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OartmbMwirtlckaK vkU78L«kkkkWkkv86/viric^8>xu vciru^kir Q^k^f>icir-kOir8kL "wirtlckakszeiru^des 22 deutsckmGartmbaues veulsode Karlendaureilunz kür äen SuüetenZau Oer Lr w erd8ßärtner unä 81 um enbinäer In Wien LmII. Leitung kür äen Ksrteudsu im ReiodsnSdrstsnä u. dkittsllungs blatt äer IlauptvereiniZung cler <1sut8oben 6arteubauvirt8oliskt Hsupt8ekriltlei1un^: kerlln-Liinrlottenkur^ 4, 8eklater8tr3Üs 38/39. Kernruk 914208 Verl»-;: OLZ^neriseke Vei-Ia^Lesellsekakt Öl'. WnUer KO., Verlin 8XV 68, Koclistesüe 32, Kernnuk >76116. ?o8>8edeckl«onto: öenlin 6703. ^nreigenpreis: 46 mm kieite öHIIimeterreile 17 ?k., I'extnnrei^en mm-prei8 50 ?k. 2ur 2eit i8t ^oreisssenpi-ei8li8te s v. 1. ^iiss;u8l 1937 eülti^. ^N7.ei^6n»nna5me8e1»lu6: Vien8t»^ krttli. ^ttreißenkmnakme; Krankkurt (Oder), Oclerstr. 21. k'ernr. 2721. ?o8l86keekk.: Lerlin 62011. Lrküllun^ort: Krankkurt (0.). K^ekeint ^vüelientlied. keruxs^edüdr: ^.U8§ake monatl. 1.-, ^U8ßabe 8 (nun kür ^lit^lieder des Heietisnädrstkindes) vierteljütii-l. 0.75 rurüßl. postbestellsekttlir. postverlsZsort brsnkkurt/ Oüer - ^us^sde 8 8erUn, Oonnerstsg, 3. ^uli 1941 58. ^sdr^snZ — biunimer 27 ^dNSsrntets Ivrüüsssmüssüäcksn MÜSSEN m ciisssm ^crür nock ivsitsrs Hinten Lrm§fsn Erhöhte öemüseerMgung voröringlich Die Steigerung der Gemüsecrzenguug ist nach wie vor dringendstes Gebot, um dafür zu sorgen, daß auch in Zukunft keine Lücke in der Volksernährung entsteht. Ein wesentlicher Gesichtspunkt für die Steigerung der Erzeugung ist aber die rechtzeitige und richtige Planung der Folgekulturen nach den Frühernteu. Es gilt, Ueberlegungen auzustellen, wie die Flächen, die die ersten Frühkulturen getra gen haben, nochmals genutzt werden können, um weitere Ernten zu bringen. Die mehrmalige Nutzung der Kulturflächeu durch geschickte Zusammenstellung von Zwischen- und Folgekultnren ist im intensiven Gemüsebau schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen von jeher Selbstverständlichkeit gewesen. Die Struktur der Gemüsebaubetriebe lässt schon eine wirtschaftliche Betriebsführung gar nicht zu, wenn nicht alle Mög lichkeiten der Erzeugung restlos und intensiv aus- aenutzt werden. So haben sich in den verschiedenen Anbaugebieten je nach den gegebenen Klima- und Bodenverhältnissen sowie den Betriebsformen und Absatzmöglichkeiten die verschiedensten Kombina tionen von gleichzeitigen oder ineinandergreifenden Kulturstilgen entwickelt, die es gestatten, die verfüg baren Kulturflächen laufend und intensiv zu nutzen. Nicht nur für den Treibgemüseban in Gewächs häusern, sondern vielmehr noch für den Frühanbau in Frühbeeten und insbesondere im Freiland haben sich solche Kulturfolgen und -Zusammenstellungen gebildet. In zahlreichen Anbaugebieten erfahren diese zur Steigerung der Ernten angewandten An baumethoden eine weitere Intensivierung durch An wendung von fliegenden Frühbeetkästen (Wander- käste'n), wodurch neben einer Ertragssteigerung gleichzeitig eine wesentliche Verfrühung der Ernten erzielt wird. Hierdurch wird wiederum die Mög lichkeit geschaffen, noch mehr kurzfristige Kulturen in die Kulturfolge einzuschalten und dadurch eine weitere Steigerung der Erträge von der nutzbaren Fläche zu erzielen. Die vielseitige Ausnutzung der Kulturfläche liegt