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knglands (Zemüseversorgung vor unlösbaren 5chwiengkeiten Die Gemüseversorgung der letzten Monate ist ein besonders beachtenswertes Charakteristikum der deutschen Kriegsernährungswirtschaft. Die gute Versorgung des Marktes ist um so bemerkens werter, als bekanntlich seit Ausbruch des Krieges gerade im Gemüseverzehr eine Steigerung ein getreten ist, die für einzelne Bezirke hundert und mehr Prozent erreicht. Die deutsche Gartenbau- Wirtschaft hat in einem ganz hervorragenden Ein satz in kurzer Zeit Anbauausweitungen erzielt, die man vorher niemals für möglich gehalten hätte. Diese Feststellungen sind um so interessanter, als im Gegensatz dazu England vor unlös baren Schwierigkeiten, gerade im Hin blick auf seine Gemüsevcrsorgung, steht. England hatte immer schon einen gewaltigen Einfuhrbedarf an Gemüse, der in erster Linie aus Holland, Italien, Spanien, Frankreich und von den in zwischen auch von deutschen Soldaten besetzten Kanal-Inseln gedeckt wurde. Diese Quellen sind Englan^ seit langem verstopft. Es bleibt Britan nien nichts anderes übrig, als zu versuchen, die Gemüse- und Obstzufuhreu aus den weit entfernten Empire-Ländern und aus Amerika neu zu organi sieren. Wie groß der Einfuhrbedarf Eng lands war, zeigen die folgenden Ziffern. 1938 wurden 164 000 t Kartoffeln, 250 000 t Zwiebeln, 161 000 t Tomaten und 56 000 t Frischgemüse ein geführt, insgesamt also allein für diese Produktion eine Einfuhrmenge von 637 000 t. In diesen Zif fern sind nicht enthalten die riesigen Mengen an Obst- und Gemüsekonserven, die England außer dem verbraucht und die vornehmlich aus den Ver einigten Staaten, aus Kanada, Spanien und Hol land kamen. Von den obengenannten 637 000 1 Einfuhr an frischen Erzeugnissen kamen nur 154 OM t, also 24 v. H-, aus dem Gebiet des Empire. Die Eigenversorgung Englands ist dabei nicht in der Lage, den englischen Verbrauch auch nur annähernd zu decken, zumal ja bei den sonstigen Lebensmittelschwierigkeiten Englands der Wunsch nach einer Verbrauchssteigerung allgemein sein wird. Um die Versorgungslage zu verbessern, hat das britische Ernährungsministerium eine Er weiterung der Zahl der Schrebergärten gefordert, und zwar sollten öffentliche Parke und Golfplätze dafür bereitgestellt werden. Als der Krieg aus- brach, gab es in England rnnd 3M OM Kleingär- > ten. Man hoffte dann, 500 000 zusätzlich gewinnen s zu können, davon sollten allein 1M OM auf London s entfallen. Die Engländer rechneten sich aus, daßi man mit dieser Erweiterung um 500 000 Klein- s gärten mindestens 1 Million Erwachsene und über s die doppelte Anzahl Kinder etwa Ä Jahr lang ; werde ernähren können. ; Nach den letzten Meldungen über die englische s Gemüseversorgung scheinen aber die englischen i Erweiterungsplän« restlos gescheitert zu sein. ; Weder die Bildung neuer Kleingärten ist in nen- s nenswertem Umfang gelungen, noch hat sich die : Gärtnerei dazu aufraffen können, den Gemüse- : anbau auf Kasten der Blumenzucht zu steigern, s Außerdem fehlte es an den notwendigen vor- ; gebildeten Arbeitskräften und an einer vernünf- i tigen Organisation znr Betreuung der neuen Kleingärten. Da außerdem die Marktanliefe- - rungen der letzten Gartenbaulieferbetriebe zurück- i gegangen sind und