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Große LlumenzwiebeUSchau in „planten un Llomen" Die Betriebsleitung der Ausstellungshallen der Hansestadt Hamburg setzte sich mit dem „Central Bloembollen Comite" zu Haarlem in Verbindung, um in dem Gelände von „Planten un Blomen" eine Ausstellung niederländischer Blumenzwiebeln zu ermöglichen. Dieser Vorschlag wurde in den Kreisen der niederländischen Blumenzwiebelzüchter mit Begeisterung ausgenommen; denn die nieder ländische Blumenzwiebelkultur hat sich in diesem Jahrhundert sehr rasch entwickelt, und gerade in den letzten 20 Jahren sind prächtige Neuerwerbungen von Tulpen, Hvazinthen und Narzissen gewonnen worden. Von diesen sind nun ausreichende Vor räte vorhanden, und im Interesse der deutschen Blumenfreunde und Fachleute erscheint es not wendig, daß man ihnen Gelegenheit gibt, sich da mit bekannt zu machen. Bei Tulpen ist es den niederländischen Blu- menzwiebelzüchtern gelungen, die Sortimente nach verschiedenen Richtungen hin zu ergänzen. Für das Treiben wurden früher hauptsächlich nur Topf tulpen gefragt, aber als einige Darwin-Tulpen sich zum Treiben geeignet erwiesen, wnrde begriffen, daß langstielige Tulpen die besten und haltbarsten Schnittblumen darstellen. Bei Narzissen war früher die gelbe Farbe vorherrschend. Jetzt findet man bei den Narzissen sorten auch solche mit feurigen Kronen. Auch bei den Hyazinthen sind bedeutende Neuerwerbungen erzielt worden, wie sehr bald „Planten un Blomen" zeigen wird. Diese Bereicherung des Materials darf in Deutsch land nicht unbekannt bleiben, und darum nahm man in den Mederlanden dankbar das Angebot an, um in „Planten un Blomen" eine Auswahl niederländischer Blumenzwiebeln, vor allem in neueren und neuen Sorten, zu pflanzen. In der sogenannten Sommerblumenwiese, dem Dahlien garten, auf der Terrasse des großen Restaurants und an der gegenüberliegenden Seite des großen Weihers werden in diesem Frühling 350000 Tul pen, 70000 Narzissen und 10000 Hyazinthen blühen. Diese Blumenzwiebelsonderschau beginnt am 10. April. Der großen Freilandschau wird eine Hallensonderschau vorausgehen, die am 20. April eröffnet werden soll und etwa 35 000 Schnittblumen holländischer Blumenzwiebeln zeigen Ls Lammt tZaraul cm, rur rscdtsn Tsit cüs ri'cdtigsn Mttsi ru ivämso GrunSiagen Ser Gbswaumjpriyung Von Dr. E. L. Loewel, Obftbauversuchsanstalt in Jork Das schöne Märzwetter wird jeder, der Obst- bäume hat, ausgenutzt haben, um die Winter spritzung durchzusühren. Mit dieser Spritzung ist die Grundlage für di« Schädlingsbekämpfung des ganzen Jahres gelegt. Neben Blattsauger- und Blattlauseiern sind Frostspannereier, Knospen wicklerraupen und eine Reihe von anderen wich tigen Schädlingen mitbekämpst worden. Diese Spritzung gewährleistet aber noch keine ausreichende Qualität der Früchte. Bei Aepfeln und Birnen beginnt jetzt der Kampf gegen das Fusikladium. Sowie die schwellenden Blütenknospen die ersten feinen Blattspitzen sehen lassen, beginnen auch die Sporen des Schorfpilzes, die die erste Infektion Hervorrufen, sich niederzu lassen und zu keimen. Aus unserer langjährigen Beobachtung sind zwei Höhepunkte des Sporen- fluges