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1932." Wir haben eine nagel- g Von einem der zahlreichen für solche Dinge Zei, Haven, wurde in Dame aus Elberfeld, die 19jährige - «Fräulein Deutschland 1932* oder aus ziU deulich: zur „Miß Germany* 1932" erkoren. lin« verhaftet, aber wieder aus der ^n. Jrn Berliner Kurfürstendamm- Beginn der Verhandlung am Frei tag der Angeklagte Gras Helldors aus der Untersuchungs haft vorge^uhrt. Gegen den Grafen Helldors war aus An rag des Staatsanwaltes ein Haftbefehl erlassen worden, wen er einer der letzten Verhandlungen unentschuldigt fort- teblleben und zu einer Führertagung seiner Partei nach München gefahren war. Ter Gras, der sich am Donners tag mtt dem Flugzeug von München nach Berlin zurück- degeben wollte, mußte infolge Nebels in der Nähe von Würzburg notlanden. In Würzburg wurde er verhaftet. Nach der Gerichtsverhandlung ist er wieder aus der Haft entlassen worden. Ein Waschbär in Pommern. — Kein Jägerlatein! Z" Seebuckow im pommerschen Kreise Schlawe fingen üe Tackel eines Försters einen Waschbären, der sich unter ^ncm Baumstamm eine Höhle gebaut hatte. Das Tier, das sonst nur in Nordamerika vorkommt, muß einem Mius entlaufen sein. Drei Fischer ertrunken. Auf dem Stausee bei Roßnow in Kreise Bublitz hat sich ein schweres Bootsunglück er- ignet. Drei Fischer waren mit einem Boote zum Fisch- mng ausgesahren, sind aber von dieser Fahrt nicht zurück- ^rkehrt. Als man nach den Vermißten Ausschau hielt, Md man das Boot kieloben treibend auf. Die Leichen der Lerunglückten sind aus dem Grunde des Sees bei dem lareu Wasser gesichtet worden; sie konnten jedoch bisher dicht geborgen werden. Nie Brüder Gklarek und ihre Wahrsagerin. Lasst Blumen sprechen. Sklarek-Prozeß kam das Gericht auf dieWahr - s« r i nSeidlerzu sprechen, zu der Maxsklarek sehr »>t aeaangen sein und mit der ihm eme unzertrenn- öaie Fremrdschasl verbunden haben soll. Frau Seidler i°» von Max Sklarek sehr viel Geld erhalten haben. Da- erk ärt sich auch, daß Frau Seidler nach der Ver jüng der Brüder Sklarek für die Verteidigung von Max 2k!arek Betrag von 8009 Mark M Verfügung stellte. Leo Sklarck sagt, daß auch er zu Frau Seidler gegangen sei, ihr aber nur Blumen ge- vrachi habe Als er ihr einmal Rosen mitbrachte, habe Fran Seidler zu ihm gesagt: „Rosen sind ein Zeichen von Liebc."^ Er sei dann nur noch mit Fltederstraußen hm- gegangen. Humor des Auslandes. IkwUkMimiM« Verkennung der Situation. . -ö- - du da unten — heb mal ein bißchen an. Der Kasten ist "" auf die Füße gefallen!" l^dge.) stomsn von si/Isnlise 2onnobok«n l>>pvri8i>t bv Martin reucktwsn^er, NsIIe (Susie» .Man muß auch der Phantasie ihr Recht gönnen", fuhr Elisabeth fort als ob sie seine Gedanken erriete. .Au, der Phantasie?" .Ist nicht schließlich jedes Gefühl Phantasie? Wir träumen »ns eine Vollendung und erleben eine Ent täuschung.« Degeener stand auf und trat neben seine Frau. »Di« wundervoll die Farben heute sind! Gemalt würde ^cht glauben." du sagen, daß die Wirklichkeit zuweilen sogar Sie Vhan.a;,e übertrifft?* .Ungefähr- Die junge Fr^ schwieg. Sie blickte zum anderen Ufer des Sees hinüber. „ »Drüben lieg; das Sanatorium", sagte der Mann, ihrem Blick folgend. »Jal* erwiderte die Frau. Es klang gepreßt. „Sehnst du dich auch heute hinüber? Den einzigen Nachmittag der Woche, an dem ich dich für mich fordere?* .Ich weiß nicht.. .* .Du liebst deinen Beruf, wie eine andere Frau ihr Kind.' „Meinst du?' „Hast du Neigung zu einer Fahrt auf dem See?- Elisabeths Augen leuchteten auf. „Jal" sagte sie voll Inbrunst. Degeener besaß ein leichres Motorboot, das groß genug w"*' "k^ipken " auch wenig geräumige Kajüte A »mschl eße». El sade.h s^g ^ute nicht hinab. Sie blieb am Bug und ließ ihre Augen trinken. Die Sonne Schultheih-patLenhofer Prozeß Kaßenellenbogen o. Gekoffn Fünf Generaldirektoren auf der Anklage bank. Vor der dritten Großen Strafkammer beim Land gcricht l in Berlin begann der Prozeß gegen Katzen ellenbogen und Genossen, in dem gewiss „Transaktionen" in der Schultheiß-Patzenhofer A.