ein großer Teil der anfallenden s Mengen schwarz verkauft wird, müßen sich die : englischen Hausfrauen damit abfinden, außer den : sonstigen Verknappungen auch einen Mangel s an Gemüse mit in Kauf zu nehmen. Daß ; diese Schwierigkeiten durch erhöhte Einfuhren be- i seitigt werden könnten, ist gänzlich ausgeschlossen; s denn die zuständigen englischen Minister haben ja ; gerade in diesen Tagen mehr als einmal erklärt, : daß die Schiffsraumnot täglich größer wird und s Schiffe nur noch für die allernotwendigsten Bedürf- ; nisse der britischen Kriegführung eingesetzt werden ; könnten. Die Unterschiede in der Gemüseversor- s gung Deutschlands und Englands sind damit be- ; zeichnend für die ernährungswirtschaftliche Ge- samtlage überhaupt. Jetzt erst recht Oualitäwgemüfel Zu den Ausführungen von Dr. Nicolaisen in Nr. 15 der „Gartenhauwirtschaft" unter obiger Ueberschrist möchte ich folgendes bemerken: Diese Parole ist seit Jahr und Tag die Richtschnur meines Betriebes und überhaupt vieler schlesischer Ge müsebaubetriebe. Die Aufwendungen der letzten 10 Jahre für Fräse, Topfballenpresse Bewässe rungsanlagen, Anzuchthäuser und Frühheetanlagen haben dies bewirkt in der festen Zuversicht daß die hiermit erzielten Qualitätserzeugnisse auch eine entsprechende Bezahlung erhalten. Die herausgege benen Reichseinheitsvorschriften sind ein weiteres Mittel dazu. Daß der Krieg in diese Entwicklung Erschwerungen bringt, muß mit in den Kauf ge- nommen werden. Die stärkere Nachfrage nach Ge müse darf einen gewissenhaften Betriebsführer nicht dazu verleiten, in der Sortierung der Qua litäten nachzulassen', denn dann ließe sich die For derung, daß der Preis auch den Qualitäten ent sprechen muß, nicht durchführen. Daß auch der Verbraucher diese Ansicht teilt, hat die Erfahrung gelehrt, und gerade im Krieg erst recht. Daß die Verteiler auch im .Krieg für die bestmögliche Auf bewahrung und Aufmachung sorgen müssen, ist eine Hauptforderung der Erzeuger und Ver braucher. Denn wenn im Erzeugnis mit viel Mühen und Sorgen in guter Qualität heran gezogen wurde, ist es Pflicht jedes Verteilers, dieses Qualitätserzeugnis auch in guter Aufmachung dem Käufer anzubieten. Durch die Festlegung der Reichskurven ist für die Preisgestaltung eine Grundlage geschaffen, die endgültige Preisfest setzung jedoch muß den klimatischen Erzeugung?» bedingungen Rechnung tragen; denn nur dann ist Lie Erhaltung guter, leistungsfähiger Gemüsebau betriebe gesichert. Die Forderung eines guten Preises für beste Qualität ist Voraussetzung für die Parole: „Jetzt erst recht Qualitätsgemüse!" k. Vellsnä, Schreibendorf. Leistungszeichen an Gartenbaubetrieb Wie wir erfahren, ging aus dem 4. Leistungs- kampl der deutschen Betriebe im Gau Schwaben der Gartenbaubetrieb Ferdinand Mäschle in Bad Wörishofen siegreich hervor. Er erhielt das Leistungsabzeichen „Vorbildlicher Kleinbetrieb", Osr (Aartookcni ist oocd stark sntvixiHuoFstäüiF Obst- unö Gemüsebau in Lothringen Lothringen ist in gartenbaulicher Hinsicht recht bedeutungsvoll und vor allen Dingen sehr entwick lungsfähig. Von besonderer wirtschaftlicher Bedeu tung ist der Obstbau. Nach einer statistischen Erhebung aus dem Jahr 1933 waren insgesamt etwa 2,5 Millionen Obstbäume vorhanden. An erster Stelle stehen Zweljchenbäume