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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 58.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19410000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19410000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Seiten der Nummer 48 in der falschen Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 58.1941
-
- Ausgabe Nummer 1, 2. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 2, 9. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 3, 16. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 4, 23. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 5, 30. Januar 1941 1
- Ausgabe Nummer 6, 6. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 7, 13. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 8, 20. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 9, 27. Februar 1941 1
- Ausgabe Nummer 10, 6. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 12, 20. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 13, 27. März 1941 1
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 15, 10. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 16, 17. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 18, 30. April 1941 1
- Ausgabe Nummer 19, 8. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 21, 22. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 22, 29. Mai 1941 1
- Ausgabe Nummer 23, 5. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 24, 12. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 25, 19. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 26, 26. Juni 1941 1
- Ausgabe Nummer 27, 3. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 28, 10. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 29, 17. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 30, 24. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 31, 31. Juli 1941 1
- Ausgabe Nummer 32, 7. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 33, 14. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 34, 21. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 35, 28. August 1941 1
- Ausgabe Nummer 36, 4. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 37, 11. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 38, 18. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 39, 25. September 1941 1
- Ausgabe Nummer 40, 2. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 41, 9. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 42, 16. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 43, 23. Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 44, 30 Oktober 1941 1
- Ausgabe Nummer 45, 6. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 46, 13. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 48, 27. November 1941 1
- Ausgabe Nummer 49, 4. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 50, 11. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 51, 18. Dezember 1941 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1941 1
-
Band
Band 58.1941
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Bartenbauwirtlchak vereinigt mit veuttcher knoerdsgortenbatt Na Lsüras aus attsa LZusHso Zur Beschichte öes von Friedrich „g, »«(«Hun» d«r F«It, »«» DariensrScht« t»t «1 »» So » l « r «in« ga«i andere Bclchaljcnhei« als um dl« Nachbarschaft »e» vderharze». SS ift hier»» »ine Ich»»« «etreidellnr and werden hier al« «rien »an Acltftöch- t«n «rbaut, »Ich« allein »an Saser »nd Kersten, sonder, »nch an Roage«, Weizen, Srdsen nnd t»l. Di« Slalaat aeschieht zwei dis »I«r Woche» kill«, «l» I» den