Volltext Seite (XML)
GartenbaWvnMM I Clutundvodrn ver Lrverdsxärtner unä klumendinäer in IVien Uitteilunxsdlatt 6er üsuptvereinlxunß 6er 6eut8vken Oartenbauvirtsokskt »kkinxcir oxir'r^ck-kvirbc« d cutsckm Gartenbaues vku^8c«cir kirwcirv80/vinci>i8>4u ^?irtlcbaftszeitun§ des Vvutsodv Ksrleadsorettvng kür 6en Lucketerixau Lwtlloke Rettung kür cken Kartvndeu im keiodsnSdrsienü un6 »»upl-ekrinieltunz: S-rUa-eli-rlott-ndurg t, 8cdIM«r»ti-»Le 33/39. ?eroruk 911208. Verlsz: 6»I-Inert8cd« VerI«^-8<!U8<:I»tt vr. v-lter U6, SseNn 8W 88, Koaksl^süs 32, beeneu! 176« 16. postsekeckkoato: s-elill 87 03. X»-«!««» preis: «6 MI» drei«« UIUlme<er-«lI« 17 "rerl»nre>^en mm-prei« so ?! r»r reit «8t Xoreizenprelslis«- Xr. 8 V. 1. X»8u8t 1937 gültig. Xn-ei8«n»nn»kine8eklu»: Vien8t«^ Irak. Xttrri^nnnnokm^ pr«nk«urt tOiier), Oäerstr. 21. ?er»r. 2731. ?o8«8ekec>ik.:k>erUn 620II. LrtaII»»8«ori: ?mnkkurt(O> ktrsedein« vSekentlick. k-ru^sgedadr, Xusxnde X inonsti. NX. 1.-, Xu8H»de v Mur «ar Xli^NeNer 6-8 Ueiek8»«dr8t»n6e8) vierieijskrl. NX. V.7L ruragi. portbesteil^edovr. postverlagsork k^rsaltkiirt/Ocker - ^usgsde » SerUa, vonaerstsK, 27- Mlürr 1941 58. ckskrgsng — Kummer IS L>/oIxss cksi'/äkriAsr §^§tsmcrtiscilsr ^u/bauarbsit Die Sattenbauwirtjchast im Donaulanö Die gartenbaulichen Erzeuger der Ostmark hatten in den Jahren vor der Eingliederung in das Altreich ganz besonders unter den Auswirkun gen liberalistischer Handels- und Wirtschaftsauf- sassungen zu leiden. Der Handel, der damals aus schließlich von dem Gesichtspunkt des „Verdienens" beherrscht wurde, interessierte sich vorwiegend für ausländische Gartenbauerzeugnisse, bei deren Um satz er am besten auf seine Rechnung kam. Bei in- ländischen Lieferungen aber wurden vielfach die Angebote unsortierter Erzeugnisse bevorzugt, weil der Handel — wenn er diese Lieferungen vor Weitergabe selbst sortierte — sich Sonderverdienste verschaffen konnte. Um diese Zustände abzustellen und damit die weitere Zerrüttung und Verschuldung der Erzen- gerbetriebe aufzuhalten, wurden sofort nach der Machtübernahme durch den Beauftragten für die Gartenbauwirtschaft die notwendigen Maßnahmen zur Ordnung des Obst- und Gemüsemorktes so wie des Absatzes von Blumen und Baumschul- erzeugnissen eingeleitet. So wurde im Danauland der Aufbau von Bezirksabgabestellen schon sehr bald nach der Eingliederung der Ostmark in An griff genommen, und bereits im November 1938 konnte in Wien die erste BASt. errichtet werden. Hierbei waren besondere Schwierigkeiten zu über winden, da die Wiener Gemüseqärner gewöhnt waren, ihre Erzeugnisse restlos selbst zu Markt zu bringen. Trotzdem dieser unwürdige Zustand, der etwa 1500 Gärtner regelmäßig nicht nur die Nacht, sonder meist auch einen halben Tag vom Betrieb fernhielt, dringend der Abhilfe bedurfte, mußte der größte Teil der Erzeuger von dieser Notwendigkeit und den für sie erwachsenden Vorteilen erst über- zeuHt werden. Auch im Wiener Anbaugebiet war es in normalen Jahren bisher kein« Seltenheit, daß etwa 20—30 der Ernte unverkauft blieben. Durch die Erfassung bei der Bezirksabgaoestelle be staub nun endlich die Möglichkeit, die Ueberschuß« mengen feststellen und von Wien fortleiten zu können. Im Frühjahr 1939 war dann der Ausbau der BÄSten. Wiesen und Neusiedl im großen und gan zen abgeschlossen und der Aufbau der BASten. Znaim und Nikolsburg begonnen. Auch die BASt. Eferding hatte sich zu gleicher Zeit aus der dort!