mit 600000 Stück, dann folgen Aepfel, Mirabellen, Birnen und Kirschen. Die Metzer Mirabelle ist bei den Ver brauchern in weiten Teilen des Reiches zu einem besonderen Begriff geworden. Die Hauptanbau gebiete von Mirabellen befinden sich in den Kreisen Metz, Salzburgcn (Chateau Salins) und Dieden- hofen. Mirabellen und Zwetschen wurden bisher in großem Umfang für Brennzwecke verwertet. Am weitesten verbreitet ist der Obstbau in den Kreisen Metz, Diedenhofen, Salzburgen und Saar burg. Im Kreis Metz, besonders im reizvollen Moseltal, werden alle Obstarten in größerem Um fang angebaut. Sehr entwicklungsfähig ist neben den anderen Kreisen der Kreis Diedenhofen-Ost. Die Hauptanbauorte befinden sich in der Nähe von Sierck, nahe der luxemburgisch-deutschen Grenze. Ein größeres Zwetschenanbaugeöiet liegt im Kreis Saarburg um die Ortschaft Finstingen. Im Mosel tal, in den Kreisen Metz und Diedenhofen, hat in den letzten Jahren der Anbau von Erdbeeren eine besondere Ausdehnung erfahren. Die Anbaufläche betrug über 1000 da. In den ehemaligen Wein baugebieten, in denen der Weinbau wegen des immer stärker werdenden Auftretens der Reblaus und der großen Konkurrenz durch die billigen Weine aus Jnnerfrankreich nicht mehr wirtschaft lich war, wurde als Ersatzkultur die Erdbeere ein geführt. Der bekannteste Anbauort ist Wappingen. Die Verständnislosigkeit der früheren fran zösischen Regierung hat sich auch für den Obstbau sehr ungünstig ausgewirkt. Während bis zur Rück gliederung des Saarlandes der Absatz — wenn auch nicht immer zu annehmbaren Preisen — gesichert war, bereitete der Absatz später zum Teil sehr große Schwierigkeiten. Der Erzeuger war vielfach schutz los der Willkür des jüdischen oder jüdisch beein flußten Handels ausgesetzt. Trotz der außerordent ¬ lich guten natürlichen Voraussetzungen für den Obstbau hat der französische Staat nichts zur För derung des Anbaus getan. Eine allgemeine In teresselosigkeit trug dazu bei, daß die Anlagen zum Teil sehr vernachlässigt wurden. Es machten sich dieselben Anzeichen der Mißwirtschaft wie in der ganzen französischen Landwirtschaft bemerkbar. In nächster Zukunft dürfte auch im Obstbau eine Aenderung eintrcten. Besonders die Maßnahmen auf dem Gebiet der Marktordnung werden dazu beitragen, das Interesse für den Obstbau zu wecken. Erwerbsgartenbaubetriebe befinden sich in größe rer Anzahl in den Städten und in deren Nähe. Gemüsebau betriebe überwiegen zahlenmäßig sehr stark. In Metz sind rund 150 Gemüsegärtne- reien vorhanden, die gute Leistungen für die Er- nährungswirtschast vollbringen. Die Betriebe haben eine Durchschnittsgröße von 1—2 da und sind vor wiegend auf intensiven Freilandgemüsebau einge stellt. Gemüsetreibanlagen fehlen vollständig. Durch die Einfuhren von Frühgemüse aus den klimatisch günstigeren Gebieten Frankreichs war die ausge sprochene Gemüsetreiberei unwirtschaftlich. Die Ge müsebaubetriebe werden sich auch in nächster Zeit auf die veränderten Verhältnisse umstellen müssen, da der Anbau gewisser Kulturen jetzt wieder wirt schaftlich ist. Für den Frühgemüsebau sind sehr gute natürliche Voraussetzungen gegeben. Jede Gärtnerei ist von der Windseite mit einer hohen Mauer umgeben, wodurch eine wesentliche Ver- frühung der Ernten gegeben ist. Die Betriebe sind fast