Halder» siiidtischen, Maadebnrsischen »der andern reichen Nor», Hindern. Die Ernte seht hierum auch erst »iilltg nach Michaeli» zu Ende, dahmgcaen im Halberstiidttsche« im Septemder last nichts mehr im Kelte ,« sehen ist. Die Kirte» hiernm sind mehr zum Nutzen al» zur Lust uud Parade angelegt «nd desleisilgt man sich in Goslar «ehr n« die Raum» «nd «iichensrüchte al» um die «in, men and ostindianische Kewschs«. Da» Obst »nd ander« lkstchewsriichie Haie» auch hierum, »t sie schon nicht sogar zeitlich reis werde», «l« so g»te» Kortrommc» als an einem ander« Ort/ Also erzählt der recht zuverlässige und in seinen Angaben meist sehr gründliche erste große Harz führer Julius Bernhard von Rohr in seinen „Geographischen und Historischen Merkwürdigkeiten des Ober- und Unter-Harzes", die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erschienen. Die uns vorliegende Ausgabe des „Ober-Harzes" stammt von 1739. Sind schon die Beiträge zur Geschichte des deut schen Gartenbaus bisher spärlich und mußten wegen des mangelnden bzw. lückenhaften Quellenmaterials meist in den Anfängen stecken bleiben, so ist eine Geschichte des Harzer Gartenbaus bis heute über haupt noch nicht geschrieben. 1930 ist zum ersten Male in der von mir geleiteten Heimatzeitschrift „Der Ramberg" mit einer Gartenbau-Sondernum mer des Ostharzes ein Versuch gemacht worden, der insofern einen besonders erfreulichen Erfolg hatte, als Willi Gille, der Sohn eines Gärtners aus einer alten bodenständigen Quedlinburger Familie und seit Jahren gewissenhafter Betreuer des Qued linburger Ratsarchivs und der Stadtbücherei, den Auftrag erhielt, alles auf den Gartenbau Quedlin burgs in der Vergangenheit Bezügliche aus den Akten des Ratsarchivs und des Magdeburger Staats archivs auszuziehen und zusammenzustellen. Die Ergebnisse wurden in zwei Aufsätzen des Quedlin burger „Heimatborn" Nr. 870 und 271 veröffent licht. Nach ihm findet die erste Erwähnung des Quedlinburger Erwerbsgartcnbaus vor 466 Jahren in einem Gutachten von 1540 statt, das der AebtissiN Anna II. erstattet wurde und in dem es heißt: . Bor alter» hat» oll garthcuwcrck» HIr gehatt, dar»»» sich »il arme» »olks hat nere» mögen; bl« ho»« »ab gerthe«, d?« »ermög«»ha>tige alle z» sich ««bracht; wer tillich, da» Lie tcm arm»th «nd blllich zinste »Iqc» than wurden, damit »ublemcnie und andere »oiturlt und der arme beim reiche« bleibe» möchte: solch!» »il stet« erliche ordenung habe».- Mit diesen beiden Quellenangaben sind wir schon mitten in den Dingen, die uns hier besonders an gehen. In dieser raumbeschränkten Darstellung kann nur anaedeutet werden, was aus den im Laufe von zwei Jahrzehnten von mir durchforschten Quel len in den Rats-, Staats-, Kirchen- und Privat archiven, wie den großen und kleinen Büchereien des mitteldeutschen Gebiets, sowie auf Fahrten und Besuchen der vielen, heute zum Teil weltberühmten Gartenbaubetriebe der Vorhärzlandschaft für eine noch zu schreibende Geschichte oeS Harzer Garten baus heranzutraaen ist. Wir wissen, daß bereits im 1V. Jahrhundert, also zu der Zeit, da Heinrich I., der erste große deutsche König, zu Quedlinburg wirkte und von hier auch seine umfaßende Neuschöpfung des ersten Deutschen Reiches erstehen ließ, in dem Harzer Vor land zwischen Quedlinburg und Gernrode, ja bis nach Frose, Aschersleben, Mehlingen derObstbau blühte, und zu einer Pflegstätte nicht nur der um liegenden Klöster von Magdeburg, Halberstadt, Quedlinburg, Gernrode, Frose, Nienburg wurde, sondern bald auch für die siedelnden Bauern einen wichtigen Erwerbszweig bildete. Sogar vom