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HblchlUtzäesveuNchlanMIuges Sie tauseudjähMe Fliegerfthasuchl Görinq bei den TseutschlandElieaern. Bei der SjMg erv erkrcnd una d-e s Deutsch land f l u g e s 3 3 erschien der Rchchsluftfahrtminister Göring in Begleitung des Reichßwehrministers von Blomberg. Göring gab zunächst seiner tiesen Bewegung Ausdruck, als erster Reichsminister / der deutschen Luft fahrt vor der Jugend derA uZL fahrt sprechen zu dürfen. Er erinnerte an feine.» Sirene Fliegerlaufbahn. Damals, als er in Aschaffenburgsdas Geschwader Richt- Hofen habe auflösen müssen, sei iin ihm der seste Wille entstanden, daß dieses nicht das Ende sein dürfe, daß die deutsche Luftfahrt wieder (erstehen müsse. Der Wiederaufstieg sei gekommen,, im Geiste Nicht hofens, Bölckes und Im melmanns, deren Taten den deutschen Fliegern stänbig als Vorbild vor zuschweben hätten. Göring gedachte- in diesem Zusammen hang der beiden Opfer, die auch (dieser Deutschlandflug wieder gefordert habe, und fordern?, daß diefe Opfer auf dem Altar des Vaterlandes nicht Attpsonst gebracht sein dürften. Göring mahnte die Jugend nochwinmal, das Front erlebnis, das aus den drei Begriffen/ Kameradschaft, Pflichttreue und -Opferbercitschaft bestände, stets als Richtlinie für ihre fliegerische Erziehung zu nehmen. Alles, was jetzt geschehe, müsse unter dem Gesichtspunkt geschehen, daß die Flisegerei ein Teil des Dienstes am Vaterlande sei, und die thauf en d j ä h ri g e Fliegerfehns u ch tnach ob e n müsse dem gesamten deutschen Volke eingeimpft werden. Aum Schluß gedachte Göring des Mannes, der durch die Einigung des deutschen Volkes die Voraussetzungen für den »neuen Aufbau der deutschen Luftfahrt geschaffen habe, und gab dem Dank an den Führer Ausdruck durch ein ^dreifaches Sieg- Heil aus Adolf Hitler. Vor der Ansprache Görings würdigte der Präsident des deutschen Luftsportverbandes, Hauptmann Locrzer, die großen Leistungen des Deutschbandfluges. Vor allem hob er die Leistung des Oberleutnants Seidemann hervor, dann aber besonders die Leistungen der han noverschen Gemeinschwftsflieger, die den Wettbewerb als Sieger hätten beenden können. Gerade das Staffelfliegen verlange eine Disziplin und Kamerad schaft von außergewöhnlichem Maße. Loerzer gedachte Dann der Gefallenen des Wettbewerbs, Reinhold Poß und seines Begleiters We irich, zu deren Ehren sich die Versammlung von den Plätzen erhob. Lo-erzer teilte dann mit, daß den Hannoverschen Fliegern für ihren Sieg und die schöne Leistung, die-sie während des Wett bewerbs gezeigt hatten, eine besondere Ehrung des Reichsluftfahrtministers zuteil geworden sei: ihnen allen, den Piloten und Beobachtern, (Baseler, Höfft, Köhnk, Dietrich, Roese, Wiegand, Esche, Endres, Bode und Gruber) habe der Minister die Uniform des Deutschen Luftsport verbandes mit entsprechenden DienstFradbezeichnungen verliehen. Loerzer erwähnte dann besonders die Leistung des Ministerialrats Christiansen und des schlesischen Landesgruppenführers Schellwitz, der aLs Einarmiger den ganzen Wettbewerb in glänzender Manier mitgeflogen sei. Zum Schluß gab Loerzer der Hoffnung Ausdruck, daß die Aufgaben seines Verbandes aus den Kreisen der Bevölke rung noch viel mehr als bisher Unterstützung finden würden. * ZeierliSe Setse-ma des verunglückten SeuMmdWegsrs Poß. Auf dem Berlin-Lichterselder Parkfriedhof wurde Reinhold Potz, der mit seinem Begleiter Weirich während des Deutschlandfluges auf so tragische Weise verunglückte, unter stärkster Beteiligung aus Flieger- und Marinelreisen zur letzten Ruhe gebracht. Hosprediger Richter-Reichhelm hielt eine rechte Flieger predigt, während DLV.-Piloten die Ehrenwache am Sarge hielten. Beim Verlassen der Kapelle führte der Kron prinz die Witwe des Heimgegangenen Freundes. Durch ein Spalier von SA.