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Phospho rsänre eine Erhöhung der KaNaufnahme veranlaßt. —> NÄer den Einfluß der Phosphorsäure auf das Auftreten von Pflan zenkrankheiten liegen bereits eimge positive Ergebnisse vor, so z. B. bei Befall der Küchenzwiebel mit Rotz und des Rotkohls durch Erd flöhe und Kohlhernie. Für den Praktiker besonders wertvoll ist der zweite Teil der Arbeit, der sich mit der zweckmäßigen Anwendung der Phosphor säure zu Gemüsepflanzen befaßt. Neben interessanten Feststellungen über den PhoSphorsäurecntzug verschiedener Gemüsearten sowie über den zeitlichen Nährstoffvcrlauf der in Tabelle 2 aufgeführtcn Ge müsearten wird auch.über den Phosphorsäureentzug des Spargels ausführlich berichtet. Der paOo-Entzug des Spargels beträgt: Im 1. Jahr . 2. „ . 3. , 5. 6. 7. (2t) cir Stanzen) (40 (60 (70 (80 . 16 kg .18 . .23 „ .28 „ .33 „ .29 . -25 „ prOs je da Für die Höhe der aufzuwendendcn Düngung ist aber nicht allein der absolute Nährstoffentzug ausschlaggebend; hier spielt auch noch der zeitliche Verlauf der Nährstossaufnahme eine bedeutende Rolle. Wichtig ist, daß der Nährstoffbedars nach dem Stechen des Spargels am größten ist. Für eine Reihe von Gemüsearten wurde ebenfalls der zeitliche Nährstoffbedarf festgestellt. Die prOo-Aufnahme in kg je im beträgt wie folgt: Ikrnleerlrag ckr Koos- salat 250 Zwiebel 300 Sellerie 200 Toma le 400 Schwarz wurzel 200 Endivie 300 Splnal lL-rbst) 200 Rosen kohl 60 BlaN- kohl 250 Mai 3 1 1 1 1 — — Juni 8 1 1 1 2 — — —— Juli — 17 10 5 13 —— .— 3 2 August — 18 20 8 12 2 2 11 7 September — — 15 1 8 14 21 25 19 Oktober — — 4 — 3 6 17 18 7 November — — — —— 2 — — — — Im Zusammenhang damit wird empfohlen, an Phosphorsäure- düngung wenigstens die Hälfte mehr zu geben, als der Phosphor- säureentzug durch die betreffende Anbaupflanze ausmacht. Folgende praktische DsOs-Gaben in kg je du werden angegeben: Zwiebeln 60, Schwarzwurzeln 65, Kopfsalat 60, Rosenkohl 90, Blattkohl 60, En divien 40, Herbstspinat 60, Sellerie 75, Tomaten 80. Davon muß natürlich die ^sOo-Zufuhr durch die Stallmistdüngung abgezogen werden. — In einem andren Abschnitt über die Wirkung der Phos phorsäure zu Gemüse in der Praxis legen einzelne Forscher ihre Sondererfahrungen betreffs rationeller Düngung der Gcmüsearten mit Phosphorsäure dar. So berichtet Prof. Heine, daß für Gemüse eine durchschnittliche Gabe von 50 kg D-O-, je lm ausreichend ist, während nach Geheimrat Remh 300 ckr Stallmist je üu genügen, nm die Gemüsepflanzen mit Phosphor zu versorgen. Nicht uner wähnt bleiben darf schließlich das Kapitel über den Einfluß der Phosphorsäure auf die Qualität des Gemüses, das über einige positive Versuchsergebnisse Aufschluß gibt. Gemüfeanbauern, denen an einem qualitativ und mengenmäßig befriedigenden Ernteertrag auf Grund einer rationellen Düngung gelegen ist, kann das Studium dieser Originalarbeit empfohlen werden. V/. Krengel, Berlin. Mehr Kalk auch im Gemüsebau! Die Ansprüche der Gemüsepflanzen an Kalk werden wohl von den wenigsten unsrer Böden gedeckt, ist doch Kalk über den Bedarf hinaus in Verbindung mit Humus für die Tätigkeit des Bodens von ausschlaggebender Bedeutung. Ohne Humus und ohne genügenden Kalkgehalt des Bodens ist eine wirtschaftliche Ausnutzung der Han delsdüngemittel nicht denkbar, weil das Gedeihen der so wichtigen Bodenbakterien von diesen beiden Stossen abhängig ist. Führen