zu bemerken: der erste Mitte bis Ende April, oer zweite kurz vor der Blüte und während des Beginns der Blüte. Wer sich durch rechtzeitige Spritzungen vor diesen beiden Sporenflügen sichert, hat den Kampf gegen das Fusikladium ge wonnen. Die Stärk« des Auftretens kennen wir nicht. Ein Verfahren, das die Anzahl der Sporen in einer bestimmten Menge Luft zu zählen vermochte, gab für die Vorhersage leider keine brauchbaren Er gebnisse. Bei stärkstem Sporenflug war häufig nach her nur geringer Befall, bei schwachem Flug da gegen sehr starker Fusikladiumbefall festzustellen. Man könnte auch daran denken, daß alljährliche sorgfältige Spritzungen auf die Dauer den Pilz austilgcn würden. Auch das ist, wie wir beobach ten konnten, nicht der Fall. Lediglich die Grind form läßt sich — besonders bei Birnen — im Lauf der Jahre unterdrücken, so daß hierdurch spitzendürr gewordene Sorten allmählich wieder gesunde Triebe bekommen. Entscheidend für die Stärke des Auftre tens ist auch hier, wie bei den meisten tierischen Schädlingen, der Witterungs verlauf. Bringt man unsere Versuchsergebnisse mit den Wetterbeobachtungen in Zusammenhang, erkennt man, daß die Maiwitterung ausschlag gebend für die Stärke des Befalls ist. Diese können wir weder beeinflussen noch sicher Vor hersagen. Es bleibt uns also in diesem Jahr nichts weiter übrig, als unsere Spritzungen so einzustel- len, daß sie möglichst bei jedem Äitterungsverlauf eine durchgreifende Bekämpfung des Fusilladium- pilzes gewährleisten. Nach zehnjährigen Erfahrungen durch praktische Spritzversuche, in denen jedesmal jede einzelne Spritzung des Spritzplans auf ihre Wirksamkeit kontrolliert wurde, ergibt sich als die für die Aepsel wichtigste die Kupferspritzung Mitte April. Mit ihr muß begonnen werden, wenn sich die ersten Blättchen in den Spitzen zeigen, sie muß beendet sein, wenn die kleinen Blättchen schon fertig aus gebildet sind und die noch im Knäuel stehenden 5—6 Blütenknöspchen umschließen. Die augenblick lichen Verhältnisse zwingen uns zu weitgehender Sparksamkeit bei der Kupferanwendung. Zu die sem Zeitpunkt jedoch ist das Kupfer am besten angebracht. Bei selbsthergestellter Kupferkalkbrühe wird man unter normalen Verhältnissen mit 1 auskommen können, nur in sehr gefährdeten Schorflagen wird man auf 1^ YL gehen müssen. Das gleiche gilt auch für die Kupferfertigpräpa rate, die in der Anwendung wesentlich bequemer sind, kür diese Spritzung sich aber weniger eignen als die selbsthergestellte Kupferkalkbrühe. Zu gleichem Zeitpunkt kann auch eine Bekämp fung des Apfelblütenstechers mit Pyre thrum- und derrishaltiaen Mitteln von qroß-m Er folg sein. Es gibt ja Jälle, in denen die Winter spritzung bei weitem nicht ausreicht. An warmen, sonnigen Tagen zur Zeit der ersten Kupfer- spritzung kann man mit diesen Zusätzen sehr gute Erfolge erzielen. Der Lebensweise des Fusikladiumpilzes ent sprechend gilt es, noch eine zweite Wintersporen welle zu bekämpfen. Dies erreicht man durch die Kurzvorblütenspritzung. Zur Bekämp fung genügen 14 YL eines Kupferfertigpräparates; auch Schwefelkalkbrüke oder Pomarsol, denen man 0,05—0.1 Yb eines hochkonzentrierten Kupfermit