-G., de weitbekannten Bierbrauereigesellschaft, zur Erörtern»! gelangen sollen. Der Prozeß, der voraussichtlich dre Wochen dauern wird, ist auf Grund der Notverordnum vom 6. Oktober 1931 gleich vor eine Strafkammer ge kommen. Damit ist die Berufungsmöglichkeit aus geschaltet, so daß gegen das Urteil, das ergehen wird, so wohl die Staatsanwaltschaft als auch die Angeklagten nu eine Revisionsmöglichkeit (Reichsgericht) haben. Katzen ellenbogen wurde aus der Untersuchungshaft vor geführt. Seine „Genossen", die sich auf freiem Fuß bc finden, sind der Brauereidirektor Dr. Sobernheim der Handelsrichter Direktor Penzlin, der Brauerei dircktor Kuhlmay und der Brauereidirektor Funke ältere Herren zwischen 50 und 60. Die Anklage laute gegen alle fünf Generaldirektoren auf Bilanzver schleierung. Katzenelleubogen wird außerdem be schuldigt, im handelsrechtlichen Sinne Untreue begangei zu haben. Ferner hat die Staatsanwaltschaft gegen ihr und Penzlin Anklage wegen Herausgabe eines Prospektes mit irreführenden Angaben erhoben. Die Vernehmung Katzenellenbogens. Bei der Vernehmung der Angeklagten gab zunächst dei Generaldirektor Katzenellenbogen einen Uverblic über die Gliederung der Gesellschaften. Danach ist Katzenellen bogen Vorstandsmitglied der Breslauer Spritfabrik gewesen und als solcher mit Dr. Sobernheim von Schultheis bekannt geworden Im Jahre 1921 sei es zu der Interessen gemeinschast gekommen, nachdem die Breslauer Spritfabrik die in die Ostwerke - A.-G umgewandelt worden sei, bereits eine Interessengemeinschaft mit Kahlbaum gehabt hatte In Wahrheit sei die Interessengemeinschaft tatsächlich ein, Fusion gewesen. Er sei damals Vorstandsmitglied der Ost werke gewesen, in den Aufsichtsrat von Schultheiß gekommer und gleichzeitig im Direktorium der Jnteressengemeinschaf beider Gesellschaften, also einer Dachgesellschaft gewesen. Schließlich fei er Generaldirektor der Schultheiß Payenhoser A.-G. geworden, nachdem ini Herbst 1930 dü Fusion erfolgt sei. Außerdem sei er noch stellvertretender Vor sitzender im Aufsichtsrat der Commerz- und Privatbank ge wesen. Katzenellenbogen erörterte dann einen mit der Deutschen der Danat-, der Commerz- und Privatbank und der Dresdnei Bank geschlossenen Konsortialvertrag vom 13. Dezember 1928, der sich mit Stützungskäufen beschäftigte. Zu dieser Zeit seien die Vermögensverhältnisse der Gesellschaf ten außerordentlich gut gewesen. Er habe deshalb bei Kurs rückgängen nie irgendwelche Gefahren gesehen. In Holland sei ein Konsortium zum Zwecke des Auskaufs von Ostwerke- und Schultheiß-Aktien gegründet worden, weil man aus ge schäftlichen Interessen eine Kurspflege habe durchführen wollen Das Kapital habe drei Millionen Dollar betragen An dem Effcktcnsyndikat seien die Eidgenössische Bank, die Holländische Kausmannsbank und die Commerz- und Privat ¬ bank beteiligt gewesen. Schultheiß habe die Garantie über nehmen müssen, bei einem Verlustgeschäft die Aktien zu Einstandspreisen zu übernehmen. Er habe sofort durchschaut, daß dieses Ho4- landkonsortium nicht ausreiche, um die Kurspslege richtig burchzuführen, weshalb er Unterredungen mit Gold- schmidt gehabt habe, um ein Danatbankkönsorlium zu grün den, das Nachfolger des Holland-Konsortiums werden sollte. Der Konsortialbetrag des Danatbankkonsortiums habe drei Millionen Dollar betragen, und sei später ans sechs Millionen Dollar erhöht worden, wobei man auch andere Vertragsbedingungen gemacht habe. Die Danat bank sei mit 25 Prozent am Gewinn beteiligt worden und beim Verlustgeschäft ausgeschieden. Letzteres