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S-LLLS. Das ehemals König!. Sächsische Mansfeld. (Fortsetzung.) eifrig man auch bei Stiftung des Gymnasiums zu Werke geschritten war, so langsam ging es mit der völligen Organisa tion desselben, obgleich die Grafen zu Mans feld i ggi sogar eine B u ch d r u ck erei für dasselbe anlegten. Erst 1564 ward das Scbulgcbälide errichtet und schon i6or brannte es mit dem größten Theile der Stadt ab. Doch bauten es dw Grafen wieder von 1602—1604. Am Ende des i/ten Jahr- huuderls zahlte das Gymnasiuin über 700 Schüler. In der Folge aber litt es durch Krieg und Krankheiten. Da die Besoldung der Lehrer vorzüglich aus den Ertrag der Bergwerke gegründet war, so fiel oder stieg es abwechselnd mit letztem zugleich. Am traurigsten war der Zustand desselben im Zojährigen Kriege, wo der Rektor fünf Schulstellen, weil cs au Besoldung fehlte, zugleich versehen mußte. Ja cs würde ganz eingegangen swu, hätte nicht Rektor Gander selbst, aus Liebe für die Anstalt, 1644 milde Beitrage für dieselbe, zum Theit außer Landes, eingesammelt. Bis vor etwa 40 Jahren mußten die Mansfcldischcn Prediger der Reihe nach monatlich (die Ernte» und Fastenzeit ausge nommen) im großen Hörsaale des Gymna siums eine biblische Stelle erklären und eine lateinische Rede halten, wovon nur das 6vste Jahr dispcnsirte. In den neuern Zeiten litt daS Gymnasium besonders durch die Preuss. Anordnung, nach welcher Landesktnder nur Brandenburgische Schulen besuchen durften. Eisleben liegt aber wie bekannt, mitten in dem ehemals Preuss. Mansfeld. In dieser Hinsicht wird der Ort durch die neue Landesherrschast gewinnen. Die Schul bibliothek ist unbedeutend, besitzt aber doch Lipperts Daktyliothek, welche ihr der jetzige König 1792 schenkte. Nächst dem Gymnasium gibt es auch eine B ü rger s ch u l e in der Neustadt. Eisleben, in den ältesten Zeiten Iis- luvu, späterhin Vslebiu, auch Lütgen- oder Lutten (d. i. Klein-) Eisleben ge nannt, kommt zuerst in Urk. von 99z vor; 104z erhielt cs vom Kaiser Heinrich III- Kkk