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6 »K. r. ?. i»nusf i?si Beilage Für den Obttanbauer" klr. 1 Osr Obstbau im LIsaL s/'ortsstsims aus dir. 51/1940) Die im Elsaß angebauten (Matten Beim ZWetschen bau, der in der Zahl der vorhandenen Obstbäume im Elsaß an erster Stelle steht und dem Obstbau des Landes ein besonderes Gepräge gibt, handelt es sich nahezu 100Prozentig um hie Hauszwetsche (Elsässer Hauszwetsche, Deutsche Hauszwetsche), die allerdings in einer Reihe von Spielarten vorkommt, die nicht alle gleich wertvoll sind. Große Mengen dieser Frucht stehen in Jahren normaler Ernte zum Verkauf und Versand bereit. (Anbauzentren der Haus, zwetsche sind: die Vogesentäler, der Sundgau, das Ried, das Krumme Elsaß u. a.) Die mittelfrühe großfrüchtige Jtalienerzwetsche findet sich nur ver einzelt. Etwa "/m der vorhandenen Mirabellen, bäume stellt allein die Sorte „Mirabelle von Nancy", die für Verarbeitungsindustrie und Markt wertvoller ist als die früher häufiger angebaute kleine Metzer Mirabelle, die allerdings von den Brennereien noch sehr geschätzt ist. (Änbauzentren der Mirabelle von Nancy: die Borhügelzone in der Gegend von Rufach, Kolmar, Rappoltsweiler, Schlettstadt, Barr, Oberehnheim, Moosheim, Was- selnheim, Weißenburg). Auch für die Mirabelle von Nancy ist in normalen Obstjahren das Elsaß Überschußgebiet, so daß bedeutende Mengen für den Versand verfügbar sind. In den letzten zehn Jahren entstanden bei einigermaßen günstiger Ernte fast regelmäßig Ab satzschwierigkeiten und Preisstürze bei Mirabellen und Hauszwetschen. Um diesen Zustand nicht noch zu verschlimmern, wurde von einer planlosen Ver mehrung dieser beiden Obstarten abgeraten und an ihrer Stelle der verstärkte Anbau von Früh« zwetschen, und zwar der Sorten „Bühler Früh, zwetsche" und „Schüles Frühzwetsche" empfohlen; bisher hat jedoch die Produktion der Frühzwetschen größere Bedeutung noch nicht erlangt. Neben den beiden genannten Hauptfrühsorten finden sich noch Wangenheimer«, Lützelsachser- und Zimmers Früh« zwetsche in geringer Zahl vor. Als gelbe Pflaume ist die „Mirabelle von Flo- tow" da und dort zu treffen. Die gewöhnlichen, wenig wertvollen blauen Pflaumen sind überall im Rückgang begriffen, während dann aber in der Gegend von Zabern und im Krummen Elsaß die sogenannte Zwetschenpflaume in größeren Bestän den angebaut ist. Es handelt sich hier, wie der Name sagt, um eine zwetschenähnliche Pflaume (Lokalsorte), der für den Frischverkauf und ins besondere für die Branntweinbrennerei ein ge wißer Wert zukommt. Von den Renekloden sörten wird. nur die „Große grüne Reneklode" in einzelnen Strichen der Vorhügelzone und in warmen Lagen und guten Böden in der Gegend von Kolmar, Rufach Schlett stadt, Barr, Molsheim, Marleckheim angebaut. Mirabelle von Nancy, Bühler Frühzwtesche, Schüles Frühzwetsche, Große grüne Reneklode und Hauszwetsche sind die Pflaumensorten, die von den elsässischen Obstbauveruänden in das Landes. Hauptsortiment ausgenommen und zum Anbau in größerem Maßstab empfohlen wurden. Weit verwickelter ist die Sortenfrage beim Kirsch bäum bestand; hier herrscht noch ein großes Vielerlei der Sorten vor. Neben pomo- logisch bekannten Sorten gibt es zahlreiche, mehr oder weniger wertvolle Lokalsorten, sowohl in Süß kirschen, Sauerkirschen als auch in reinen Brenn- kirschen. Letztere finden sich über das ganze Land verstreut, insbesondere jedoch im Sundgau und den Vogesentälern. Als Zentren für Tafel- und Konservenkirschen sind zu nennen: Hellfranzkirsch, Biedertal, Uffholz, Wettweiler, Osenbach, Urschen- heim, Mittelweier, Thannenkirch, das Weilertal, Barr, Westhofen, Koßweiler, Bischofsheim, Romans