tels zufügt, erreichen eine gute Wirkung. Lmittlun§ clsr Hsil-, Osivürr- uoc! Ouitpilcmrsn-Lrträss 1940 5mgevogen sofort ausfüllen! In diesen Tagen wird erstmalig eine Ermittlung der Heil-, Gewürz- und Duftpflanzen-Erträge durch- aeführt. Die Erhebung findet im Auftrag des Reichsernährungs-Ministeriums im engsten Einver nehmen mit den interessierten Stellen des Reichs nährstandes, insbesondere dem Reichsverband der Heil-, Gewürz- und Duftpflanzen-Anbauer statt. Sie wird unmittelbar bei den Betriebsinhabern durchgeführt, die bei der Ermittlung 1940 einen feldmäßigen Anbau von Heil«, Gewürz- und Duft- Pflanzen gemeldet haben. Der übermittelte Fragebogen ist sofort auszufül len und in dem beiliegenden Freiumschlag an das zuständige Statistische Landesamt zurückzusenden. Ist dem Betriebsinhaber die Anschrift des Statisti schen Landesamtes nicht genau bekannt, so kann der ausgefüllte Fragebogen in Zweifelsfällen auch un mittelbar an das Statistische Reichsamt, Berlin L 2, Neue Königstraße 27/37, gesandt werden. Die Ermittlung dient lediglich volkswirtschaft lichen und statistischen Zwecken. Die Angaben der Betriebsinhaber werden vertraulich behandelt. Die Ermittlung soll den von der Reichsregierung beauf tragten Stellen zuverlässige Unterlagen über die Ernte liefern. Vor allem hat sie den Zweck, die Verarbeitungs betriebe (Nährmittelwerke, pharmazeutisch« Werke, Gewürzmühlen) und die Verteilerbetriebe (Drogen- und vegetabilische Großhandlungen, Saaten-Groß- handlungen) entsprechend mit den notwendigsten Pflanzen-Rohstoffen zu versorgen. Dazu gehört die genaue Kenntnis der alljährlich zu erwartenden Erntemengen, soweit sie aus dem feldmäßigen Kul turanbau anfallen. Erst auf Grund genauer Kennt nis des UmfangeS der heimischen Ernt« kann mit Sicherheit beurteilt werden, ob zu wenig angebaut worden ist, und welch« zusätzlichen Mengen einge führt werden müßen, oder ob eine Uebererzeuguna von einzelnen Pflanzenarten entstanden ist und deshalb eine Einfuhr unterlaßen werden muß (Devisenersparnis). Erfragt werden die Erträge aus dem Jahr 1940, und zwar von Alant Andorn Angelikawurzel Anis Baldrian Basilikum Beifuß Benediktenkraut Bilsenkraut Bohnenkraut Borretsch Dill Eibisch Fenchel Fingerhut Giftlattich Johanniskraut Kerbel Königskerze Körnersenf Koriander Krauseminze Kümmel Lavendel Liebstöckel Löffelkraut Majoran Malven Mariendistel Medizinal rhabarber Meliße Paprika Petersilie Pfefferminze Pimpinelle Portulak Rainfarn Ringelblume Rosmarin Salbei Schnittlauch Stechapfel Thymian Tripmadam Weinraute Mop Betriebsinhaber, die im Vorjahr feldmäßigen An bau dieser Pflanzen betrieben haben und denen bis her noch kein Fragebogen zugegangen ist, fordern diesen Unmittelbar vom Statistischen Reichsamt (Anschrift s. oben) aN. Die Erträge der einzelnen Pflanzenarten sind je Pflanzeneinheit zu schätzen. Da es sich in den mei sten Fällen um kleine Flächen handelt, ist der Ertrag zweckmäßig in kx je Ar (1 Ar --- 100 qm) anzugeben. Sollte ein Äetriebsinhaber aus irgend welchem Grund nicht in der Lage sein, den Ertrag auf 1 Ar in kg zu berechnen, so kann er auch, falls es ihm einfacher erscheint, die Erträge in cir und