wir daher dem Boden leinen oder zu wenig Kalk zu, so lommt es bald zu einer Kalkverarmung, die zum Teil schon durch natürliche Versickerung entsteht. Auch gewisse Handelsdüugcmittel, besonders die Kalisalze, wirken auf den Boden entkalkend, wobei von letzteren der Chlor eine entscheidende Rolle-spielt; denn er macht Kalk wasserlöslich und abschwemmbar. Aus diesem Grunde ver wende ich mit besten! Erfolg Kalimagnesia, das nur geringe Spuren von Chlor enthält, während 40A>iges Kalisalz immerhin noch 44 7k- Chlor und die niedrigprozentigeren Kalisalze entsprechend mehr von diesem für den Gemüsebau schädlichen Salz enthalten. Abgesehen von der Versickerung, werden aber auch von den Ge müsepflanzen selbst geringe Mengen Kalk entzogen. Werden diese Kalkmengen aber nicht ersetzt, haben wir auf leichteren Böden bald uiit Bodensäure, wie man neuerdings sagt, zu rechnen. Schwere Böden dagegen werden bindig und verdichten sich, die Luft hat keinen genügenden Zutritt mehr, alles Leben im Boden geht zurück, ums chließlich bei weiterer Vernachlässigung ebenfalls zum Versauern, a bis zur völligen Unfruchtbarkeit führt. Beschaffenheit und Ertragsreichtum der meisten Kulturen werden bei saurer Reaktion des Bodens herabgesetzt, es tritt ein mehr oder weniger großer Ernteverlust ein. Für den.Gemüseanbauer ist es deutlichsten zeigen uns dies bestimmte Unkräuter, von denen Saue« deshalb wichtig, die Kalkbedürftigkeit rechtzeitig zu erkennen. Am ampfer, Ackerknäuel, Spörgel und wildes Stiefmütterchen die wich tigsten sind. Wo diese also gedeihen, ist bestimmt mit Kalkmangel zu rechnen, und es wird höchste Zeit, einer weiteren Entkalkung Er» halt zu bieten. Der günstigste Einfluß des Kalkes auf den Boden liegt vor allem darin, daß er diesen lockert und in erster Linie die schlechte Physi kalische Bodenbeschasscnheit schwerer Böden verbessert. Kalk neutrall- siert ferner die den Pflanzen schädliche Humussäure und schafft den meisten Kulturpflanzen schwach alkalische Bodenreaktion und, wi« schon erwähnt, die Grundlage für das Gedeihen der Bodenbakterien Dadurch begünstigt er wiederum den Verwesungsprozeß im Bode« und macht Nährstoffe für die Pflanzen frei. Die Entwicklung dell vitrifizierenden Bakterien, die bekanntlich die Umwandlung de« Ammsniaksalze in salpetersaure Salze bewirken, ist ebenfalls voM Kalk abhängig. Kalk bindet ferner die Phosphorsäure und schützt sie vor dem Versickern durch Bildung von phosphorsaurem Kalk. Weiterhin nicht zu unterschätzen ist im Gemüsebau die Wirkung des Kalkes auch als Pflanzenschutzmittel, denn verschiedene Krank heitserreger richten auf sauren, kalkarmen Böden größeren Schaden an, als auf solchen mit genügendem Kalkgehalt. ä. 6viuilr, Gumperda, „Tomaien im Rundfunk" Die Abteilung Pflanzenschutz der Höheren Staatslehranstalt für Gartenbau in Pillnitz erhielt die Mitteilung, daß beim Vorschlag eines Themas „Tomatenverwertung" bei einem Hausfrauenfunk Unklarheiten wegen der gesundheitlichen Bedeutung der Tomate» bestanden hätten und daß, offenbar in Verkennung der früher „To- matenkrebs" genannten Tomatenkrankheit, das Thema mit der Be gründung abgesctzt wurde, „man fürchte jetzt Tomaten als Erreger oder Förderer der Krebskranlheit und möchte dieses Thema nicht bringen, um das Publikum nicht zu beunruhigen." Die grundsätzliche Einstellung dieser Antwort, besonders im gegen wärtigen Augenblick, wo es