- gen LagerhauSgenossenschaft enwickelt, die bereits t>en Ueberschuß' der Salatgurkenernte im dortigen Gebiet erfaßt und ins Altreich abgesetzt hatte. Bei den Bezirksabgabestellen haben sich vor allen Dingen 1939 nicht unerhebliche Schwierigkeiten ge zeigt. Dabei mich aber berücksichtigt werden, daß gerade die erste Ernte, die durch die BASt. erfaßt wurde, bei den meisten Erzeugnissen derartig qut ausgefallen war, wie es in Jahrzehnten nur ein- mal vorkommt. Weitere Schwierigkeiten ergaben sich daraus, daß die meisten Mitarbeiter sich erst in die neuen Arbeitsverhältnisse einleben mußten und bei vielen auch die nötigen fachlichen und charak terlichen Voraussetzungen fehlten. Die außenpoli ¬ tischen Svannungen wirkten sich insofern bereits aus, als die Transportverhältnisse von Monat zu Monat schwieriger wurden und, da 1939 ein Ver sand nur in Richtung über München oder Passau möglich war, der Ausfall durch Verderb infolge der langen Vcrsanddauer sich immer mehr ver größerte. Trotz dieser Absatzschwierigkeiten und dem Feh len der technischen und menschlichen Voraussetzun- gen betrug der Schwund und Verderb bei den Be zirksabgabestellen im Höchfall insgesamt nicht ein mal 2 ^. Ohne die Tätigkeit der Bezirksabgabe stellen hätte der Verlust in jenem guten Erntejahr wenigstens 20—30 A> ausgemacht. Damit hat sich bereits trotz der sehr ungünstigen Umstände erwie sen, daß die Bezirksabgabestellen in der Lage ge wesen sind, ihre Aufgaben zu erfüllen. Es wurde beobachtet, daß schon 1939 in einzelnen Anbau- qebieten die weitere Verschuldung anfhörte und haß in dem größten Teil der Änbaugebiete die Verschuldung bereits zurückging. Neben dem Aufbau der Warenersassung wurde gleich nach der Machtübernahme eine durchgrei fende Bereinigung im Handel vorgenom men. Sämtliche Mischen Händler wurden sofort ansgeschaltet. Im übrigen wurde im Einverneh men mit dem Reichskommissar sür die Wiederver einigung der Ostmark mit dem Altreich, den zu ständigen Ganleitnngcn und der Lnndesbauern- schaft die Zahl der Importeure von 270 aus 29, die Zahl der Großverteiler von 700 auf etwa 300 (in Wien von 350 auf 160) verringert und außer dem die Zahl der Kleinverteiler in Wien eben falls noch um etwa 3000 herabgesetzt. Die verbleibenden Händler wurden in der Fach schaft zusammengefaßt und vor allen Dingen in zahlreichen Versammlungen geschult, damit sie er kennen, daß sie im Rahmen der Marktordnung ein« Aufgabe zu erfüllen haben, nämlich die Warenbewegung ordnungsgemäß durchzuführen. Diese Schulungsavbeit, die vor allen Dingen bei den Importeuren durchweg erfolgreich war, hat sich bei Belastungsproben im großen und ganzen bereits bewährt. Um geordnete Verhältnisse beim Absatz von Banmschnlerzeugnijsen herbeizuführen, war im Frühjahr 1939 eine Anordnung ausgear beitet, die dazu dienen sollte, die entsprechenden Bestimmungen des Altreiches auf die Ostmark aus zudehnen. Mit dieser Anordnung sollten gleichzei tig die Preise der Ostmark denen des Ältreiches angeqlichen werden. Damit sind nicht nur die Preise, sondern gleichzeitig auch die Güteklassen und Lieferungsbedingungen für Baumschulerzeug nisse