Volltext Seite (XML)
MW - pekawe. Kunstwerke. ter ttef in den Felsen getriebenen Schacht , wurden in ausgemelßetten Nischen die ein-1 Dir tok Sta-t in -er Müfte der am weihung Ler Stadt setzte die große Krise ein, wurde die australische Wolle auf dem Welt« markte immer schwerer verkäuflich, kam schließlich der Staatsbankrott. Die Zeit war also nicht dazu angetan, eine neu« Stadt aus dem Boden zu stampfen, noch dazu in einer Gegend, in der es bisher höchstens ein paar Schaffarmen gegeben haben mag und die mit den übrigen Städten des Landes sehr schlecht verbunden ist. So lebt denn heute eigentlich niemand in der Bundeshauptstadt außer den Beamten jener Ministerien, die nach und nach dorthin verlegt werden. Wenn da» Parlament tagt, sind die Minister und der Generalgouverneur natürlich in Canberra, sonst aber wohnen sie in Sydney und Mel bourne, wo sich auch die Gesandten und Kon suln der fremden Staaten niedergelassen haben. So träumt die Gartenstadt Canberra in die Zukunft hinein und wartet auf den Augenblick, wo es uns allen wieder besser geht. Denn solange es in der Welt und be sonders in den Absatzländern Australiens kriselt, kann sich der fünfte Erdteil den Luxus einer künstlichen Riesenstadt nicht erlauben Dr. Hj. Unger. balsamierten heiligen Stiere in Granit» oder Kalksteinsärgen beigesetzt. Etwa 24 Särge konnten erhalten ausgegraben werden. Unheimlicher sowohl durch ihre Größe als auch durch ihre Bewohner wirken schließlich die labyrinthähnlichen Höhlen von Mahabde bei Monfalut in Oberägypten. Die weit ausgedehnten, weitläufigen Kammern und Gänge im Felsen ähneln schon mehr einer unterirdischen Stadt. Hier liegen Menschen mumien und Tiermumien in großen Men gen, und besonders unheimlich wirken die Mumien der einbalsamierien Krokodile, die diesem einzigartigen, durch seinen Moderduft abstoßenden Höhlengrab ihren Namen gaben: Krokodilhöhlen von Mahabde. FMnhmüer für -le Loten Aehnliche Grabstätten, die übrigens archi tektonisch bemerkenswert sind und in ihrer ges, dessen Grüfte für Archäologie und Kunstgeschichte gleich wichtig sind. Es sei noch erinnert an die Katakomben in Rom, Neapel, Syrakus, Palermo und Agri gent, die zu gottesdienstlichen und Bestat tungszwecken benutzt wurden. Interessant ist die unterirdische Leichengruft des Kapuziner klosters zu Palermo, in deren vertikalen Ni schen die mumifizierten Leichen der reichen Palermianer im Feierkleide aufgestellt wurden. Aber den Katakomben, so beachtenswert sie sind, fehlt doch die Größe, die schon den etrus kischen Felsengräbern eigen ist, noch viel we niger sind sie mit den altägyptischen Grä bern zu vergleichen, die innige Verbunden heit des Menschen mit der Erde verraten. Nicht nur als Totenstätte sind Liefe Gräber bemerkenswert sondern auch als Bau- und Der Rasel zum Ema Der alte Anders hat beim Gutsbesitzer Carstensen einen Auftrag ausgerichtet, und Carstensen lädt ihn zur Belohnung zu einem Schnaps ein. Anders liebt Len Branntwein und leert das Glas mit solchem Behagen, daß der Gutsbesitzer sich zu einigen ermah nenden Worten veranlaßt sieht: „Du weißt wohl, Anders, daß jeder Schnaps ein Nagel zum Sarg ist". — Anders wirft der Flasche, die Carstensen noch in der Hand hält, einen forschenden Blick zu: „Na", sagt er, „schla gen Sie noch einen Nagel