kg (1 ckr -- 100 kg; 1 kg - 1000 g) angeben, die er von dieser Fläche insgesamt geerntet hat. Der Durchschnittscrtrag je Ar wird dann von dem zuständigen Statistischen Amt errechnet. Es ist also nicht erforderlich, daß beide Spalten Erntemcngen „je Ar in kg" und Erntemenge „insgesamt in ckr und kg" ausgefüllt werden, vielmehr genügt es, wenn eine von beiden Fragen sorgfältig beant wortet wird. Sämtliche Ertragsangaben müßen sich auf den in Spalte 2 des Fragebogens genannten Pflan zenteil beziehen. Gleichzeitig mit der Ermittlung der Erträge soll auch festgestcllt werden, welche Krankheiten und Schädlinge in den einzelnen Anbaugebieten all jährlich aufgetreten sind. Die Ergebnisse dieser Fest stellungen werden der Biologischen Reichsanstalt in Berlin-Dahlem übermittelt. Diese Angaben sind daher mit großer Sorgfalt zu machen, da unter Umständen auf Grund der Kenntnis des Auftretens spezieller Schädlinge oder Krankheiten BekLmpfungs« Maßnahmen eingeleitet werden müßen, die bisher unterblieben find. Für die Ermittlung von Krank heiten und Schädlingen sind die Krankheiten bzw. die Schädlinge, die in der Hauptsache aufgetreten sind, und außerdem die Befallstärke in Noten anzu geben, wobei 1 -- Keimbefall 2 --- schwacher Befall 3 -- mittlerer Befall 4 --- starker Befall 5 -- sehr starker Befall bedeutet. Die Betriebsinhaber find verpflichtet, die ge wünschten Angaben zu machen aus Grund der Ver ordnung über Auskunftspflicht vom 13. 7. 1923 (RGBl. I S. 723), die auch auf die Ostmark und auf den Reichsgau Sudetenland erweitert wor den ist. Kumm. Körverung ves Sbst- unv Gemüsebaues in Mühren Die hervorragenden Rüben- und Weizenböden Mährens geben im Verein mit dem günstigen Klima der Niederungsqebiete hie besten Voraus, setzungen für einen erfolgreichen Gemüse- und Obst bau. Die überwiegend kleinlandwirtschaftlichen Betriebe — 46,1 Yb aller Betriebe haben nur Besttz- größen bis zu 2 da — sind auf die intensive Bodennutzung durch Hackfrucht und starke Vieh haltung angewiesen. Der Gemüsebau spielt dabei gebietsweise eine bedeutende Rolle. In Brünn sind schon seit Jahrhunderten deutsche Ge müsebauer, im Volksmund ,Frauterer" genannt, ansässig und tragen durch ihren Fleiß dazu bei, für die überwiegend industriell tätige Bevölkerung die Versorgung mit Frischgemüse zu sichern. Der land wirtschaftliche Gemüsebau ist stark auf die Er zeugung von Kopfkohl (Sauerkrautfabrikation), Blumenkohl, Zwiebeln, Sellerie und neuerdings auch auf Gewürz- und Speisepaprika eingestellt. Die Frühgemüseerzeugung mit Pflanzenanzucht im Kasten ist beachtlich. Die in diesem Jahr aufge nommene Tätigkeit der Gebietserfaßungsstelle Brünn für Obst und Gemüse wird neben der ge rechten Preisbildung für die Gärtner und Klein landwirte die sehr zeitraubende Marktbeschickung vereinfachen. Dafür wird die Intensität der Boden nutzung in den Betrieben, die meist ohne fremd« Hilfskräfte arbeiten, gesteigert werden können. Der Obstbau hat durch die entstandenen Frost schäden sehr gelitten. Trotzdem sind gute Bestände an Süßkirschen, Aprikosen, Zwctschen und Birnen, in höheren Lagen auch von Aepfeln vorhanden und zeigen in diesem Frühjahr gute