geregelt worden. Von sämtlichen anständigen Baumschulbetrieben sind diese Bestimmungen sehr begrüßt worden, da die unsauberen Wettbewerbs verhältnisse untragbar geworden waren. Gleichzeitig stellte dies eine notwendige Ergänznng zu der Einführung der Anerkennung von Markenbaum- schulen durch die Abteilung LII der Landes bauernschaft dar. Durch die Anordnung Nr. 5/1939 wurde ergän zend genehmigungspflichtig die Anlage von Ein- Magplätzen, die Einsetzung von Vertretern und Obstbaumuerteilern. Der Gartenbauwirtschaftsver band hat sich damit die Prüfung derartiger Ab sichten Vorbehalten und so die Möglichkeit, den Käufer oder Verbraucher weitgehend vor unreellen Angeboten zu schützen. Im Verlauf des letzten Jahres l-aben sich diese Bestimmungen bereits segensreich ausqewirkt, so daß heute der Handel mit Baumschulerzeugnissen mij dem Verkauss- gebaren vor der Machtübernahme nicht mehr zu vergleichen ist. In ähnlicher Weise wurde auch in den Han del mit Gemüse- und Blumensämc- reien Ordnung gebracht, indem die Fachhandcls- qeschäfte in der sogenannten Samenfachhandelsliste festgelegt und auch eine Wiedervcrkäuferliste für Erwerbsgärtner im Gemüse- und Blnmensamen- handel aufgestellt wurde. Die Festpreise für Ge müsesämereien im Altreich wurden in entsprechen- der Weise für die Ostmark übernommen und ebenso die Richtpreise sür Blumensämereien. Der Handel mit den sogenannten bunten Tüten mit Gemüse, und Blumensämereien wurde dahin gehend geregelt, daß Kennzeichnungsbestim-mungcn wie auch Preise und Mindestkeimfähigkeitszahlen für Gemüsesämereien angeordnet wurden. Somit haben auch die Samenzuchtung und der Samen handel neue Grundlagen bekommen, auf denen sie nunmehr aufzubauen vermögen. Die Entwicklung der Erzeugung von Blu men- und Zierpflanzen war nach der Machtübernahme verhältnismäßig günstig, so daß hier bereits im Herbst 1939 Höchstpreisfestsetzungen notwendig wurden. So ergibt sich, insgesamt gesehen, daß die Ent wicklung in jeder Beziehung auswärtsstrebend ist. Trotzdem darf nicht vergessen werden, daß die kurze Zeitspanne zwischen der Machtübernahme und dem Krieqsbeginn nicht ausgereicht hat, um die in jeder Beziehung notwendigen Betriebsver- bessernngen sowohl bei der Erzeugung wie auch beim Handel durchführen zt« können. Aus diesem Grund sind die Betriebsverhältnisse mit denen des Altreiches noch nicht zu vergleichen. In viel stär kerem Umfang ist Handarbeit notwendig, die wie derum gerade in der heutigen Zeit sehr viel Er schwerungen mit sich bringt. Im übrigen sind aus diesem Grund auch die Erzeugungs- und Lohn kosten im allgemeinen höher als im Altreich. Diese Tatsache wirkt sich wiederum bei der Preisbildung aus, die danach zu streben hat, im Interesse des Lohnstops dem Verbraucher die Erzeugnisse mög lichst billig zukommen zu lassen. Man kann zusammenfassend sagen, daß also die Grundlagen für den zukünftigen Aufbau geschaffen sind, daß aber nach Beendigung des Krieges — und das trifft sicher für die ganze Ostmark zu — den Betrieben im hiesigen Gebiet in qanz beson- derem Maß die Möglichkeit zur Technisierung nnd Verbesserung gegeben werden muß. Erst dann kann der Vorsprung, den da? Altreich der Ostmark gegenüber hat, eingeholt werden. Xliukmsuu. Deutsch - italienische landwirtschaftliche Besprechungen Vom 