ausnahmslos technisch gut ausgerüstet. Fräsen sind in fast jeder Gärtnerei vorhanden, ebenso Bewässerungsanlagen. Fast alle Betriebe sind mit Schienenbahnen ausgerüstet, die wesentlich zur Arbeitserleichterung und -Verein fachung beitragen. Die Frühbeetanlagcn weichen stark von den deutschen Formen ab. Blumen- und Zierpflanzenbau betriebe sind nicht so stark vertreten. Einige gute Betriebe befinden sich in Diedenhofen. Mehrere größere Baumschulen liefern die Pflanzware für den Obstbau. 6. Laatkolk, Kaiserslautern. Husiscdoi'tt ciurcL ciis I-sistuogssn ciss (-.smussbaus Breslauer Messe uns Gartenbau Der Anbau von Treib-, Feld- und Konserven gemüse ist im schlesischen Wirtschaftsraum ein recht bedeutender Faktor auf dem Gebiet der Ernäh rungswirtschaft. Da die Erzeugung sehr groß ist, entstehen bedeutende Ueberschüsse, die in andere Gebiete des Reiches abgegeben werden. Diese Tat sache findet auf der in der Zeit vom 20. bis 25.5. stattfindenden „Breslauer Meise mit Land maschinenmarkt 1941" besondere Beachtung in der Lehrschau des Reichsnährstandes im Poelzig-Bau. Hier wird in anschaulicher Weise gezeigt werden, wie der Gartenbau durch den vollen Einsatz an fachlichem Können, technischen Hilfsmitteln und wissenschaftlichen Erkenntnissen höchste Leistungen vollbringt mit dem Ziel, dem Verbraucher zu jeder Jahreszeit Frischgemüse zu liefern. Da es Aufgabe des Feldgemüsebaues ist, den großen Bedarf an Massengemüse für den Frischmarkt und die Kon servenindustrie sicherzustellen, wird in anschaulicher Weise gezeigt werden, welche Wege jur Leistungs steigerung gegeben sind und welche vielseitigen Möglichkeiten für den Landwirt bei der Einschal tung des Gemüseanbaues im Zwischen- und Nach- sruchtbau gegeben sind. Die leistungsfähige schle sische Konservenindustrie wird mit Konserven und Präserven (Trockengemüse) vertreten sein und somit unter Beweis stellen, daß sie mit ihren Er zeugnissen Oualitätsfabrikate aus schlesischer Roh ware herstellt. Die Tatsache, daß ein ausreichender und viel seitiger Genuß von Gemüse wesentlich zur Gesund erbaltung und Leistungssteigerung des Menschen beiträgt, hat sich in allen Volksschichten vollkommen durchgesetzt, und somit wird der bäuerliche Haus garten als Eigenversorgungsbasis auf der Aus stellung den gebührenden Platz und rege Beachtung sindem Seine Leistungen, die recht bedeutend bei richtiger Bewirtschaftung sind, werden hierbei in besonders aufschlußreicher Weise veranschaulicht werden. Eine besondere Schau wird sich mit dem Spezial- gebiet des Gewürzpflanzenanbaues befassen, der in Schlesien bereits viel bedeutender ist, als all gemein angenommen wird. Da Schlesien eine be sonders ergiebige Fundgrube für wildwachsende Heilpflanzen ist, wird im Rahmen dieser Schau auch die Arbeitsgemeinschaft für Heilpflanzenkunde und Heilpflanzenbeschaffung wirkungsvoll zur Gel tung kommen. 8cksIIer. Breslauer Neffe lm Zeichen der europäischen GrzeugungsMacht Der Reichsnährstand beteiligt sich an der dies jährigen Breslauer Messe in großem Umfang. Welche Bedeutung diese Veranstaltung hinsichtlich der Aufgaben für die Erzeugungsschlacht Europas hat, geht aus zwei bemerkenswerten Aufsätzen her vor, die der Reichsobmann des Reichsnährstandes, Bauer Gustav Behrens, und Reichshaupt abteilungsleiter Dipl.