aber heute nicht nur im wirtschaftlichen Interesse der Betriebe selbst, sondern sie ist auch eine ernäh rungswirtschaftliche Notwendigkeit. Es ist daruni wichtig, daß auch die Betriebe, die sich erst im Ver lauf dieses Krieges ganz oder teilweise auf Gemüse bau umgestellt haben, die gleichen Kulturmaßnah men zur Erzielung höchster Leistungen anwenden, wie sie in den gemüsebanlichen Betrieben üblich sind. Es gilt dies insbesondere für die Zierpflan- zcnbetriebe und auch für die landwirtschaftlichen Betriebe, die den Feldgemüsebau neu ausgenommen haben. Auch für diese Betriebe gilt das Gebot, durch mehrere Kulturfolgen die Erträge von der Flächeneinheit zu steigern. Zwar sind in diesem Jahr die frühen Freilandernten durch die Ungunst der Witterung in den Frühjahrsmonaten wesentlich verzögert worden. Dennoch können aber bei rich tiger Ueberlegung noch bis Anfang August zahl reiche Gemüsenrten als Nachkultur zur Herbsterute angebaut werden. Bei den für diesen Zweck geeig neten Kulturarten ist es besonders wichtig, auf die richtige Sortenwahl zu achten. Es müssen vor allem Sorten mit kurzer Entwicklungszeit gewählt werden, bei denen mit Sicherheit noch im Herbst mit einer Ernte gerechnet werden kann. Zur NaHkultur geeignete Gemüsenrten /ston den Gemüsearten, die als Nachkultur noch Anfang Juli zur Aussaat gelangen können, ist vor allem die Buschbohne zu erwähnen. Im allgemeinen muß jedoch hierbei die Aussaat bis spätestens 10. Juli erfolgen, da bei späterer Aus saat die Gefahr besteht, daß die Bohnen nicht mehr richtig ausreifen. Es müssen darum auch Früh- sortcn gewählt werden, und es hat sich für diesen Zweck die Sorte „Saxa" allgemein gut bewährt. Die Sorte ist gegen ungünstigere Witterungscinslüsse im Spätsommer nnd Herbst sehr widerstandsfähig und bringt darum mit Sicherheit noch einen guten Er trag in guter Qualität. Erwähnt sei hier, daß auch die Sorte „Schreibers Granda" unter Umständen sehr gut als Nachkultur angebaut werden kann Der Erfolg des Anbaues dieser Sorte ist jedoch von einen, milden, nicht zn feuchten Herbst abhängig. In diesem Falle bringt die Sorte sehr reiche Er träge und ist darin anderen Sorten weit überlegen. Da die Sorte leider wenig widerstandsfähig'ist, besteht jedoch bei ungünstiger Witterung sehr leicht die Gefahr einer Mißernte. Von den übrigen Bnschbohnensortcn sind evtl, noch „Konscrva" oder „Dopp. holl. Prinzeß" für den Spätanbau zn empfeh len. Wachsbohnen sind für den Spätanbau nicht zu empfehlen, da diese zu empfindlich gegen ver schiedene Witterungscinflüsse sind. Weiterhin kann gegen Anfang Juli zur Herbst ernte noch eine Aussaat von Möhren erfolgen. Hier ist jedoch -in diesem Jahr Voraussetzung, daß noch Saatgutbestände vorrätig sind, da sonst das benötigte Saatgut im Augenblick nicht beschafft wer- den könnte. Auch hierbei sind insbesondere Sorten mit knrzer Entwicklungszeit zu wählen, von denen besonders die Sorten „Pariser Markt", „Duwicker", „Gonsenheimer" und ev. „Nantaise" genannt seien. Allgemein bekannt ist auch der Anbau von Herb st- und Winterspinat als Nachkultnr. Die Aussaat von Spinat für die Herbsternte braucht jedoch erst Anfang August zu erfolgen. Als Sorten haben sich hierfür insbesondere die Sorten „Scharf sämiger dreiblättriger" und „Matador" bewährt, die insbesondere