weiler usw.). Der Anbau des Pfirsichs und der Apri kose als Marktfrucht war bisher von sehr unter geordneter Bedeutung, insbesondere da ja die Zu gehörigkeit zu Frankreich mit seinen ausgedehnten, weiten, günstiger gelegenen Pfirsich- und Aprikosen« qebieten im Rhonetal und in der Mittelmeergegend die Kultur der Edölpirsiche im Elsaß nicht auf kommen ließ. In Liebhabergärten finden sich be kannte Sorten wie Mayflower, Amsden, Alexander- Pfirsich usw., dann auch Kernechter vom Vorgebirge, Proskauer-Pfirsich u. a.; der überwiegende Teil der Bäume sind jedoch Pfirsichsämlinge, die, da sie hauptsächlich im Weinbaugebiet der Vorhügel zone zu Hause sind, unter dem Sammelnamen „Rebpfirsiche" bekannt sind. Sie haben für die Eigenversorgung und im Herbst für die lokalen Märkte eine gewisse Bedeutung, kommen aber für den Versand kaum in Frage. Der Aprikosenbaum ist dagegen nur in Liebhaberobstgärten zu finden. Der Äpfel ist nächst ver Zwetsche am meisten angebaut Nach der Hauszwetsche ist der Apfel die im Elsaß am meisten angebaute Obstart. Hier besteht in älteren Anlagen im allgemeinen noch eine große Mannigfaltigkeit der Sorten, die dem günstigen Absatz bisher hindernd im Weg stand. An pomo- logisch bekannten Sorten sind vorhanden: Weißer Klarapfel, Gravensteiner, Transparent aus Cron- cels, Landsberger Renette, Graue Herbstrenette, Jakob Lebel, Wintergoldparmäne, Schöner aus Boskoop, Baumanns Renette, Boikenapfel, Ka nada-Renette, Champagner-Renette, Rheinischer Bohnapfel, Gelber Bellefleur, Kasseler Renette, Roter Eiserapfel, Rheinischer Winterrambour, Ontario usw. usw. Daneben kommen eine ganze Reihe von Lokalsorten vor, wovon einzelne, wie Christkindler, Maiapfel, Lothringer Rotapfel usw., auch für Markt und Versand in Betracht kommen und in einzelnen Obstbaugebieten, wie im Ried (Christkindler), in der Gegend von Barr (Mai apfel) und im Krummen Elsaß (Lothringer Rot- apfel), stark verbreitet sind. Der Sundgau ist eben falls ein wichtiges Anbaugebiet für den Apfel; hier rst der Apfelbaum vor der Hauszwetsche der vor herrschende Obstbaum. Seit Jahren haben sich die elsässischen Obstbau verbände bemüht, das ziemlich allgemein bestehende Sortenvielerlei zurückzudrängen. Sorteneinschrän- kung und Sortenvereinheitlichung wurden zu einer Hauptforderung in bezug auf die Wirtschaftlichkeit des Apfelanbaues. Zur Erreichung dieses Zieles wurde das elsässische Hauptobstsortiment aufgestellt, das folgende Apfelsorten enthält: Schöner aus Boskoop, Baumanns Renette, Winter« aoldparmäne, Rheinischer Winterrambour und Ontarioapfel. Daneben wurden im Oberelsaß und einem Teil des Unterelsaß für die engeren Anbaugebiete so genannte Lokalsortimente (Gebietssorti- mente) zusammengestellt, die unter Voranstellung der jeweils Passenden Hauptsorten, einige andere ivmologische Sorten und außerdem ein paar Lokal orten enthalten, die für die örtlichen Märkte und ür die Wirtschaftlichkeit des Apfelanbaues (Er- traqSsicherheit) von einiger Bedeutung sind. Diese Gebietssortimente enthalten höchsten? zehn Apfel sorten, Hauptsorten inbegriffen. Mit allen Mitteln, in Wort und Schrift, wurden insbesondere die Sorten der Hauptsornmente immer und immer wieder empfohlen. Die Umpfropfaktion wurde durch Vermittlung sortenechter Edelreiser und Aus bildung von Baumwarten gefrödert, und bei Obst märkten kamen die minderwertigen und auszu« merzenden Sorten entweder in die unterste Preis gruppe, oder sie werden überhaupt nicht zugelassen. Diese Bemühungen der Obstbauverbände und ihrer Untergruppen sind nicht ohne Er folg geblieben. Eine große Anzahl Apfel bäume minderwertiger Sorten wurden umgepfropft, und unter den