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OartenbMwirMaü ocu^8<ncirkirwk«88OEkn^u 8kkui»cir o^ir^cir-kOir8kL ^?irtlckaktszeitun§ des dcutlckm Gartenbaues veutsoke KarkeiibaureitunK kür den 8ndetengau Der Orwerdsgärtner und klurnendindsr in Wien ^inkl. Leitung kür den Kartenbau iin keioksnäkrstand u. Nitteilungs blatt derllauptvereinigunK der deutsokenOartenbauwirtsekskt NLUptsckriktleltunß! Nerlin cikni-Iottend»^ 4, 8evIMers1r»Lo 38/39. Nei-nruk 914208 Verlos: OiLrtneriscke VerlsM-eseUseksIt vr. Wslle, I.»n^ 80., Herlin 8W 68, NocN8lr»0e 32, Nernruk 176116 pv^tsckeckkoniv: Nerlin 6703. ^nreixenpreisi 46 mm breite !>IiUiineterreiIe 17 PI, -veltenrei^en mm-piein SO ?I. 2ur ^eit ist Lnreixenpreisiiste 8r. 8 v. 1 ^ii^ust 1937 -aitiq. ^nreixenennnvinesekiuv^ Diensts-- Irak Lnreieensnnskme: I-r»nkkurt lOOer), Oäerstr. 21. Pernr 2721. postsekeokk.: Herlin 62011. prkaliunxsort: prsnklurt (0 ). prsokeint vSeUenOieb. Neruß-sßebükr: Lnsxsbe rnonstl. N>I. 1- , ^usxsbs v snur lur SlitxiisOer äes NeicksnSkrst»n6es) vierteljskrl. Illit. 0.7S rurügl. pvstbesteilßebakr. post^erlngsort brunklurt/Oller - Ausgabe S Herlin, vonnerstag, 12. <Iuni 1941 58. dskrgsng — Kummer 24 k^olitilche Streiflichter LnKlands sxl'lscde» Abenteuer. In London ist man 8ekr stolr daraus, dall LnKlsnd nun endlick wieder einmal die Initia tive erKrikien und Serien überksllen bat. Oak sieb dieser ^NKrikk susKerecknet KeKen den bis- keriKen kundesKenossen ricktet, der 8ick lür LnKlsnd sukKeopkert uncl <ia8 klut vieler Lausen- cler 8einer 8oldsten verKossen bat, i8t kür Ln§- lancl ebenso nebensacklick ivie clie Datsscke, dall an dem OeberksII suck Lruppen -les Verräter8 cle Qaulle teilnekmen, cier ein8t bock und keiliK sckwor, nie werde er KeKen Lranrosen Kämpfen, nie cla8 Mut 8einer VolksKendssen verKiellen. LnKlsnd müllte dieses Abenteuer beginnen; denn einmal i8t LnKlands ^nseken inlolKe cier blieder- laKe von Kreta vollkommen ramponiert, vor allem 8ein ^nseken im blaken O8ten. ferner Kat ja LnKlsnd 8ckon immer 8ein kabKieriKes ^UKe aui 8>rien Keworten, wo e8 Lrsnkreick durck LlüsterpropsKanda uncl durck Llnter- stütrunK von Entständen SckwieriKkeiten mackte, wo e8 konnte. Oer OauptKrund aber ist, dall sick LnKlsnd kür clie verlorenen Peti tionen nickt nur eine neue btackktellunx- sckak- ken muk, aonciern vor allem wird LnZIands Kreclit- uncl LlnterstütrunKswürdiKkeit clurck clie kankKröllen in clen OS^.. clanack beurteilt, wie es LnKland im blaken O8ten Kekt. Oa8 syriscke Abenteuer müllte auck cieskalb begonnen wer- clen, um cier sinkenden 8timmunK in LnKlsnd selbst wieder ein dillcken mit einer LlokknunKS- spritre autrukeiken, und damit Lkurckill, wenn er dem anKekündiKten Onterkaussturm über Kreta KeKenubertritt, etwas 8cklaKendes und ^NKkraitiKes ru saKen Kat, was die VVoKen be- sckwicktiKt. Om die KeKründunK dieses ver- räteriscken Oeberkalls ist ein Lkurckill nickt verleben. Oie Oeutscken seien nämlick in Serien, saxte er, und weil man enKliscken kekauptunKen in der »feit langsam mit Kelinden Zweiteln KeKenüberstekt, müllte scknellstens eine „kesta- tiKunK" dakür Kesckaüen werden. Oas Kesckak Kleick sm ersten LaKe, indem man in 8>rien 140 deutscke LallsckirmjäKer samt ikrem Oberst „KekanKennakm". Vl^er erinnert sick da nickt tackelnd ^der „neuseeländiscken Onikormen", in denen nack dem Kleicken Lkurckill deutscke Lallsckirmtruppen über Kreta sbKesprunKen sein sollen? Oss war nickt aukrecktruerkalten