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Zur -en Gemüseanbauer Mitteilungen für üie Zachgruppe Gemüsebau in der Unterabteilung Harten des Reichsnährstanüs- Reichssachbearbeiter Dr.Konraö Kampe Nummer b Seilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" Nr. 17 29. Npril 1937 c/sr vorsianc/s/isn f/öc/isn Deutsches Frühgemüse im Mai besonders von der Ws/clis Sorten §inc/ anbavv/ürciig? Die Roten Rüben Die Schriftleitung. wiesen. zum k/n snf6t-6L5Onf65 norv/6gi§csier ^5/§csi^c>/fvng§vst-§vcb ObstundGemüsemEisundSchnee Bei der Kultur soll man Rüben nicht nach Spinat berücksichtgen, daß die oder Mangold gebaut Lr/rLs.- runcke, rot- ZauHrKe — /'SL/rts/ pZattxuncke. recht gleichmäßige Ernte, „Aegyptischen Plattrunden" l-in/cz/ //atblanFe /?ote — recb/r? LanZe /?oke. /I^re (2) Die „Roten Rüben" oder „Roten Bete" erfreuen sich in den verschiedenen Gegenden Deutschlands als Gemüse unterschiedlicher Beachtung. Mancher orts erscheinen sie als Salat oder als Gemüsebei lagen wohl gar schon im Laufe der Hochsommer- mönate auf dem Tisch, und anderwärts sind sie Auf Veranlassung von Professor Skard wurde in Finse in den Hardanger Bergen (Norwegen) auf über 1200 Meter Meereshöhe ein Lagerversuch von größerem Maßstab durchgeführt. Kurz nach Ein treten der ersten Schneefälle langten mit der Bahn rund 70 000 KZ Kopfkohl der verschiedenen Arten, ferner 8000 UZ Wurzelgemüse und Aepfel an, die zum Teil auf dem blanden Boden ohne weitere Umhüllung, zum Teil auf einer schützenden Schnee schicht und in Steigen oder in den üblichen Kisten verpackt unter einer 8 m hohen Schneelage begraben wurden. Professor Skard ging nämlich von der all gemein bekannten Beobachtung aus, daß Fallobst bei Eintritt von frühem Schneefall im darauffolgen den Frühjahr erstaunlich gut erhalten aus dem tauenden Schnee entnommen werden kann- Der Versuch erwies sich, wie die jetzige Eröffnung des natürlichen Kühlhauses beweist, als recht gut ge glückt. Bei der Probenahme waren neben einer Reihe wissenschaftlicher Fachleute und führender Landwirtschaftler auch 35 Mitglieder der Gärtner halle in Oslo, die sich zum großen Teil begeistert über die erstaunlichen Erfolge äußerten, anwesend. Im Gegensatz zu Früchten und Gemüsen, die nn Kühlhaus aufbcwahrt werden und besonderer Pflege und Aufmerksamkeit bedürfen, war dies bei dem erwähnten Versuch, der immerhin nahezu 70 000 KZ umfaßte, keineswegs notwendig. Den noch stellten die Probenehmer allgemein fest, daß der Geschmack, im Gegeüsatz zu Kühlhausbeständen, erstaunlich wenig gelitten hatte und das Frisch gewicht nur unbedeutend zurückgegangen war. Ein Erfrieren ist wider Erwarten nicht eingetretcn. Parallel mit dem genannten Versuch waren auch einige kleinere Bestände in einem sonst durchaus geeigneten Kellerraum aufbewahrt worden, doch vorwiegend als Wintergemüse bekannt, im besonder ren wohl auch ab Weihnachten als Beigabe Fällen ist die Mehrarbeit des Anpflanzens mit in Kauf zu nehmen. Wir erhalten dadurch aber eine Die nachstehend angeführten Sorten sind sämtlich in der Reichssortenliste geführt. Auf die Ausführungen des Herrn Oekonomierat Sander sei demzufolge auch besonders unter Beachtung der Sortenfragen hinge- Gemüse wird verschenkt 200 ONO Franken gespart, wenn Felder nicht bestellt Die Pariser Tageszeitung „Matin" gab kürzlich einen eindrucksvollen Bericht über die traurige Lage der unter der bauernfeindlichen Volksfront regierung völlig daniederliegenden französischen Landwirtschaft. Gleich hinter Le Bourget, so berichtet das Blatt, liegt das Dörfchen Gonesse, das in erster Linie