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OartenbaHwirtschak kkiru^kir o^irn^kir-k0ir8k)§ ^irtsckakwzeimn§ des deutlckm Gartenbaues veutsode 6artevbsu2eitunß kür üeri SuüetenKsu ver Lrxv erb 8 gärt n er unck 81 u m e n b i n ü e r in Wien Lmtliede Leitung kür cien 6srtenbsu in» 8siok8nLkr8ianci und dlitteilung8blgtt <ier liaupivereinigung üer <ieuk8elien 6artendsuvviri8eilgkt HauplsekrittleUung: kerlin-Lkarlottenburg 4, 8eklüter8trr,ke 38/39. kernruk 914208 Verls^: OLrtneriseke Verla^szeZeUsekakl Vr. ^Vsttor I^«n8 KO.» kerlln 8XV 68, Koekstrsüe 32, kernruk 176416. ?o8t8ekeck Konto: Koriin 6703. ^nreißenprels: 46 mm breite Mllimeterreile 17 ?k., lextanreißen mm-prois 50 ?k. 2ur 2eit i8t ^.nreigenpreisliste !^r. 8 v. 1. August 1937 ßaitiß. ^N2ei8enannabme8ebiuü: V!en8t»8 krüb. ^ureigenannabme: k'rankkurt (Ocier), 06er8tr. 21. k'ernr. 2721. ?08t8ebeekk.: Lerlin 62011. LrkttIIun^8ort: k'rrrnkkurt (O ). krsekeint ^öekentiieb. Keru^^ebübr: ^usßske mov»t1. k>1.1.— , ^»8^»be k (nur kür ^kit^Iie^er k1«8 keieb8nLbr8tkmcke8i vierteljltbrl. 0.75 ru^üp;!. Po8tbe8teilsebübr. po8tverIsZ8ort rrsnkkiirt/ Oüer - /Xusgskv » kerkin, »onnersta^, 23. 6»nusr 1941 58.6skr8»n§ - Kummer 4 Das Froüs -Ill/AcrLsnFsLi'st /ür unseren LsruLsstcm6 LSi'cknet Lick scken /st2t c/euck'ck crd Gartenbau im groheuropäWen Naum Von Reichssachwart Gartenbau Johannes Boettner, Vorsitzender der Hauptvereinigung der deutschen Garteubauwirtschast Wir stehen mitten im Krieg, der mit unerbittlicher Härte unseren ganzen Einsatz fordert, und trotzdem bauen sich schon jetzt Aufgaben vor uns' auf für die Zeit nach diesem Krieg, Aufgaben, die wir von einer Plattform sehen müssen, die heute erst in Umrissen zu erkennen ist. Wir sind in klarer Ein deutigkeit des deutschen Sieges gewiß. Trotzdem laßt sich Noch nicht erkennen, wie dieser Sieg nun den Einzelproblemen des Lebens, der Wirtschaft, des politischen und völklichen Seins Form zu geben in der Lage sein wird. Daran besteht kein Zweifel, daß dieser Krieg und die Entscheidung dieses Krieges die Welt grund legend neu formen wird. Diese Neugestaltung wird nicht in Sinngebung und äußerer Form von Zu fälligkeiten irgendwelcher Art abhängig sein, son dern sie wird erwachsen nach den Grundsätzen einer neuen Wcltauffassuug. Das Charakteristikum dieser Wcltanffassnng ist das Prinzip der Ordnung. Diese Ordnung setzt aber eine gedankliche Abgrenzung der gegebenen Zielsetzung voraus, weswegen wir uns schon heute mit dieser Zukunft befassen müssen. Das ist um so notwendiger, als wir Gärtner ja nicht wie andere Bcrufsgruppen unsere Produktion von heute auf morgen abwandeln können. Wir Gärt ner sind wie der Bauer an Klima und Boden, an Sonne und Regen, an Raum und Zeit gebunden. Deshalb bildet bei uns Gegenwart und Zukunft eine organische Einheit, auch dann, wenn zwischen der Vergangenheit, dieser Gegenwart und der Zu kunft grundlegende Wandlungen vor sich gehen. Entscheidend für die Dinge, mit denen wir uns zu befassen haben, ist die Tatsache, daß die Völker Norwegen tritt für uns als Gemüse- und Obst-Abnehmer neu in Erscheinung. Seine Versor gung erfolgte bisher in der Hauptsache aus Ueber- jcc. Die kleine Eigenproduktion spielt kaum eine. Rolle, und wenn auch die Zahl der Bewohner Nor wegens Nur gering ist, so