und das Gebiet der eher iligen Freien Stadt Danzig aus.