einen hohen Ertrag bringen. Die Aussaat des Winterspinats zur Ernte im zeitigen Frühjahr sollte nicht vor Anfang September er folgen. Für diesen Zweck seien die Sorten „Uni versal", „Mettes Fortschritt" und „Viroflah" genannt. Neben der Aussaat verschiedener Gemüsearten kann aber nm diese Zeit auch noch eine Ans- pflanznnA gewisser Arten erfolgen, voraus gesetzt, daß die entsprechenden Jungpflanzcn recht zeitig herangezogen Wörden sind. Die Auspflan zung von Grünkohl (Blätterkohl) als Nach kultur ist allgemein bekannt. Besonders erwähnt sei hier jedoch der Anbau von Spätkohlrabi. Hierbei hat sich die Sorte „Blauer Speck" vorzüglich bewährt. Voraussetzung hierfür ist jedoch, daß ein wandfreies, sortenechtes Saatgut zur Aussaat ge langt. Gerade unter dieser Sorte werden leider im Samenhandel noch zahlreiche minderwertige Typen geführt. Die Sorte zeichnet sich durch die Entwick lung großer Knollen von bester Zartheit aus, die nicht so leicht überständig werden. Auch für die Einlagerung zur Frischmarktbelieferung im Winter ist diese Sorte sehr gut geeignet. Auch die Sorte „Goliath" hat für den Spätanbau Bedeutung, kommt jedoch in der Qualität nicht an eine gute Herkunft der Sorte „Blauer Speck" heran. Ebenso ist auch ein Spätanbau von Blumen kohl empfehlenswert, sofern die Bodenverhältnisse für die in dieser Hinsicht besonders anspruchsvolle Gemüseart günstig sind. Die Sortenfrage liegt bei Blumenkohl besonders schwierig, da hier die ört lichen Anbauverhältnisse in besonders starkem Maße Unmittelbar hinter der kämpfenden Truppe bezogen im vorigen Jahr die Militävverwaltungs- stäbe in den besetzten westlichen Ländern ihre Standorte. Sie waren in erster Linie, aus Spezia listen der einzelüen Wirtschaftszweige zusammen gestellt und hatten neben der Versorgung der Armeen und der Sicherung der im Land befind lichen Rohstofflager die Aufgabe, von Anfang an die Wirtschaft der besetzten Länder so schnell wie möglich wieder in Gang zu fetzen. Schon nach kurzer Zeit war dieser Auftrag im wesentlichen erfüllt, und es entwickelte sich ein Wirtschafts leben, das trotz der kriegsgebotenen Rohstoff-, Transport- und Postverkehrsbeschränkung eine Entwicklung zeigte, die auch die belgischen Kreise völlig überraschte. Sie führte teilweise zu Lei stungen und Beschäftigungsziffcrn, die über den Vorkriegsstand hinausgingen und einen glänzen den Beweis für die Dynamik der deutschen Wirt- schaftsivaft erbrachten. Schon am 26.5.1940 wurde die Militärver waltung errichtet, und schnell entwickelte sich in den deutschen Dienststellen ein reges Leben. Mili tärische Stäbe, Fachreferenteu in Uniform und Zivil, Dolmetscher und weibliche Schreibkräfte, NachrichteuformatioiM und Nachrichtcnhelferin- nen, Kraftfahrstaffeln und Karteustellcn, arbeite ten bis in die späten Nachtstunden an der großen neuen Aufgabe. Schon nach kurzer Zeit konnte man auch dem Gartenbau seine Aufmerksamkeit zuwendcn. Belgien ist gartenbaulich ein sehr hoch ent wickeltes Land. Die dichte Besiedlung zwang zu einer außerordentlich intensiven Ausnutzung des Bodens. Begünstigt durch klimatische Vorteile, entstanden mit der Zeit folgende Anbauzentren, die z. T. Weltruf erreicht haben. 1. Azaleen- unid Knollenbegonien-Anzuchtbetriebe in und um Geut. 2. Palmen-, Orchideen- und Lorbeerkulturen im Gebiet Brügge. 