Volltext Seite (XML)
33^ die Seemacht unter kraftlosen Negierungen immer mehr in Verfall, so daß 1736, bei Anfang des siebeniähriaen Kriegs, nur 43 Linienschiffe aufzub'l/gen waren. Unter Choiseuls und Präs! ns Ministerium erbeb sie sich wieder und bestand im Jahre 1 8l schon aus 81 Linienschiffen, 69 Fregatten und 14t kleinern Fahrzeugen, die zusammen Mit 7O0O Matrosen bemannt waren. Anekdoten. Ein Stutzer an Ludwigs XIV. Hofe wollte die Gesellschaft aufKostcn eines jungen Man nes belustigen. Marr könnte, sprach er, ein dletes Buch von dein machen, was er nicht weiß. Der König, jeder Lästerung Feind, sagte mit ernstem Tone zu dem Spötter: und ein sehr kle nes von dem, was Sie wissen. Ludwig XI. von Frankreich war im Schlosse Plessis - le-Tours. Eines Abends ging er in die Küche hinab, wo ein fünfzehn jähriger Knabe, der den Bratspieß drehte, ihm auffiel. DerKnabe schien ihm nickt an seiner rechten Stelle zu stehn; der Ausdruck seines Gesichts versprach zu viel. Der Kö nig fragte ihn nach Heimath, Nahmen und täglichem Erwerbe. Der Küchenjunge kannte den König nicht. Zch bin aus Derry, sprach er unbefangen, heiße Stephan und verdiene so viel als der König. — Und wie viel ver dient denn der König? — Was er braucht, versetzte der Knabe, und ich, was ich brau che. Ein englischer Seemann lag berauscht am Strande, als die Flut aufstieg. Ner- muthuch hielt er die Wellen für einen Punsch napf; er wehrte immer mit der Hand ab, und rief mit schwerer Zunge: keinen Punsch mehr, keinen Punsch! Not Am Lgsten vorigen Monats kehrten die beiden Grenadier-Compagnien des Regiments Prinz Clemens m ihre Garnison Langensalza zu rück. Tue bürgerliche Schützen-Compagnie zog -cn braven Kriegern eine Viertelstunde weit ent gegen, wo d:e Ankommenden mit Kanoncuschüs- sen und Salven begrüßt wurden. Einer der Schüüenosfijierc bewillkommte die Rückkehrenden Mit einer kurzen Anrede, und bei den darin ver kommenden Worten: „Ziehet nun fröhlich zur . Staor dmch unsre friedlichen Fahnen — und ge nießet das Gluck, das Tupfern und Edlen ge bühret" öffneten sich die Glieder der Schützen, die Fahnenträger traten vor, hielten die Spitzen i z e rr. der Fahnen an einander, und die Krieger zogen unter diesem Triumphbogen nach der Stadt zu. In einem Garden vor dem Thore war ein Früh stück bereitet. Bei dem Eintritte in den Saal wurde den Offizieren ein Gedicht überreicht, und von einigen jungen Mädchen jedem Grenadier ein Blumenkranz dargcbracht. Die Krieger wanden die Kranze um ihre Mützen, und so ging nachher der Zug in die Stadt. Desviau in Paris hat eine Vorrichtung er funden, durch welche ein einzelner Weber auf je, dem Wcbcrstuhle leinene und wollene Zeuge von beliebiger Breite zu weben in Stand gesetzt wird.