sei aber nur durch ei« Versehen von ihm geschehen. Der Schultheiß-Konzern sei bei den Stützungskäufen der Konsortien mit 36 Millionen Marl beteiligt gewesen Es kam dann zur Sprache, daß bet den Transaktionen anläßlich der Gründung des kleinen Danat-Bank-Konsor- tiums neben Schultheiß-Aktien auch Aktien, die sich in persönlichem Eigentum Katzenellenbogens befanden, mitverkaufi wurden. Katzenellenbogen erklärte da zu, es sei manchmal erforderlich gewesen, Privatgelder flüssig zu machen, zumal zur damaligen Zeit sein Gehalt noch niedrig gewesen sei. Er habe aber seine privaten Geschäfts handlungen stets parallel mit den Geschäststransaklionen des Konzerns getätigt. Von den ganzen Konsortialgeschästen habe er Dr. Soberheim Mitteilung gemacht, jedoch habe man dem Aufsichtsrat nichts gesagt, weil man nicht die Verantwortung habe übernehmen wollen, gerade in einem sorgenvollen Augenblick diese geschäftliche Angelegenheit dem Aufsichtsrat zu unterbreiten. Katzenelleubogen betonte dann noch, daß er lein wilder Spekulant sei; er habe auch sein eigenes und das Vermögen seiner Familie in Schultheitzalticn festgelegt und habe sein Ver möge» dabei verloren. Die Vernehmung der anderen Angeklagten. Nach der Vernehmung Katzenellenbogens wurde Dr- Sobernheim vernommen. Er erklärte, daß er von den Transaktionen und Konsortialverträgen KatzenellenbogenS aewukt habe; er habe aber nicht gewußt, daß diese Geschäfte zu Lasten der Schultheiß-Patzenhoser A.-G. gingen. Die ganze Angelegenheit erkläre sich aus dem unbürokratischen Wesen KatzenellenbogenS. Katzenellenbogen habe sehr selbständig gebandelt doch seien niemals Streitigkeiten entstanden, weshalb man ihm habe ge währen lassen. Direktor Penzlin sagte aus, daß Katzenellen bogen die Konsortialverträge allein abgeschlossen habe; er s^ jedoch von Katzenellenbogen unterrichtet worden. Direktor Ku hl mau erklärte, daß ihm der Zufall einen Bries der Danatbank in die Hände gespielt babe ^us dem er ersehe« diesem Grunde habe er, Kuhlmav, die Verantwortung aus sich genommen, dem Aufsichtsrat keinerlei Msttetlung von den Transaktionen zu machen. Auch Direktor Fu n k e hat zunächst von den Konsortialverträgen keine Kenntnis gehabt. Er steht zwar aus dem Standpunkt, daß dem Aufsichtsrat von diese» Verträgen hätte Mitteilung gemacht werden müßen, er s« aber schließlich den Vorschlägen Katzenellenbogens beigetretem daß es besser sei, den Aufsichtsrat nicht zu unterrichten, weil dies verhängnisvolle Folgen für den Konzern gehabt hätte. Die Verhandlung wurde sodann aus Montag vor ¬ mittag vertagt. Aus dem Gerichtssaal. Der »VerlehrsunW" des VersiKenmssschwindlers. Ein unerhörter Bctrugsversuch. Im August 1931 wurde der Dresdner Kriminalpolizei ein Perkehrsunfall gemeldet, der sich aus der Bautzner Landstraße in der Nähe des Schänkhübels abgespielt haben sollte. Ein ZOjähriger Zimmermann aus Dresden, der an geblich von einem tschechischen Kraftwagen angefahren sein sollte, wurde bewußtlos in die Diakonissenanstalt ein geliefert. Der Verletzte und ein Kaufmann aus Dresden, der als Hauptzeuge auftrat, beschworen in der Gerichts verhandlung die Einzelheiten des Unfalles, was die Ver urteilung des Krastwagenführers zur Folge hatte. In einem Zivilrechtsstreit forderte der Verletzte 18 000 Mark. Der Wagenführer und die Wageninsasfen, die noch am gleichen Tage ermittelt werden konnten, behaupteten nach wie vor, daß der Unfall überhaupt nicht stattgefunde» habe. Die nun von der Kriminalpolizei vorgenommenen, umfangreichen Erörterungen führten zu dem überraschen den Ergebnis, daß der Verletzte, der vor Gericht beschworen hatte, den .Hauptzeugen bis zu dem Unfall tage nicht ge kannt zu haben, mit diesem schon seit längerer Zeit be freundet war und kurz vor dem Unfall sogar mit ihm einen