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Gartenbauwirtlchakt vereinigt mit veutlcher krwerbogartenbau Lehrgang auch diesmal wieder zu einem Erfolg wurde und zeigte, daß mit i vollen segensreichen 'Auswirkungen führen! Osntüs. -töchter zu finden, die für ihre einberufenen Männer oder Brüder bzw. Söhne die Betriebe allein weiter führen, die nach den Schäden durch Kriegseinwir kung im Elsaß und in Baden mutig an den Wieder aufbau gegangen sind, oder Gartenbausächarbeite- rinnen, die an sich noch nicht im Gartenbau gearbeitet hatten, bei Ausbruch des Krieges aber sofort im Betrieb ihres Mannes einsprangen und die leergewordene Stelle ausfüllen, indem sie sich anlernen ließen. Kein Wunder, daß bei einer solchen Auslese der bisher zwar meist ungelernte, künftighin aber an gelernte und anerkannte Gartenbaüsacharbeiterin stehen. Deutschland braucht die Mitarbeit der Frauen im Gartenbau genau so wie auf vielen anderen Gebieten; denn genau so, wie die Ver bindung zwischen Wohnung und Garten nicht zu lösen ist, so sind auch die Begriffe „Fran und Veranstaltungen geradezu einem dringen den Bedürfnis abgeholfen wird. Das bewies auch die rege Anteilnahme während des ganzen Lehrgangs, die starke Mitarbeit bei den Arbeitsbesprechungen und die lebhafte Beteiligung ^ucd ciis k'rausn im LartsndOU rvsi^sn aut türs ^utgatrsn ausgsricdtst Warum Lehrgänge für Gärtnerinnen? derartigen ' fachlichen Kenntnisse vielfach allein durch die Praxis erworben haben, die geprüfte Gärtnerin und die Frauen im Gartenbau sich für die Gewinnung geeigneten Nachwuchses einsetzen, zumal dürch die neue Ausbildungsordnung die Berufswege klar vor uns liegen mit ihren vielfältigen volkswirtschaftlich bedeutungsvollen und wirtschaftlich gesicherten Be tätigungsmöglichkeiten. Wie vielfältig sie sind, wurde durch die auf dem Lehrgang ebenfalls an wesenden Vertreterinnen verschiedener Organisa tionen gezigt, die ebenfalls zahlreiche Arbeitsmög lichkeiten für Gärtnerinnen bieten, z. B. der Rcichs- arbeitsdienst weiblicher Jugend durch die Gärten seiner Lagerschulen, das Deutsche Frauenwerk durch die Siedlerfrauenberatung, der Reichsbund deut scher Kleingärtner durch die Frauenfachberatung, der BDM- durch die Aktion „Unser Bauerngarten" und die Gartenbauschulen, die allerdings noch eine zusätzliche pädagogische Ausbildung erfordern. Garten" nicht voneinander zu trennen. Im Er werbsgartenbau ist die Frau — ebenso wie auf dem Bauernhof — die „Seele" des Betriebes. Wichtig ist aber für die Zukunft — und hier richtete Frau Dieckmann einen eindringlichen Appell an die Gärtnerfrauen —, daß gerade die Gärtner töchter dem Berufsstand als Nachwuchs gewonnen an den Aussprachen, die nach jedem Vortrag Ün zwangloser Form eingcschoben wurden. Mit zu nehmender Aufgeschlossenheit folgten die Teil nehmerinnen während der achttägigen Dauer des Lehrgangs der Tagungsfolge, die — den den Frauen im Gartenbau gestellten Aufgaben ent sprechend — außerordentlich vielseitig sein mußte. Neben rein fachlichen Dingen allgemeiner und spe zieller Art wurden Ueberblicke über die Arbeit des Reichsnährstandes auf dem Gebiet der ländlichen töchter dem Berufsstand , , „ Frauenarbeit, des Arbeits- und Sozialrechts sowie werden und daß darüber, hinaus auch gerade die über die Arbeit