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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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recht gut entledigen können. Die Größe der Auf gabe, zu deren Lösung die verbilligte Marmelade an ihrem Teil beitragen soll, ist zu ermessen, wenn man sich die Größenordnung vorstellt, in der der Verbrauch an Fetten im Gegensatz zu anderen Nah rungsmitteln seit der Vorkriegszeit gestiegen ist. Strukturveränderungen im Ver brauch wichtiger Nahrungsmittel Vorkriegszeit (Durchschnitt 1909/13) gegen 1935 (Aus Ziegelmayer, Rohstoff-Fragen der deutschen Volksernährung.) Verbrauch in k» je Kopf Steigerung (-f-) bzw Abnahme (—) in «/., 1909^13 1935 Speck 2,3 2,7 4-17 schmalz 3,7 3,4 — 8 Butter e,4 7,4 4-15 Pslanzl Oele, Fette und Margarine 4,8 8,8 4- 83 lucker, König 18,2 24,3 4- 33 Gemüse 45,5 48.5 4- 7 OdN 45,5 43,4 — 5 Südfrüchte 3,3 7,2 4- 118 Kartoffeln ig7,a 189,4 - 4 Aegch (ohne Fe») 45.0 45,5 4- 1 Zugegeben, daß der Verbrauch an Fetten seit 1935 wieder im Abnehmen begriffen ist, so bleibt doch noch Erhebliches zu leisten, wenn man berück ¬ sichtigt, daß wir in der Fettversorgung noch stark vom Auslande abhängig sind. Wir wollen mit dieser Zusammenstellung zeigen, in welchem Umfange der Verbrauch von Marme laden noch als steigerungsfähig angesehen werden kann. Die Maßnahmen, die zur Beeinflussung und Lenkung des Verbrauchs ergriffen wurden, haben deshalb auch bewußt einen Mehrverzehr von Mar meladen als volkswirtschaftlich erwünscht bezeich net. Es ist nicht zu bezweifeln, daß die lenkende und aufklärende Werbung für Marmeladen ihre Erfolge zeitigen wird. Vorerst ist der Verbrauch je Kopf der Bevölkerung und Jahr von 0,7 KZ im Tiefstände 1932 auf 1,75 KZ im Jahre 1935 und fast 2 KZ im Jahre 1936 gestiegen. Deutschland steht damit noch immer erheblich hinter dem klassi schen Lande des Marmeladenverzehrs, England, zurück, wo nach zuverlässigen neueren Schätzungen rund 4 KZ je Kopf und Jahr ausgenommen werden. Die Steigerung der Herstellung von Brotauf strichmitteln aus Obst hat an den deutschen Obst bau erhebliche Anforderungen gestellt und wird sie für die Zukunft in noch stärkerem Umfange stellen. Im Jahre 1936 werden etwa 600 000 ckr Frischobst von diesen Industrien verbraucht worden sein; da neben wurden rund 250 000 clr in Vorrat gestellt, so daß die Gesamtaufnahme von Obst deutscher Ernte auf rund 850 000 ckr zu schätzen sein wird. Da auch der Bedarf der übrigen Obstverwertungs industrien, z. B. Süßmost, erheblich gestiegen ist, hat die Hauptvereinigung umfassende Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung zu angemessenen Preisen bereits im Jahre 1936 eingeleitet und wird diese Maßnahmen im Jahre 1937 fortsetzen. Hier her gehören die Festsetzung von Preisen für Obst, das der industriellen Verwertung dient, und der Erlaß eines Kelterverbotes, um den vordringlichen Obstbedarf zur Herstellung der verbilligten Mar meladen zu decken, vor allem aber auch jene Maß nahmen, die auf eine restlose Erfassung des Obstes abzielen. Dank dieser Maßnahmen ist es im letzten Jahre trotz einer ausgesprochenen Apfelmißernte gelungen, den Bedarf der Industrie zu decken. Bedarfslenkung durch die Hauptveremigung Dabei war seitens der Hauptvereinigung insbe sondere darauf zu achten, den Bedarf von solchen Sorten, die wenig geerntet wurden, auf solches