zeigt such doch schon jetzt die Notwendigkeit einer besseren Versorgung. So ist beispielsweise für die Truppen, die gegenwärtig im nordischen Raum stationiert sind, eine stärkere Zufuhr von Obst und Gemüse aus anderen Gebie ten unerläßlich. Wenn auch in Norwegen durch den außerordentlich billigen Strom das Heizungs problem als gelöst zu betrachten ist, und wenn durch ausgiebige Sonnenbestrahlung — insonderheit im Innern des Landes — die Voraussetzungen für Frühtreibcreien besonders günstig sind, wenn fer ner auch die Frage der Baustoffe durch die reichlich vorhandenen Holzbestände kein Problem ist, so wird doch aus der Natur der Sache heraus eine größere Anbaumöglichkeit als etwa mit Export nach Finn land, Dänemark oder Schweden kaum gegeben sein. Nordische Länder können Einfuhren aufnchmen Aehnlich wie in Norwegen liegen die Verhältnisse in Schweden und Finnland. Beide Länder haben im übrigen für den Gartenbau nach zwei etwas abseits liegenden Gebieten hin Bedeutung. Einmal handelt es sich um die Waldbeeren, von denen bisher noch — was auch in der Zukunft der Fall sein wird — ausreichende Mengen nicht haben eingcführt werden können, zum anderen um das Jslandmoos für die Bindereien. Schweden ist im übrigen für den Gartenbau als Ausfuhrland klei nerer Mengen an Aepfeln bedeutungsvoll. Noll) wesentlicher allerdings wird die Bedeutung der drei Länder als Jmportgebiete für Gartenbau erzeugnisse verschiedenster Art, die teils aus Deutsch land selbst und teils aus Belgien und Holland — wie Blumenzwiebeln und Azaleen — kommen. Auch Dänemark tritt für diese Länder — vor allem für die Gebiete Blumen und Pflanzen, besonders Rosen und Sämereien — als Exportland in Erscheinung. Dänemark kann Aepsel, Blumen und Jung- pslanzen liefern Dänemarkhat für den Gemüsebau, abgesehen von der Sameüerzcugung bestimmter wertvoller Kohlarten, nur ganz beschränkte Bedeutung. Ge wisse kleine Mengen von Frühgemüse und Spargel können dort untergcbrncht werden. Dagegen wird Dänemark voraussichtlich als Apfel-Exportgebiet in Erscheinung treten. Für den deutschen Gartenbau ist — mehr noch als Gemüse und Obst — die Er zeugung der dänischen Blumen- und Zierpflanzen- bctriebe beachtenswert. Dänemark wünscht heute schon eine Steigerung der Ausfuhr von Schnitt blumen, ja sogar Topfpflanzen, und mochte die Ausfuhr von Jungpflanzen entwickeln. Holland und Belgien sind aus die Ausfuhr von Gartcnbaucrzeugnissen eingestellt Holland ist zweifellos ein Gemüseland bester Prägung und die holländischen Gürtner sind gute Kultivatenre. Das Klima, die Wasser- und Dünge verhältnisse usw. sind in Holland denkbar günstig. Europas durch die Neuordnung unserer Zeit in irgendeiner Form zu einem großen gemeinsamen wirtschaftlichen Leben zusammengcflihrt werden. Damit wird unter allep Umständen zu rechnen sein, daß innerhalb dieses europäischen Großraumes eine große gemeinsame Linie maßgebend sein wird und daß gegenüber den änderen Räumen dieser Welt Europa zu einer wirtschaftlichen Einheit zusam menfinden wird. Daraus werden sich zweifellos ge wisse Schlußfolgerungen ergeben, die auch für uns auf diesem oder jenem Weg vielleicht von einschnei denden Begleiterscheinungen gefolgt jein werden. Rückblickend auf das wirtschaftliche Chaos, das auch auf unserem Gebiet