des Deutschen Frauenwerks auf Nachdem durch Verkündung der „Grundregel des Reichsnährstandes für die Ausbildung in den weib lichen praktischen Berufen des Gartenbaus"*) die Gärtnerinnenausbildung im Herbst 1942 reichs einheitlich geregelt worden ist und auch der Aus bildungslehrgang für die Anerkennung einer Ar beiterin als Gartenbaufacharbeiterin geordnet wurde, bleibt auf dem Sektor der Frauenarbeit im Gartenbau nur noch das Bemühen um die Er fassung aller im Gartenbau tätigen Frauen bestehen. Hat doch der Reichsnährstand infolge der viel seitigen Arbditsmöglichkeiten der Gärtnerinnen keine Gelegenheit, sie alle gleichzeitig zu erfassen, zumal viele in Gärtnereien tätig sind, die als Nebenbetriebe zu gewerblichen Betrieben nicht der Beitragspflicht zu,m Reichsnährstand unterworfen sind. Nimmt schon der Gartenbau — zwischen Stadt und Land stehend -— eine Sonderstellung innerhalb der Gesamtlandwirtschaft ein, so gilt dies in be sonderem Matz von den in ihm tätigen Frauen. Sie bedürfen deshalb im Rahmen der nährständi schen Landfraueubetreuung eine besondere Behand lung; denn sie sind wohl einesteils Landfrauen, weil sie in der Urerzeugpng tätig sind, aber ihre fachlichen Interessen weichen von denen unserer Landfrauen und Bäuerinnen sehr stark ab, weil auch ein Gartenbaubetrieb sich sehr wesentlich von einem bäuerlichen Betrieb unterscheidet. Infolge dessen würden sie bei Gleichstellung mit den Land frauen die Möglichkeiten der fachlichen Weiter bildung und Beratung vermissen. Bei den für die männlichen Berufskameraden abgehaltenen Ver anstaltungen des Reichsnährstandes aber können wiederum ihre fraulichen und hauswirtschaftlichen Interessen keine Berücksichtigung finden. Infolge dessen wurde auf Veranlassung der Reichsbeirätin für das gartenbauliche Frauenwesen, Frau Direk torin Ilse Dieckmann, Düsseldorf-Kaiserswerth, bereits im Vorjahr erstmalig ein Reichslehr- gangfür Gärtnerinnen: geprüfte Gärt nerinnen, Gartenbaufacharheiterinnen, Gärtner frauen, Gartenbaulehrerinnen usw. einberufen, dessen Erfolg bewies, daß der eingeschlagene Weg richtig war. Deshalb wurde die damals begonnene Arbeit in diesem Jahr durch Anberaumung von vier wei teren Reichslehrgängen für Gärtnerinnen fortge setzt. Konnten damals zunächst-nur 30 Teilnehme rinnen aus allen Teilen des Reichs für die Teil nahme vorgesehen werden, so erfolgte durch die Aufteilung 'in vier gleichsinnig verlaufende Lehr gänge in' Straßburg, Hameln, Wien und Posen bereits eine Verbreiterung der Arbeit; denn jeder dieser Lehrgänge wird etwa 3b Teilnehmerinnen nur aus den jeweils zuständigen Landesbauern schaften umfassen. Sie werden von den Landesbauern schaften (Landesgefolgschäftswart in Zusammen arbeit mit der Garterrbauabteilung) zur Teilnahme einberufen und auf Grund , ihrer Leistungen aus gesucht. So waren unter den Teilnehmerinnen des soeben beendeten ersten derartigen, in Straßburg durchgeführtcn Lehrgangs Gärtnerfrauen und *) s. „Gartcnbauwirischafi" Nr„4SM. dem Gebiet der Hauswirtschaft und Volkswirtschaft sowie der politischen Landfrauenarbeit gegeben. Ausführungen über Bauerntumspolitik und zeit nahe allgemeinpolitische Fragen brachten die not wendige Ergänzung zu dem nährständischen Fach wissen. Selbstverständlich nahm die Erörterung der neuen