Obst zu lenken, das in größerem Umfange zur Ver fügung stand. Hier boten sich allein in der Zusam mensetzung der Mehrfruchtmarmeladen Möglichkei ten. Soweit technische Bedingtheiten dies zulassen, hat sich deshalb die Marmeladenindustrie im abge laufenen Jahre weitgehend auf die Verwendung von Pflaumen, Erdbeeren und Johannisbeeren, in denen die Ernte reichlich war, an Stelle der nur in geringem Umfange vorhandenen Aepfel einge stellt. Diese Tatsache kann jedoch nicht darüber hin wegtäuschen, daß der Obstanbau auf eine Steige rung seiner Erzeugung bedacht sein muß, um den gestiegenen Anforderungen der Industrie gerecht zu werden. Gerade in Himbeeren und Stachelbeeren wie auch in einigen anderen Beerenfrüchten hat die deutsche Ernte nie ausgereicht, und hier ist deshalb auch die Vermehrung des Anbaues besonders dring lich. krause. Z ^k//ionsn Oopps/rsntnsk- notwendig Gemüse und Obstkonserven Sowohl bei Gemüsekonserven als auch bei Obst- kouserven zeigt sich bei einem Vergleich der Er zeugungen der letzten Jahre eine erfreuliche Be wegung nach oben. Vor dem Kriege betrug die Erzeugung an Ge- müsekonferven etwa 80 000 000 1->-Dosen, an Obstkonserven etwa 30 000 000 1-I-Dosen. Nach dem während des Krieges und unmittelbar danach die Erzeugung nicht unerheblich zurückgegangen war, begann etwa vom Jahre 1923 an ein all mählicher Wiederaufstieg, so daß im Jahre 1927 etwa die Vorkriegshöhe wieder erreicht war. Die folgenden Krisenjahre haben jedoch auch für die Konservenindustrie einen großen Rückschlag ge bracht, und im Jahre 1932 war der Tiefstand mit rund 60 000 000 Dosen Gemüsekonserven und rund 17 000 000 Dosen Obstkonserven erreicht. Von diesem Zeitpunkt an läßt sich aber in jedem Jahre eine ziemlich gleichmäßige Steigerung der Erzeu gung feststellen, die im Jahre 1936 für Gemüse konserven die Höhe von etwa 113 000 000 Dosen und bei Obstkonserven von etwa 39 000 000 Dosen erreichte. Für 1937 ist mir einer Erzeugung von etwa 140 000 000 Dosen Gemüsekonserven und 45 000 000 Dosen Obstkonserven zu rechnen. Hierzu kommt noch die Erzeugung von Trocken gemüse, bei der auch mit einer nicht unwesentlichen Erhöhung der Produktion gerechnet werden kann. Unmittelbar nach dem Kriege zeigte sich bei der deutschen Verbraucherschaft eine starke Ablehnung gegen das sogenannte Dörrgemüse. Die schlechten Erfahrungen aus der Kriegszeit waren noch in zu frischer Erinnerung und nur sehr schwer war es möglich, diese damals berechtigten Vorurteile zu beseitigen. Durch ein besonders neuartiges Trock nungsverfahren wird heute in Deutschland ein Lrockengemüse hergestellt, das mit seiner einwand freien Beschaffenheit Wohl geeignet ist, in der ge müsearmen Zeit einen guten Ersatz für frische Ge müse zu bieten. Während im Jahre 1936 nach den Feststellungen der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft die Erzeugung rund 900 000 KZ Trockengemüse betrug, wird die Erzeugung 1936, die erst in den nächsten Monaten abgeschlos sen sein wird, sicher die doppelte Menge betragen. Es kann festgestellt werden, daß immer mehr Stellen, insbesondere die Großküchen, zur Verwen dung von Trockengemüse übergehen, so daß mit einer weiteren Sreigerung der Erzeugung mit Sicherheit zu rechnen ist. Unter Zugrundelegung der für 1937 zu erwar tenden Erzeugung an Obst- und Gemüsekonserven wird die Gemüse- und Obstkonservenindustrie etwa 1 