vor der Machtübernahme be stand, ist festzustellen, daß wir Elend und Zusam menbruch überwunden, Absatznot und Uebererzeu- gunq im eigenen deutschen Raum aus eigener Kraft beseitigt haben. Dadurch setzen wir in die Tat um, was die agrarpolitische Einsicht Nationalsozialisti schen Gedankenguts uns eingab. So wird auch die Meisterung der Sphäre des europäischen Groß raums sich nach diesen Gesetzen vollziehen müssen. Ein Ueberblick über die Läge des Gartenbaues in den verschiedenen europäischen Staaten möge ein Bild von den in der Zukunft zu bewältigenden Auf gaben geben. Der Raum, der für diese Betrachtung in Frage kommt, reicht vom Nordkap bis zum Mittelmeer, von den polnischen Sümpfen bis zur Biskaya. Die 240 Millionen Menschen dieses Gebietes leben nach Klima und Staats-Struktur unter den verschieden sten Verhältnissen, und Volk sowie Wirtschaft jedes einzelnen Teiles haben seine Besonderheiten. Die holländischen Berufskameraden stimmen vor läufig den deutschen Preisen gern zu; ob dies an hält, wenn erst einmal alle Gestehungskosten dem deutschen Niveau angepaßt werden, bleibt abzu warten. Durch die inzwischen auch in Holland ein geführte Lebensmittclrationierung wird der Eigen bedarf des Landes erheblich zunehmen, wodurch mit einem Rückgang der Ausfuhr an Obst und Gemüse zu rechnen ist. Dagegen besteht der Wunsch, auf dem Gebiet der Blumen- und Zierpflanzenzucht, insbesondere bei den Schnittblumen, den Export auszudehnen. Belgien ist an Gemüse in der Vergangenheit stärksten? beliefert worden durch Frankreich und Holland. Der eigene Anbau ist verhältnismäßig Die wachsende Bedeutung der Gartenbauwirt- schaft in der Kriegsernährungswirtschaft und die daraus notwendig zu folgernde vergrößerte Einsatz bereitschaft fanden ihren sichtbaren Ausdruck in der Wintertagung des deutschen Gartenbaus in Goslar. Die Tagungen der verschiedenen Bcrufsgruppen waren trotz der vorher angcordnctcn Beschränkung der Teilnehmerzahl überfüllt. Sic standen selbstver ständlich alle unter dem einen Gesetz: die Forde rungen des Krieges erfüllen! Die Erfahrungen des Vorjahres wurden in den verschiedenen Vorträgen zusammengefnßt, die Schlußfolgerungen daraus in den Vordergrund gestellt und den Mitarbeitern als Richtlinien für den kommenden Einsatz gegeben. Dabei mußten natürlich die Anbauans Wei tung und die weitere Intensivierung des Anbaus zur Steigerung der Erträge das Haupt thema bilden. Insbesondere in der gemeinsamen Sitzung der ehrenamtlichen und amtlichen Mit arbeiter des Reichsnährstandes II kl, der Hauptver einigung und der Gartenbauwirtschaftsverbände wurden diese beiden Fragen als Voraussetzung einer weiteren zusätzlichen Versorgung eingehend erörtert. Die Mitteilung, daß auch nach den nunmehr vor- lieaenden amtlichen statistischen Feststellungen der Anbau fast in allen Landesbauernschaften trotz der bestehenden Schwierigkeiten im ersten Kriegsjahr eine recht beachtliche Ausweitung erfahren hat, gab die Grundlage für die neuen Ausweitungspläne, die im zweiten Kriegsjahr von den Gartcnbauwirt- schaftsverbändcn in Zusammenarbeit mit den Ab teilungen II kl der Landesbanernschaften und den Bezirksabgabcstellen 1941 durchzuführcn sind. Von besonderer Bedeutung waren auch die von der Hanptvereinigung bekanntgcgebcncn neuen Richt