Knospenbildung. Zur speziellen Förderung des Obst- und Gemüse baues ist die Deutsche Gartenbauschule Wer an der Sorgfalt seiner Winterspritznng zwei felt und auch keine Leimringe legte, kommt bei der Kurzvvrblütenspritzung um Arsenzusätze nicht herum. Er muß also entweder Kupferarsen präparate nehmen oder der Schwefelkalkbrühe und dem Pomarsol außer dem Kupfer noch Bleiarsen zusetzen. Die Erfahrungen mit den dinitroortho kresolhaltigen Winterspritzmitteln zeigen, daß sie gegen Raupen so wirksam sind, daß man sowohl die Leimringe, als auch den Arsenzusatz zur Kurz- vorblütenspritzung ersparen kann. So ist im Grunde genommen die Anwendung der dinitro orthokresolhaltigen Mittel billiger als die der Teerölpräparate. Fragt man so manchen Obstanbauer nach der wichtigsten Spritzung, nennt er stets die erste Nachblütenspritzung, Die langjährige Versuchspraxis zeigt übereinstimmend in allen Ge bieten Deutschlands, daß diese Spritzung vom Standpunkt der Fusikladiumbekämpfung bei Aep feln gern fortfallen kann, wenn nur die Kurzvor blütenspritzung durchgeführt wurde. Auch zur Be kämpfung der Obstmade kommt sie viel zu früh, zumal die alte Theorie der Kelchblätterverqif- tung sich als unhaltbar erwiesen hat. An der Nie derelbe haben wir längere Jahre bindurch diese Spritzung wegfallen laßen und dabei keinerlei Nach teile erfahren. Wichtig ist wieder die zweite Nachblüten spritzung, die Mitte bis Ende Juni erfolgen muß. Wenn auch ihr Hauptwert in der Bekämp fung der Obstmaoe liegt, ist sie auch zur Verhinde rung neuen Fusikladiumbefalls, der bei schlechtem Juni- und Juliwetter in Form der bekannten klei nen Flecke erscheint, von großer Bedeutung. Kup fermittel sind hier nur noch in seltenen Fällen an gebracht. Wo die Schwefelkalkbleiarsenatbrühe Blattschäden hervorruft, nimmt man Pomarsol und fügt Bleiarsenat hinzu. Tritt weniger Lager schorf auf, und möchte man sich eine weitere Spritzung ersparen, verstärkt man die Brühe durch den schon einmal empfohlenen Zusatz eines hoch konzentrierten Kupfermittels 50—100 8 auf 100 l Spritzbrühe. Brünn in die bisher meist von den Landwirt schaftsschulen durchgeführte Betriebs- und Wirtschaftsberatung eingeschaltet worden. Im März wurden an der Deutschen Gartenbau schule zwei Sonderlehrgänge durchgeführt, die sehr gut besucht waren und für das vorhanden« Be dürfnis einer gartenbaulichen Fachberatung zeugten. Rechnungslegung über Vie ausgelieferten Konserven Nachdem nunmehr die Hauptvereinignng der deutschen Gartenbauwirtschaft über sämtlich« Kon servenbestände verfügt hat, fordert sie von allen Gemüse- und Obstkonserven-Herstellern die Ein reichung einer Schlußabrechnung über die auf Grund von Lieferanweisungen, Bezugs-, Groß bezugs- und Freigabescheinen bisher ausgelieferten bzw. noch auszuliefernden Konserven. Des weiteren sind die Dosenmengen anzugeben, über die der Betrieb bei Beginn der letztjährigen Verteilung verfügte; das sind die Mengen, die sich zusammen setzen ans den Beständen, die aus früheren Her stellungen am 1. Mai 1940 noch vorhanden ge wesen sind und aus den nach dieser Zeit erfolgten Herstellungsmengen. Bei dieser Gelegenheit sei nochmals ganz be sonders