500 000 ckr Gemüse und etwa 1 450 000 ckr Obst verarbeiten. Aus diesen Zahlen geht die Bedeu tung, die die deutsche Gemüse- und Obstkonserven industrie für den Erzeuger hat, klar hervor. Be sonders in den Gegenden Deutschlands, in denen die Konservenindustrie stark zusammengeballt ver treten ist, läßt sich eine enge Verbindung zwischen Erzeuger und Verarbeiter feststellen. Beide haben sich stark aufeinander eingestellt. Vielfach haben sich in früheren Jahren die Erzeuger selbst zu Ge nossenschaften zusammengeschlossen, um selbst Kon servierungsbetriebe zu errichten, in denen sie einen großen Teil ihrer Ernteerträge verarbeiten. Heute jedoch sind diese Genossenschaftsfabriken den an deren Fabriken gegenüber in der Minderzahl, immer aber findet sich eine enge Verbindung zwischen An bauer und Fabrik, die auf den gemeinsamen In teressen beider begründet ist. Schon seit Jahren ist es üblich, daß zwischen Erzeuger und Verarbeitungsbe trieb Anbauverträge für Gemüse abgeschlossen wer den, durch die sich der Fabrikant verpflichtet, zu be stimmten, vorher festgesetzten Preisen und Bedingun gen den Ertrag einer bestimmten Erntefläche abzu nehmen. Die Vorteile, die aus diesen Verträgen fim beide Teile erwachsen, sind nicht zu unter schätzen Der Verarbeitungsbetrieb hat Lie Gewähr, auch in knappen Erntejahren die notwendige Roh ware von einwandfreier Beschaffenheit zu erhalten, der Anbauer aber kann mit dem Absatz seiner Ernteerträge zu angemessenem Preise rechnen. Man darf deshalb in diesen Anbauverträgen schon den ersten Absatz in der Richtung hin erblicken, die heute von der Marktordnung eingeschlagen wird, nämlich jegliche Spekulation mit landwirtschaftlichen Er zeugnissen zu unterbinden. Unabhängig von Lem Ernteausfall erhielt der Anbauer auf Grund der Anbauverträge für seine Erzeugnisse einen Preis, der auf Grund normaler Ernteverhältnisse gegrün det war. Wenn auch in Jahren knapper Ernte der Vertragspreis unter dem Preise des freien Marktes lag, so erhielt der Erzeuger auch in reichen Ernte jahren, wenn der Preis auf dem Frischmarkt stark absank, einen auskömmlichen Preis, so daß sich im Laufe der Jahre für den Anbauer, der diese Ab- schlutzverträge tätigte, immer ein Vorteil gegenüber denen, Lie ihre Ware lediglich auf dem freien Markte absetzten, ergab. Die Hauptvereinigung ist deshalb bestrebt, den Anbauverträgen immer wei tere Geltung zu verschaffen, und hat schon heute Ler Konservenindustrie bestimmter Gebiete die Ver- Sauerkraut Wenn man auf das Jahr 1936 zurückblickt, kann man feststellen, daß es für die Sauerkrautindustrie ein Jahr starker Arbeitsanspannung war. Die An ordnungen, die im Jahre 1935 herausgegeben wur den, sind auch für das Jahr 1936 bestehen geblieben. Es wurde beispielsweise an der Art der Kontingen tierung nichts geändert. Zur Schaffung einer besse ren Uebersicht wurden lediglich auch für Sauerkraut im Kontingentsjahr 1936/37 Kontingentsscheine herausgegeben. Das Jahr 1936 brachte nicht nur für Frühkohl, sondern auch für Herbstkohl und Platten Dänen kohl eine überaus reiche Ernte. Gerade im Hin blick auf die hohen Erträge, die schon bei Frühkohl zu verzeichnen waren, muß es als glücklich bezeich net werden, daß Sauerkrautrestbestände aus dem Jahre 1935 bei den Betrieben nicht mehr lagerten. Es war dadurch möglich, die Sauerkrautindustrie schon für den Einschnitt von Frühkohl