linien für die Durchführung der Anbau-'und Liefe- rungsverträge. Das Herstellungsprogramm der Obst- und Gcmüsevcrwertnugsindustrie wird im Krieg nicht mehr von dieser nach eigenem Willen entwickelt, sondern richtet sich ausschließlich nach gering. Drei Gemüsearten werden wohl auch in der Zukunft aus Belgien in ändere Gebiete ausgeführt werden können, Blumenkohl in der Erntezeit Mai- Juni, Chicoree in der Erntezeit Oktober-Mai und grüne Erbsen, wobei weniger eine Ausfuhr der Frischware in Frage kommt, als die Erbsen- Konserve. Die Obstausfuhr aus Belgien ist immer sehr gering gewesen und beschränkte sich auf einige Edelbirnen und Tafeläpfel. Größer ist freilich die Ausfuhr an Brüsseler Trauben, also an Gewächs haustrauben, für die auch in der Zukunft ein Ab satz ohne weiteres angenommen werden kann. Sehr interessant ist auch in Belgien die Kultur von Aza leen, Knollenbegonien und Grünpflanzen, für die eine sorgfältige Planung durchzuführen sein wird, um den Anbau nicht über die Aufnahmefähigkeit der europäischen Märkte hinauswachsen zu lassen. Frankreichs Frühobst- und Frühgemüsebau sind wichtig für die Versorgung Europas Frankreich kann in der Zukunft als Ausfuhr land gartenbaulicher Erzeugnisse auch gerade auf dem Gebiet des Fein- und Frühgemüsebaus zu größter Bedeutung kommen. Die klimatischen Ver hältnisse in Frankreich — besonders im Rhonetal von Avignon bis hinauf nach Lyon — sind so gün stig, daß wohl nur Italien mit den Frühgemüse kulturen dieser Gegend in Wettbewerb treten kann. Inwieweit dieser Anbau allerdings in der kommen den Zeit in Erscheinung treten wird, ist abhängig von der Entwicklung der Landwirtschaft in Frank reich überhaupt. Bisher waren weite Flächen des Landes unbebaut/ nicht nur als Folge des Krieges, sondern auch vorher schon als Auswirkung einer bauernfeindlichen Politik, die jede Verantwortung Europa gegenüber vermissen ließ. Wenn in Frank reich die guten Kräfte nach oben kommen und in der Zukunft dort wirklich französische und europäische Politik getrieben wird — was heute noch nicht zu übersehen ist —, mag es gelingen, den fruchtbaren Boden dieses herrlichen Landes noch einmal für die Ernährung des europäischen Raumes zu mobilisie ren. Dann wird auch in jenen Zonen neben Ge treide, Kartoffeln, Vieh und Zuckerrüben der Gemüse- und Obstbau eine entscheidende Bedeu tung gewinnen. Die Aepfel der Bretagne und Nor mandie sind allein in der Lage, den ungeheuren Bedarf an Wirtschaftsobst im Laufe der kommen den Jahre und Jahrzehnte zu decken. Ein wieder- belebter französischer Frühobst- und Frühgemüse bau kann als entscheidender Versorgungsfaktor für Europa gelten— besonders bedeutungsvoll, wenn es den Bedürfnissen der Wehrmacht- und Zivilver sorgung. Sie erhält ein fcstunirissenes tzerstel- lunqsprogramm, und zwar nicht nur nach Mengen umfang, sondern auch nach Arten. Daraus muß notwendigerweise die Schlußfolgerung gezogen wer den, daß im gleichen Umfang, in dem die Haupt vereinigung Herstellnngsauflagcn macht, auch die Bereitstellung der Rohware dazu nur unter maß gebender Mitwirkung der Marktordnungsorgane erfolgen kann. Die Anbau- uud Lieferungsverträge waren schon im Frieden das Instrument, die Ver sorgung der Industrie sichcrzustellen und gleichzeitig Schwemmen auf den Frischmärktcn