und aus den LinKern KesoKen, Kenau wie jetrt die 140 deutscken LallsckirmjäKer samt Oberst. Venn aber Kurland saKt, sein ^iel sei die 8e- treiunK der Araber in 8/rien, dann denken vor allem die Araber an die KrollrüKiK nickteinKe- kaltenen enKliscken VerspreckunKen im Vl-'elt- krieK, an die LrkebunK der Arader des Irak KkKen den enKliscken kedrücker und peckts- brecker, an die Leiden der palästinsaraber, an die Hunderte von Lodesurteilen im „dekreiten" kaKdad nack dem Vaktenstillstand und an so unendlick viel anderes... .IVirtsckalt im weltweiten kaum. Oie moderne 2eit Kekt mit kiesensckritten. Ls ist scklielllick nock Kar nickt so lange Ker, seit List den Kampl KeKen die innerdeutscken 2ollsckranken kükrte, um den Krollen deutscken Virtsckattsraum ru gewinnen. Ls ist unnötiK, im einreinen ru erläutern, weicke kedeutunK dieser VorKanK der bliederbreckunK der bin- nendeutscken Eoilmauern kür das Xrbeitsleben und den Lebensstandard des einreinen Oeutscken Kekabt Kat. bleute erleben wir eine äknlicke Vl'irtsckaktsrevolution. Kei dieser bleuordnunK Kekt es nickt nur um ein Land, sondern um einen Kanren Kontinent. Vielleick« ksben erst- die V^akienerko^Ke der Oeutscken vielen blen- scken den Klick dakür KeKeben, wie unsinniK die wirtscksktlicke -4dscknürunK der einreinen Lander Kewesen ist und welck KewaltiKe -4r- beitsmöKlickkeiten kür die 450 biillionen Luro- päer ru sckakken sind, wenn Luropa ru einer IVirtsckaktseinkeit emporwäckst. Vor )akren nock Kat man r. k. die lVletkoden der deutscken LrreuKUNKsscklackt jenseits der keicksKrenren mitleidiK belackelt. bleute reKt sick in Kanr Luropa der Vt5lle rur aKrarpolitiscken Mitarbeit, weil man e/kannt Kat, dall sick Luropa ru sick selbst und seinen eigenen Kräkten rurückkinden muk. 8o steken wir keute vor der glückver- keillenden latsscke, dall endlick die Kirckturms- korironte in Luropa einer weltweiten ^nsckau- ung weicken. Oie deutscke iVirtsckaktsrevolu- tion Kat nickt nur die Wirtscksktseinkeit de- peickes gebrackt, sondern sckuk auck den -4ui- bruck rur endlicken Ourcksetrung und Qewin- nunK einer gemeinsamen V^irtsckaktskront und tVirtsckaktsmackt Luropa. Lin Äusjchuft zur Zörverung Ves heilpslanzenwefens in Bulgarien Zur Förderung der Gewinnung und der Aus fuhr von Heilpflanzen, die in Bulgarien in gro ßen Mengen wachsen, bisher aber nicht genügend genutzt wurden, ist jetzt ein besonderer Ausschuß in Sofia gegründet worden. Ihm gehören Vertreter der Organisationen der Land- nnd Forstwirtschaft sowie der Apotheker an. Aufgabe des Ausschusses ist es, Kenntnisse über den Wert der Heilpflanzen »u vermitteln nnd den Handel zu unterstützen. Der Ausschuß hat als erste Maßnahmen einen Kursus für Heillräutersammler veranstaltet. Zusammenarbeit im Gartenbau Europas Von Johannes Bocttncr, Vorsitzender der Hauptoereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft Es gibt in der Geschichte immer irgendwelche besondere Elemente, die die Entwicklung der Politik wie auch der Wirtschaft bestimmen; im großen sind es die Entwicklungsphasen der einzel nen Völker, die — miteinander ringend — der jeweiligen Zeit die Ausdrucksform geben. Dabei ist es gleich, ob die Kulturpolitik im Vordergrund steht oder ob es wirtschaftliche Vorgänge sind, die in der Entscheidung stehen, ob es religiöse Aus einandersetzungen sind oder ob sozialpolitische Dinge als solche Grundelemente geschichtlicher Vor gänge in Erscheinung treten. Die Entwicklungs