Ausbildungsordnung einen breiten Raum ein, und zwar um so mehr, als alle Teilnehmerinnen es einstimmig begrüßten, daß den Gärtnerinnen das weite Gebiet des auf die Hauswirtschaft bezogenen Gartenbaus Vorbehalten bleiben soll. Wichtig ist, daß jede Gärtnerin erkennt, daß Gehilfin kein Berufsziel ist, sondern daß sie baldmöglich die Gärtnermeisterinnen prüfung ablegen muß. Nach der neuen Aus bildungsordnung kann auch diese Prüfung im hauswirtschaftlichen Gartenbau abgelegt werden, so daß niemand Befürchtungen wegen zu großen theoretischen Wissens zu haben braucht. Liegen doch die Anforderungen für die Gärtne rinnen im hauswirtschaftlichen Gartenbau auf ganz anderem Gebiet, als es bei den männlichen Berufs kameraden im Erwerbsgartenbau notwendig ist! Im Erwerbsgartenbau kommt es darauf an, daß der Gärtnermeister einen Erwerbsbetrieb vorbildlich zu führen versteht und durch Spezialisierung auf eine geringere Anzahl von Kulturen mit Hilfe um fassender besonderer Kenntnisse diese Kulturen zur Höchstleistung bringt. Deshalb sind für die männ lichen Berufstameräden auch Vorbereitungslehrgänge auf die Gärtnermeisterprüfung eingerichtet worden, die für die „Gärtnermeisterp'rüfung im hauswirt- Jn dieser Weise einheitlich auf die Erfordernisse der heutigen Zeit ausqerichtet, kehrten die Teil nehmerinnen nach diefem kurzen Atemholen in fröhlicher Lagergemeinschaft wieder an ihre Arbeits plätze zurück, zu jedem weiteren Einsatz für dis Kriegsernährungswirtschaft bereit; denn dieser Lehr gang hat sie gelehrt, ihre Arbeit als Teil des großen ganzen zu sehen, womit ja alle Arbeit erst ihren richtigen Sinn bekommt. Später werden die Kreisbauernschaften auf diese Teilnehmerinnen zurückgreifen, wenn es darum geht, die bisher noch nicht erfaßten, im Gartenbau tätigen Frauen zu gemeinsamer Arbeit auf dem Gebiet der Berufsfortbildung und der sozialen Be treuung heranzuziehen. Mögen diese verheißungs vollen Anfänge gemeinschaftlicher Arbeit zu recht schaftlichen Gartenbau" gar nicht notwendig sind. Hier kommt es ja nicht auf theoretisches Wissen, sondern auf vielseitige praktische Kenntnisse auf gartenbaulichem und hauswirt schaftlichem Gebiet sowie auf die charakter liche Eignung au. Sollen doch diese künftigen Gärtnermeisterinnen späterhin den Berufsnachwuchs heranbilden und gegebenenfalls als Gärtner ehefrauen die Gefolgschaft des Betriebes betreuen. Damit diese Form der Gärtnermeisterinnenprüfung erstmalig stattfinden kann, ist es wichtig, daß sich recht bald eine Anzahl von Gärtnergehilfinnen bei den zuständigen Landesbauernschaften melden, zu mal alle Aufstiegsmöglichkeiten nur über die Gärt nermeisterinnenprüfung führen. In enger Berufskameradschaft müssen künftig — wie Frau Dieckmann in ihrem Schlußwort 'aus führte — neben den Gärtnersfrauen, die sich ihre Vor 4000 Jahrs« olrs srstsn ?tia«2SN2Sicks« irr Oüina Gartenbau Hilst alte Schristzeichen ich asten In Nr. 45 der „Gartenbauwirtschaft" vom 7. No vember 1940 hatten wir über „chinesischen Ackerbau und Düng^versuche vor 2000 Jahren" berichtet und darauf hingewiefen, daß schon in den frühesten Zeiten eine gartenartige Bearbeitung des Bodens bei der großen Dichte der Bevölkerung sich als notwendig erwies. Nun stellt der Direktor des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Universität