ein, weil Sie Loch gerade den Hammer in der Hand haben!" Gm AM wartet aut M Zukunft Australiens Echildbürgerstreich: Canberra sollte Metropole tver-en Herberge und ewiges Saus Srüber unter Men und ln BergeHWen / Totenehrung und Ahnenkult / Berühmte Srabdenkmüter tu der auttken Welt künstlerischen Ausgestaltung von der hohen Kultur ihrer Erbauer Zeugnis ablegen, hat Europa nicht aufzuweisen. Die Felsengräber in den Landschaften Lydien, Lykien und Phyrgien in Kleinasien, die wohl in der künstlerischen Form, nicht aber in der über raschenden Beherrschung des Steines und der Weitläufigkeit Anklänge an die Felsengräber in Aegypten zeigen, liegen noch im Bereiche des afrikanischen Kulturreiches. In Europa zeigen am stärksten Verwandt schaft Lie etruskischen Felsengräber im We sten von Viterbo, besonders die Gräberstadt Sastelaccio. Hier ist in die Felsenwände eines Berges Grab an Grab eingehauen, um die Mumien aufzunehmen. Meist hat jedes Grab eine viereckige Fassade für sich, oft mit Treppen an der Seite, so daß sie — wie in Kleinasien — Häusern ähnlich sehen. Ein düsterer Gang führt in das Innere des Ber- Lem Papier stand. Mit einem Kostenauf wand von rund 250 Millionen Mark hatte man damals erst den Bahnhof, das Rathaus, das Parlament, die Regierungsgebäude, die Häuser der Staatsbeamten, ein vornehmes Hotel für die Abgeordneten, ein Postamt, ein Kraftwerk, einige Paläste und einige Wohn häuser errichtet. Alle Gebäude waren genau dorthin gesetzt worden, wo sie nach dem Be bauungsplan der Zukunftsstadt zu stehen haben, also ziemlich weit auseinander. Wenn man Canberra in Gedanken nach Ber lin versetzt, so kommt man etwa zu folgen dem Bild: Der Anhalter Bahnhof mit dem Postamt, der Reichstag, das Auswärtig« Amt, das Hotel Adlon, das Rathaus, ein paar Bürohäuser und Läden am Kurfürsten damm, einige Paläste und Wohnhäuser im Grunewald, in Steglitz und Friedenau sind bereits errichtet, — alles andere muß erst noch nach dem genau festgelegten Stadtplan gebaut werden! Nur die Hauptstraßen, die die Zukunftsstadt durchziehen, bestehen schon alle: Es sind breite, asphaltiert« Boulevards mit einer geradezu vorbildlichen Verkehrsrege lung und wunderschönen Parkplätzen für die Autos-, alles für eine Millionenstadt vor bereitet. Vorläufig wohnen in den paar Häusern, die auf dieser schön parzellierten Riesenfläche stehen, jedoch nur 6000 Menschen, meist Re gierungsbeamte. Denn kurz nach der Cin- Viele werden es nicht wissen, daß die australische Bundeshauptstadt den indianisch klingenden Namen Canberra trägt. Man hört ihn ja auch nur selten. Die Pressenach richten kommen immer nur aus Melbourne, Sydney oder Perth, denn in Canberra woh nen tatsächlich nur diejenigen 6000 Men schen, die aus Berufsgründen eben dort sein müssen. Canberra ist nämlich eine totgebo rene Stadt, obwohl sie einmal als die schönste Stadt der Welt gedacht war. Als sich die sechs Staaten des fünften Erd teils 1901 zu einem Staatenbund zusammen schlossen, vereinbarten sie in ihrer Verfas sung die Errichtung einer neuen Hauptstadt, denn die Rivalität der bestehenden Städte macht« eine Wahl unter ihnen einfach un möglich. So wurde schließlich auf einer Hoch ebene Zwischen Melbourne und Sydney die Bundeshauptstadt Canberra erbaut. Aus einem Preisausschreiben unter den Architek ten aller Nationen ging ein Staütplan her vor, der die „schönste Stadt der Welt" ver sprach. 