zahlreichen Junganlagen der letzten Jahre bilden die empfohlenen Sorten des Haupt sortiments und der Gebietssortimente den Großteil der Jungbäume. Im Oberelsaß sind in einzelnen Ortsgruppen genauere Erhebungen über die Er folge der eingeleiteten Sorteneinschränkung und -Vereinheitlichung durchgeführt worden. Dabei er gab sich die erfreuliche Feststellung, daß in einigen fortschrittlichen Obstbaugebieten die entsprechenden Apfelsorten des elsässischen Hauptsortiments 55 bis 80 vom Hundert des Bestandes der in den ver- Dm ImpräsmsrunFLvsisuck mit Laump/äblsn in cisn Jadrsn 1935—1940 Wolmansalz als Konservierungsmittel Bei der Anlage verschiedener Apfelpflanzungen im gleichen Betrieb waren unbehandelte sowie im prägnierte Baumpfähle verwendet worden. Bei einer späteren Nachprüfung der Pfähle trat der außer ordentlich unterschiedliche Zustand zwischen behan deltem und unbehandeltem Holz so stark hervor, daß es angebracht erscheint, die hier gefundenen Er gebnisse bekanntzugeben. Dies erscheint z. Z. um so mehr erwünscht, als die jetzt im Krieg bestehende Holzvationierung eine besonders pflegliche Ver wendung dieses wertvollen Rohstoffs erheischt. Trotz dem wird hierfür noch längst nicht überall das not wendige Verständnis ausgebracht obwohl dies schon das eigene Interesse gebieten sollte. Als Konservierungsmittel wurde „Wolmansalz: Schwammschutz Rütgers -Spezialgemisch" benutzt. Die Behandlung der Baumpfähle erfolgte in einer vierprozentigen Lösung sechs Tage lang, und zwar so hoch, daß die Hölzer später am Standort noch bis etwa 10—20 cm über die Erdoberfläche hinaus imprägniert waren. Die bessere Haltbarkeit der mit Wolmansalz imprägnierten gegenüber den unbehandelten Pfäh len tritt sehr deutlich hervor (s. Tab.). Gegenüber unbehandelten erhöht Wolmansalz die Verwendungs dauer der Pfähle um mindestens das Doppelte, im Durchschnitt aber um mehr. Der Erfolg der Wol mansalzbehandlung wird aber dann besonders deut lich erkennbar, wenn man bedenkt, daß man zur Erziehung eines Obstbaumes den Pfahl während der ersten 4—6 Jahre am endgültigen Standort als Stütze benötigt. Während also ein mit Wolmansalz behandelter Holzpfahl diese ganze Zeit durchhält, müssen nicht konservierte Pfähle vorzeitig ersetzt werden, so daß also dann mit doppeltem Rohstoff und Arbeitsbedarf gerechnet werden muß. Or. L. 8cüulr, Berlin-Dahlem. Die Eignung von „Wolmannsalz: Schwammschutz Rütgers Spezialgcmisch" als Konservierungsmittel siir Baumpsähle in den Jahren 1935—194V Setzen der Pfähle Konservieren der Pfähle vor dem Setzen Prüfung der gesetzten Pfähle Bemerkungen Datum Stück Datum intakte Pfähle abgefaulte Pfähle bereits erneu- erte Pfähle I. Apfelbnschpflanzung (Pfähle geschält; am Kopfende 60—80 mm Durchmesser) SEahr IMS K2 unbehandelt grühj. IS37 — — KL (lovlo) (2,9°/°) nach 2 Standjahren sämtliche Pfähle erneuert nach 4 ^Jahren noch nahezu 90 o/o instand grühsahr ISNS 35 Wolmansalz Jull 1940 »1 (M,S°U 3 (S,«°/°) n . SlpfelhalbftammPNanzung (Pfähle; am Kopfende SO—80 mm Durchmesser) Frükssahr MW KS unbehandelt Früh). 1937 — — KL (100°/°) nach 2 Standjahren sämtliche Pfähle erneuert Herbst IMS 1b» Wolmansalz Juli 1940 138 («01») 7 (4,«",<>) 8 (b,2°/°) nach 4»/, Jahren noch 99'/, instand ntten. an gangenen zehn Jahren angebauten Jungbäume (Aepfel) auSmachen. Wenn dieses Ergebnis auch noch nicht allgemein erreicht ist, so kann doch damit gerechnet werden, daß im elsässischen Obstbaugebiet in den nächsten Jahren größere Mengen einheitlicher Apfelsorten für die Versorgung des Landes und den Versand in andere Bedarfsgebiete zur Verfügung gestellt werden können. — Der Sirnenanbau hat eine wesentlich geringere