17. bis 20. März 1941 fanden in Wien zwischen Vertretern der deutschen und italienischen Regierung Besprechungen über landwirtschaftliche Fragen statt. Die Verhandlungen dienten der wei teren Durchführung des Uebereinkommens, das der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft Darre und der königlich-italienische Landwirt schaftsminister Tassinari im Herbst des vergangen nen Jahres abgeschlossen haben, und befaßten sich mit dem Ausbau und der Verstärkung der land wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutsch land und Italien; sie führten insbesondere zu einer Vereinbarung über eine verstärkte Einfuhr von Obst und Gemüse, Sämereien und Heil- und Ge würzpflanzen nach Deutschland. Die Aussprache vollzog sich im Geiste vertrauensvoller Zusammen arbeit und erbrachte in allen Punkten einen er folgreichen Abschluß. Italiens Vbst- unv Gemüsebau paftt sich deutschen Sevürsnissen an Anläßlich der kürzlich zwischen Reichsminister Darre und dem italienischen Landwirtschastsmini- ster Tassinari getroffenen Vereinbarung weist das Mailänder Wirtschaftsblatt „Commercio Jtalo- Germanico" darauf hin, daß die Durchführung der neuen Aufgaben durch die straffe Organisation der italienischen Landwirte in den Provinzial genossenschasten erleichtert wird, die durch Saat gutverteilung, Sortenüberprüfung, Erfassung der Ernten, Kontrolle der Kulturen und viele andere Maßnahmen bei der Schaffung einer ans dem deutschen Markt spezialisierten italienischen Ex- portknltur wertvolle Dienste leisten. Auch das Problem der Verteilung des gesamten Anfalls von landwirtschaftlichen Erzeugnissen über eine längere Zeilperiode werde durch die Vermehrung der Magazine und Kühlhäuser gelöst werden. Neben den Erzeugnissen Süd- und Mittelitaliens liefere es Deutschland vor allem die begehrten Winter gemüse, Salate, Schoten und Bohnen sowie auch Sommer- und Spätsommergemüse wie Paprika schoten, Auberginen, Tomaten und viele andere Erzeugnisse, die die klimatisch begünstigte italie nische Landwirtschaft in Sizilien, Apulien, Kala brien und der Campagna hervorbringe. Für die Schaffung neuer Exportkulturen zur Belieferung Deutschlands seien auch die in Erschließung be griffenen oder kürzlich urbar gemachten neuen Ländereien und bäuerlichen Siedlungsgebiete in Aussicht genommen, z. B. an den Unterläufen der kampanischen Flüsse Gariglianö, Bolturno nnd Sele oder in den in Urbarmachung begriffenen Zonen von Metaponto und Sibari am Ionischen Meer und in vielen anderen Gegenden, wo ein Programm der „bonitics integrale", des italie nischen Siedlungswerkes, vorgesehen oder bereits verwirklicht ist. Zur Saatguwersocgung Um die vorhandenen Bestände in Möhren-, Zwiebel- und Petevstliensamen dem erwerbs- mäßigen Anbau zuznführen, hat die Haupt vereinigung der dentschen Gartenbauwirtschaft auf Grund ihrer Anordnung Nr. 40/39 betr. „Vertrieb von Gemüse- und Obstlaat- und -Pflanzgut" vom 22. 11. 1939 folgende Weisung erteilt: 1. Saatgut von Möhren, Zwiebeln und Petersilie darfnur an den erwerbs mäßigen An- bau abgegeben werden. 2. Das Abfüllen in Verbraucherkleinpackungen und „Bunten Tüten" ist verboten. 3. Soweit die vorstehend genannten Samenarten nachweislich bereits in Verbraucherkleinpackungen und „Bunten Tüten" abgesüllt sind, dürfen auch Kleinverbraucher beliefert werden. 