-Männern gelangte man zum Grabe, über das niedrigfliegende Trauer staffeln hinweg brausten. Nach Segensworten des Pfarrers sprach des Toten bester Freund, der Fliegerlandesgruppensührer Eberhard Cranz, für den engen Kameradenkreis der Marineflieger. Hauptmann a. D. Bruno Loerzer ge lobte als Führer der deutschen Sportflieger, daß Rein hold Potz allen Piloten ein leuchtendes Vorbild bleiben werde. Göring bei den Teutschlandfliegcrn. Aus unserem Bild sieht man Göring im Gespräch mit dem schnellsten Deutschlandflieger, Oberleutnant Seide mann. In der Mitte der Präsident des DLV., » Loerzer, links Siebel. „ Kiews MOetOlen. Die „Generalseldmarschall von Hindenburg" stiegt zum Parteitag. Berlin. Anläßlich des Parteitages in Nürnberg läßt die Deutsche Lufthansa Sonntag, den 3. September, das Großflug zeug „Generalseldmarschall von Hindenburg" („Junkers 6 38") aus der Erpreßstrecke München -Berlin Nürnberg anfliegen. Diejenigen Nationalsozialisten, die das Flugzeug benutzen wollen, werden gebeten, sich rechtzeitig bei der Deutschen Luft hansa zu melden. Der Flugpreis beträgt München—Nürn berg 21 Mark, Nürnberg -Berlin IS Mark. 29 Staaisfeinde in Köln scstgenommen. Köln. In der Kolonie Neurath in Köln-Höhenhaus wurden bei einer Polizeirazzia Schußwaffen, Munition, zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sowie kommunistisches Agitations material gefunden. 26 Männer und 3 Frauen wurden vor läufig festgenommen. Krise in Ecuador. London. In Ecuador hat sich die politische Lage bedeutend verschärft. Präsident Mora weigert sich, der Rücktrittsforderung des Kongresses nachzukommen. Tie Regierung hat die Regie rungsgebäude unter militärischen Schutz gestellt 1V0 Dollar Gold in Amerika anmeldepflichtig. Washington. Roosevelt hat angeordnet, daß alle amerika nischen Bürger, die mehr als 100 Dollar Gold besitzen, dieses innerhalb von 15 Tagen dem Schatzamt melden müssen. Viertes Todesopfer des Kampfes zwischen Bauern und Zigeunern. Belgrad. Der Kampf zwischen Bauern und Zigeunern in Barbarin, wo drei Zigeuner geluncht wurden, hat ein viertes Todesopfer gefordert. In der Morava ertrank einer der Zi geuner, die in den Fluß gesprungen waren, um sich durch Schwimmen zu retten. Die Gendarmerie verhaftete 20 Kauern, die durch ihre zerfetzte Kleidung und zahlreiche Wunden be wiesen, datz sie sich an den Angriffen gegen die Zigeuner be teiligt haben. Boxkampf Schmeling—Paolino am 6. Oktober. Neuyork. Schmelings Manager, Jacobs, gab bekannt, datz Schmeling einen Vertrag unterzeichnet habe, nach dem er am 6. Oktober in Amsterdam gegen Paolino kämpfen werde. Neves Mts aller Well. Mord nach 13 Jahren aufgeklärt. In Schwabach wurde ein Ehepaar unter dem Verdacht des Mordes ver haftet. Es handelt sich um den 38jährigen Nadler Max Helmrich und seine gleichaltrige Ehefrau. Am 5. Juni 1920 war der erste Mann der Frau, der 24jährige Arbeiter Johann Heckel, in der Küche seiner Wohnung erhängt auf gefunden worden. Obwohl damals bereits der Verdacht eines Verbrechens vorlag, konnte erst jetzt, also nach 13 Jahren, der Todesfall aufgeklärt werden. Der Ver haftete Helmrich hatte nämlich vor einiger Zeit seinem Bruder den Verlauf des Mordes geschildert. Hiervon bekam die Polizei Kenntnis. Der Bruder mußte zugeben, tatsächlich von dem Verhafteten genaue Mitteilungen über den Vorfall erhalten zu haben. Licbestragödie in einem Wirtshaus. In Büren bei Biel (Schweiz) gab der Baumeister Celes Cigada im Restaurant Portenier nach kurzem Wortwechsel aus die Wirtin mehrere Schüsse ab, durch die sie an den Beinen verwundet wurde. Der auf den Lärm herbeieilende Wirt erhielt einen Schutz in die Lunge. Der Täter schoß sich darauf eine Kugel in den Kopf. Er war sofort tot. Die Ursache soll in einem Verhältnis zwischen dem Täter und der Wirtin zu suchen sein. Seit kurzem war dem Bau meister, der mit den