verstärkt einzuspannen. Seitens der Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft ist der Entwicklung durch Ge währung von Zusatz-Kontingenten Rechnung ge tragen worden und die Sauerkrautindustrie hat sich an der Verarbeitung von Frühkohl im ver gangenen Jahre in weit stärkerem Umfange als bisher beteiligt. Die Unterbringung der überaus reichen Herbst kohlernte erforderte gleichfalls wieder den restlosen Einsatz der gesamten Sauerkrautindustrie. In mehreren Appellen wurde deshalb die Sauerkraut industrie aufgerufen, die ihr zugewiesenen Er- zeugungskontingente ausschließlich durch Einschnitt von Herbstkohl zu erfüllen. Darüber hinaus wur den auch für die Unterbringung der Herbstkohl ernte noch zusätzlich Kontingentserweiterungen ge währt. Auch diesem Appell hat die Sauerkraut industrie in anerkennenswerter Weise Folge ge leistet und hat selbst Ware aus weiter entfernt gelegenen Anbaugebieten trotz höherer Frachtkosten ausgenommen. Es ist damit gelungen, die reiche Weißkohlernte der deutschen Volkswirtschaft zu er halten. Freilich sind die jetzt noch vorhandenen Bestände an Sauerkraut erheblich; es liegt deshalb pflichtung auferlegt, einen bestimmten Teil ihres Rohwarebedarfs durch Anbauverträge hereinzu nehmen. Das Ziel ist, diese Bestimmung im Laufe Ler Zeit auf das ganze Reich auszudehnen. Die Obstkonservenindustrie hat bisher ihren Be darf zum allergrößten Teil auf dem freien Markte gedeckt. Auch hier besteht der Plan, zu Lieferungs verträgen zwischen Verarbeiter und Erzeuger zu kommen. Im letzten Jahre wurden erstmalig zum Schutze von Verarbeiter und Erzeuger Festpreise für Obst festgesetzt. Bedeutungsvolle Vorarbeiten sind auch durch die Anbauverträge für Gemüse auf dem Gebiete der Qualitätsbestimmungen und Sor tierungsborschristen geleistet, die von der Haupt bereinigung weiter ausgebaut wurden. In den letzten Jahren wurden Lie Bestimmungen der An bauverträge soweit als möglich den Qualitäts- und Sortierungsbestimmungen für den Frischmarkt an geglichen. An Lie für Konservierungszwecke bestimmte Roh ware müssen bezüglich der Beschaffenheit vielfach andere Anforderungen gestellt werden als bei der für den Frischverzehr bestimmte. Konserviertes Gemüse ist für die Vorratswirtschaft bestimmt und muß über einen längeren Zeitraum hindurch aus bewahrt werden. In Lieser Zeit gelieren verschie dene Erbsensorten besonders in den stärkeren Körnern sehr stark, sind also für die Konservierung weniger geeignet. Auch manche Spargelsorten, die sich für den Frischverzehr sehr gut eignen, werden in der Dose weich und verlieren ihr Aroma. Die am deutschen Verbraucher und in erster Linie an der Hausfrau, die Verwertung der vorhandenen Sauerkrautbestände sicherzustellen, damit hier nicht Verderb eintritt. Das gesunde und billige Volks nahrungsmittel Sauerkraut muß deshalb bei Auf stellung des Speisezettels in verstärktem Maße Be rücksichtigung finden. Seitens der zuständigen Stellen sind Presse und Rundfunk für die Werbung eingesetzt worden und alle geeignet erscheinenden Maßnahmen wurden veranlaßt, um eine Hebung des Sauerkrautabsatzes zu erreichen. Durch die von Ler Hauptvereinigung der Deut schen Gartenbauwirtschaft getroffenen Maßnahmen wird Lie Leistungsfähigkeit der Sauerkrautindustrie erhalten bleiben und dem Verbraucher auch künftig ein preiswertes Erzeugnis geliefert werden können. Or. Makler. Gurken