darauf ankommt, mit allen erdenkliche» Mitteln den Absatz der heimischen Produkte zu fördern, erschien so bedenklich, daß die Abteilung sich sofort mit der „Staatlichen Landes- stelle für öffentliche Gesundheitspflege" in Dresden und dem „Deut schen Hygiene-Museum", Dresden, dem Zentralinstitut für Volks gesundheitspflege, in Verbindung fetzte. Beide Aemter wurden darauf aufmerksam gemacht, daß möglicher weise die in den gärtnerischen Notizen der Tageszeitungen in letzter Zeit hänfig besprochene Tomntcnkrankheit, die früher als Tomaten- lrebs bezeichnet wurde, und die durch den Pilz Dickxniolla l^eopersiei hervorgerufen wird, durch flüchtige Beachtung dieser Notizen Veran lassung zu der unbegründeten Meinung gegeben hat, daß die mensch liche Krebskrankheit in irgendeiner Beziehung zu dieser Erkrankung der Tomate und damit zur Tomate selbst stehen könnte. Dam« würde die Befürchtung des Reichsverbands, der auf Abänderung der Bezeichnung „Tomawnkrcbs" gedrängt hatte, im ganzen Um fang Berechtigung erhalten, und da cs nicht unmöglich ist, daß an andren Stellen ähnliche, den Absatz der heimischen Erzeugnisse schädigende Einwände gemacht werden könnten, sollen die Ant worten der beiden Gesundheitsämter mitgeteilt werden. Die „Landesstelle für öffentliche Gesundheitspflege" teilt mit, daß für die Behauptung, die Tomaten seien als Erreger oder Förderer der Krebskrankheit zu fürchten, auch nicht der Schatten eines Be weises vorläge. In der Anfrage war zugleich auf die Meinung hingewicsen worden, daß Tomaten rheumatische Krankheiten för- derten; auch diese Vermutung erklärt die Landesstelle für unbe gründet. Das „Deutsche Hygiene-Museum", das durch die Abteilung ge beten worden >var, durch einen Sondcrhinweis beim Schaumaterial im Museum zu dieser Frage Stellung zu nehmen, teilt mit, daß in einer Wanderausstellung des Deutschen Hygiene-Museums eine Tafel enthalten sei, die dem Aberglauben, daß Tomaten Krebs Hervorrufen, entgegentritt. Weiterhin schreibt das „Deutsche Hygiene-Museum", daß der Genuß von Tomaten möglicherweise mit Grund den Menschen widerraten wird, die zu oxalsaurer Gicht neigen, wobei auch noch ein Unterschied zu machen sei, je nachdem, „ob einheimische, am Stock ausgereifte Tomaten oder halbreif abgenommene, stark oxal-. säurehaltige genossen werden". Es wäre wohl angebracht, wenn alle deutschen Nundfunkstellen ständig über derartige aktuelle Fragen unterrichtet würden, und wenn insbesondre alle Notizen in Tageszeitungen gesammelt wür den, die auf der Basis von Aberglauben oder auf sonstiger, nicht experimenteller Grundlage Behauptungen verbreiten, die die hei mische Erzeugung und dem Absatz heimischer Erzeugnisse zu schä digen in der Lage sind. Hinsichtlich der Tomate muß die Aufklärung aber nicht nur diese unverantwortlichen Angriffe zurückwcisen, sondern hat die wichtige Ernährungsbedeutung der Tomate zu betonen, die sie ganz beson ders als Träger von Ergänzungsstoffen (Vitaminen) auszeichnet. Der Gehalt der Tomaten an Vitamin —I' ist beachtlich, und cs ist hervorzuhebcn, daß Tomaten sowohl in rohem, als auch in gekochtem Zustand als Vitaminspcndcr in Frage kommen. krok. Dr. W. tlleisderg, Pillnitz a. SmfSWq-äU qun sunStyW-MN /WtzsqäoasmnfusöW Ole Bekämpfung -er Amelsen Veber das Auftreten der Ameisen wird in den letzten Jahren in star kem Maße geklagt. Ihre Bekämpfung ist wichtig, weil sic nicht nur viele