Wirtsleuten befreundet war, das Be treten des Hauses verboten worden. Vollbesetztes Fuhrwerk vom Zuge erfaßt. Auf der neuen Eisenbahnlinie Herby—Gdingen in der Nähe von Hohensalza ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Als ein mit acht Personen besetzter Einspänner über den dort ungeschützten Eisenbahndamm fahren wollte, wurde er von einer aus Hohensalza kommenden Rangierlokomo tive erfaßt und 400 Meter weit mitgeschleift. Drei In sassen des Wagens waren auf der Stelle tot, drei weitere wurden lebensgefährlich verletzt. Drei Segelschiffe gestrandet. Während des letzten Nordweststurmes sind drei Segelschiffe, die lettländischen Segler „Gulbis" und „Fata Morgana", ferner der estlän- dische Segler „Mary" im Rigaischen Meerbusen gestran det. In allen Fällen gelang es, die Besatzung zu retten. Am schwierigsten war die Rettung der Besatzung der „Mary", da der heftige Sturm eine Annäherung der den Schiffbrüchigen entgegenkommenden Rettungsboote ver hinderte. Nur mit Hilse eines zum Wrack hinübergewor fenen Taues, das das erstemal riß, konnte die Besatzung des sinkenden Seglers gerettet werden. Riesenseuer in Pariser Filmwerkstatt. In den Film werkstätten einer Pariser Filmgesellschaft brach in dem Kostümlager, in dessen ersten Stock sich die Artistenlogen befinden, Feuer aus, das sich mit ungewöhnlicher Ge schwindigkeit auf eine Reihe von Nebengebäuden aus dehnte. Der Aufnahmeleiter und seine Mitarbeiter wurden durch die Explosion verschiedener Benzinkanister zu Boden geschleudert und verletzt. Nach über zweistündigen Be mühungen gelang es, des Feuers Herr zu werden. Sämt liche Bild- und Tonausnahmeapparate wurden ein Raub der Flammen, ebenso verschiedene aus Japan ein geführte sehr teure Kulissen. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere Millionen Franc. Kirche in die Luft gesprengt. In Oviedo (Spanien) sprengten Extremisten die alte Pfarrkirche in die Luft. In Valencia zerstörten sie ein gotisches Kreuz von großem künstlerischen Wert. Spiel und Spori Die Danziger Volkssporttage begannen in Anwesenheit des Reichssportsübrers von Tschammer und Osten mit Schwimm- Wettkämpfen. Das 100-Meter-KrauIschwimmen gewann der Spandauer Block in 1 :01,1 vor den Magdeburgern Schulze und Schlüter. Nire-Cbarlottenburg gewann die 4X50-Meicr- Damen-Kraulsiasfel überlegen in 2 : 40,4 Hellas-Magdeburg siegte in der 3X100-Meter-Lagenstaffel in 4 Minuten . Im Wasserballspiel kam Magdeburg über Danzig zu einem hohen 9:1- Siege. Ehmer und Ungethüm starteten in Kopenhagen mit großem Erfolg. Ehmer gewann das Ausscheidungsfahren, das Mal fahren, das Rundenfahren und das Vorgabefahren Unge thüm holte sich das 50-Runden-Rennen der Amateure zu- sammen mit dem Dänen Lundquist. Außerdem belegte der Dortmunder im Fliegertreffen der Amateure einen dritten Platz hmter Petersen und Olesen. l iebsrscbutL ctuicb L. ^ciiermunu Uvmau^oalrute 39) Frau Helleport fuhr fort: „Und die andere — die Laßwitz — mein Gott, ihr Mann war ein Lump, der ihr Vermögen am grünen Tisch verspielte, und sie hatte den Jungen! Sie war arm, ich reich — wenn es gelang, mich auf den Weg zu drängen, den sie alle zusammen als meine .Rettung' ausgedacht, so hatte ihr lieber Bela Hoffnung, dereinst in den Besitz des Meervogel- schen und Helleport'schen Vermögens zu kommen. — Es war gemein und grausam, was sie tat — aber es war am Ende menschlich." Frau Helleport war während des Sprechens im Gemach hin- und hergegangen, und von Minute zu Minute mehr wich ihre heftige Erregung einer ab geklärten Ruhe, die nicht Resignation, sondern Er kenntnis war. Die Kammerfrau betrachtete sie bewundernd. „Wie — Sie fluchen denen nicht einmal, die Sie so elend gemacht haben? Wie großdenkend und edel sind Lie, gnädige Frau!" „Edel? Ach Gott, nein, meine gute Gröger, das bin ich nicht. Aber ich habe in