Die verhältnismäßig geringe Gurkenernte des Jahres 1935 brachte es mit sich, daß in diesem Jahre die den einzelnen Betrieben zugewiesenen Herstellungsrechte für Delikateß-Frischgurken nur zu etwa 94 YL ausgenutzt worden waren; ebenso war die Herstellung von Faßgurken im Hinblick auf die geringen Ernteerträge verhältnismäßig ge ring. Diese Tatsache hatte zur Folge, daß zu Be ginn der Gurkenernte 1936 die Bestände bei der Verwertungsindustrie restlos geräumt waren und sich dadurch eine gesteigerte Nachfrage nach Er zeugnissen der neuen Ernte ergab. Die Hauptver einigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft hatte dieser Entwicklung durch eine weitere Ausweitung der Herstcllungsrechte für Delikateß-Frischgurken Rechnung getragen, und die verhältnismäßig gute Gurkenernte 1936 ermöglichte es auch, die den Be trieben zugewiesenen Herstellungsrechte voll aus- znnutzen. Lediglich die zur Unterbringung von Ernteüberschüssen noch zusätzlich verteilten Sonder kontingente konnten seitens der beteiligten Be triebe nicht mehr restlos ausgeuutzt werden. Die Herstellung an Faßgnrken im Jahre 1936 überstieg die Erzeugung des Vorjahres im Hinblick auf die bessere Ernte gleichfalls nicht unerheblich. VsrWSrtvNALINcfvL/r/s Licket von /(ok/ vnc/ Segen der Marktordnung Konservenindustrie mutz deshalb eine sorgfältige Sortenauswahl bei der von ihr verwendeten Roh ware treffen, wodurch die Bestrebungen der Saat zucht ünd der Sortenbereinigung gefördert wurden. Schlietzlich sei auch noch auf die Bemühungen Ler Hauptvereinigung hingewiesen, eine erhöhte Verwendung der deutschen Tomaten für Konser vierungszwecke zu fördern. Gerade für diese Frucht, Lie in manchen Jahren überreich anfällt und schnell abgesetzt werden muß, ist eine verstärkte Verwendungsmöglichkeit dringend notwendig. Die Bestrebungen gehen deshalb dahin, Tomatenmark, das hauptsächlich für die Fischindustrie Verwendung findet, möglichst ausschließlich aus deutscher Roh ware herzustellen, um dadurch auch von dem Aus lände unabhängig zu werden. Lckultre. Tafelwäsfer-Limonaden Das Jahr 1936 brachte der um ihr Bestehen ringenden überwiegend klein- und mittelständischen Mineralwasserindustrie zum Teil recht einschnei dende Maßnahmen der Hauptvereinigung. Am 13. 1. 1936 wurde die Anordnung Nr. 46 betr. Regelung des Wettbewerbs in der Tafel wasser- und Limonaden-Jndustrie erlassen. Haupt zweck dieser Anordnung ist, zu verhindern, daß kapitalkräftige Betriebe sich im Wettbewerb gegen über den kleineren und mittleren Unternehmungen, insbesondere durch Verpflichtung von Kunden, zum ausschließlichen Getränkebezug ungerechtfertigte Geschäftsvorteile verschaffen. Weiterhin ist mit dieser Anordnung durch Einschalten von Liefe rungsverboten beabsichtigt, das fortwährende Wechseln unzuverlässiger Kunden zu unterbinden. Etwa fünf Wochen später folgte die Anordnung Nr. 58 betr. Erhebung eines Flaschenpfandes vom 25. 2. 1936. Durch Erlaß dieser Anordnung hat die Hauptvereinigung langgehegten Wünschen der Mineralwasserindustrie Rechnung getragen, gilt es doch, die recht umfangreiche Flascheneinbuße, die für die kleineren Betriebe wirtschaftlich geradezu untragbar hätte werden müssen, für die Zukunft auszuschließen. Auch diese Anordnung hat beim Mineralwassergewerbe eine gute Aufnahme ge funden und sich verhältnismäßig schnell durchgesetzt. Bewährt hat sich auch die Anordnung Nr. 71 vom 3. 