geschichte der Menschheit wird bewegt von Motoren, die sich letzten Endes immer auf ein einziges Element zurückführen lassen: „Es ist der Wille eines Volkes oder mehrerer Völker, sich durchzusetzen und dem Lebensraum, in dem sie stehen, ihren Stempel aufzudrücken."' Kriege nnd Revolutionen, Reformen und wirtschaftliche Aus einandersetzungen sind nur Instrumente in der Hand des Weltenschicksals, das von einem solchen Willen bestimmt wird. Der Gartenbau dient diesem Krieg wie jeder Beruf, wie alle wehrwirtschaftlichen Vorgänge, wie jeder Handschlag und jeder Atemzug unseres Lebens. Die Nahrungssichernng verfangt den rückhaltlosen Einsatz unseres Berufes und seiner Betriebe. Je mehr wir in der Zeit fortschreiten, um so größer und bedeutungsvoller muß der Anteil an Gemüse und Obst in der Ernährungswirtschaft werden. Wenn bei Beginn des Krieges die reibungslose Einführung der kar tenmäßigen Zuteilung der Lebens- miitel so ohne weiteres vor sich ging, so war das nicht zum geringen Teil zurückzu führen auf die Möglichkeit, aus dem Gartenbau in dieser Zeit überreichliche Mengen an Gemüse und Obst zur Verfügung zu stellen. Nach Ueberwindung des ersten schweren Winters, in dem es für den Gartenbau aus ganz natür lichen Gründen unerhört schwer war, den Bedarf zu decken, ist festzustellen, daß gerade er diese Winterversorgung erheblich erleichtert hat. Wenn im vergangenen Jahr eine Anbanaus- weitung von 25 Prozent durchgeführt wurde, und wenn der gesamte deutsche Blumenbau sich in rückhaltloser Weise bis zn 50 Prozent nmgestellt und durch diese Umstellung mit für die Ernährung eingesetzt hat, so müssen diese Anstrengun gen in diesem Jahr noch größer werden. Deshalb muß eine neuerliche Anbau ausweitung von 25 Prozent verlangt werden, die, wenn d^r Himmel seinen Segen dazu gibt, eine Ernte bringt, die allen Anforderungen entspricht. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang, daß die Zufuhren ans dem Ausland — insonderheit aus Holland, aber auch aus Italien nnd den Balkan- staatcn, ja auck) aus Frankreich — ans den: Gar- tcnbauacbiet nicht entscheidend sind. Zwar sind in diesen Ländern alle Anstrengungen gemacht worden, zwar wurden ans Frankreich über 13 000 Waggons Aepfel zur Verarbeitung hereingeholt, zwar hat Italien seine Lieferungen vermehrt, zwar ist es gelungen, eine außerordentliche Menge an Mandarinen nnd Apfelsinen trotz außerordent licher Verkchrsschwicrigkeiten aus Spanien einzn- führen — aber die Sicherung in der Versorgung ist vor allem abhängig von der eigenen Produktion. Denn eine Einfuhrsteigerung ist immer nur bedingt möglich. Es darf nicht vergessen werden, daß die Einfuhrländer ihrerseits einen Mehr verbrauch an Gemüse nnd Obst zu verzeichnen haben. Um so überraschender erscheint die Gegenüber stellung, die sich durch die Betrachtung des zweiten Problems, der Neuordnung des europä ischen Großraumes, ergibt. Hier liegen für den Gartenbau die Dinge ganz anders nnd hier muß das, was gegenwärtig erwünscht ist — in die weite Zukunft gesehen —, vielleicht als bedenk lich erscheinen. Ueberprovuktion jst nicht zu befürchten Auf dem Sektor der Wirtschaft, auch in der nns benachbarten Landwirtschaft, sind die Dinge anders gelagert. Selbst wenn alle besonderen Möglich keiten des europäischen Raumes erschlossen wer den, selbst wenn ganz Europa in der Erzeugungs schlacht stände, wirre immer noch kein Grund, eine Ueberproduktion zu befürchten. Also hier wird