Früchte anfressen, sondern weil sie vor allem auch wesentlich zur Verbreitung von Blattläusen beitragen, die sie bekanntlich als „Milchkühe" in ihre Bauten schleppen. Oft sind ihre Schlupfwinkel recht versteckt und schwer zugänglich. Dr. H. W. Frickhinger gibt in seinem soeben erschienenen Werl „Achtung, Schädlingsbekämpfung für jedermann" nachfolgende Bekämpfungsmöglichkeiten an, deren stärkere Verbreitung uns wertvoll erscheint. Dr. F. schreibt: „Grundbedingung für eine erfolgreiche Bekämp fung der Ameisen ist die Kenntnis der Lage ihres Nestes. Haben wir diese erkundet, so können wir die ganze Ameisenkolonie ver nichten, wenn wir in den Abendstunden, wenn alle Insassen bereits im Neste sind, den Hauptschlag führen. Bei Erdnestern treten wir die Eingänge fest zu oder bedecken sie mit scuchtcm Lehm. Ist das Nest im Holz oder in Mauerspalten angelegt, so verschmieren wir die Zugänge mit Glaserkitt oder Lehm. Da die Ameisen, wenn sie Gefahr wittern, flüchten, ist es zweckmäßig, das Nest durch einen kleinen, mit Wasser oder Petroleum gefüllten Grabe» zu umgeben oder Pappestreifen rings um die Nestanlagen auszubreiten, die mit einem haftfesten Raupenleim bestrichen sind. Erst nach diesen Vor bereitungen gehen wir gegen das Nest vor: Wir treiben einen spitzen Pfahl einige Zentimeter tief in das Nest hinein und gießen in diese Oeffnung mehrere cm^ Schwefelkohlenstoff (sehr feuergefährlich), Tetrachlorkohlenstoff oder Areginal. Die im Nest befindlichen Ameisen gehen dann durch die giftigen Gase zugrunde. Finden wir die Nester nicht oder liegen sie an unzugänglichen Stellen, so empfiehlt es sich, mit Gistködern zu arbeiten. Als solche eignen sich schwach vergiftete Zuckerlösungen, die wir an den von den Ameisen bevorzugten Plätzen auslegen. Die Anieisen nehmen die Gifte gern an, füttern aus dem Kropfiuhalt, ins Nest zurück gekehrt, ihre Genossinnen und die junge Brut, so daß die Gift wirkung auch hier eine große Zahl der Tiere erfassen kann. Als Gist wird Natriumarsenit (arseniksanres Natrium) empfohlen: Wir lösen 3 A davon in etwas heißem Wasser aus, lasten die Lösung langsam abkühlen und fügen die Giftlösung dann einer vorher an- gesetzten Siruplösung bei. Zur Vergiftung können wir auch Brech weinstein nehmen (1,5 8 auf 120 8 Sirup, Kunsthonig oder dickes Zuckcrwaster). Das Ausleqen von Gistködern geschieht, sofern sie flüssig sind, am besten auf folgende Weise: Man läßt Torfmull oder einen Schwamm mit der Flüssigkeit mäßig vollsaugen und legt diese Köderaufsaugung in eine Blcchschachtel, die wir durch Anbringung von Löchern (am besten am Deckel) für die Ameisen zugänglich ge macht haben. Die Ameisen kriechen gern in solche Ködcrfallen ein. Man stellt diese Blechschachtel auf die Ameiscnwcchsel, im Freien graben wir sie oberflächlich in der Nähe der Nester oder der Ameisenstraßen in die Erde ein." Ove. Vorsicht bet -er Bekämpfung verBraunfleckem krankheit -er Tomaten unter Glas mit Golbar Im allgemeinen sind die modernen Spritzmittel zur Bekämpfung pilzlicher And tierischer Parasiten bei vorschriftsgemäßer Anwendung für die Kulturpflanzen selbst unschädlich. Trotzdem kann es einmal Vorkommen, daß durch unvorhergesehene Umstände Schäden ent stehen, wie der nachfolgend wohl nicht alltägliche Fall beweist. Ein großer Block, mit Tomaten bepflanzt, deren Früchte etwa nußgrotz waren, wurde wie üblich gegen die Äraunsleckenlraukheit