von Gemüsebauern bewohnt ist. Einer dieser Bauern habe am letzten Sonnabend die Bürgermeistereien der umliegenden Ortschaften benachrichtigt, daß sie ihre Arbeitslosen zu ihm schicken mögen, um die Porree-Ernte dieses Jahres, die insgesamt über 1A. Millionen Stück ausmacht, einzusammeln, da sich die .Aberntung durch Landarbeiter und der Verkauf in den Pariser Markthallen nicht lohne und den Verlust nur verdoppeln könne. Hunderte von Menschen seien daraufhin hinausgepilgert mit Körben und Kinderwagen, um das schöne Suppen gemüse abzuernten. Wie der Gemüsebauer dem Vertreter des „Matin" mitteilte, stellt sich sein Schaden auf diese Weise immer noch um 16 000 Franken geringer, als wenn er den Porree zum festgesetzten Preis verkauft hätte. (!) Ganz ähnlich sei ihm dies mit der Zwiebel- und Blumenkohlernte ergangen. Die Erzsugungskosten für 100 Kilo Zwiebeln hätten dieses Jahr 6b Fran ken betragen, während er 500 Tonnen in den Pariser Markthallen für 48 Franken je 100 Kilo habe abgeben müssen. Von 300 000 geernteten Blumenkohlköpfen habe er über 200 000 unter dem Gestehungspreis abgeben müssen. Trotz einer außerordentlich guten Ernte habe er in diesem Jahre 200000 Franken verloren, die er hätte er sparen können, wenn er seine Felder nicht bestellt hätte. werden und sie auf altgsdüngtes Land kommen. Es hat sich vielfach gezeigt, daß ein leicht sauer reagie render Boden ihnen besonders zusagt. Die Ver wendung von chlorhaltigen Kalidüngern begünstigt ihre Entwicklung ganz besonders, und sie ist vor allem wichtig auf stärker humosen Böden, insbeson dere Moorböden, deren Stickstosfreichtnm mitunter das Blattwachstum zu einseitig fördert. Mit der Stickstoffdüngung muß man sehr vorsichtig sein, auch mit der Stickstofform. Aus manchen Böden ist schwefelsaures Ammoniak zu bevorzugen, manch mal aber, und das gilt vor allem, wenn die Kul tur kurzfristig betrieben werden soll und mehr kleine und mittlere Rüben gewünscht werden, sind Salpeterdünger zu verwenden, die nach dem Stand der Entwicklung als Kopfdüngung verabfolgt werden. Otto Lancier, Hohenheim. hielten diese keinen Vergleich mit den „natürlich" gekühlten aus. Selbstverständlich eignen sich nicht alle Sorten in gleicher Weise für diese Aufbewah rungsform, was besonders bei den Aepfeln und Birnen in Erscheinung trat. Recht gut wurden nach dem Urteil des Fruchtkontrolleurs Saebö Aakerö-Aepfel sowie Torstein-Aepfel aus dem Eis lager entnommen, dagegen war der Verderb bei Gravensteinern verhältnismäßig weiter fortgeschrit ten. Besondere Bedeutung hat der Versuch für die zuverlässige Aufbewahrung von Kohlbeständen, weil diese infolge ihres großen Platzbedarfes und des verhältnismäßig geringen Handelswertes nicht im Kühlhaus untergebracht werden können. Der Schwundverlust war jedenfalls ganz erheblich ge ringer als bei der Aufbewahrung in Gemüsekellern ohne eigene Kühlanlage oder in Kohlscheunen. Bei den verschiedenen Gemüsesorten und Wurzel gemüsen, so bei Sellerie, Roten Rüben, Porree, hat der Versuch bewiesen, daß er für die Praxis durch aus brauchbare Ergebnisse liefert. Ein Land wie Norwegen wird in den kommenden Jahren seine Erzeugung und seine Einfuhr be stimmt einer entsprechenden Abänderung unter werfen; denn die norwegischen Staatsbahrien inter essieren sich gleichfalls für diese volkswirtschaftlich so bedeutende Aufbewahrungsmöglichkeit und haben bereits in jeder Weise ihre Unterstützung zugesagt. Sie ziehen daraus gleichfalls nicht unerheblichen Nutzen; denn die Beförderung der einzulagernden Bestände aus den klimatisch günstigeren Ueberschuß- gebieten nach