4. Die Belieferung von Wiederverkäufern darf nur mit der gleichen Verpflichtung erfolgen. erfolgreicher Einsatz des Lanvvienstes im Warchelanv Die Mannschaften des Landdienstes der Hitler- Jugend, die nunmehr ein Jahr lang auf den land wirtschaftlichen Höfen des Gaues Wartheland ge arbeitet haben, wurden in diesen Tagen zum Schlußappell in Posen zusammengezogcn. lieber 500 Jungen und Mädel waren es, die sich im Frühjahr 1940 freiwillig für den Landdiensteinsatz in den neuen Ostgebieten meldeten. Nicht weniger als 85 v. H. dieser Landdienstler haben sich ent schlossen, auch weiterhin in der Landwirtschaft des Warthelandes tätig zu sein, um einmal als Neu bauern in diesem deutschen Land des Ostens ein gesetzt zn werden. Wenn der Reichsjugendführer der deutschen Jugend für das Jahr 1941 die Pa role gegeben hat: „Freiwilliger Einsatz im befrei ten Osten!", dann ist der Erfolg der Landdienst arbeit im Warthegau für die Arbeit der Jugend im Osten ein erfolgreicher und erfolgversprechender Auftakt. Der Landdiensteinsatz der Hitler-Jugend kann auf diesem Wege ein entscheidender Träger der praktischen Verwirklichung des Staatsgedan- kenS von Blut und Boden, wie ihn R. Walther Darrö geprägt hat, werden. Ernennungen im Reichsminifterium für Ernährung und Landwirtschaft Der Führer hat im Reichsministerium für Er nährung und Landwirtschaft Oberregierungsrat .Küthe zum Ministerialrat, Staatsanwalt Dr. Robert Stettner und Regierungsrat Dr. Rudolf Habeck zu Oberregierungsräten und Regiernngsrat Anton Stegmann zum Oberregierungs- und -Ver messungsrat befördert. Der Führer Hot im Reichsministerium für Er nährung und Landwirtschaft Ministerialrat Tön nesmann zum Ministerialdirigenten ernannt. Von Frankfurt bis Verlailles Im Rauschen des Frühlings der deutschen Na tion, in dieser Zeit, da das Volk zum letzten ent scheidenden Kampf antritt, zwingt die Wiederkehr lenes Tages, der den Waffengang des Krieges von 1870/71 zwischen Deutschland und Frank reich endete, zu nachdenklichen Betrachtungen. Was geschah damals? Tas überhebliche kaiser liche Frankreich hatte es für notwendig gehalten, sich in interne Angelegenheiten der deutschen Staaten zu mischen. Zum erstenmal und dank der genialen Bismarckschen Politik stand aber dem von sinnloser Rnhmgicr erfüllten Frankreich die ge schlossene Einheit der deutschen Staaten gegen über. In einem verhältnismäßig kurzen Krieg wurde Frankreich zu Boden geworfen, nachdem fein Kaiser und der größte Teil hes französischen Heeres vernichtet bzw. in die Gefangenschaft geführt war. Deutschland hätte damals allen Grund gehabt, Frankreich und sein überhebliches Gebühren nach drücklich einzudämmen. Es wäre zweifellos mög lich gewesen, Frankreich als europäische Großmacht auszuschalten und sein wirtschaftliches Leben für Jahrhunderte empfindlich zu treffen. Deutschland hat aber schon damals nicht da- Gefühl der Rache sprechen lassen, sondern nach beendetem Kampf dem Gegner jede Möglichkeit gelassen, den freien Wiederaufbau seines Staats lebens zu beginnen. Die Heimholung von Elsaß- Lothringen in den Verband des gerade gegründe ten neuen Reiches war nur eine Wiedergutmachung alten Unrechts, und die Frankreich auferlegte Zahlung von fünf Milliarden Mark Kriegstribut bedeutete sür