Hamburg, Prof. Dr. Alfred Forke, in seiner bei L. Friedrichsen L Co., Hamburg, 1925 erschienenen Arbeit: „Der Ursprung der Chinesen auf Grund ihrer alten Bilderschrift" die inter essante Tatsache fest, daß der chinesische Ackerbau eigentlich nur eine Art Gartenbau in erweitertem Maßstab war; er stammt aus jener frühen Zeit der ersten Bilderschrift, die in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. d. Zw. Erfunden wurde, ist vielleicht aber noch älter. Die ältesten Zeichen — etwas Steucrrecht Wir hatten an dieser Stelle bereits darauf hin gewiesen, daß die Finanzämter Nach steuern, die sich auf Grund von Betriebsprüfungen oder sonstigen Feststellungen ergeben, im Pauschwege festfetzen können, ohne daß die Finanzämter ver pflichtet sind, die auf die einzelnen Jahre ent fallenden Nachsteuern gesondert anzugeben. Dic- fem vereinfachten Festsetzungsverfahren ist jetzt ein vereinfachtes Einziehungsve'rfahren gefolgt, indem der Reichsminister der Finanzen zugelässen hat, daß die Betriebsprüfer bei Feststellung von Mehr steuern sogleich den Gesamtbetrag an Steuern und anderen Einnahmen unmittelbar annehmen dürfen. Die Betriebsprüfer handeln hierbei wie Voll ziehungsbeamte. Die Handels- und stenerrechtlichen Fristen für die Aufbewahrung von Geschäfts- Papieren sind mit Rücksicht auf die Kriegsver hältnisse vorübergehend von zehn auf fünf Jahre herabgesetzt worden. Für die Aufbewahrung von Handelsbuchern, Inventaren und Bilanzen verbleibt es jedoch bei der Aufbewahrungspflicht von zehn Jahren. Für das Preisrecht gilt die verkürzte Aufbewahrungspflicht nicht. Hier bleibt es bei der alten Rechtslage, wonach die Betriebsinhaber die Aufzeichnungen und Belege über den Nachweis der Preise ihrer Lieferungen so aufzubewahren haben, daß die Höhe und das Zustandekommen der Preise jederzeit ohne Schwierigkeiten nachgeprüft werden können. Auch für Steuerzwecke wird es sich empfehlen, die Geschäftspapiere länger als fünf Jahre aufzube wahren und mit der Beseitigung der Papiere min destens so lange zu warten, bis die nächste Betriebs prüfung stattgefunden hat. über 1600 an der Zahl, die die Grundelemente der heutigen chinesischen Schrift bilden, sagen nun mit ihren anschaulichen Bildern sehr Interessantes und Wesentliches über den Gartenbau der Chinesen und ihre sehr intensive Beschätigung mit der Pflanzen welt aus. Diese alten Bildzeichen haben im Laufe der Zeit vielfache Erweiterung und Abwandlung erfahren und übertragene Bedeutung erhalten, so daß der ursprüngliche Sinn vergessen wurde. Da sind Zeichen für alle Stadien der Entwicklung einer Pflanze: vom keimenden Samenkorn, dem jungen durch das Erdreich brechenden Pflänzchen, der auf wachsenden Pflanze, dem Baum mit Stamm, Wurzel und Zweigen, dem belaubten Zweig bis zu den Früchten des Feldes und Gartens, wie Hanf, Hirse, Reis, Gerste, Bohnen, Gurken, Melonen, Lauch, Knoblauch. Vier Obstsorten: Pflaumen, Aprikosen, Kastanien, Jujuben wurden in den Gärten gezogen, und es gibt ein altes Zeichen für eine mit Bäumen bepflanzte Umfriedigung. Be sonders die Pflaumen scheinen beliebt gewesen zu sein. Der Pflaumenbaum war der Baum der Kinder, und es werden schon drei verschiedene Sorten kennt lich gemacht. Daß damals schon — vor 4000 Jah ren — Seidenbaukultur