Wein bau aller Orten im Harz wird berichtet. Allerdings nicht von der Qualität des Getränkes, das die Klosterbrüder den Gästen und sich selbst beim Mahl reichten. Eine Wernigeroder Urkunde von 1558 meldet, daß die Trauben von dem Weinberg unterm Schloß „seindt mehr zu guten sauren agrest (d. h. Saft), dann zu wein zu gebrauchen und wirt dieser Weinberg mehr zum lüsten, dann umb sonder liches Nutzes willen erbauet". Auch in Bernburg gab es Wein, den sich die Gernröder Stistshcrren holen ließen, und hier sind erst in diesem Jahr hundert die Weinberge eingegangen und von der Solvayfabrik bebaut. Dafür war das Obst um so bester; ließ sich doch der Große Kurfürst, als er im Halberstädtischen weilte, von dem Wernigeröder Magistrat Kirschen und Himbeeren verehren, die ihm so gut mundeten, daß er von Schöningen 1646 am 17. August einen Dragoner abordnete, um weiteres Obst zu erbitten. Dem Obstbau wandte man schon damals er höhtes Interesse zu; wird doch berichtet, daß schon 1287 im Widholz, östlich und südöstlich der Woord, ein pomsrium — Obstgarten — angelegt wurde, und in den Altstädter und Neustädter Stadt gräben von Quedlinburg wird 1591 und 1593 gutes Obst angcsetzt. Von den drei großen StiftSgärten in Quedlinburg (Abtei-, Propste«- und Dcchäneigarten, der letztere bildet den heutigen Stumpfsburgcr Garten der Firma H. Mette, während der Propsteigarten im Besitz der Firma Graßhoff, der Abteigarten im Besitz der Firma Gebr. Dippe ist) nahm die Quedlinburger Samen- und Blumen zucht ihren Anfang und zog auch die weiten Löß- flächen zwischen der Bode, den Suderoder und Gernroder Vorbergen in ihren Bereich (ft auch Quedlinburger Geschichte von Dr. Lorenz und Geh.« Rat Kleemann). Wichtig für die Entwicklung dieser Weltbetriebe war die seit 1772 angewandte Besöm- merung, und es ist interessant, daß dieses Jahr auch den ersten Anbau der Kartoffeln für Quedlinburg brachte, während man z. Ä. im Süd harz, in Stolberg, noch um 1820 herum die Kartoffel nicht kannte. Ja, ein Harzsührer von 1846 (Verhaus) berichtet von Stolberg: „Acker- und Gartenbau gibt's gar nicht." Dagegen hat der oben erwähnte Harzführer von Rohr (1739), der uns mannigfache Einzelheiten über die Gartcnanlagen und Nutzgewächse und Zier pflanzen in den einzelnen Orten aufzeichnete, fol gendes berichtet: „Wan» die Sammer nicht etwa» «n«ew»hnNch kalt, I» «erden doch die mellten Kllchsngcwächlc an allerhand Sa» laten »ttd WurzelmerUe an den meisten Orte« i« ««« Es hat also schon damals hier eine regelrechte elkenzucht gegeben — und er beschreibt die Nelkenzucht gcgel ., Terrassen mit Weinstöcken, Aprikosen, Pfirsichen und anderen Bäumen. Auch hier blühte die Aloe. Angemerkt sei, daß für die heutigen Harzreisenden die Schloßgärten von Ballenstedt, Blanken burg und Wernigerode wie das Rosarium zu Sangerhausen eine besondere Anziehung bilden —. Ballenstedt ist übrigens eine Schöpfung des be rühmten Landschaftsgestalters Peter Lennö, der am 23. 1. 1866 vor 75 Jahren starb. Ein sehr hübsches Kuriosum finden wir im 2. Stück der „Annalen der Gärtnerei" von 1795, Seite 120. Der Herausgeber, Neuenhahn d. I-, wohnte in Nordhausen und hat daher in seiner Zeitschrift vielfach die Harzer Gartenbau verhältnisse eingehend geschildert. Die erwähnte Notiz bildet einen Nachruf für den am 5. 5. 