auch in der Zukunft der gleiche Grundsatz maß gebend sein wie in der Gegenwart: Jedes land wirtschaftliche Erzeugnis in dem zentralenropä- ischen Großverbrauchsranm wird erwünscht sein so wie heute. Umgekehrt gesehen, wird das Pro blem für die Industrie ebenfalls gleichbleiben Die Industrie kann nur ein Interesse haben, Roh waren zu erhalten nnd die Absatzmöglichkeiten, die dieser europäische Raum bietet, zu entwickeln nnd zu erfüllen. Es kann Praktisch gar nicht soviel Aufträge geben für die Industrie, daß sie unan genehm werden könnten. Wenn im einzelnen dieser Zustand eintreten sollte, dann ist in der Industrie jederzeit eine Umstellung möglich. Be- Jede Zeit trägt daher das Gesicht eines Volkes, oft auch nur eines Mannes. Die Ausein andersetzung, in der wir stehen, ist in ihrem Aus maß umfassend, wie noch kaum eine menschliche Auseinandersetzung unter den Völkern gewesen ist. Der Krieg, den wir führen, ist daher ein totaler Krieg, total in einem Umfang, wie er vielleicht jemals nur geführt worden ist in einer Zeit, in der die Völker noch wandernd ihr alles einsetzen mußten oder ihr alles verloren. Jeder von uns dient dieser Totalität. Jeder einzelne trägt mit, und wenn heute von der Wirtschaft über diese Dinge kein Wort zuviel gesagt wird, so ist das nur ein Zeichen, daß die unerhörte Disziplin, in der das deutsche Volk diese vielleicht schwerste Stunde meistert, einen solchen Einsatz rechtfertigt. Unser heutiges Wirtschaftsleben, unsere Gesamtwirtschaft ist bestimmt durch zwei Dinge: 1. durch den Krieg in seiner Totalität und 2. durch die Neuordnung, die dieser Krieg bringt, die sich in Umrissen schon abzuzeichnen beginnt, die völlige Neuordnung des europäischen Großraumes. triebswirtschaftlich gesehen ist es gleichgültig, ob Schreibmaschinen oder Gewehrgeschosse hergestellt werden. Die Industrie ist frei von den Bindun gen an Naum und Zeit. Anders beim Gartenbau, der — wie jede andere landwirtschaftliche Urproduktion — an Boden, Klima und Sonne, Wind und Regen gebunden ist. Der Gartenbau kann auch nicht wie die In dustrie, losgelöst von der Zeit, seine Produktion beliebig einschrünken oder erweitern. Mit einer Doppelschicht kann wohl mehr Boden nmgewälzt, können aber auf diesem gleichen Stück Land nicht mehr Pflanzen erzeugt werdek. Bei dieser Situa tion, die naturgegeben und unabänderlich ist, sind die wirtschaftspolitischen Auswirkungen jeder Neu ordnung auf den einzelnen Gebieten unseres Sektors bedeutungsvoll. Unser Beruf ist- deshalb durch die Neuordnung, die vor uns steht, so cnt- Wcnn in allen für den Anbau geeigneten Gebie ten, in denen Klima, Boden, Wasserverhältnisse und alle anderen notwendigen Voraussetzungen eine gute nnd billige Produktion ermöglichen, Obst und Gemüse nngcbant wird, dann könnte es theoretisch nie welch einen Mangel geben. Die Fülle der Versorgung, die ja Ziel der national sozialistischen Wirtschaftsauffassnng ist, bedingt eine Ucberflußwirtschaft. Diese Ueberflußwirt- schaft erscheint gartenbaulich im neuen europä ischen Großraum gegeben, wenn alle Anbaumög- lichkeitcn ausgenutzt werden. So verlockend auch dieser Gedankb ist, so kann doch nicht genug vor ihm gewarnt werden, denn was in gewissen Kreisen als üppigste Versorgungspolitik getrieben wird, gehört zn den größten Gefahren nenzeitlicher Wirtschaftsführung. Das beste Beispiel hierfür ist Frankreich. Der völlige Zusammenbruch dieses Landes, der ein Zusammenbruch fundamentaler