-Landwirt Deetjen, in der der Breslauer Messe gewidmeten Ausgabe der Zeit schrift „Messe und Ausstellung" veröffentlichen. Reichsobmann Behrens weist in seinem Aufsatz darauf hin, daß der Reichsnährstand die diesjährige Breslauer Messe dazu benutzt, um den zahlreichen Besuchern aus den Nachbarländern in einer großen Sonderschau „Die Erzeugungsschlacht in Europa" die Wege zu zeigen, auf denen ähnliche Erfolge wie in Deutschland auch in anderen Staaten er zielt werden können. Auf zahlreichen wichtigen Gebieten decke schon heute die Erzeugung Europas den lebensnotwendigen Bedarf unseres Kontinents. Auf anderen Gebieten gebe eS noch so viele Er- zeugungsreserven zu mobilisieren, daß der Unter schied zwischen Erzeugung und Verbrauch bei plan mäßigem Einsatz der europäischen Landwirtschaft in Kürze durch die stärkere Produktion auszu gleichen sein wird. Kein Land brauche zu hungern, daS sich tatkräftig in den Dienst der Neuordnung Europas stellt. Reichshauptabteilungsleiter Dipl.- Landwirt Deetjen betont in seiner Würdigung der Breslauer Messe, daß man in Uebersee eine der artig umfangreiche Veranstaltung als ein Zeichen der ungebrochenen Wirtschaftskraft Großdeutsch- lands erkennen und die Entschlossenheit feststellen müsse, mit der Europa sich gegen die Hunger blockade Englands aus eigener Kraft zur Wehr setzt. Die Lehrschauen und Freilandschauen des Reichsnährstandes auf der Breslauer Messe seien ein lebendiger und stolzer Leistungsbcricht unserer Landwirtschaft und offenbarten ihre überragende Produktionskraft. Starkes Interesse für Obstbau', Gemüsebau- unv Laumwartekurfe Das Interesse für den Obst- und Gemüsebau wächst in der donauländischen Bauernschaft ständig. Das geht am besten aus der starken Beteiligung an verschiedenen Gartenbaukursen in der Lanöes- bauernschaft Donauland hervor. So lvurden seit Jahresbeginn bis Ende März in Niederdonau 7 und in Oberdonau 1 Baumwartekursus abgehalten, an denen sich 130 Baumwarte beteiligten. In Eisgrub, Korneuburg, Bockfließ und Ritzelhof war die Beteiligung besonders stark und hier haben sich auch die meisten Teilnehmer als hauptberufliche Baumwarte gemeldet. Ferner wurden 8 Obst- und Gemüsebaukurse abgehalten, an denen mehr als 250 Besucher teilnahmen. Nebenher liefen noch zahl reiche Kurse für Obst« und Gemüsebau im Kreise St. Pölten und an der Obst- und Weinbauschule in Gumpoldskirchen. Oonaulanv sucht unb prämiiert Vie Vesten Mschensorten Die Landesbauernschaft Donauland hat schon vor zwei Jahren die Auswahl der besten Kirschensorten in die Wege geleitet und wird auch in diesem Jahr diese Aktion fortsetzen. Der Landesverband der donauländischen Gartenbauvereine, Wien I., Bank gasse I, ersucht die Besitzer wertvoller Kirschbaum«, also Bäume, die ertragreich, gesund, widerstands fähig sind und schmackhafte Früchte liefern, ihm Mustersendungen von j« 14 Kilo einzusenden, denen ein kleiner Zweig mit Blättern beigefüat werden soll. Es gilt vor allem, wertvolle Lokalsorten, so genannte Landsortcn, ausfindig zu machen. Die Begutachtung der Einsendungen erfolgt durch einen Ausschuß von Fachleuten. Von wertvollen Sorten werden die Mutterbäume im Einverständnis mit dem Baumbesitzer zur entgeltlichen Abgabe von Edelreisern durch die Landesbauernschaft Donau- land