das reiche Gallien keine entschei dende Belastung. In dem Augenblick, da die fünf Milliarden in deutschem Besitz waren, verließ der letzte deutsche Soldat französischen Boden und Frankreich war wieder Herr seiner selbst. In all den Jahrzehnten nach diesen Ereignissen hat Frankreich nur ein Ziel gekannt, die Nieder lage von 1870/71 auszumerzen und den deutschen Nachbarn sür immer zu zerschlagen. Dank der Unfähigkeit der politischen Führung Deutschlands, nachdem der Steuermann des Reiches, Bismarck, gegangen war, ist es Frankreich gelungen, ein« ganze Welt gegen das Reich aufzuhetzen. Trotz unerhörter Leistungen des deutschen Menschen, trotz geradezu schon sagenhafter Heldentaten der deutschen Soldaten erlebte Frankreich den Triumph von Versailles. Heute wissen wir und weiß es die Welt, daß Versailles nur ein Scheingebilde, aber keine Wirk lichkeit und schon gar kein Triumph für die Gegner des Reiches gewesen ist. Unter dem Dokument von Versailles ist nicht anständige soldatische Haltung, Ehrlichkeit und geistige Ebenbürtigkeit verankert, sondern kleinliche Rachsucht, menschliche Unzulänglichkeit, niedrige Gesinnung und eine Fülle von Minderwertigkeitsgefühlen. In Ver sailles regierte der Haß, der hemmungslose, gierig« und erbarmungslose Haß. Kein Waffenstillstand entstund in jenen Tagen, sondern ein niederträchtiges Vertragswerk, daS den Krieg mit anderen Mitteln weiterführte. ES ist sinnlos, an dieser Stelle die ungeheuerlichen Grausamkeiten des Versailler Schanddiktates noch einmal aufzuzeigen. Deutschland sollte Milliarden zahlen, Milliarden in einem Ausmaß, das fünf, sechs und sieben Generationen nicht hätten bewäl tigen können. Deutschland brach unter der Geißel des Hungers zusammen. Als dann der Waffenstillstand unter zeichnet war, hat man dem Gegner nicht etwa Nahrungsmittel für die verhungernden Frauen Und Kinder geliefert, sondern ihn sogar noch gezwungen, den wertvollsten Teil seines Vieh bestandes, fast das gesamte Zuchttiermaterial aus. zuliefern. Wo in der Welt und in der Geschichte ist in einem Friedensvcrtrag eine derartige Gemeinheit verankert? Das Rad der Geschichte aber steht nicht still, und auf die Dauer wird das Böse immer wieder in seinem eigenen Unrat versinken. Trotz einer für menschliche Begriffe fast unvorstellbaren Ver sklavung hat das deutsche Volk sich aus eigener Kraft freigemacht. War es, nicht eine notwendige und logische Folge, daß dieser Befreiungskampf den letzten entscheidenden Waffengang mit dem alten Gegner jenseits des Rheins bringen mußte? Deutschland hat oft genug die Hand zu einem gerechten Frieden geboten. Jede Annäherung aber tvurde hohnvoll abgclehnt. So mußte das Schick sal sprechen, und es hat Frankreich schwer getroffen. In einem unvergleichlichen Ansturm zerbrach die angeblich gewaltigst« Militärmacht des europäischen Kontinents. In knapp sechs Wochen zerstampfte der deutsche Soldat diesen französischen Staat, der die größte Niederlage seiner Geschichte durch das nationalsozialistische Deutschland hinzu nehmen gezwungen war. Wieder wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen. Ist ein Vergleich möglich zwischen dem Tag von Compisgne damals 1918 und letzt wieder im Jahre 1940? In jenen grauen Tagen Haß Unk» Niedertracht, im Juni des vergangenen JahreS