4. 1936, durch welche Betriebserweiterun gen bzw. Steigerungen der Leistungsfähigkeit wie auch die Aufnahme eines neuen Artikels für Mineralwasser-Herstellungs- bzw. -Absüllbetricbe genehmigungspflichtig gemacht werden. Die An ordnung trägt mit dazu bei, einer weiteren Ver schärfung des Konkurrenzkampfes zu steuern. Auf Grund der Anordnung Nr. 100 vom 24. 9. 1936 ist auch zur Verlegung bzw. Zusammen legung von Herstellungsbetrieben die Zustimmung der Hauptvereinigung erforderlich. Hauptgrund: Verhinderung der Uebersiedlung von Mineral wasserbetrieben in bereits übersetzte Gebiete. Eine weitere Anordnung ist in Vorbereitung. Erwähnt sei schließlich noch die Gemeinschafts werbung der Mineralwasserindustrie unter dem Leitspruch „Tafelwässer, Limonaden, immer er frischend, immer bekömmlich", an deren Ausgestal tung die Hauptvereinigung tätigen Anteil ge nommen hat. vr. piecdotta. Die statistischen Unterlagen ergaben, daß die In dustrie etwa 75 000 V'-Tonnen Faßgurken mehr herstellt«. Die in vielen Teilen des Reiches für das Wachs tum der Pflanzen sehr unterschiedliche Witterung brachte es überraschender Weise mit sich, daß das Gurkenunbaugebiet Liegnitz nach drei voraufgegan genen Mißerntejahren die ersten nennenswerten Erträge hatte. Die dadurch bedingte bessere zeit liche Verteilung des Warenanfalles hatte zur Folge, daß, im großen und ganzen gesehen, dank der vorsorglichen Maßnahmen der tzauptvereini- gung jederzeit der reibungslose Absatz der Gurken sichergestellt werden konnte. Lediglich im Gebiet des Gartenbauwirtschaftsverbandes Hessen-Nassau, in den: innerhalb von etwa süns Tagen allein 46 A> der Gesamternte anfielen, ergaben sich gering fügige Absatzstockungen; es muß aber festgestellt werden, daß diese Absatzstockungen sich lediglich für größere Ware ergaben. Gurken in der gängigen Sortierung von 9—12 cm Länge hatten auch wäh rend der Tage des stärksten Ernteanfalles eine gleichbleibende Nachfrage zur Folge. Es wird deshalb künftig dafür Sorge getragen werden müs sen, daß genügende Mengen an dieser Ware jeder zeit zur Verfügung gestellt werden können. Wie schon eingangs betont wurde, waren zu Be ginn der neuen Ernte Vorräte aus alten Bestän den nicht mehr vorhanden; es hatte das zur Folge, daß Las Gurkengeschäft sich in allen Gebieten des Reiches äußerst günstig entwickelte. Bereits vor Weihnachten konnte deshalb der Vorsitzende der Hauptvereinigung 70 des Gesamtherstellungs rechts 1936 aus der Lagerbindung freigeben. Die Versorgung der Bevölkerung mit Gurken kann indessen sichergestellt werden, da die einzelnen Be trieben zugewicsenen Sonderkontingente noch heute der Lagerhaltungspflicht unterliegen. Es ist zu er warten, daß auch die vorhandenen Faßgurken- bestände reibungslos Absatz finden werden; lediglich die Herstellung von sterilisierten Senfgurken, die im Hinblick auf das Ernteergebnis gleichfalls eine nicht unerhebliche Steigerung erfuhr, konnte mit dem Absatz der anderen -Gurkenarten, insbesondere mit dem Absatz an Frischgurken, nicht restlos Schritt halten. Die Hauptver-'ügung der Deutschen Gartenbau wirtschaft wird auch für das kommende Jahr der Entwicklung am Gurkenmarkte Rechnung tragen und wird die erforderlichen Maßnahmen, die zur Versorgung der Bevölkerung notwendig sind, trefsen. Or. Makler,
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