den hoch gelegenen Lagerplätzen und umgekehrt im Verlaufe des Winters nach den Zu schußgebieten ist für sie eine nicht zu verachtende Einnahmequelle. Lckmunck Lickel kohl sür den Sommerbedarf, Kohlrabi und andere Kohl arten. Bei nicht günstigem Pflanzwetter können bereits Vorarbeiten für spätere Pflanzungen gemacht wer den. So ist es z. B. möglich, die Tomatenpfähle jetzt schon zu setzen; man vermeidet dadurch Beschä digungen der Tomatenpflanzen. Eine weitere Mög lichkeit, das Gelände auszunutzen, besteht darin, daß man zwischen den frühesten Landsalatpflanzen einzelne Pflanzstellen frei läßt und diese Anfang Mai mit Saatgut von Stangenbohnen be legt. Die Stangen können gesteckt werden, wenn die Bohnen aufgegangen sind. Bei der Aussaat oder Pflanzung von Freilandgurken als Haupt kultur achte man auf Windschutz, wofür sich vor allem Blumenkohl, Kopfkohlarten, Sellerie und Frühkartoffeln eignen. Mit meinen Ausführungen konnte ich nur An regungen geben; denn überall sind die Boden- und klimatischen sowie auch die Absatzverhältnisse anders. Vielleicht geben aber meine Ausführungen manchem Berusskameraden Anlaß, darüber nachzudenken, wie er seine Gärtnerei noch intensiver bewirtschaften kann. kickarck Klotrscke, Dresden, Landesbeirat Gemüsebau. Sorten auf schwerem Boden, wo ihre Ernte außer ordentlich erschwert wird, wo Verletzungen auf treten, die nachher beim Kochen zu starken Saft verlusten führen. Im gärtnerischen Anbau werden wohl meistens die beiden erstgenannten runden Sorten im Vordergrund stehen. ' Wenn es fast überall üblich ist, die Roten Rüben durch Aussaat an Ort und Stelle heranzuziehen, so gibt es doch auch Fälle, die eine Pflanzenanzucht aus Saatbeeten, u. U. unter Glas, und nachheriges Auspflanzen aufs Kulturbeet ratsam erscheinen lassen. Das gilt sür Klimaverhältnisse, die Früh saat ins Freie nicht gestatten, und dort, wo die Nachfrage nach den Rüben schon im Sommer zeitig einsetzt, oder wenn die Beete im Sommer zu spät von der Vorfrucht abgeräumt werden. In solchen den Ansprüchen der Käufer. Auch bei dieser zweiten Bestellung sollten, soweit nur irgend möglich, in Evdtöpfen angezogene Pflanzen bevorzugt werden, um die Ernte zu verfrühen. Bei Freilandsalat werden sür die Maipflanzung die Sommerjorten bevorzugt (Trotzkopf, Bautzner Dauerkopf, Fürchte nichts, Laurenzianer usw.). Zwischen den Salat kann eine größer werdende Kohlrabisorte (z. B. „Blauer Speck") gepflanzt werden, besten Ernte im Dresdener Gebiet gerade in eine Zeit fällt, in der Knappheit an Blumenkohl eintritt. Zwischen den Kopfsalat kann man aber auch Rettich einsäen, z. B. „Münchner Bierrettich". Voraussetzung hierfür ist, daß der Salat nicht zu eng gepflanzt wird. Erfahrungsgemäß wird Rettich, der zwischen Salat gesetzt ist, nicht so stark von Erd flöhen befallen. Es ist jetzt auch noch Zeit, die abgeernteten Früh gemüsebeete mit Karotten für den Herb st und Winterbedarf zu bestellen. Auch Wur zelpetersilie, Schwarzwurzeln, Rote Rüben, Zichoriensalat können noch aus- gesät werden, wie auch von Erbsen noch Folge saaten durchgeführt werden können, um den Bedarf für Einmachzwecke zu decken. Weitere Folgepflan zen sind Sellerie, Tomaten, Blumen ¬ ziehen und Ernten der größten Rüben begonnen, die gerade eine Größe haben, wie sie von den Haus frauen gewünscht wird. So zieht sich die Ernte hin bis in den Herbst, bis zu welcher Zeit auch die wegen zu dichten Standes zuerst nur langsam ge wachsenen Rüben die entsprechende Größe erreicht haben. Sehr rasches Wachstum haben auch die kugelrun den Sorten, von denen die „Rote Kuge l" künf