getrieben wurde, zeigen die Zeichen für Maulbeerbaum und Seidenraupe. Interessant ist das Zeichen für die ebenfalls schon vorhandene Lackindustrie: ein Baum, aus dem Tropfen herausfließen. Sehr treffend bemerkt Prof. Dr. Forke, daß diese liebevolle Beschäftigung mit dem Wachstum der Pflanzen, wie sie diese uralte chinesische Bilder schrift vor 4000 Jahren beweist, zugleich der erste Anfang der Botanik sei, wofür die Chinesen von jeher interessiert waren und worin sie manche gute Beobachtung gemacht haben. ?r. vt. Kriegsaufgaben Ves pflanzetWuyanues oonauianv Die Pflanzenschutzämter in den einzelnen Landes bauernschaften sind die Träger des nach den Richt linien des Reichsministers für Ernährung und Land wirtschaft eingerichteten deutschen Pflanzenschutz dienstes. Die Aufgaben des Pslanzenschutzamtes Donauland erstrecken sich hierbei auf die Reichsgaue Wien, Niederdonau und Oberdonau. Der Zweck der Pflanzenschutzämter ist die Aufklärung über das Auftreten und die Bekämpfung von Krank heiten und Schädlingen sowie Beratung in allen Fragen des Pflanzenschutzes. Auch die technische Durchführung und Ueberwachung der gesetzlich un geordneten Maßnahmen, wie z.B. der Entrümpe- lungsverordnung, der Verordnung zur Bekämpfung der St.-Jofö-Schildlaus, zur Bekämpfung der Feld- und Wühlmäuse, des Schorfes usw. fällt dem Pflan zenschutzamt zu. Im Jahre 1942 wurde die gesetz lich angeordnete Baumschulkontrolle durchge'führt. Gemäß Anordnung des Reichsministers für Er nährung und Landwirtschaft müssen weiter gefähr dete Betriebe ihr Baummaterial vor dem Verkauf durch Blausäurebegasung entseuchen. Zu den kriegsbedingten Sonderausgaben gehört die Lenkung und Verteilung der erzeugten Pflanzenschutzmittel. Weiter erfolgt auch die Lenkung der Pflanzenschutz geräte, hauptsächlich Spritzgeräte für Obst- und Weinbau. Die Sicherung der Obsternte und des Kriegsgemüsebaus, hier besonders die Bekämpfung des Kohlweißlings, und im Kartoffelbau die Sorge der Verhütung und Ausbreitung der Krautfäule find weitere wichtige Aufgaben. Aus dem allen geht hervor, welche Bedeutung die Pflanzenschutz ämter haben, und wie wichtig es besonders jetzt im Krieg ist, daß der Bauer und Gärtner nicht nur das erntet; was die Schädlinge übriggelassen haben. Särwermeister-Vorbereitungs- iehrgänge für kriegsversehrte Gärtner Im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht ist die Deutsche Gartenbauschule in Brünn nach dem Erlaß des Herrn Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 20. November 1941 dazu ausersehen worden, die kriegsversehrten Gärtnergehilfen auf die Gärtner meisterprüfung vorzubereiten. Während bisher alle versehrten Gärtner in ihrem Beruf geschult werden konnten, ist neuerdings bestimmt worden, daß bis zu einer anderen Regelung nur solche Wehrdienstbeschädigte zu den Lehrgängen zuzulassen sind, die auch die Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung mitbringen. Vor kurzem fand in Brünn die erste Gärtner- meisterprüfung im Protektorat Böhmen und Mähren statt. Alle zügelassenen Kriegsversehrten haben sie bestanden. Lothringen schaltet sich in Vie Lrzeugungsschlacht ein Auch in Lothringen ist in den zwei Jahren seit der Rückführung durch Einsatz aller Kräfte am Wiederaufbau der Landwirtschaft gearbeitet und