Debeutung Für den Anbau des Birnbaums gelten im allgemeinen auch die für den Apfelanbau gemach, teri Ausführungen. Allerdings hat der Anbau des Birnbaumes weit geringere Bedeutung und reicht vor allem bisher nicht aus, um den Bedarf der lokalen Versorgung zu decken. Ein großer Teil des oben angegebenen Birnbaumbestandes siebt als Formbäume in den Liebhabergärten der Stadtgebiete, und mit Ausnahme einzelner, klei nerer Landstrich« hatte bisher im landwirtschaft lichen Obstbau die Kultur des Birnbaumes nur geringe Bedeutung. Ein Sortenvielerlei besteht auch hier noch, doch ist die Pastorenbirne in den ländlichen Anlagen die allgemein verbreitete Sorte. Die Bestrebungen zur Sorteneinschränkung haben auch hier eingesetzt; die Birnsorten des Haupt sortiments sind die folgenden: Klapps Liebling, Williams Christbirne, Gellerts Butterbirne, Gute Luise, Pastorenbirne und Gräfin von Paris. Da neben bestehen im Oberelsaß ebenfalls noch Lokal sorten (Gebietssortimente) mit ein paar anderen Sorten. — Der Walnuß bäum ist ebenfalls über das ganze Land verbreitet. Der Sundgau und die weiten Vogesentäler haben den dichtesten Bestand an Nußbäumen. Im elsässischen Anbaugebiet kann bisher von eigentlichen Nußsorten nicht gesprochen werden, sondern der Bestand setzt sich ausschließlich aus Sämlingsbäumen zusammen, deren Erzeug nisse naturgemäß in Güte und Marktwert sehr verschiedenartig und ungleich ist. Vor einigen Jahren wurden zu Anbaüversuchen aus Südfrank- reich einige mit den bekannten Grenobler Nuß- sorten veredelte Bäume bezogen, die aber erst jetzt ins tragfähige Alter kommen, so daß sich über den Wert dieser Nußtypen für das elsässische Anbau gebiet noch kein Urteil abgeben läßt. — Ein großer Teil der elsässischen Obsterzeugung dient der Selbstversorgung der Erzeuger, betriebe und der Herstellung der feinen Obstbranntweine durch die über 100 000 Kleinbrenner, die im Durchschnitt der Jahre mit ihren 15 000 Brennkesseln über 10 000 KI Konsum- Obstbranntwein Herstellen. In jenen obstreichen Jahren, in denen bisher der Absatz des Frisch obstes nur zu ganz geringen Preisen möglich war, stellte sich die Branntweinerzeugung aus Obst in den ländlichen Betrieben ganz besonders hoch; aber auch sonst ist die Branntweinherstellung von jeher eine wichtige Verwertungsart nicht marktfähigen Obstes im Erzeugerbetrieb gewesen. Die feinen Obstbranntweine (Kirsch, Mirabellen, Zwetschen) gehören zu den bekannten Spezialitäten des Elsaß'. Alljährlich werden auch große Mengen Steinobst durch die gewerblichen Brennereien ausgenommen und verarbeitet. Bezüglich Beerenobst wurde bereits weiter oben erwähnt, daß bisher die sehr geringen Erzeuger preise für Johannisbeeren einen ständigen Rück gang im Anbau dieser Obstart zur Folge h Diese Verwendungsart, die allerdings in den letzten 15 Jahren zurückgegangen ist, war von altersher gebräuchlich, und auch heute bestehen noch in manchen Ortschaften die sogenannten Oel» mühlen, die im Spätherbst und Winter immer noch in Bertieb sind. Der bei der Oelbereitung zurückbleibende Preßrückstand, der sogenannte „Oelkuchen", findet als geschätztes Viehfutter Ver wendung. Türkei Das Geschäft an der Rosinenbörse ist im übrigen außerordentlich beschränkt, wenn auch England demonstrativ einige Käufe getätigt hat, um sein« Stellung auf dem türkischen Markt zu befestigen. Diese 5000 t Rosinen und 5000 t Feigen mußten aber in der Messehalle von Izmir eingelagert wer den, da sie sich nicht verschiffen lassen. Die türkisch« Regierung hat zwar Waggons bereitgestellt, um ine Ausfuhr durch den Irak nach Basrah zu fördern — der Transport ist aber wesentlich teurer als die früher übliche