Abonnemcntsversicherungsvertrag abgeschlossen hatte. Der Kriminalpolizei gelang serner die Feststellung, daß der Zimmermann und sein Freund schon früher Tritte« gegenüber von dem geplanten Unfall erzählt und be deutet hatten, daß es dabei aus eine Rente abgesehen war, Beide Personen wurden dem Gericht zugeführt. neigte sich schon. Langgezogene Wolken von schimmernder Farbe durchschnitten das schimmernde Blau des Himmels, das nach dem Horizont zu von olivfarbigen und grünlichen Färbungen, ja, sogar von lila Streifen unterbrochen wurde. Und das Wasser -- im getreuen Echo — zitterte in all diesen Tönen nach. Ties hingegeben an alle diese Schönheit, empfand Elisabeth mehr als daß sie es in Worten dachte: Vielleicht ist keine Liebe süßer als die, die von vornherein bestimmt ist, zu entsagen. Wunschlosigkeit heiligt. Und sie glaubte ehrlich, wunschlos zu sein. * H » Ein schwerer Fall war eingeliefert worden und Doktor Degeener hatte alle Hände voll zu tun. Ein fünfjähriges Kind aus allerärmsten Verhältnissen, mit schwerer Darmtuberkulose. Der Eiter schwärte aus offenen, klaffenden Wunden des Leibes. Das elende Würmchen, geistig zurück, unschön, ohne irgendwelche Vor züge des Leibes oder der Seele, nahm ihre ganze Kraft in Anspruch. „Wir wollen es hindurchretlen*, hatte van Delden ge sagt. „Es muß ein Triumph unserer Methode werden. Und keinen Händen sicherer als den Ihren weiß ich es an- zuverirauen * Doktor Elisabeth Degeener hatte selber Vie photogra phischen Aufnahmen geleitet, verband eigenhändig die klaffenden, übelriechenden Wunden, leitete Vie Bäder, überwachte bis ins geringfügigste Diät und Stoffwechsel, nahm auch ven kleinsten Eingriff selbst vor. Die ersten Nächte schlief sie wieder einmal im Sanatorium, um jeder zeit zur Hand zu sein, wenn etwas Unvorhergesehenes geschehen sollte. Zuweilen stand sie auf und ging an das Beitchen des Kindes, aufschreckend aus tiefem Traum. Dies Kind aus diesem Zustande einer auch nur be dingten Gesundung entgegenzuführen — sie wußte es nur zu gut! — wäre ein wahrer Sieg der Wissenschaft über den schleichenden Menschheitstyrannen Tuberkulose ge wesen. Niemand, der ihr Walten und Wirken beobachtet hätte, wäre imstande gewesen, ihr etwas anderes nachzusagen als ernsteste und sachlichste Pflichterfüllung. Und doch... Zum ersten Male stand Doktor Elisabeth Degeener ihrer Arbeit mit einer gewissen ablehnenden Kritik gegenüber. Zum ersten Male war in ihr ein dunkles Fragen: Bin ich nicht zu schade zu dieser Arbeit? Zu diesem Mich-Ver- lieren an einen Versuch, dessen Erfolg mehr als zweifel haft ist? Sie lebte ihr Leben nicht mehr mit der Selbstverständ lichkeit des Wissenschaftlers, der sein Menschentum ver gräbt unter dem Dienst eines unpersönlichen Zweckes. Ein volles, eigenes Menschentum — war es nicht besser? Sie schalt sich nicht um dieser Gedanken willen. Sie lächelte ein wenig über sich. Es war nicht ein Lächeln des Spottes, es war ein Lächeln des Glückes. Daß es das gab... Daß sie es erleben durste... Sinnend ruhte ihr Blick zuweilen auf Gisela, dem glücklichen Kinde, vas ihn täglich vielleicht sah. Sie strich ihr über die dunklen, weichen Locke». Hatte vielleicht auch seine Hand hier einmal geruht? Sie vermied, Gisela nach ihrem Freund zu fragen, wie sie es vordem in scherzender Zärtlichkeit getan. Sie fühlte, daß er an sie dachte, wie sie an ihn. Und sie fühlte, wie eines Tages diese ihre Sehnsüchte sie zueinander reißen würden — hinweg über ... Ach Gott! Wer konnte wissen, über was alles hinweg? Sie fürchtete sich nicht und wehrte sich nicht. Sie ließ sich vom Strom der Zeit ihrem Schicksal ent gegentreiben „Doktor Degeener', sagte van Delden und winkte sie geheimnisvoll beiseite. „Was ist das mit dieser ländlichen Schönheit, Vie sie zu mir gewiesen haben?* (Fortsetzung s«lat.k