3. Tafeltranbcn - Anzuchtgobiet in Hoeylaert- Overeysche, südlich Brüssel. 4. Früh- und Treibgemüsc, sowie Spargelanbau gebiet in der Hingebung von Mecheln. 5. Witloof-Erzeugungsgebiet (Brüsseler Chico ree) in der Umgebung Brüssels. 6. Banmschulgebiet südlich von Gent um den Ort Wetteren. 7. Heilkräuteranzuchtgebiet in der Gegend van Flobecq und Lessines. 8. Korbweidenanbaugebiet rechts und links der Schelde bei Ternsche und Bornem. 9. Fovstpflanzenanzucht nm Vostkamp, Prov. Westflandern. Dazu kommen große Obstanbangsbiete, haupt sächlich in' den Provinzen Limburg, Ost- und West- flandcrn und Namur. Diese Erzeugungszentren haben einen entsprechenden Händlerstand und eine mitsprechen. Im allgemeinen haben sich für den Spätanbau die länglaubigen Sorten als wider standsfähiger erwiesen. So sind einmal die lang laubigen Typen des „Erfurter Zwerg" für diesen Anbau geeignet, sodann aber auch Sorten, die unter der Bezeichnung „Delfter Markt", .-Vierjahres zeiten", „Schneekuppe", „Allerheiligen" im Handel sind. Die Ernte des Spätblumenkohl kann sich je nach der Anbauzeit und nach den Witterungsver hältnissen im Herbst von Anfang Oktober bis Mitte November erstrecken. Von den weiteren Kohlarten sei für die Spät kultur noch der Wirsingkohl genannt. Auch hier können Anfang Juli noch verschiedene Sorten zur Auspflanzung gelangen. Der Wirsing ist nicht so empfindlich gegen Frosteinwirkungen und kann daher bis weit in den Herbst hinein auf dem Felde stehen. Auch hier müssen vor allem Sorten mit kurzer Entwicklungszeit für den Spätanbau ge wählt werden, wie beispielsweise „Vorbote" oder „Eiscnkopf". Auch die Sorte „Winterfürst" wird zum Anbau als Nachkultur empfohlen. Die Sorte ist zwar nicht völlig winterhart, verträgt jedoch einige Frostgrabe recht gut, so daß sie normaler weise bis Weihnachten ans dem Felde stehen kann. Leider sind bei dieser Sorte vielfach nicht typen- echte Herkünfte im Handel. In vielen Gebieten ist auch der Anbau einer als „Blaugrüner Winter" bezeichneten Wirsingsorte als Nachkultur verbreitet. Auch diese Sorte zeichnet sich durch eine verhältnis mäßig große Frosthärte aus. Auch der Anbau von spätem Kopfsalat zur Ernte im Herbst sei hier erwähnt. Die Auspflan zung sollte jedoch erst Anfang bis Mitte August namhafte Verarbeitungsinkustrie entstehen lassen. Darüber hinaus ist über das ganze Land, verbun den mit der allgemeinen intensiven Bodennutzung, ein verstreuter, jedoch nicht unerheblicher Anbau von Obst und Gemüse vorhanden. Diese hochentwickelte Gartenbaukultur war ohne jede zusammcnfassende Berufsorganisation. Es be standen nur einige Verbände gewisser Interessen gruppen. Für den Gartenbau war die belgische freihändlerische Wirtschaftsstruktur sehr nachteilig. Seit Jahren litt er unter Ausfuhrkriscn und sehr niedrigen Inlandspreisen, die durch die freie Ein fuhr aus aller Welt verursacht war. Diese Verhältnisse lagen bei Aufrichtung der deutschen Verwaltung 1940 vor und hatten sich durch die Kriegsvcrhältnisse noch verschlechten. Große Mengen Obst konnten nicht abgesctzt wer den, obwohl dir Truppe als starker Verbraucher auftrat. Um diese Werte für Deutschland nicht verloren gehen zu lassen, wurden sofort entspre chende Maßnahmen in Verbindung mit den zu ständigen Reichsstcllen ergriffen. Die Hauptver- cinigung der deutschen Gartcnbauwirtschaft stellte ihre große praktische Erfahrung zur Verfügung, und schon Mitte Juni 1940 rollten niit Hilfe der durch die Gruppe Ernährung erstellten Export- organisatioucn die ersten Obsttrausporte nach Deutschland. Am 29. 