Verschiffung und wird infolgedessen nur für sehr hochwertige Güter in Anspruch ge nommen. unterzogen und s ,, Zuckergehalt aufweij... Pflaumen. Da sie sich dank ihres - , Vitamin besonders für die Ernährung Jugend, sicher eignen, soll ihrer Verwendung höhere Ausi merksamkeit entgegengebracht werden. Schweiz In der Schweiz herrscht immer noch ein großer Ueberfluß an Einschneidekohl. Noch vor wenigen Jahren hat die einheimische Produktion den Bedarf an Einschneidekohl nur zum Teil decken können und man mußte solchen einsühren. Durch Mehranbau und Fortschritt in der Kulturtechnik sind die Er träge derart gesteigert worden, daß der Verbrauch restlos gedeckt werden konnte und darüber hinaus noch ein erheblicher Ueberschuß entstand. Haupt sächlich aus zwei Gründen konnte der Sauenraut verbrauch nicht im erwünschten Maß gefördert wer den, weil nämlich in den vergangenen Wochen im mer sehr viel grünes Gemüse und Obst aus den Markt kam, und weil ein verminderter Verbrauch in Schweinefleisch besteht. Da nun nach und nach verschiedene grüne Gemüsesorten ausfallen, sollte es möglich sein, den Absatz aus irgendeine Weis« zu steigern. Ungarn Um die großen Schäden im ungarischen Weinbau, die durch Ueberschwemmungen und Frost im letzten Winter eingetreten sind, auszugleichen, hat die Re gierung das Anbauverbot, das drei Jahre in Kraft war, aufgehoben. Es werden in Zukunft wieder neue Anpflanzungen genehmigt, jedoch vorerst nur in Höhe von 5000 Joch (2875 ks) die auf die ein zelnen Bezirke anteilmäßig verteilt werden. Für den Neuanbau sollen nur reblausfreie Sandböden oder Berghänge, die besondere Eignung aufweisen, Spanien Jetzt siegt das gesamte Ertragsergebnis der spanischen Apfelsinenernte des Jahre? 1940 vor. Gegenüber dem Vorjahr ist die Apfelsinenernte um 70 000 t gestiegen, und es wurden mehr als 700 000 t Apfelsinen insgesamt geerntet. Trotz der Steigerung der Erzeugung des letzten Jahres sind die Ernteergebnisse in den Jahren vor der nationalen Erhebung noch nicht erreicht. Es bleibt Fehlertrag von mehr daß in den gesamten^südsichen Provinzen^ freiungslampfeS stark gelitten habem gewählt werden. Das Ackerbanministerium hat in seinen staatlichen Versuchslaboratorien die in den verschiedenen Landesteilen erzielten Dörrpflanmen einer Prüfung festgestellt, daß sie einen höhnen weisen als die bosnischen Dörr« Der Absatz der obsternte Der andere Großteil der anfallenden Obsternte ist zum Verkauf und Versand bestimmt und wurde bisher durch die Wochenmärkte, Privat» kundschaft, Obstmärkte, Kleinhandel, Groß- und Exporthandel ausgenommen. Der Großhandel seinerseits besorgte den Versand nach den weiter ab gelegenen Frischobstmärkten, an die Verarbeitungs industrie (Konserven- und Marmeladenfabriken) und zum Teil an die gewerblichen Brennereien, ferner auch den Export von Obst, der jedoch in den letzten Jahren nach und nach immer mehr zu sammenschrumpfte. Dieses allmähliche Zurückgehen der Exportmög lichkeiten nach Deutschland (Steinobst, Kernobst), nach England (Zwetschen) und der Schweiz (Stein obst) war mit ein Hauptgrund für die sich in obst reichen Jahren einstellenden Absatzschwierigkeiten und die damit verbundenen, ost katastrophalen Preisstürze, die ein Abernten der Bäume manchmal kaum lohnten, insbesondere in Betrieben, wo fremde Arbeitskräfte herangezogen werden mußten. In erster Linie litt der Absatz der Mirabellen und Spätzwetschen (Hauszwetsche) stark unter dieser Sachlage, so daß in den letzten Jahren durch die zuständigen Stellen von der Schaffung größerer Junqanlagen dieser Obstarten abgeraten und dafür der Anbau von Frühzwetschen empfohlen wurde. Etwas besser stand es mit dem