sind, wie aus den auf den landwirtschaftlichen Tagungen erstatteten Berichten hervorgeht, steigende Erfolge in der Erzeugungsschlacht und in der An passung an die deutsche Marktordnung erreicht wor den. Nach dem Verlust der Absatzgebiete im Reich war auch hier unter der französischen Herrschaft bis 1939 ein Absinken der landwirtschaftlichen Erträge um ein Drittel des Standes von 1913 zu verzeich nen. Nach der Befreiung konnte eine Verbesserung der Erzeugungsleistungen auf allen Gebieten des landwirtschaftlichen «Lektors festgestellt werden. Seit der Rückgliederung gibt es auch in Lothringen eine durchgreifende Kartoffelkäferbekämpfung. Die Düngung wurde trotz kriegsbedingter Schwierig keiten verstärkt. Weiter wurden neuzeitliche Ar beits- und Anbaumethoden eingeführt. Somit ist auch Lothringen heute in zunehmendem Maße in die Erzeugungsschlacht eingeschaltet worden. Line neue GaskammertM sür Baumschulen Wie Dr. Ferdinand Beran von der Zweigstelle Wien der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem in Nr. 12/1942 des „Nachrichtenblatts sür den Deutschen' Pflanzenschutzdienst" in seiner Abhandlung „Eine neue GaskaMmerthpe für Baumschulen" u. a. mit teilt, ist es langjährigen Bemühungen bisher nicht gelungen, die Weiterverbreitung der San-Jose- Schildlaus durch Baumschulmaterial mit absoluter Sicherheit mit anderen Bekämpfungsverfahren als durch Blausäurevergasung auszpschließen. Deshalb müssen auf Grund der „Verordnung zur Bekämp fung der San-Jose-Schildlaus in der Ostmark" vom 21. 11. 1939 (RGBl. I, S- 2344 und Amtliche Pflanzenschutzbestimmungen Bd. XII, Nr. 1 S. 9) und den wom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft am 24. 3. 1941 — II 3—591 — erlassenen Richtlinien nach wie vor aste Baumschul erzeugnisse, die aus Baumschulen der Reichsgaue Wien, Niederdonau und Steiermark abgegeben werden, durch Blausäurebegasuug entseucht werden, falls nicht durch Sonderregelung erleichterte Aus nahmen vorgesehen sind. Der Begasungszwang erstreckt sich auf alle Arten laubabwersender Obst- und Ziergehölze sowie auf frische Triebe dieser Ge hölze für Pflanzzwecke, wie Edelreiser, Setzlinge, Stecklinge und Unterlagen. Dieser Tatbestand macht weiterhin die Schaffung von Begasungseinrichtungen in Baumschulen vor genannter Gebiete notwendig. Bei der Einrichtung behelfsmäßiger Gaskammern in schon bestehenden Baulichkeiten wurden die Baumschulen bereits vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirt schaft durch die Dienststelle des Generalsachbearbei ters für die Bekämpfung der San-Jose-Schildlaus beraten und unterstützt. Da es indessen während des Krieges unmöglich ist, eine größere Anzahl gemauerter Gaskammern her zustellen, hat der Generalsachbearbeiter für die Bekämpfung der San-JosöSchildlaus, Ober regierungsrat Dr. M. Schwarz, über eine Stahlwellblechkammer eine Gaskammer aus glattem Stahlblech entwickelt, die sich bestens bewährt hat*). Sie entspricht nicht nur den von ihm aufgestellten Grundbedingungen, d. h. -es sind keine langwierigen Planungsarbeiten notwendig — sie ist aus derzeit beschaffbaren Rohstoffen her- gestellt und kann rasch gebaut und ohne großen Arbeitsaufwand und ohne Heranziehung von Hand werkern durch eigene Arbeitskräfte ausgestellt werden —, sondern ist auch leicht