darauf hingewissen, daß jeder Äetriebs inhaber nach 8 14 der Satzungen der Gartenbau- wirtschaftsverbande verpflichtet ist, wahrheits- und fristgemäße Auskunft zu erteilen. Ein Verschweigen von noch vorhandenen Vorräten ist strafbar und verstößt gegen die Kriegswirtschaftsverordnung. Verstöße gegen diese Verordnung werden von den Gerichten geahndet und besonders schwer bestraft. Es liegt daher im eigensten Jntereße der Betriebs inhaber, die verlangten Meldungen äußerst ge wissenhaft und mit besonderer Sorgfalt abzugeben. Die genannten drei Spritzungen, wenn sie sorg fältig durchgeführt werden, reichen in den meisten Fällen aus, um die Aepsel susikladiumfrei zu hal ten. In nebligen und feuchten Lagen ist ost mit Spätbefall zu rechnen, so daß dann noch eine Spritzung Mitte Juli, vor allem aber eine Lager- spritzung Mitte bis Ende August notwendig wer den. Am besten wird auch hier Schwefelkalkbrühe oder Pomarsol verwendet und nach Bedarf wieder hochkonzentrierte Kupfermittel zugesetzt. In wär meren Lagen ist für die Julispritzung noch eia zweiter Arsenzujatz zur Bekämpfung der Obstmade nötig. Bei der Lagerspritzuna Mitte bis Ende August haben sich wieder Kupferfertigpräparate in >4—14- prozentiger Konzentration gut bewährt, zumal sie noch einen spezifisch guten Einfluß auf die Halt barkeit der Früchte ausüben. Anders liegen die Verhältnisse bei den Bir nen. Hier ist nicht die erste Kupferspritzung die jenige, auf die es am meisten ankommt, sondern die Kurzvorblütenspritzung. Wurde sie in unseren Versuchen ausgelassen, war der Befall oft jo groß, als wenn gar nicht gespritzt worden wäre. Man kommt also in der Kurzvorblüten spritzung der Birnen nicht mit 14 Yb Kupferfertig präparat aus, sondern man muß bis auf 1 A> gehen. Doch wird man in den meisten Fällen Kupferarsenpräparate nehmen, da auch bei gerin gem Auftreten des Jrostspanners größerer Schaden an den Früchten eintritt. War bei den Aepfeln die erste Nachblütenspritzung am wenigsten am Er folg beteiligt, so muß sie bei den Birnen auf alle Fälle durchgeführt werden. Schwefelkalkbrühe und Pomarsol sind, wie wir im Laufe der Jahre sest- stellten, bei schorfempfindlichen Sorten nicht durch schlagend genug, bei den Birnen muß man auch nach der Blüte noch mal zu Kupfermitteln greifen. Die Kupserfertigpräparate in 14 YLiger Konzen tration find hier das Richtige. Kupferarsenpräpa rate soll man möglichst vermeiden, da die Spritzung in die Zeit der vollen Apfelblüte fällt. Normaler weise wird man dann mit der bet den Aepfeln empfohlenen zweiten Nachblütenspritzung mit Schwefelkallbieiarsenbrühe oder Pomavsol-Blei- arsen Plus Kupferzusatz auskommen. In diesem Jahr kommt es mehr denn je darauf an, zur richtigen Zeit mit den richtigen Mitteln und nur so oft, wie es unbedingt notwendig ist, die Bäume zu spritzen. Die Vorblütenspritzungen sind, wie wir gesehen haben, die wichtigsten. Wenn wir sie sorgfältig durchführen, kommen wir mit ein bis zwei Nachblütenspritzungen aus. In vielen deutschen Obstbaugebieten findet sich guter Blüten ansatz. Sorgen wir dafür, daß möglichst viele die ser Blüten zu gesunden Früchten werden. Die genannten Mittel finden sich alle