1920 wurde mit dem Bau begonnen, und 1927 konnte der Herzog von Dort als Vertreter des Königs von England mit einem großen goldenen Schlüssel das Parlaments gebäude von Canberra aufschließen und Lie neue Hauptstadt Les australischen Bundes einweihen. Was damals gefeiert wurde, war eine Stadt, die eigentlich noch zu 99 Prozent auf Ser Boden des Mondes Es gibt verschiedene Ansichten über die Entstehung der Mondformationen. Oie einen betrachten die Mondkrater als geplatzte Bla sen, die anderen ziehen die Gezeitenhypothese heran, weiterhin nimmt man aufgetürmte Meteoriten als Bildner der Ringgebirge und schließlich vulkanische Kräfte für die Ent stehung der Mondgebilde an. Die letzte Hypo these ist wohl in den meisten Fällen die rich tige. Ganz verfehlt ist die Annahme, daß die Oberfläche unseres Trabanten vereist sei-, es lassen sich genug Gegengründe anführen. Uns soll hier die Frage interessieren, wie der Mondboden hinsichtlich seiner Zusammen setzung beschaffen ist. Es gibt hierfür mehrere wissenschaftliche Forschungsmethoden, wie Hel ligkeitsmessungen von Mondgegenden und Messungen des Reflexionsvermögens, spektral photometrische Beobachtungen, Farbfilterauf- nahmen und Bestimmungen von Polarisa tionswinkeln des Mondlichts. Das letzte soll erklärt werden: Da das Licht eine transver sale Wellenbewegung ist, erfolgen seine Schwingungen gewöhnlich nach allen Richtun gen hin, beim polarisierten aber nur nach einer bestimmten. Der Mond sendet uns re flektiertes Sonnen- oder Erdlicht zu. Ganz allgemein läßt sich von der Mond oberfläche sagen, daß dunkle vulkanische und eruptive Gesteine vorherrschen und der Bo den hier und dort aus lavaartigen, porösen Stoffen besteht. Das Verhältnis des reflek tierten zum auffallenden Licht ist daher beim Mond nur gering, es beträgt etwa 0,17 und entspricht den diesbezüglichen Werten für Quarz, Tonmergel. Sand, Basalt, Obsidian, Lava und Vulkanasche. Beim Ringgebirge Aristarch, dem hellsten Objekt, soll vielleicht Schwefel und in der großen Wallebene Cla- vius in der Nähe des Mondsüdpols Basalt vorhanden sein. Nach Messungen von Polari sationswinkeln lassen sich Porphyr, Trachyt, Granit, nicht aber Eis annehmen. Jedes Volk ehrt s«in« Toten, und bis in die graue Vorzeit können wir zurückverfol- gen, daß der Ahnenkult nicht zum gering sten zum Ausdruck kam in der Bestattungs- «rt und -form, in der Ruhestätte der Toten. Die germanischen Stämme waren in der Lorstoinzoit Anhänger des Erdbegräbnisses, fie verbrannten dann etwa bis zur Zeit der Völkerwanderung ihre Toten und setzten die Asche in Urnen bei, von denen wir heute bei den Ausgrabungen noch einzeln« Exemplare finden. Nach-er Völkerwanderung wandten sich auch di« Germanen wieder der Leichen bestattung zu. St ebler -erröte, -etto größer das Grab In einer aus Steinplatten gebauten Gruft fanden die Toten ihre letzte Ruhestätte; auch Holzkisten wurden als Sarg benutzt, nicht sel ten aber auch halbierte und ausgehöhlte Baumstämme, die unter den Steinkisten ruh ten. Boi Rimbeck in Westfalen wurde ein Steinklstengrab gefunden, das etwa 16 Me ter lang war und ungefähr 160 Leichen, viel leicht einer ganzen Gemeinde, als Gruft ge dient