Größe ist, ein Zusammenbruch, der im bevölke rungspolitischen wie im wirtschaftspolitischen, im sittlichen wie im finanziellen, knrz in allem seinen Ausdruck findet, ein so „biologisch" zu nennender Zusammenbruch, wie ihn die Weltgeschichte noch nie erlebt hat, ist nur denkbar in einem Lande, in dem seitJahrzehnten eine reine Verbrancherpolitik getrieien wurde. Dort hat man alles entschieden und ansgerichtet nach den billigen Lebensmitteln hin. Äort hat man nnr danach gefragt, wie können die Verbraucher am vollkommensten, am üppigsten und auch am billigsten versorgt werden, und hat damit erreicht, daß durch die billige Einfuhr aus den Kolonien nnd ans llebersee die eigene Landwirtschaft ver ödet und das Landvolk ausgestorben ist. Der Landmann fand nicht mehr seine Existenz, weil er preislich niit den Erzeugnissen jener Gebiete in Konkurrenz treten mußte. Es gab für ihn keine Lebcnsmöglichkciten mehr ans Grnnd der Erzeu gung seines Raumes, nnd so sind die Bauern aus den Dörfern gcwanderct, die Felder verödet und die Dörfer leer geworden. Das ist der Grnnd für dieses trostlose Bild, das unsere Soldaten drüben immer wieder gesehen haben, jenes trostlose Bild sterbenden Landes bei reichsten, gesegnetsten Böden. Auch wenn der ganze europäische Raum nns für die Versorgung zur Verfügung steht, muß die Lebenssicherung aller Völker im eigenen Raum gegeben sein; die Ernährungsgrundlage muß der Bodeu hergeben, ans dem bas Volk wohnt. Er gänzung nnd Ausgleich mag dann durch Austausch zwischen den einzelnen Räumen dieses Europas gefunden werden. Zur Ernährungssichc- rung gehört vor allem ber Garten bau und wird in Zukunft noch mehr als heute zum ausschlaggebenden Faktor unserer Ernäh- rungswirtjchaft werden. Die nationalsozialistische Agrarpolitik hat es fertig gebracht, in einer Zeit schwersten wirtschaftlichen Niederganges des Bauerntums und der Landwirtschaft, der Ver elendung weitester Verbrauchermassen, eine Ord nung aufzurichtcn, die zur Grundlage unserer scheidend betroffen, weil jedes Land der um uns liegenden Staaten den Wunsch hat, in der kom menden Zeit Gartenbauerzeugnisse an den Groß- verbrauchsraum Deutschland auszuführen. Unterstützt wird dieser Wunsch der Steigerung der gartenbaulichen Erzeugung zugunsten des Hauptvcrbrauchsgebietes Mitteleuropa aber auch dadurch, daß die Völker heute bei der Anzucht gartenbaulicher Produkte eine höhere Wirtschaft lichkeit der Flächen sehen und damit die Möglich keit einer Besserstellung ihrer Bauern. Niemand wird z. B. erwarten, daß ein Land wie Norwegen sich darauf einstellt, Gartenbauerzeugnisse nach Deutschland auszuführen. Der billige Strom, die billigen Holzbauten, die intensive Sonnenbestrah lung gerade in den entscheidenden Monaten lassen, jedoch auch wirtschaftlich gesehen, die Möalichkeit der Musfuhr zu gewissen Zeiten von dort nach hier aber ohne weiteres burchführbar erscheinen. Wir werden es vielleicht erleben, daß bem Begriff „Südfrüchte" der Begriff „Nordfrüchte" gegenüber gestellt wird — Nordfrüchte von einer aroma tischen Köstlichkeit, wie sie nur der kennt, der selbst festgestellt hat, daß alle Früchte an der Klima- areiize ihrer Wachstumsmöglichkeit die höchste Vollkommenheit erreichen. Nirgendwo ist der Wein köstlicher als in Deutschland, nirgendwo schmecken die Aepfel besser und sind schöner in Form nnd Qualität als in Dänemark und Schwe den. Auf der kleinen Nordseeinsel Jersey bei spielsweise, die jetzt von