meiner langen Einsamkeit und meinem tiefen Schmerz die Menschen verstehen gelernt. Keiner kann über sich hinaus, und die meisten sind so klein!" Sie trat ans Fenster und starrte traumverloren hinaus, während sie, mehr zu sich selber sprechend fort fuhr: „Vielleicht mußte alles so kommen — wer weiß es? Wir waren beide Feuerköpfe und Idealisten, und hinter diesen steht stets die Enttäuschung mit Lem To desschwert, denn Ideale erfüllen sich nicht. — Vielleicht war es unserer wunderbaren, unvergeßlich großen Liebe ein besseres Schicksal, den Todesstoß im Zenith zu erhalten, als durch Gewohnheit flügellahm zu werden und an den Nadelstichen kleiner Enttäuschun gen langsam dahinzusterben?" — Sie wandte sich wieder um. „Ganz so arm, wie bisher, läßt mich mein Schicksal ja nun doch nicht zugrunde gehen," sagte sie, sich gewalt sam ihrer Versunkenheit entreißend. „Indem es mir Randals Pflegetochter zuführte, gibt es mir wieder einen Lebenszweck — eine Aufgabe sogar. Tausend Dinge bewiesen mir, daß er dieses Mädchen außer ordentlich geliebt hat und nur durch seinen jähen Tod offenbar verhindert wurde, ihre Zukunft sicherzustellen. Diese Mission — sie zu lieben und für sie zu sorgen, wie er tat, erscheint mir wie ein letzter, zärtlicher Gruß." Der Anflug eines weichen Lächelns huschte über Frau Helleports ernste Züge. „Du Haft doch nichts dagegen, Gröger, wenn wir dein.' Stütze als Herrn Randals Vermächtnis und als Pflegetöchterchen betrachten?" „O, gnädige Frau — wie sollte ich? Ich freue mich ja so sehr darüber! Nicht bloß wegen Fräulein Sylvia, sondern noch viel, viel mehr Ihretwegen! Das wird ja ein ganz anderes Leben werden hier und für Sie ist's so gut, daß Sie ein bißchen Jugend und Sonnen schein um sich haben auf Ihre alten Tage! Weiß Fräulein Sylvia schon —" „Ich habe ihr nur gesagt, da ich ihren Pflegevater kannte und mich freuen würde, wenn sie als meine Ge sellschafterin am Lindenhof bliebe. Mehr wünsche ich auch nicht, daß sie erfährt, merke dir das!" „Sehr wohl, gnädige Frau. Es ist auch gewiß am besten so!" „Nun will ich dir noch etwas mitteilen, Gröger. Er innerst du dich noch an meine Kusine und Freundin Elena, die bei uns auf Topolschitz lebte? Die kleine blonde Elena — Du mochtest sie ja immer so gut lei den, wenn du aus dem Forsthaus nach Topolschitz kamst! Nun — du wirst sie wahrscheinlich bald in Wirk lichkeit Wiedersehen. Sie ist Witwe, lebt mit ihrem Sohn hier in der Stadt und der Brief, den man mir gestern in den Wagen warf, ist von ihr. Hier ist meine Ant wort, laß sie morgen früh bestellen." „Frau Trojan wird zu uns kommen? Nein, wie ich mich darauf freue! Auch für Sie, gnädige Frau! Wahr haftig, das sind ja heute lauter so frohe Botschaften, daß ich mich ordentlich wie verjüngt fühle! Wird Fräu- sein Elena — pardon, Frau Trojan bald kommen?" „Wir werden wahrscheinlich zu ihr müssen, da sie ein lahmes Bein hat. Vorläufig — so gern ich Elena sehen möchte — gestehe ich dir offen, graut mir davor, in die Stadt hineinzufahren. Ich fürchte mich vor den vielen fremden Menschen und dem lärmenden Getriebe." „Das ist ja nur zu natürlich, liebe, gnädige Frau! Aber allmählich werden Sie sich schon an den Gedanken gewöhnen!" „Ja, ich hoffe in ein paar Wochen die Scheu über wunden zu haben, und dann —" Es klopfte. Frau Helleport, die sich wieder an den Te.l'tPr tisch gesetzt hatte, wandte den Kopf. „Sieh nach, Gröger, was man will!" Die Kammerfrau eilte bereits zur Tür. 21. Draußen stand Jakob mit einer Karte in der Hand. „Herr Vela Laßwitz ist soeben angekommen und läßt dringend bitten, empfangen zu werden, denn er muß noch mit dem Nachtzug wieder zurück," meldete er. Frau Helleport, die jedes Wort gehört hatte, wandte sich heftig um. Abwehr und Widerwillen spiegelte sich in ihrem Gesicht, das sich jäh verdunkelt hatte. (Forts, folgt.)