1795 in Nordhausen verstorbenen 82jährigen Kunstmaler Joh. Friedr. Fritsche. Er war der älteste Blumist des Harzes» und von ihm bekundet Neuenhahn, daß er zu der Höhe der jetzigen Blumisteret nicht wenig beitrug, „««nlgsten» lernt« «r »n» Ich»« »er ö» Kahre« «st« Nlnmen kennen, die er von nahen »nd lernen Orten znsammentr»« »nd dadurch le«te er den Kr»nd ,« »n» irrem gute» Ke'chmack im Blnmenlach. Nelken, Aurikel«, T»l»e«, Huazintben waren de» lel. Kritlch« Sauptlächer, die er in einem Mörtchcn »»n sehr einaeschriinktem Ranme mit «röfttcr Ockonomie haste «nd pflegte. Sei« Hana ,«r Nlumisterei war auherardentlich, mehr al» einmal, auch noch wenige Kahre »or seinem Lide, macht« «r In einem Tage ,o Fnh, ein- Reil« »on s Meilen, um ein« schöne Bl«me, »ou welcher er hlirte, ,« sehen und den folgenden Tag war er immer wieder zur recht«» Zelt In seinem Hanl-. Ab-r seine Liebhaberei artete auch in wirkliche Krankheit an». Er »ergötz Essen «nd Trinke», er schlies saft nicht mehr, er war «uthnsiaftisch-r Blumist. Bon hier bis Halberstadt ging er In zwei Tage«, »m Bl«men ,« lehen. — Uebrlgen» «ar Fritsch« be« «rst« Erzieher der gelbgraue» Nelke —", deren Geschichte Neuenhahn ebenfalls bringt. harzer Bartenbaus Dittert, Berlin Körte» »«, »«« Hil»ser» reis, jedoch ist solches »»r »on de» gemeiue» Arte» ,« »erstehen, tnmatzc« diejenigen wa«t»nge» ter Kftch«»ftücht«, welche oiel Wiirme ersor- t-ra, al» M«l»«e», Spargel, Artischocke» usw., hier nicht ausgebracht werde». Ka den höchste« Kcgenden de» Har ze» gelange« »war kleine PNanmen, Birne», Aepsel nnd als, «och weniger Abricos-n, Nitis- «»d W-i«tra»ben zn ihrer Reisse, jedoch haben einige in den neueren Zeiten in ihre« Körten Aohannisbeere, Stachelbeere und llIr schen znr Zeitignilg gebracht. Der Blnmcnslor hingegen geht auch an diesen Orte» wenig oder nicht allein an Tnltpane» nnd anderen Zwiebelgewächsen, sondern auch an manch»« Sommergewachsen, deren Samen erstlich ans «inem Mist» »ad Klasbeete znm Ansuchen gebracht wor den, wie auch an Nelke» so schöne Blume« gesehen, al» t» «inem Kart«» t» Leipzig oder a» einem anderen Ort. Di« Kitchen- und Sartengewächse müssen sich in dem Hartze »on ii« bis M Kahre» her ziemlich »erbcstcrt haben, inmatzen Thoma» Schreiber in seinem kurtzen Historischen Berich« von Anknnss« «nd Ansaug deren Hartzischen Berg Wercke p. s gedencket, Loh Kohl-Rüden und Möhren die Raritäten und Zierden deren Gä-ten im Hartze waren. Bon denen anderen Kewächsen aber, die «an itzo da antrisst, meldet er nicht».- Von Walkenried schreibt Rohr, daß „viel treffliche große und nutzbare Küchen- und Obstgär ten" vorhanden seien, vom Roßlaer Lustgarten, daß er „sowohl mit den Gewächsen, die zur Lust gereichen, als auch mit dem, was zum Oekonomie- wesen und Küchengebrauch gehört, wohl versehen" sei; von Questenberg meldet er als „etwas Besonderes", daß „die sämtlichen Einwohner des Dorfes an der Landstraße nach Wickerode und Rossel eine ziemliche Anzahl guter Kirsch bäume in unterschiedenen Reihen hingepflanzt, in welche sie sich, wenn sie zur Reife gelanget, ganz ordentlich und ruhig zu teilen Pflegen. Ein feder Besitzer hat einen Anteil daran, daher ist auch jeder davor be sorget, daß von denen Verbeigehenden nicht etwas davon entwendet oder sonst Schaden zugefügt werde". Die Andreasberger bauten guten braunen und weißen Kohl in ihren Gärten, der Herzberger Lustgarten diente den Beamten, leit das Hoflager verschwunden, als Küchen- und Baumgarten. Im ganzen Oberharz findet man alle Offizinalkräuter für die Apotheken, wie Engelsüße, güldenen Wieder Thon, Waldmeister, das große Mausöhrlein, Täschelkraut, Bergmünze, Oder mennige, Feldnelken, das edle Gamanderlein, die Goldwurzel oder Martagon, die tzaselwurzel, Wol- verley, wilden Bertram, in sehr großer Menge Erdbeeren und Himbeeren von besonderer Größe und Güte, sowie die