mit Sol- bar nach Vorschrift gespritzt. Drei Wochen später, als die Ernte begann, zeigte es sich, daß nicht alle Früchte, aber die meisten einen Karbolgcschmack aufwiesen, der dem ganzen Fruchtfleisch an- hastete. Die Früchte weisen äußerlich nicht die geringsten Ver- brennungsschädcn auf. Es steht aber fest, daß die Temperatur wäh rend des Spritzens sehr hoch, also jedenfalls zu hoch war. Hierdurch ätzte sich das Solbar leicht durch die Haut in die Früchte ein. Die Kunden weisen die Früchte nach einmaliger Kostprobe zurück, so daß der riesige Ertrag der ganzen Pflanzung schwer, wenn überhaupt abzusetzen lvar. L. Lckmickt, Basel, Bekämpfung -er Lauchmotte Die Lauchmotte, Hcrolepm assectella, tritt in manchen Som mern so verheerend auf, daß die Lauchbeete in kurzer Zeit einen jämmerlichen Anblick bieten. Mancher Gärtner wird ein Lied von diesem in den Anfängen kaum merkbaren Schädling fingen können. Trifft man nicht sogleich Gegenmaßnahmen gegen diese gefräßigen gelbgrünen Räupchen, so ist der Schaden kaum wieder gut zu machen. Die Pflanzen werden bis auf die Wurzel aufgefreffen und zerstört. Das Auftreten dieses Schädlings ist zum Teil eine Folge frischer Düngung mit Stallmist oder Jauche. Ist die Witterung während der Eiablage noch günstig, so vermehrt er sich durch me^ rcre Generationen hindurch und tritt daher oft bis in den Herbst hinein auf. Die einfachste Bekämpfungsmaßnahme ist das sofortige Abschneiden der Lauchstengel bis auf den Boden. Damit sich tue Pflanzen von dieser Gewaltkur rasch erholen, gibt man einige Dunggüste mit Harnstoff oder Hakaphos. Erfolgt dieses Zurück schneiden jedoch zu spät, so daß die Räupchen schon gegen die Wurzel gewandert sind, so nützt aber auch diese Maßnahme nichts mehr. Erfolg verspricht auch das Spritzen mit einem Jnsecticide. Es mutz aber jede einzelne Pflanze so benetzt werden, daß die Spritzflüstigkeit in das Herz und zwischen die Blätter hineinsickert. Auch diese Maß nahme bringt nur Erfolg, wenn sie rechtzeitig angewendet wird, das heißt, wenn die Räupchen eben ausschlüpsen und ihren Beutezug beginnen. Bei einiger Aufmerksamkeit kann man sehr wohl das Anfangsstadium erkennen. Im weiteren hat man auch durch Be spritzen der Lauchpflanzungen mit stark verdünnter Schwefelbrühe Erfolg erzielt. Die Schwefelkalkbrühe bildet auf den Lauchblättern eine Schutz schicht, sie werden deshalb von der Lauchmotte zwecks Eiablage ge mieden. Die Puppen der Lauchmotte überwintern im Boden, wes« halb im folgenden Jahr weder Lauch noch Zwiebeln auf diesen Beeten gezogen werden sollen. Aus diesem Grund soll man die ab geschnittenen Lauchblätter der befallenen Pflanzen auch nicht auf den Kompost bringen, sondern verbrennen oder vergraben und mit Aetzkalk oder Kupferbrühe behandeln. Das Land selbst wird im Herbst tief umgegraben und mit Aetzkalk gedüngt. L. Lcdmickt, Basel. Bücherschau Alle an dieser Slelle empfohlenen — aber auch feder andre Merorlsche Werk — erhallen Sie zu Oiiginalpreisen durch die Siirineriiche Vcilags- gefellschasl m. b. L., Beilin W 8, Wiltzelmstrahe 55 „Die Praxis der Gemiisetrriberei." Von staatl. Dipl.-Gartenbau- Inspektor W. Binder. 