8. 1940 wurde durch Verhandlungen des früheren „gemischten deutsch-belgischen Gar- tcnbauausschusscs" auch dem Zierpflanzen- bau geholfen. Es wurde eine entsprechende Orga nisation auf belgischer und deutscher Seite erstellt, die bei der Empfindlichkeit der Gartenbauerzcug- nissc und ihrer Vielgestaltigkeit in Sorten, Qua lität und Preis die damit beauftragten Stellen vor schwierige Aufgaben stellte. Diese wurden dank der Tüchtigkeit der hierfür eingesetzten Män ner der deutschen Einkaufskommission und der vorbildlichen Unterstützung der OFK. Gent gemei stert. Insgesamt wurden folgende Mengen nach Deutschland gesandt: Azaleen im Werte von 22 096 375 Frs.; Grün pflanzen im Werte von 19 275 317 Frs.; Knollen begonien im Werte von 6 695 597 Frs.; Baum schulerzeugnisse im Werte von 2 962 500 Frs. Diese Lieferungen haben es ermöglicht, daß der weltberühmte belgische Zierpflanzenbau nicht durch den Krieg zugrunldc ging. Alle Betriebe nehmen im Gegenteil einen neuen Aufschwung und bleiben so dem gesamteuropäischen Wirtschaftsgcfüge erhalten. Zu Beginn des Winters veränderten sich auch beim Gartenbau die Verhältnisse. Der frühere Ueberschuß an Obst und Gemüse wandelte sich zu einer Mangellage mit starker Preisüberhöhung. Mangels jeder bestehenden Gartenbanorganisation war cs auch nicht möglich, regelnd einzugreifen. Nach längerer Vorarbeit konnte am 27.12.1940 der schon gleich beim Aufbau der Organisation der belgischen Ernährungswirtschafjt vorgesehene erfolgen. Bewährt hat sich hierfür besonders die Sorte „Attraktion". Auch „Maikönig Freiland" kann für diesen Anbau gewählt werden. Auch der Anbau von Winterendivien, die Ende Juli bis Anfang August ausgepflanzt werden müssen, sei hier erwähnt. Als widerstandsfähigste und dabei in der Qualität wertvolle Sorten seien ae- nannt „Große grüne Krause" und „Grüne Selbst* bleichende". Wenn der Anbau von Gemüse als Nachkultur mit Erfolg und wirtschaftlich betrieben werden soll, so ist hierfür Voraussetzung, daß die Bestellung der Fläche mit Ler neuen Kultur sofort nach Ab- erntung der ersten Kultur erfolgt. Wertvolle Dienste leistet hierbei die Bodenfräse, die es ge stattet, den Boden sofort nach Aberntung der ersten Kultur wieder saat- oder pflanzfertig herzurichten» so daß die Bestellung ohne Verzögerung erfolgen kann. Wichtig ist aber auch, daß für die ersten Kulturen Sorten gewählt werden, die nicht nur früh, sondern auch gleichmäßig das Feld räumen. Hierbei kommt es insbesondere aus die Beschaffung hochwertigen Saatgutes an. Es geht für den An bau der Nachkultur viel kostbare Zeit verloren, wenn die Ernte der ersten Kultur sich über einen zu langen Zeitraum erstreckt. Ein gleichmäßiges Herankommen der Ernten der ersten Kulturen sichert eine rechtzeitige Neubestellung mit der Nach- kultur und erhöht die Aussichten für den Erfolg dieser Kultur. Da die Bestellung mit der Nachkultur in der Regel in die heiße Jahreszeit fällt, ist der Erfolg dieses Anbaues vielfach an die Voraussetzung einer geeigneten Beregnungsmöglichkeit geknüpft. Dis