in den „Leitsätzen für Schädlingsbekämpfung für Kern- und Steinobstbau", die von jedem Pflanzenschutz amt zu beziehen find. 10 Millionen Gbswüume — Vas Ziel Ves steirischen Schwans 1941 Im Auftrage des Gauleiters und Reichsstatthal ters Dr. Uiberreither wurde durch die Lan desbauernschaft Südmark ein Sofortprogramm für den steirischen Obstbau ausgearbeitet, mit dessen Durchführung schon in diesem Jahr begonnen wird. In diesen Tagen hat sich der steirische Gauleiter und Reichsstaithalter mit einem Aufruf an die Steirer gewendet, in dem er sie zum restlosen Ein satz zur Verwirklichung des steirischen Obstbaupro grammes aufruft. Im Herbst dieses Jahres sollen 10 Millionen Öbstbaume fruchtschwer davon zeu gen, daß die Steirer auch im Frontabschnitt Obst bau zu kämpfen verstehen. Der Reichsgau Steier mark ist von Natur aus dazu ausersehen, eine Obslkammer Deutschlands zu werden. Die Landes bauernschaft Südmark hat schon ein großes Obst bauprogramm auf lange Sicht ausgearbeitet, das eine Vervielfachung der bisherigen Erträge ver spricht. In den letzten Jahren war der Erlös für die Übstbauerzeugniße durchschnittlich 18 Millionen Reichsmark. Das Sofortprogramm, das jetzt zur Durchführung kommt, kann bei günstigen Wetter verhältnissen schon in diesem Jahr zu einer Ver doppelung der bisherigen Obsternte führen. Es wurden auch rund 570 geschulte Baum wart« für die Durchführung des Programmes zur Verfügung gestellt und es wird weiter alles getan, was nur möglich ist, um die Durchführung des Sofortpro grammes organisatorisch, personell" und finanziell zu sichern. Die Kreisleiter, Landräte, Ortsgrupsten- leiter und Bürgermeister werden mit dem Reichs nährstand zusammenarbeiten, um das für 1941 ge steckte Ziel im steirischen Obstbau zu erreichen. Vorsicht beim Genuss ver Lorchel Der Genuß der Lorchel, Frühlingslorchel (ttol- vellr oder O^romitra escuienta), die fälschlich meist als Morchel bezeichnet wird, verursacht fast alljährlich im Frühjahr zahlreiche, in einzelnen Fällen sogar tödlich verlaufend« Erkrankungen. Um die schädliche Wirkung dieses Pilzes zu ver meiden, ist es erforderlich, die zerkleinerten fri schen Pilze mit einer reichlichen Menge Wasser zum Kochen zu bringen, mindestens fünf Minuten im Kochen zu erhalten, das Kochwaßer wegzu schütten und di« Pilze auf einem Sieb abtropfen zu laßen. Einfaches Abwaschen ist nutzlos, auch Abbrühen schützt nicht vor Erkrankungen. Größere Mengen als ein Pfund zubereiteter frischer Lorcheln sollten von einer Person bei einer Mahlzeit nicht genoßen werden. Auch ist zu ver- nleiden, eine zweite Lorchelmahlzeit kurz nach der ersten einzunehmen. Daher kaufe und bereite man nur soviel Lorcheln zu, wie zu einer Mahlzeit er forderlich sind, damit kein Rest bleibt, der zum nochmaligen Genuß am gleichen oder folgenden Tag verleitet. Einen etwa gesammelten Usber- schuß trockne man scharf, um ihn gelegentlich zum Würzen von Speisen zu verwenden. Getrocknete Lorcheln, wie sie auch im Handel erhältlich sind, haben ihr« Giftigkeit verloren und bedürfen keiner besonderen Vorbehandlung. (Vgl. Pilzmerkblatt des Reichsgesundheitsamts 1928, Verlag von Julius Springer in Berlin.)