256 S. 71 Textabb. Ml 12,—. Verlag Paul Parch, Berlin SW. 11. Die Literatur über das noch junge Gebiet des Frühgemüsebaus unter Glas ist noch wenig umfangreich. Viele Einzelerfahrungen, die von Praktikern und auch von feiten der Wissenschaft veröffent licht worden sind, harren der Zusammenfassung und Auswertung. So durfte man dem schon vor einiger Zeit angekündigten Handbuch mit größtem Interesse cntgegensehen. In der Tat wird jeder Gartenbaufachmann auch vielfache Anregungen aus dem Buch emp fangen können. Die Ausführungen sind klar und übersichtlich an geordnet. Dennoch bedarf es aber bei einer Besprechung dieses Buches, das ein so wichtiges Gebiet behandelt, einiger kritischer Hinweise. Was Binder über die verschiedenen Glassorten schreibt, ist zum Teil un richtig. Es werden Klarglas, Blankglas und Rohglas gegenüber gestellt, deren Lichtdurchlässigkeit in der angegebenen Äcihenfolge nach Binder abnehmen soll. Hierzu ist zu bemerken, daß das soM nannte „Klarglas^ eine Rohglassorte ist; Glas ist dagegen ein Blankglas. Hierdurch werden die ganzen Ausführungen unklar« Auch sind sie hierüber hinaus einseitig und entsprechen weder den vorliegenden Versuchsergebnisten noch der Meinung vieler Praktiker« Wenn Binder weiter schreibt, daß Kalidüngung die Ernte verzögere so kann das nach unsren Erfahrungen allenfalls bei schädigende^ zu hoher Kalidüngung der Fall sein. Auch wird man sehr bestreite» dürfen, daß bei den Warmwasterkesteln normalerweise eine nur öOTLIge (!) Wärmcausnutzung angenommen werden dürfe. Die so wichtige Schädlingsnaphthalinbekämpfung ist nur mit ein m ein zigen Satz gestreift. Als Aclchenbekämpsung will Binder nur 50 ccm (!) Schwefelkohlenstoff je Quadratmeter verabfolgen, eine Gabe, die lediglich vorbeugend, aber niemals bekämpfend wirken kann. Die Viruskrankheit ist unberücksichtigt geblieben. Heber die Reaktionsansprüche der Gemüsekulture» liegt lediglich ein Satz vor, nach dem jedem Praktiker empfohlen wird, selbst Versuche anzu, stcllen. (!) Die Treibgurkensorte „Weigelts Neuheit 1927" ist keine Verbesserung der Sorte „Weigelts Beste von Allen", wie Binder annimmt, sondern gehört dem gleichen Typ an, wie die bekannte „Spot Resisting". Das, was Binder auf S. 117 über die Kultur zeiten der Treibgurke sagt, halte ich für unrichtig. Wenn eine Gurkenhauskultur, die Mitte Januar gepflanzt wurde, nach Binder normalerweise schon „nach Ostern" wieder geräumt werden soll, so muß man fast zweifeln, ob der Autor je selbst Treibgurken kultiviert hat. — Die auf Seite 122 empfohlene Steinschlagfüllung unter den Gurkenbeeten ist — wie mir aus einigen praktischen Fällen bekannt ist — nicht ohne weiteres anzuraten. Diese wenigen Hinweise nehmen keineswegs für sich in Anspruch, vollständig zu sein, vielmehr finden sich derartige Mängel in dmi vorliegenden Buch in großer Zahl vor. Ueberhaupt hat man de« Eindruck, daß Binder vornehmlich aus seiner persönlichen Erfah rung geschöpft hat, ohne das Für und Wider der Meinungen andrer Praktiker nach der gegebenen Zeitfchriftenliteratur und ohne die vorliegenden eindeutigen Versuchsergebniste hinreichend und kritisch berücksichtigt zu haben. „Das Handbuch" des Frühgcmüsebaues fehlt also trotz der vorliegenden Neuerscheinung immer noch. Wegen seiner Ausführlichkeit und der Anregungen kann das Buch zum kritischen Studium jedoch empfohlen werden. Praktiker wie Garten- baulehrcr werden zweifellos manchen Vorteil daraus ziehen können. Dr. 1. kainkokl, Großbeeren« Für den Inhalt verantwortlich: O. Goetz, Berlin-Karlshorst. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 14. S. 1933, ... eri«yemi am 24. Annu» 1933.