tig geführt werden soll. Wenn sür die oben er wähnte Kulturmethode die „Aegyptische Platt- runde" immer im Vordergrund stehen wird, so gibt es doch Gegenden, wo oie Hausfrauen die runde Form bevorzugen und oarauf Rücksicht genommen werden muß. Zumeist wird, entsprechend der Nach frage, die Kultur dieser beiden Sorten mit Mai- oder Juniaussaat ins Freie beginnen, um im Herbst kleine bis mittelgroße Rüben ernten zu können. Klima- und Bodenverhältnisse bestimmen natürlich die Aussaatzeiten mit. Im Großanbau, insbesondere wenn er der Ver sorgung von Großküchen und der Konservenindustrie zu dienen hat, sind die Sorten „Halb lange Rote" und „Lange Rote" zu finden. Sie bringen vor allem höhere Erträge von der Fläche und weisen einen höheren Zuckergehalt auf. Der größere Umfang der einzelnen Rübe wirkt beim Kochen in großen Kochbehältern weniger störend als in den kleineren Töpfen der Haushaltsküchen, und das Ablösen der Schalen geht gerade bei Rüben größeren Umfanges im Verhältnis schneller vor sich als bei kleineren Rüben. Selbstverständlich sind zu große Rüben nicht erwünscht, vor allem wenn das Größenwachstum eine Folge einseitiger Stickstoff ernährung öder zu langen Standes im Boden war, da Geschmack und Farbe des Saftes dabei immer nicht unerheblich beeinträchtigt werden. Unbrauch bar sind diese halblangen und noch mehr die langen Jeder von uns weiß, daß es notwendig ist, auf dem zur Verfügung stehenden Boden die größtmög liche Menge Nahrungsmittel in bester Beschaffenheit anzubauen. Neben Wahl geeigneter Sorten (die Reichs- und engeren Landeslisten geben einen An halt), neben rechtzeitiger Durchführung aller Kul turmaßnahmen, wobei die Bekämpfung der tierischen und pflanzlichen Schädiger nicht vernachlässigt wer den darf, kommt es auch darauf an, das Land richtig auszunutzen. Es muß auf weite Sicht ge plant werden, damit zur rechten Zeit das Saat gut und die Pflanzen zur Stelle sind. Die Gemüsetreibhäuser sind größtenteils schon im Laufe des Aprils mit ihrer zweiten oder dritten Frucht bestellt worden. Sie werden jetzt in der Regel mit Tomaten und Gurken bepflanzt sein. Oft ist es aber angebracht, mit der Kultur zu wech seln, um der Bodenmüdigkeit vorzubeugen. Als ge eignete Wechselkultur für Blocks hat sich die Stangenbohne erwiesen. Man darf aber nicht in den Fehler verfallen, sie etwa enger als im Freiland zu Pflanzen; denn zu enge Pflanzung geht auf Kosten des Ansatzes. Vielfach werden in Groß- raumhäusern auch Kasten gurken als Wechsel kultur gezogen. Man läßt sie, ohne aufzubinden, auf ebener Erde weiterwachsen, muß aber dafür sorgen, daß Bienen zur Bestäubung in die Häuser Hinein kommen können. Die Früh beetkästen sind bis Ende April von den ersten Kulturen, wie Radieschen, Rettiche, Salat, Gemüsepflanzen, geräumt. Wenn in die frühen Radieschen, wie es vielfach geschehen ist, Karotten (etwa Gonsenheimer oder Amster damer Treib-) eingesät worden sind, dann ist der Kasten für den Mai allerdings schon ausgenutzt; denn die Karotten werden erst im Juni fertig. Aber die Fenster können zeitig weggenomm-en und ander weitig verwendet werden. Diese Fenster können auf Wanderkästen für Gurken oder Bohnen gelegt werden, deren Ernte dadurch in der Regel unmittel bar vor der Freilandernte einsetzt. Die Wander kästen ermöglichen, ständig neues Land zu benutzen, ein Vorteil für das Gedeihen der Kulturen. Kastengurken als zweite Kultur gedeihen zwar schon ohne Düngerpackung, jedoch sind die Erfolge mit Düngerpackung in einem Graben von 40 cm Breite und 40 cm'Tiefe besser. Es sollten nur gut vorkultivierte Pflanzen