zu verhindern; sie werden im Krieg Var allen Dingen die Grund lage für die Rohwarclieferung an die Vcrwertungs- industrie sein müssen. Dazu ist es notwendig, ihre Durchführung an straffere Vorschriften und Auf sichten zu binden. Diese straffere Durchführung sichert gleichzeitig eine gleichmäßige Verteilung der Jndustriclicferungen auf alle Erzeuger im Gebiet. Der Kricgsverlauf hat die deutsche Gartenbau wirtschaft nicht nur vor größere Aufgaben gestellt, sondern hat ihre Verflechtung mit den europäischen Gartenbauwirtschäften besonders deutlich werden lassen. Die meisten europäischen Länder sind an den deutschen Märkten irgendwie interessiert, und die Beziehungen werden um so enger, je intensiver die Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland werden. Die deutsche Gartenbauwirtschaft hat zu allen Zei ten in ihrer Entwicklung irgendwie Auswirkungen dieser Beziehungen spüren müssen. Sie waren ver hängnisvoll in den Jahren vor Einführung der nationalsozialistischen Mnrktordnug, sie waren ab- gestimmt auf die Lcbensvoraussetzung der deutschen Gartenbauwirtschaft und die deutsche Wirtschaft im allgemeinen, nachdem die Marktordnung das In strument gab, die Wünsche der Nachbarländer mit den Forderungen der deutschen Wirtschaft in Ueber- cinstimmnng zu bringen. Sckmn jekt haben insbe sondere die Gartenbauwirtichaiten einiger von den Die MrtschastsverlMnisse öer einzelnen LänSer Hossis LiosatrcksrsitLtLoit tand sicdtdcrrsn ^usckuck io 6os1or Die 5oröerungen öes Krieges erfüllen! gelingt, einen Teil der hier immer vorhandenen Ernteüberschüsse in Gefrierkonserven zu verwandeln. In Spanien tritt der Gemüsebau, abgesehen von den Tomaten der Kanarischen Inseln, kaum in Erscheinung. Durch rechtzeitige Vorkehrungen ist es gelungen, schon in diesem Jahr größere Mengen an Südfrüchten aus Spanien hereinzubekommen. Unerheblich für den Gemüsebau ist auch die Schweiz. Sie tritt lediglich als Käufer gewisser Gemüsemengen auf, so beispielsweise für Chicoree aus Belgien, Kohl aus Holland und Frühgemüse aus Frankreich und Italien. Bedeutungsvoll da gegen ist die Schweiz als Exportland von Aepfeln, wobei die außerordentlich hohe Qualität des Tafel obstes zu beachten ist. Die Bedeutung des italienischen Gartenbaus hängt von der Landwirtschaftspolitik ab In Italien hängt di» gartenbauliche Bedeu tung sehr stark von der allgemeinen Landwirt schaftspolitik des Landes ab. Wenn in Sizilien, Calabrien oder Apulien neben der jetzt dort betrie benen Südfruchterzeugung auch Gemüse in ständig zunehmendem Maße angebaut wird, dann wird und kann aus Italien ein außerordentlich großer Zu strom an diesen Erzeugnissen erfolgen. Das gilt insbesondere für Blumenkohl für die Erntezeit November bis Ende April, das gilt für grüne Boh nen im Mai, für Salat im Dezember und für Tomaten von Mai—September. Der steigenden Produktion von Schnittblumen ist größte Beach tung zu schenken, wie auch die Wünsche des italie nischen Anbaus nach Ausdehnung der Erzeugung von Gemüsesaatgut Aufmerksamkeit verdienen. Das wichtigste der italienischen Gartenbauerzeugung ist jedoch nach wie vor das Obst, wobei von ausschlag gebender Bedeutung sein wird, wieweit es gelingt, auch hier etwa durch Herstellung von Gefrierkonser- vcn die Erntespitzen zu übernehmen. Die