anaekört. Die besten Sorten erhalten Prä mien. Die Einsendungen müssen mit einem Namenszettel des Baumbesibers und der Angabe seines Wohnortes versehen sein. über 4S000 Gartenbaubetriebe in der Ostmark In den drei Landesbaiernschaften Alpenland, Donauland und Südmarl gibt es 45 132 Garten baubetriebe mit 18 460 Hektar Gartenbaufläche. Den größten Anteil am Gartenbau in den Reichs gauen der Ostmark hat die Landesbauernschaft Donauland, die 29 065 Gartenbaubetriebe mit 12 832 Hektar aufweist. An zweiter Stelle sicht die Landesbauernschaft Südmark (ohne Südsteiermark und Südkärnten) mit 13 302 Betrieben, die 4 878 Hektar bewirtschaften. In den ausgesprochenen Alpengauen Salzburg und Tirol-Vorarlberg ist nur wenig Platz für Gartenbaubetriebe. Daher ist es nicht verwunderlich, daß es in der Landes bauernschaft Alpenland nur 2 765 Gartenbau betriebe mit 750 Hektar gibt. Interessant ist, daß in einigen Reichsgauen die Zahl der- GartÄlbau- Großbetriebe ziemlich hoch ist. Während im Alt reich im Durchschnitt nur 11,6 v. H. der Garten baubetriebe 20 Hektar und mehr Fläche haben, sind es in Kärnten 30,8 v. H., Oberdonau 23,2 v. H. und Salzburg 21,9 v. H. In Kärnten entfallen von der gesamten Gartenbausläche 47,2 v. H., in Salzburg 35,7 v. H. und in Oberdonau 33,5 v. H. auf Gartenbaubetriebe, die größer als 20 Hektar sind, während im Reichsdurchschnitt 32,2 v. H. der Gartenbaufläche auf diese Großbetriebe entfällt. Die meisten Gartenbaubetriebe fallen in allen drei Lan- desbauernschaftcn in die Gruppe der 5 bis 20 Hek tar großen Betriebe. In Wien allerdings sind 60,1 v. H. der 1915 Gartenbaubetriebe 0,5—2 Hektar groß. Nachnahmen unv Barvorschüjse im veutsch-nieverlänvischen vervandstarif Die im Teil I, Abteilung des deutsch-nieder ländischen Verbandstariss enthaltenen Bestimmun gen über Nachnahmen und Barvorschüsse werden infolge des Wegfalls der Devisengrenze zwischen dem Reich und den Niederlanden geändert. Wie die Reichsbahndircktion Köln hierzu be kanntgibt, wird der Punkt 3 der Besonderen Zu satzbestimmungen zu Artikel 19 — Nachnahmen und Barvorschüsse — im genannten Tarifheft, der eine Beschränkung in der Höhe der Barvorschüsse auf 3 NM. bzw. 3 Gulden sowie das Verbot der Nachnahmen nach Eingang vorsieht, mit sofortiger Gültigkeit gestrichen. Demzufolge ist es also bei Abfertigung im deutsch-niederländischen Verbandstavif jetzt zuge- lassen, die Sendungen mit Nachnahmen und Bar- Vorschüssen ohne Höchstgrenze zu belasten. fr.— Gin Sartemoettbewerb in Ostpreussen Der Landesbauernführer und der Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront in Ostpreußen haben gemeinsam einen Aufruf an alle Bauern, Land wirte, Landarbeiter, Eigenheimbesitzer und Besitzer oder Nutznießer von ländlichen Gärten erlassen, in dem gemahnt wird, jedes Stück Land aufs sorg fältigste zu nutzen und vor allem recht viel Gemüse anzubauen. Es sei aber auch notwendig, die heute verkleinerten Blumen- und Ziergärten schön und geschmackvoll zu gestalten, damit sie unseren Dör fern und damit unserer Heimat zur Zierde gerei chen. Di« Landesbauernschaft und die Deutsche Arbeitsfront werden dazu jede nur möglich« Unter stützung aewähren. Ihre Beauftragten werden Mitte Juli ein« Besichtigung aller Gärten durch führen; die besten Gärten sollen in jeder