haben muß. Dort wo di« großen Find lingsblöcke lagerten, vor allem in Nord- deutfchland und Skandinavien, entstanden die kiesigen Hünengräber mit Decksteinen im Gewicht bis zu 400 Zentner. Schutz und Denkmal zugleich waren diese Gräber; sie erreichten riesige Ausmaße — der Gorms- hügel bei Jellinge in Jütland maß 69 Me ter im Durchmesser bei 7,5 Meter Höh« — und war«n mehr Wohnung als Sarg. Je edler der Tote, desto größer das Grab. War ein Fürst der Wikinger gestorben, so zogen seine Gefolgleut« ein Schiff ans Land un betteten die Leiche hinein. Ueber das Schiff türmten sie dann «inen mächtigen Hügel. Am Sandefjorü in Norwegen liegt eines der schönsten Wikingergräber, das Les Königs Olaf Geierstadalf. Aber nicht nur bei den Germanen stand Ler Totenkult in schönster Blüte. Auch Vie anderen Völker ehrten und verewigten ihre Toten in der ihnen eigenen Weise, sei es durch Gräber oder Denkmäler oder — wi« die Aegypter — Lurch Gräber, die zugleich Denkmäler waren und geblieben sind. Wir kennen die Pyramiden, die Gräber der Pha raonen, aber weniger bekannt sind die Fel sengräber im südlichen Aegypten, unter denen besonders die Nekropolen von Theben und Beni-Hasan zu erwähnen sind. Bei den alten Aegyptern galten — übri gens auch bei den Germanen — die Grab bauten als „ewige" Bauten, Häuser dagegen nur als Herbergen. Als vergänglich wurden die Herbergen gebaut, sorgfältig und für ewig di« Gräber. So sind die ältesten der erhaltenen Bauwerke des alten Aegypten die Gräber und besonders die Felsengräber. Unterirdische Tempel für die Zoten Die am besten erhaltenen Felsengräber in Oberägypten sind jene von Beni-Hasan am Mittellauf des Nils. Hier tritt Las arabische Gebirge fast bis an das Ufer heran, und in dies« Felsen wurden die Toten gebettet. Die etruskischen Gräber und auch die in Klein asien sind imposant Lurch die Bewältigung des Steines, aber sie halten einen Vergleich mit den Gräbern Aegyptens nicht aus, denn hier wurden wirklich Häuser im Gestein er richtet. Jedes dieser etwa 30 Gräber, die in der Zeit um 2400 v. Ehr. erbaut wurden, be steht aus einer auf Säulen ruhenden Vor halle, die mit besonders reichen, das Pri vatleben Ler alten Aegypter zeigenden Dar stellungen und Inschriften geschmückt sind. Hinter der Vorhalle liegt die Grabkammer, und erst von dort führt ein Schacht durch den Felsboden in die unteren Gänge, wo die Sarkophage standen. Man muß beden ken, daß diese Felsbauten entstanden sind ohne di« uns heute unentbehrlichen Hilfsmit tel wie Preßluftbohrer und Dynamit. Noch älter und selbst in den Trümmern noch gewaltig sind die Felsengräber in den Rumen Thebens, die in weiter Ausdehnung auf beiden Seiten Les Nils verstreut liegen. Während auf dem Westufer sich die Toten tempel der König« erhoben, liegen auf dem Ostufer bei Kurna die Felsengräber. Die Tempel fielen in den Jahrtausenden in Trümmer, die Felsengräber blieben unver sehrt und legen noch heute Zeugnis ab von der Kultur Les alten Aegypten. Re «roko-Möhlen von Mahabde Imposanter noch ist die Felsengruft Apisstiere von Memphis bei Sakkara Saume der Libyschen Wüste. Hier liegt nicht nur Las gewaltig« Gräberfeld der Pyrami den aus der ältesten Zeit Aegyptens sondern auch die im Jahr« 1851 entdeckten Grüfte der heiligen Apisstiere. An einem etwa 340 Me-