verwendet werden. Bei der Vorkultur vieler Frühgemüse pflanzen habe ich gute Erfahrungen mit Er'dbal - len gemacht, die'auf einer der käuflichen Maschi nen hergestellt werden. Weitere Folgekulturen sind Buschbohnen, die ebenfalls im -Lopf oder mit Ballen vorgezogen wer den müssen. Unter Dresdner Verhältnissen eignen sich hierfür die Sorten St. Andreas m. F., Kaiser- Wilhelm-Riesen m. F., Nordstern m- F-, Londoner Markt o. F. und Wachs-Rheinland (Goldelfe) m. F. Es ist dadurch möglich, die Buschbohnenernte um 4 Wochen gegenüber dem Freiland zu verfrühen. Auch hier werden, wenn keine Nachtfröste mehr drohen, Fenster für andere Kulturen frei. Wo Absatz möglich ist, können Melonen als zweite Frucht gezogen werden. Selbstverständlich müssen auch hier die Pflanzen gut vorkultiviert sein. Sind die Käufer bereits an Eierfrüchte und Paprika gewöhnt, lassen sich auch diese Gemüse arten als zweite Kultur anbauen. Im Freiland wird Anfang Mai in der Regel noch kein Frühgemüse geerntet sein. Das erste Land wird bei Spinat (Herbst- und Frühjahrsaussaat), Feldsalat (Rapünzchen) aus Herbstsaat und Radies chen frei und mutz dann selbstverständlich sofort wieder bestellt werden. Hierfür gibt es viele Mög lichkeiten, je nach der Lage des Anbaugebietes und Heringssalat. Das gilt vor allem für Norddeutsch land, wo von dieser Zeit an die Preise oft nicht unerheblich anziehen. Als vorbeugendes Mittel gegen Grippe werden sie ebenfalls von manchen Menschen geschätzt, und auch ärztlicherseits ist man vielfach geneigt, der betreffenden Volksmeinung zu zustimmen, wohl im Hinblick auf ihren Vitamin gehalt. Man nutzt diesen ja übrigens auch aus bei der künstlichen Frühaufzucht von Küken und füttert diese in den Frühjahrsmonaten, wenn es noch an Grünzeug fehlt, statt dessen mit fein gehackten Roten Rüben. Die vielseitige Verwendbarkeit und dement sprechende Nachfrage haben Klein- und Großanbau gefördert, letzteren vor allem, um Anforderungen der Konservenindustrie zu befriedigen. Im gärtne rischen Gemüsebau ist die Rote Rübe vielfach ein wichtiger Faktor in der Wschselwirtschaft und wegen des raschen Wachstums mancher Sorten sehr ge eignet zur Nachfrucht auf Ländereien, die im Juni abgeerntet werden. Ja, wir finden sie deswegen wohl auch nicht nur im geschlossenen Beetbestand in Monokultur, sondern in besonders intensiv be wirtschafteten Kleinbetrieben an Beeträndern, als Lückenbüßer zwischen schlecht aufgelaufenen Möhren usw. Ihre verhältnismäßig geringen Kultur ansprüche und geringe Gefährdung durch Krankhei ten und Schädlinge fallen mit in die Waagschale, selbst wenn die absolute Preishöhe für das fertige Erzeugnis manchmal etwas niedrig erscheint. Im gärtnerischen Anbau hat unter den Sorten die „Aegyptische Blattrunde" schon immer den Vorzug gehabt. Das liegt in ihrem über aus raschen Wachstum, das vielleicht nur noch von manchen kugelrunden Sorten übertroffen wurde, in der leichten Erntemöglichkeit, die vor allem auf den etwas schwereren Böden ins Gewicht fällt, und der Möglichkeit einer Kulturmethode, durch die dem Boden eine sehr hohe Rente abgerungen werden kann. Sie gilt vor allem dort, wo der Marktgärt ner schon Ende Juli und vor allem im August die Rüben absctzen kann. Dann wird in warmer Lage und auf mildem Boden 'chon im April sehr dicht ausgesät. Die Pflanzen bilden je nach Standweite ihre Rüben schneller oder langsamer aus. Manche werden sogar etwas über den Erdboden hochgescho ben, sie erleiden aber keine nachteilige Veränderung ihrer Oberhaut, weil sie im Schatten des dichten Laubes stehen. Ab Ende Juli wird mit dem Ver-