Orts gruppe mit Preisen ausgezeichnet werden. Marktordnung für Obst und Gemüse im Llsast Im Elsaß ist jetzt eine neue Anordnung über die Regelung des Absatzes der der Ernährung dienen den Gartenbauerzeugnisse erlassen worden. Das Wirtschaftsgebiet Elsaß wird zum geschlossenen An baugebiet erklärt und der Gartenbauwirtschafts verband in Karlsruhe mit der Durchführung der Marktregelung beauftragt. Nach Maßgabe der Reichsbestimmungen werden vier Bezirksabgabe stellen mit festgesetztem Einzugsgebiet errichtet, und zwar in Hagenau sür die Kreise Weißenburg, Hagenau, Zubern; rn Straßburg sür die Kreise Straßburg-Molsheim und einen Teil des Kreises Schlettstadt; in Kolmar für die Kreise Kolmar, Rappoltsweiler, Gebweilcr und einen Teil des Kreises Schlettstadt, in Neudorf (Ober-Elsaß) für die Kreise Mülhausen, Mtkirch und Thann. Zu er- assen sind Beeren-, Stein-, Kern- und Schalenobst, amtliche Gemüsearten, wildwachsende Beeren- rüchte und Pilze. Verteiler und Verarbeiter dür- en sich für die erfaßten Gartenbauerzeugnisse nur >er Bezirksabgabestellen bedienen. Den Erzeugern wird die Abgabe an Verbraucher (ausschließlich Großverbraucher) und der Verkauf auf Wochen märkten sowie an benachbarte Ladengeschäfte ge stattet, doch ist hierfür ein Licferscheinbuch vorge schrieben. Weitere Bestimmungen regeln Sortie rung, Verpackung, Anlieferung, Verladung und Kennzeichnung nach den jeweiligen Reichsvorschrif ten. Damit ist der Verkehr mit den der mensch lichen Ernährung dienenden Gartenbauerzcugnissen nunmehr auch im Elsaß der Marktregelung in? Reiche angepaßt. Glasdächer von Gartenbaubetrieben müffen getarnt fein Die Bestimmungen über Mattierung von Glas dächern zum Schutz gegen Luftangriffe sind teil weise verschieden ausgelegt worden. So haben ein zelne Dienststellen angeordnet, daß Trcppenhaus- oberlichte, Glasdächer von Wintergärten, Klein gemüsebeeten usw. mit Blendschutzfarbe zu mat tieren seien. Durch einen Erlaß des Reichslust- fahrtministeriums wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Notwendigkeit zur Mattierung mit Blend schutzfarbe nur für großflächige, schräge und liegende Glasfenster besteht. Dies gilt für Anlagen und Hallen mit ausgedehnten oder zahlreichen Glasdächern, die von Feindfliegern mit Jndustrie- werkens Bahnhofshallen u. ä. verwechselt werden können, oder die wegen ihrer auffälligen Loge ge gebenenfalls das Auffinden wichtiger Angriffsziele ermöglichen und dadurch sich und ihre Umgebung gefährden. Bei zu tarnenden GewächShausanlagen verwendet man an Stelle des Blendschutzanstrichs besser Schilfrohr« oder Strohmatten, um die Lei stungsfähigkeit des Frühgemüsebaues nicht zu min« dern. Die jeweils zweckmäßigsten Tarnmiliel sind für Gärtnereianlagen'im Einzelfall nach Fühlung nahme mit den zuständigen Reichsnährdienststellen festzulegen. Die Durchführung der vorgenannten Tarnmaßnahmen fällt unter die allgemeine Pflicht zum luftschutzmäßigen Verhalten, wonach ein Rechtsanspruch auf Entschädigung nicht besteht. Hauptschrlftl-tt-r: Horst Haagen, ,. Z. Wehrmacht,- In Vertretung Irmgard Genth e, Berlin TW er. Verlag: Gärtnerische BcrlagsgescNschalt, Dr. Walter Lang, K-G., Berlin SW. «8, Nochftrahc «2. Druck: TrowihschLTohn, Franliurt (Dder). Zur Zett Ist Preisliste Nr. 8 vom t. August 1087 gllliig.