Absatz der Kirschen. Während gerade diese Steinobstart an der Branntweinhcrstellung im Erzeugerbetrieb stets einen Hauptanteil hat, so nahmen auch die Großbrennereien sehr bedeutende Mengen auf und ebenso die Konserven- und Marmeladenindnstrie (Süßkirschen und Sauerkirschen). Die eigentlichen Tafelkirschen wurden auf den lokalen Märkten ab gesetzt und teilweise zum Erport in die Schweiz verladen. Bei der K e r n o b erzeugung, insbesondere bei der Apfelproduktion, war bisher die übergroße Sortenzahl ein ernstes Hindernis für günstigen Absatz, eine Tatsache, die dann noch gewissen Hnndelskreisen zn verschärftem Preisdruck als Vor wand diente. Die regelmäßig in Straßburg, Kolmar und I.ülhausen veranstalteten Erzeuger. Kernobstmärkte sollten dazu beitragen, diese Schwierigkeiten, wenigstens teilweise, zu über winden. Es wurde bereits erwähnt, daß in der Sorteneinschränkung und -Vereinheitlichung bei der Schaffung von Junganlagcn im letzten Jahrzehnt schöne Fortschritte erreicht worden sind, so daß in den kommenden Jahren größere Apfelmengen einheitlicher Sorten zum Verkauf anfallen werden. Die allzu starken Größen- und Güteunterschiede innerhalb der einzelnen Walnuß typen sind auch bei dieser Schalenobstart ein Mangel, der sich bei Absatz und Preisbildung unangenehm bemerkbar machte. Anderseits waren bisher die Hauptwalnuß, gebiete in Südfrankreich mit ihren bekannten Qnalitätssorten eine starke Konkurrenz für die elsässischen Nüsse. Hier muß noch bemerkt werden, daß wohl der größte Teil der Nußernte im Elsaß in den Erzeugerbetrieben selbst verwendet wird, und zwar in erster Linie zur Herstellung des feinen Nuß-Speiseöls sür den eigenen Haushalt'. In diesem Zusammenhang sei erwährt, daß der Obstgroßhandel nur selten dazu zu bringen war, seine Einkäufe zu gestaffelten Preisen je nach Qualität zu tätigen; fast ausschließlich und ins besondere beim Steinobst wurde nur ein Einheits preis bezahlt, was naturgemäß nicht dazu angetan war, die Qualittäsverbesserunq und die Erzeugung gesunden, hochwertigen Obstes zu fördern, sondern im Gegenteil die Bemühungen der Fachorganisatio- nen lähmte. Ganz allgemein gesprochen, hat die Landwirt schaft und insbesondere der elsässische Obstbau seit über 20 Jahren an der LoStrennung vom deutschen Wirtschaftsgebiet und am Verlust des deutschen Marktes bi» 1940 schwer gelitten. Dies beweist allein schon die Tatsache, daß die großen landwirtschaft lichen Organisationen des Landes, vor allem seit 1925 und erst recht seit der Rückgliederung deS Saarlandes an das Reich, immer und immer be müht gewesen sind, bei den Verhandlungen zum Abschluß der deutsch-französischen Handelsverträge den elsässischen Erzeugnissen ein besondere! Aus- fuhrkontingent zu sichern. Wie kaum ein zweite! hat gerade das elsässische Anbaugebiet die unheil volle Kehrseite des liberalistischen Wirtschafts systems .kennengelernt und seine Auswirkungen schwer zu spüren bekommen. Mit der glücklichen Rückkehr de! Elsaß zum Großdeutschen Reich ist nun auch in dieser Be ziehung alles anders, besser geworden. Die Zu- gehörigkeit zum großdeutschen WirtschastSraum er öffnet dem elsässischen Obstbau einen neuen Auf stieg und ausgedehnte Entwicklungsmöglichkeiten. Der elsässische Landwirt und Obstanbauer begrüßt freudig in der neuen Planwirtschaft die nach nationalsozialistischen Grundsätzen aufgebaute Preisregelung und Marktordnung, die ihm eine seiner größten Sorgen abnimmt, den Absatz seiner Erzeugnisse zuangemessenen Preisen gewährleistet und die ihm seine wirtschaftliche Sicherheit und damit neuen Mut und Freude zur Arbeit zurück« oibt. — 1- Lusser, Vorsitzender deS ObstbauverbandeS Oberelsaß.