kleinen wilden Kirschen, die man Zwieselbeere zu nennen pflegt. Besonders interessant ist auch, was er über den Handel und den Marktoerkehr mit Gartencrzeugnissen auf S. 198 bis 201 berichtet. In einem anderen, Ausgang des 18. Jahrhunderts von Prof. Gatterer hcrausgegebcnen Harzführer gibt der HofmedicuS Rüling - Einbeck und Hofrat Murray- Göttin gen ein „Verzeichnis der Pflanzen, die an und auf dem Harze wachsen", und zwar sind es 1245 Arten, die aufgeführt sind. In späteren Reiseberichten wird eigentlich nur der „hübschen" oder „ergötzlichen" Lustgärten und Schloßgärten im Vorlande deS Harzes gedacht, wie in Hohm, Hessen, Ballenstedt, Blankenburg, Wer nigerode usw. Diese Lustgärten spielen auch bereits eine Rolle in der 170S von dem Nordhäuser PHYsikuS Behrens herausgegebenen „llercynia Lurioss" (Behrens ist am 5. 6. 1667 zu Goslar geboren und am 7. 1. 1712 in Nordhausen gestorben). Er beabsichtigte auch die Herausgabe eines „Hartzischen Kräuterbuches'', zu der es aber nicht kam. Seine „llercynia Luriogg" erschien schon 1712 in 2., 1726 in 3. Auflage und 1744 wurde sie sogar von einem friesischen Pastor in „tutsche Verse" übertragen- Geschöpft haben viele, u- a. auch der Dichter Friedrich Rückert mit seinem „Kaiser Barbarossa", aus diesem Buche, das 1900 in Nordhausen einen Neudruck erfuhr. Wir wollen hier nur erwähnen, daß im 3. Kapitel die „cu- rieusen Fontainen und Springbrunnen" der fürst lichen Gärten zu Hessen und Sondershausen be handelt werden, und daß im 7. Kapitel von „denen curieusen Lust- und Tiergärten an und auf dem Harz" die Rede ist. Er sagt dort zu Beginn: „Obschon ob«» anj d-m Harz LI« Einwohner etliche wc»i»e «arten ,«r L»ft stab«» anienen last»», so w«rd«n doch darinnca Li« Baümlriichte entweLer aar »ich« oder doch «or Ipä« reis »nd solch«» in k«in«r Mense, sonder« »ar «iu,«ln, den« di- L«s, daselbft ist ranh «nd kalt «i«. — W-Ncn »»» in di-sen Garten nicht» Enric«!-» z« sche« ist, «nd also davon nicht» Sondcrlichr» kann «e» meldet werde«, so wende ich mich billig ,» denen Gärte», welche an «nd »or dem Harze ,« tresse« »nt mit zarten ««»ländischen Gewächse» geziert sind, al» welche »or jene» eine «»gleich wärmere Lnft stabe», zumal da i« denselben die Knust Ler Natur zu Hilse kommt mit glä- serenen nnd andern Decken, wen« die kalten Harzlüste im Frühling und Herbst deueu zarte» Gewächsen schade» woften.- Er beschreibt dann im Garten zu Hessen, wie er dort die amerikanische Allee hat blühen sehen, den Lustgarten zn Sondershausen mit ,,»iel hundert gemalte» Töpsc» mit rare» N « lk « » »der Weglein-Stöcken gcsetzet, welche» überall» artig lätzt, sonderlich wenn Lie Nelke« ftorierea.- Betont sei, daß bereits im 16. und 17. Jahrhundert Berufsgärtner neben „Garten- lverksäckern" der Ackerleute bekannt waren. Für Quedlinburg werden die Gärtner erstmalig als Bcrufsgärtncr in den Polizeialten von 1751 in einem Streit mit den Westerhäuser Landwirten erwähnt, die schon seit altersher ihr weitberühmtes Gemüse auf dem Markt feilboten und noch heute selbst bis weit hinauf in den Oberharz fahren. Einst geschah es mit Kiepen, Handwagen, dann Fuhrwerk; heute ist Westerhausen das am stärksten motorisierte Harzdorf. Diese Eingabe von 1751 mit ihrer beigegebenen Aufstellung von „Erzeug nissen des feinen Gartenwerks" und den damaligen Preisen, sowie die Folgen dieser Eingaben sind ein kulturgeschichtliches Kapitel für sich, wie auch der Westerhäufer Gemüsebau noch heute eine gar tenbauliche Besonderheit bildet, ähnlich der Erfurter Brunnenkressekultur. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts zweigen sich die Gärtner von den Landwirten ab und bilden einen selbständigen Beruf, ohne innungsmäßigen Zusammenschluß, und zur sridericianischen Zeit macht die Entwicklung des Gartenbaus im Harz bedeutsame Fortschritte. Dabei kommt der wichtige Sonderzweig deS Ostharzer Gartenbaus, die Samenzucht, zur vollen Vorherrschaft, aus einem wirtschaftlichen Zwang heraus, wobei natürlich die einzigartigen klimatischen und Bodenverhältnisse de? Oftharzgeländes die Voraussetzung bildeten. Diese günstigen Vorbedingungen wurden dann bald von Männern erkannt, die mit weitblickendem Scharfsinn und besonderen züchterischen Fähigkeiten begabt waren. Es muß hierbei darauf verwiesen werden, daß das alte Gärtnergeschlecht der DippeS — schon 1598 wohnte an der gleichen Stelle, wo heute noch das Hauptgeschäft der Firma steht, der kleine Gärtner Hans Dippe — hier eine führende Rolle spielt. Wichtig und bedeutsam ist es und traditionell bedingt, daß Quedlinburg auch der Mittelpunkt der 1908 gegründeten Züchterver- einignng, derGesellschaftzurFörderung deutscher Pflanzenzucht ist, mit ihrem ersten Vorsitzenden, Or. h. c. L. Kühle, dem Leiter der Dippebetriebe. Auf die vielen vom Ost harz ausgegangenen Neuzüchtnngen auf dem Gebiet des Gemüsebaus, der Blumenzucht kann hier nicht mehr eingegangen werden, ebensowenig auf die besondere große Kirschengroßanzucht in Gernrode, das Kirschenparadies von Steck lenberg und Blankenburg. Auch das große Gewürzkräuteranbaugebiet um Aschersleben kann hier nur gestreift werden. Zum Schluß sei festgestellt, daß heute der Harzer Gartenbau, vor allem in allen seinen Ränderten, lehr große Fortschritte gemacht hat. Rein äußerlich drückt sich das schon in dem hübschen leuchtenden Blumenschmuck aller Harzer Bahnhöfe und Bahn gaststätten aus, in den vielfach sorgsam gepflegten gärtnerischen Anlagen einzelner Orte, die zum Teil in Gemeinschaftsarbeit geschaffen wurden, in der vorbildlichen Pflege der vielen Privatgärten, auch auf dem Lande, auch oben auf dem Harz und in dem Blumenschmuck an Fenstern und auf Ballonen. Selbst die kleinsten Bergmannshäuschen haben ihren Blumenschmuck. Der rauhe unwirtliche Harz, der einstige Bannforst der ersten Kaiser, über den nur schmale, speerbreite Stiege und wenige Landstraßen auf den Talhöhen führten, ist heute ein Herzst ü ck deutscher Landschaft, auch in garten baulicher Beziehung, wie er es geschicht lich, kulturell und literarisch seit einem Jahrtausend gewesen ist. aese II. Henkel. gegenüber lospoltert. Neben die Selbsthilfe muß aber für die land wirtschaftlichen und vor allem für den gärtnerischen Beruf eine stärkere staatliche Unterstützung treten. Es ist auf die Dauer nicht möglich, eine Leistungs steigerung um 25 bis 40 zu verlangen und gleichzeitig nicht für eine ausreichende Zahl an Arbeitskräften zu sorgen. Leider muß festgestellt Wünschenswert ist ein verstärkter Einsatz der Maschine. Wieviel Betriebe hätten sich znm Totenfest manche Nachtarbeitsstunde sparen können, wenn sie eine Kranzbindemaschine zur Hand gehabt hätten. Die Maschinen ermöglichen Berufen. Es wird nur festgestellt: „In den Berufen Lsobacktunssn unci Liakrunssn sinss k'acklsürsrs Nochmals: Aachumchssragen unö -sorgen erreicht wird. Weiterhin sind es die vielfach vor bildlichen sozialen Einrichtungen der Industrie unternehmen, wie Waschräume mit warmem und kal tem Wasser, Aufenthaltsräume, Werksportplatz, viel leicht sogar mit Badeanlage, und in größeren Werken Klefngartenkolonien und KdF. - Veranstaltungen, Ferienfahrten usw. Es wird vom Jugendlichen und seinen Eltern