gartenbaulichen Verhältnisse der Südost staaten lassen sich noch nicht gänzlich übersehen Die Südoststaaten Jugoslawien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien verdienen an sich für den Gartenbau eine besondere Würdigung. Ihre Anbauvcrhältnisse sind aber zum Teil'noch schwer zu übersehen und jedenfalls von uns stark beeinflußbar. Jugoslawien ist bedeutungsvoll durch seine Pflaumen, Bulgarien durch Trauben-, Erd beeren- und Tomatcnlieferungen, sowie durch Heil- und Gewürzpflanzen; beachtenswert ist außerdem die Ausfuhr an Pulpen sowie an Hagebutten in verarbeitetem Zustand. Ungarn führt ebenfalls Heil- und Gewürzpflanzen sowie Paprika aus und ist insonderheit durch Zwiebeln und den Vermeh rungsanbau von Gemüsesämereien von Bedeutung, während für Rumänien zur Zeit ein wirklicher Ueberblick noch nicht gegeben erscheint. Wenn hier auch nur in großen Zügen die Lage des europäischen Gartenbaues umrissen werden konnte, so zeichnet sich doch schon das große Auf gabengebiet in aller Deutlichkeit ab, dem sich der deutsche Gartenbau in der Zukunft gegenübersieht. deutschen Truppen besetzten Gebieten engste Be ziehungen zur deutschen Gartenbauwirtschaft be kommen, schon jetzt gilt es, die Gesetze der Markt ordnung den neuen Forderungen anzupassen! Darum ist es verständlich, wenn der Beruf eine Stellungnahme zu den austauchenden Problemen erwartete. Sie wurde auf der Haupttaaung in den beiden Vorträgen von Prof. Or. Ebert und dem Reichsfachwart Boettner gegeben. Ebert stellte die Gegenwart?- und Zukunftsaufgaben des deutschen Gartenbaus heraus, zeigte Voraussetzun gen auf den Gebieten der Erzeugung. Preisgestal tung und Unbauplanung auf und stellte die einzel nen Berufsgruppen in Beziehung zu den Forde rungen des Krieges, aber auch zu den kommenden neuen Aufgaben des Berufs. Wie immer bei den Wintertaguugen, gab dagegen der Reichs fach« wart Boettner in zweistündigem Vortrag eine Gesamtschau über die Stellung des Berufes im Leben Deutschlands und dieses Mal unter be sonderer Berücksichtigung seiner Beziehungen zu den europäischen Wirtschaften. Das starke Bekennt nis znm Beruf des Gärtners, feinen besonderen Aufgaben im Lebcn des Volkes nnd im Rahmen des Landvolkes war Aufruf zugleich an alle, denen die Sorge um den Berufsnachwuchs Anlaß zu neuem Einsatz für die Berufswerbung sein wird. Wie sehr die deutsche Gartenbauwirtschaft in ihren Ausstrahlungen in die europäischen Gartenbauwirt- schaftcn wirkt, das zeigte Boettner an den Ab wicklungen der Einfuhren Ms den holländischen und belgischen Gartenbaubetrieben. Sie gaben zugleich den besten Beweis dafür, daß unter den Gesetzen der Marktordnung der zwischenstaatliche Waren austausch immer ohne Störung der Lebensgrund- lagcn der beteiligten Länder möglich ist. Die Fest stellung, daß auch 1940 die Einrichtungen der gar tenbaulichen Marktordnung ihre Bewährung gefun den haben, konnte Boettner vor allen Dingen auch mit dem Hinweis unterstreichen, daß sie die Grund lage zu einem Preisbildungssystem gegeben haben, in dem ohne Festpreise eine solche Steuerung der Preise ermöglicht wurde, daß nicht nur die berech tigten Forderungen der Anbauer im wesentlichen erfüllt wnrden, sondern auch die höheren volkswirt- sckmftlichen Auswirkungen der Preisbildung ihrs