deutschen Truppen besetzt ist, gibt es ein wertvolles Blumcnzwiebelanbau- gebiet von 400 Hektar, Gemüsetreibhäuser in einer Fläche von außerordentlicher Größe. Dänemark steht in einer obstbaulichen Entwicklung, die in der Apfelerzeugung qualitätsmäßig schon heute der besten in Europa, der schweizerischen, gleich kommt, nnd die mengenmäßig ganz bedeutend zu werden verspricht. Die Erzeugungsmöglichkeiten in den fruchtbarsten Landstrichen Frankreichs sind Praktisch unbegrenzt, nnd aus dem Balkan lassen sich ganze Provinzen z. B. mit Tomaten oder Erd beeren u. a. anbanen. heutigen Lcbensgcsetze geworden ist. Die garten bauliche Marktordnung ist mehr noch als die land wirtschaftliche aus der Vielfalt des Gartenbaues und seiner Erzeugnisse heraus Beweis dafür, daß derartige Synthesen im höchsten Sinne möglich sind. So ist anch gedanklich die Neuordnung des europäischen Raumes in großer Konzeption durch aus möglich, wenn wir nur nach denselben Ge setzen antreten können in diesem Großraum Europa, nach denen wir 1933 in dem kleinen Raum bes deutschen Lebensgefüges angetreten sind. Anvauplanung für Sesamteuropa Ich sehe die Entwicklung klar und sicher, wenn wir eine Anbauplanung durchführen für den gesamteuropäischen Raum nach fcstumrissenen, vorher fcstgelcgtcn Grundlagen: a) aus wehrpoli tischen und verkehrstechnischen Gründen, bann aber auch aus Gründen, die im Gesundheits- und Sozialpolitischen liegen, muß ein wesentlicher Teil der Versorgung mit Gemüse und Obst in Zukunft sichergestellt werden durch die Selbstversorgung der Verbraucher im breitesten Umfang auch beim städtischen Verbraucher im Klein- und Siedlungs garten; b) ans ähnlichen Gründen ist die Nahvcr- sorgnng aller Verbrauchszentren in dem Umfang zu Pflegen, in dem eine Absatzsicherung durch die Nahverbrauchsorte gegeben erscheint. Anch die Tatsache, daß durch technische Einrichtungen (Kühl waggons, Flugzeuge usw.) in der Zukunft die Er zeuger- und Verbranchergebiete im gesamten euro päischen Raum näher aneinanderrückcn, darf kein Grund sein, die N a h v e r s o r g u n g zu vernach lässigen; o) zusätzlich zu diesen Grundelementen der Versorgung hat dann die Fernversor gung ans den Anbauzentren zn treten. Diese sind so zu entwickeln, daß sie in der Lage sind, jeden Bedarf zu befricbigcn. Sie sind — da ihre Erzeugnisse naturnotwcndig durch Fracht usw. mehr belastet sind, und da es darauf ankommt, sie trotzdem zn tragbaren Preisen an den Ver braucher heranzubiingcn — nur in solchen Ge bieten zu Pflegen, die standortmäßig die besten Bedingungen bieten; d) der sinngemäße Einbau der Verarbeitungsbetriebe aller Grup pen unter Anwendung der neuesten Verfahren Berücksichtigung der günstigsten Standortverhält nisse muß die notwendiqe Erqänzuug bilden. Es läßt sich durchaus vorstellen, daß eine solche Anbauplannng zn einem gewissen festen Rhythmus in der Versorgung führt. Man kann schon von einer regelrechten Versorgungsfolge der einzelnen Länder für bcn Hauptverbraucher Grvßeuropas, den deutschen nnb mitteleuropäischen Jnbustrie- raum, sprechen. Auf den anderen Gebieten des Gartenbaues, dem Baumschulwesen, dem Blumen- und Zier pflanzenbau, dem Samcnbau usw., lassen sich ebenfalls Ordnungen finden, die eine Vollversor gung ermöglichen, ohne dabei die Existenz der Be triebe der verschiedenen Länder zu gefährden. Nayrungssichcrung verlangt vollsten Einsatz unseres Berns» tleberjlustwittschast als Ziel unserer Wirtschastsaussassung