nicht gefragt und geprüft, daß dies in den Industriebetrieben viel notwendiger ist als in den gärtnerischen und landwirtschaftlichen ist 8-Stunden-Arbeitstag, ist ein Äerksportvlatz, das und das, und in jenen fehlt das alles! Di . Erkenntnis gilt es zu berücksichtigen. Hieraus ist die Folgerung zu ziehen: Auf die Dauer ist es nicht möglich, in den nichtlandwirtschaftlichen, in dustriellen Berufen allerlei soziale Verbesserungen zu schaffen, und in den landwirtschaftlichen Berufen einfchließlich deS gärtnerischen weiter wie bisher nicht mitzugeben. Hier muß ein erträglicher Aus gleich geschaffen werden. Wie muß es auf die Gefolgschaften landwirtschaftlicher Betriebe wirken, die hart arbeitend vom Morgen bis Abend um das tägliche Brot des deutschen Volkes kämpfen, wenn sie über die Landstraße die Autobusse mit den Schildern „Betriebsfahrt des Betriebes . . . ." oder „KdF.-Gemeinschaftsfahrt . . . ." mit frohen Menschen dahinfahren sehen! Wo aber sind die Bctriebsfnhrten landwirtschaftlicher bzw. gärtne rischer Betriebe? Berufsstandes zu sorgen. Wieviele glauben noch immer, sich als Gürtner bezeichnen zu dürfen, weil sie irgendwo mal als Gartenarbeiter geschafft haben. Wenn diese „Au-b-Börtner aus dem Beruf verschwunden sind, wird manches besser werden. Sehr zu begrüßen iss daher die angedeutete Ans. bildungsentwickliing. Die Jugend sieht ein Lebens ziel. Mr Interesse wächst für einen Beruf, den nicht jeder °hn- weiteres bald annehmen kann. Bei erträglichen Verhältnissen, sozialem Verstäub- ni», menschenwürdiger W hnung und Kost und Sauberkeit im Betrieb sowie ausreichender Be. zahlung werden die Junggärtner bei dem Beruf bleiben und wieder für ihren Beruf werben technische Vorteile und schnelleres, zeitgewinnender Arbeiten. Maschinen kommen dem technischen Interesse unserer Jugend entgegen. Sie schauen einen Betrieb mit ganz anderen Augen an, der Maschinen einsetzt, und nicht nur sie, auch die Umwelt. Die Maschine interessiert. Ein Be trieb mit Maschinen gilt als neuzeitlich. In ihm werden die Arbeiten schneller bewältigt. Der Betrieb kann leichter sauber gehalten werden. Es verlohnt sich daher schon, wenn der Gärtner sich die Maschine dienstbar macht. Fehlanschaffungen kann durch eine Befragung der Studiengesellschaft für Technik im Gartenbau über den Wert einer Maschine weitgehend vorgebeugt werden. Durch Selbsthilfe kann viel erreicht werden. Es brauchen keine Luxuseinrichtungen und wun derbar ausgestattcte Wohnräume zu sein, die unseren Gärtnerlehrlingen und -gehilfen zur Ver fügung gestellt werden. Aber sauber und be haglich sollen sie sein, mit heilen Fenstern, und nicht, wie ich es einmal erlebte, mit Pappfenstern. Unser gärtnerischer Nachwuchs ist nicht unvernünf tig, das habe ich immer wieder feststellen können. Aber eins will er sehen: Ein klein bißchen Liebe und Anerkennung. Ein freundliches Wort nimmt viel Schwere, gleicht manches aus. Wie oft fehlt es da, uud wie oft höre ich da Klagen! Die Zeiten sind schwer. Die Anforderungen an die Lehrmeister und Äetriebsinhaber sind gestiegen. Sie wissen manchmal nicht, wo zuerst anfangen, wo die Ar beiter, das Material hernehmen. Das sehen die Jungen alles ein. Aber muß dann gleich ge schimpft werden? Wieviel mehr läßt sich gerade in solchen Stunden durch ein freundliches Wort erreichen! Das möge mancher Betriebs- sührer bedenken, ehe er der Gefolgschaft Mit großem Interesse habe ich in Nr. 48/1940 der „Gartenbauwirtschaft" die unter dem gleichen Titel gemachten Ausführungen des Herrn Land wirtschaftsrats Dr. H. Koch gelesen. Als Garten baulehrer