Beregnungstechnik ist heute soweit, daß für jeden Betrieb und jeden Wasserdruck geeignete Rcgen- apparate zur Verfügung stehen. Jeder Betrieb, der sich intensiv und erfolgreich mit dem Gemüse bau befassen will, muß dabei bedenken, daß Wasser versorgung nnd Beregnungsmöglichkeit zu den wichtigsten Voraussetzungen hierfür gehören. Kasse. „Hauptverband Gartenbauerzeugnisse" mit Sitz in Brüssel seine Arbeit beginnen. Er steht bei der Vielseitigkeit des Gartenbaues vor schwierigen Aufgaben, die zunächst auf die vergrößerte Erzeu gung abgestellt wurden. Van der Errichtung einer Erfassungsorganisation mußte nach Lage der Ver hältnisse zunächst abgesehen werden. Zur Durch- Mhvung der Aufgaben wurden folgende Verord nungen erlassen: 1. Verordnung vom 22.1.1941 über den Handel mit Hülsenfruchtfaatgut. 2. Verordnung vom 12. 3.1941 über die Erwei terung des Gemüseanbaues. 3. Verordnung vom 25.3.1941 über die An meldepflicht von Gartenbaubetrieben. 4. Verordnung vom 3.4.1941 über Genehmi- gungspflicht für die Ein-, Ans- und Durchfuhr aller Gartenbauerzeugnisse. In Vorbereitung zur Veröffentlichung in den nächsten Tagen sind folgende Verordnungen: 1. Verordnung über die Regelung der Gewinn spannen beim Handel mit Obst und Gemüse. 2. Verordnung zur wöchentlichen Festsetzung der Obst- und Gemüse-Erzeugcrhöchstpreisc. 3. Verordnung über die Herstellung von Ge müse- und Obstkonserven und deren Lagerhaltung. 4. Verordnung über die Zulassung van Obst- und Gemüsehändlern für Einfuhr, Versand und Großhandel. Durch diese grundlegenden Verordnungen mußte zunächst eine Uebersicht über den Warenverkehr und die Möglichkeit, ihn nach den jeweiligen Er fordernissen zu lenken, geschaffen werden. Mit den Nachbariändern wurden entsprechende Warenaus- tauschvercinbarungen getroffen. So liefert Hol land z.B. über eine dafür erstellte Einfuhrorgani- sation seit April laufend Gemüse aus den nicht durch das Reich aufgenommenen tleberschüssen. Rationiert ist nur die Marmelade mit einem Rationssatz von 450 g für die Monate April, Mar und Juni. Diese Zuteilung konnte nur durch eine Verdreifachung der Marmeladenerzeugung ermög licht werden Eine Ausweitung der Produktion der Gsmüsekonscrvenindustric ist nicht möglich. Es wurden einige neue Gcmüsetrockenapparate nach dem deutschen Schildcverfahrcn in Belgien auf gestellt, deren Erzeugung zum Teil als Ersatz für die Naßkonscrven betrachtet werden kann. Die Umstellung der Konservenindustrie auf dis Verwendung von Schwarzblechdoscn ist eingcleitet. Im großen ganzen besteht auf dem Gebiet des Gartenbaues keine Mangellagc; nur in der Ge- müscsaatgutversorgung ist Belgien ganz von ande ren Ländern abhängig. Im Rahmen der durch die außerordentlich dichte Besiedlung Belgiens sehr angespannten Ernäh rungslage ist der Gartenbau des Landes eine r f renlicher Aktivposten. Der Fleiß der Bauern und Gärtner und die klimatisch gün stigen Voraussetzungen versprechen für das Jahr 1941 eine weit größere Ernte an Gemüsen als im Vorjahr, in dem durch die Kriegsentwicklung in den Wochen der Houptkulturzeit Schäden un vermeidlich waren. Die gut verlaufene Baum blüte verspricht ebenfalls eine gute Ernte in alleq Fmchtarteil. ' Küppers. , Lsisiscdsr 6artsnbau im Lra/t/sid der xsroüdsutsdisn Wirtsdiatt Lin Aahr Militärverwaltung in Belgien