transportabel und umstellbar, völlig gasdicht — Adsorptionsver luste treten ebenfalls praktisch nicht ein — und sie ist preiswert. Die Gesamtkosten für die schuppen artige Gaskammer mit den Ausmaßen 4,70 in Länge, 2,70 in Breite, 2 in Seiten- bzw. 2,40 in Gesämthöhe und einem Rauminhalt von rund 30 betragen annähernd 1000,— RM., wobei der Preis des Schuppens rd. 700,— RM., des Fundamentes durchschnittlich 150,— RM., des An strichs 50,— RM. beträgt und der Rest auf Trans port- und Aufstellkosten entfällt. An einer Breit seite ist der Schuppen mit einem zweiflügeligen Drehtor und an der gegenüberliegenden Seite mit einem kleinen, von außen zu öffnenden Fenster ausgestattet. Oos. *) Abbildungen der Degasungskammer bzw. des Be gasungsschuppens enthält die oben erwähnte Ausgabe Nr. 12/1042 des „Nachrichtenblattes sür den Deutschen Man- zenschutzdienst". Srachistücke oronungsmüjug bezeichnen Die Reichsbahn läßt bei jeder sich bietenden Ge legenheit darauf Hinweisen, daß zur ordnungs mäßigen Verpackung der Frachtstücke die ordnungs mäßige Bezeichnung (Signierung) gehört und daß, wenn diese mangelhaft ist, mit der Ablehnung der Frachtstücke bei Aufgabe zur Beförderung gerechnet werden muß. Beachtlich ist in dieser Beziehung besonders die Ausf.-Best. III zu 8 62 des Deutschen Eisenbahn-Gütertarifs Teil 1^., wonach — bei spielsweise — bei Körben und Ballen das Auf kleben der Bezeichnung nicht ordnungsmäßig ist, sondern sie muß, wenn nicht Anhänger benutzt werden, mit starkem Faden aufgenäht oder durch Farbe oder Druck angebracht sein- Weiter sollen bei gefüllten Säcken die Bezeichnungen auf einer am Kopfende (Blume oder Kropf) befestigten Tafel oder einem Anhänger aus haltbarem Stoff nach den von der Eisenbahn festgesetzten und bekannt gegebenen Mustern angebracht werden. Diese Vorschriften sind für den Versender bindend. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß es u. a. als ungenügendes Signieren anzusehen ist, wenn alte Bezeichnungen nicht entfernt oder nicht deutlich^ durchstrichen sind. Sieht die Bahn bei unvorschriftmäßiger Be zeichnung von deren Zurückweisung ab und über nimmt selbst die vorgeschriebene Bezeichnung, so kann sie die im Nebengebührentarif vorgesehene Gebühr erheben. Sie beträgt für das erste und zweite Frachtstück einer Sendung je 10 Rpf., für jedes weitere Frachtstück 5 Rpf. hohe semMeabiieferungen im kreis Zel-bach (Steiermark) Die bäuerlichen Gemüseanbauer im Kreise Feld bach (Steiermark) haben in diesem Jahr über 1 Million kg Gemüse (ohne Kürbisse) abgeliefert. Das Oertchen Grasdorf im Kreis Feldbach mit nur 54 kleinbäuerlichen Besitzungen hat rund 100 000 kg Gemüse erzeugt und äbgeliefert. Im Jahre 1942 erhöhte sich die Ablieferung gegenüber dem Jahre 1941 bei Rotkohl um 130 v. H., bei Kohlrabi um 360 v. H., bei Spinat um 150 v. H., bei Erbsen um 520 v. H. und bei Tomaten um 680 v. H.; bei Buschbohnen betrug die Ablieferung sogar das Siebzehnfache des Vorjahres. Lin neues heim -es Gartenbaus Bei den Bildunterschriften der in Nr. 2/1943, Seite 3 veröffentlichten Abbildungen ist bezüglich der Angabe der Bildautoren ein Irrtum unterlaufen. Das Buch, dem die Bilder entnommen wurden, stammt nicht von Camillo Schneider, sondern von Prof. Dr. Schultze-Naumburg, desgleichen die Aufnahmen,