erlaube ich mir dazu einige ergänzende Bemerkungen zu machen. Sie stützen sich auf Beobachtungen und Erfahrungen, die ich in der Zeit meiner beruflichen Ausbildung und meiner Unterrichtstätigkeit nicht nur in Gärtnerklassen, sondern auch in anderen gewerblichen Klassen wie Metallarbeiter- und Handwerkerklassen machen konnte. In meinen gewerblichen Klassen habe ich den Jungen die Frage vorgelegt: „Hat keiner von euch Lust Gärtner zu werden?" Recht interessant waren die Antworten, die zur Begründung der Berufswahl gegeben wurden. In den Handwerker klassen war bei einigen Jungen entscheidend der Beruf oder das Geschäft des Vaters, das auch der Junge übernehmen sollte. Viele hatten sich zu den Metallberufen aus technischem Interesse ent- schlossen, und „weil in der Industrie die besten sozialen Verhältnisse herrschen". Ein Junge gab mir folgende bemerkenswerte Antwort: „Ja, Lust zum Garten habe ich wohl, aber die großen Jn- dustriewerke und besseren Firmen geben ihren Gefolgschaftsmitgliedern heute Gartengelände. Mein Vater hat einen Werkgarten. Da können wir arbeiten und im Garten schaffen, soviel wir Lust haben. Dabei verdiene ich gut und habe meinen Pünktlichen Feierabend und freien Sonn tag!" Auf meinen Hinweis, daß er als Gärtner doch auch freien Sonntag habe, antwortete er mir: „Nein, mein Freund ist Gärtner gewesen, der hat alle Sonntage arbeiten müssen. Häufig brummte der „Alte" noch dazu!" Die besseren sozialen Ver hältnisse auch in bezug aus KdF. sowie vor allem auf die Arbeitszeit waren immer die Gründe, die ins Treffen geführt wurden. Bei einem Teil der Jungen im vergangenen Jahr war der beruss- lenkende Einfluß des Arbeitsamtes bemerkbar, der infolge des Krieges vor allem den erhöhten Arbeit», kräftebedarf der Metallindustrie sicherzustellen be- müht war. Wir haben Berechnungen angestellt über die geldliche Lage des Gärtnerlehrlings im Vergleich zu anderen Berufen. In fast allen Fällen kam der Gärtnerlehrlinq besser weg als der Industrie- arbeiterlehrling. Vielen war das nicht bekannt. Hierauf könnte in einer geschickten Werbung auf- gebaut werden, zumal der Gärtnergehilfe später bei entsprechender Bezahlung ganz gut dasteht. Gegenüber früheren Jahren hat sich gerade der Gehilfenlnhn gebessert. Trotzdem kann nicht über sehen werden, daß der Lohn des Industriearbeiter« bei kürzerer Arbeitszeit und ohne Sonntagsdienst Sehr richtig sind die Hinweise auf das persön liche Verhalten und Auftreten der Gärtnerschaft selbst. Wie fehlt es doch gerade da! Wie werden die Jungen über die Straße zu Be sorgungen geschickt, wie unsauber ist oft die Klei dung- Es ist nicht verwunderlich, wenn ein Junge es ablehnt, Gärtner zu werden. Hier wird noch viel gesündigt. Auch beim Sonntagsdienst ist es — „„ — ... nicht notwendig, über die dringend erforderlichen ' werden, daß es in den arbeitsintensiven ssärtne- Arbeiten wie Lüften, Beschatten oder Gießen rischen Betrieben an Arbeitskräften mangelt. Wich- hinaus noch zusätzliche Arbeiten auszugcben. Es tig ist, schärfer als bisher für die Reinhaltung deS verbittert nur. Manche Betriebsinhaber güruben "" "" " ' ' — anscheinend, das am Sonntag nachholen zu formen, was in der Woche nicht geschafft wurde. So sehr es jetzt fm Krieg verständlich ist. daß die Pflicht bis zum letzten erfüllt wird, heißt es hier doch, weiterzudenken. Arbeitermangel und andere Kriegserschwernisse entschuldigen gewiß manches, aber nicht alles. Daß sich aber auch heute noch vieles erreichen läßt, zeigen die Betriebe, in denen es geht.
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