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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.11.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193411242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19341124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19341124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-11
- Tag 1934-11-24
-
Monat
1934-11
-
Jahr
1934
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Feierstunden nach dem Alltag . Der Retter 3m letzten Augenblick Paris. HJa, es leuchtete ihm" durchs / von GuatemaKr haben die Schulkinder neben ihren dies neue Geschäft größere gewöhnlichen Arbeiten eil« neue Aufgabe zu er« der Bank verbleiben. Ter Herr Direktor fuhr sofort nach London Es handelte sich darum, einen Mann zu finden, skops zu schleifen. Glasmacher, die sich auf astro weniger als 72 Zoll waren als Länge der Linse vorgesehen. Nun kratzten sich die Neuyorker Glas macher den Kops. Wer sollte und konnte den Schaden reparieren? Angeblich gibt es in dem ganzen großen Ame rika nur einen einzigen Menschen, der dazu im- äußerst dünn gesät. Angeblich gibt es deren in der ganzen Welt nur ein halbes Dutzend. Man kann sich daher die Verlegenheit ausmalen, die entstand, als vor kurzem die Form der Riesenlinse des Teleskops zerbrach, das für die Universität von Teras ««gefertigt wurde. Das neue In strument sollte das größte der Welt werden. Nicht aus ein, daß, man für dies' neue Geschäft größere Geldmittel flüssig machen müsse, um einen umso größeren Gewinn «knzustreichsn. Zehntausend Man sollte es kaum für möglich halten, mit welcher Naivität immer wieder Leute, bei denen man Welt- und Menschenkenntnis voraussetzen sollte, auf die plumpsten Schwindelmanöver her- einfallen. Kam da dieser Tage ein Fabrikdirektor aus Bradford auf einer Vergnügungsreise nach Paris. Offenbar chatte er es nicht für notwen dig gefunden, seine geschäftliche Erfahrung auf diese Fahrt mitzunehmen, denn sonst kann man sich nicht recht erklären, wie er, kaum in einem vornehmen Hotel in der Rue de Rivoli abge stiegen, auch schon den Anbiederungsversuchen eines Landmanns erlag, der sich, ihm als unbeschäftig ter und erfolgreicher Finanzmann vorstellte und ihn, nachdem die Bekanntschaft bei einer guten Flasche besiegelt worden, aus lauter Freundschaft Mr Beteiligung an einer gewinnbringenden Spe kulation einlud, bei der unser Fabrikdirektor nicht einmal eine Kapitaleinlage zu machen brauchte., Jubel bei Mr. Saville, dem Direktor, als ihm sein neuer Freund, der Finanzmann Kennedy, auch schon nach drei Tagen di« angenehme Botschaft überbrachte, daß, die Spekulation geglückt sei und aus jeden ein Gewinn von lausend englischen Pfund entfalle. Allerdings: Geld bekam Mr. Saville nicht W Gesicht; er mußt« sich mit der Vorlage der Bankzettel begnügen, als der Fi- durchschnittliche Witterung. Er hatte sich Savilles Begleiter unauffällig angesehen und sie verdächtig befunden. Kurz entschlossen rief er die Kriminal polizei an, und als Saville, Kennedy und ihr« Freunde aus dem Bankgebäude heraustraten, hef teten sich drei Inspektoren an ihre Person und ließen sie nicht mehr aus den Augen bis zu dem Augenblick, in dem Kennedy und feine Spieß gesellen mit dem Geld ihres allzu vertrauensseli gen Opfers das Weite suchen wollten. Kennedy entpuppte sich übrigens schnell als ein Brasilianer namens Euzmann und als alter Bekannter der Polizeibehörden zahlreicher Länder. HerMefaHen! nanzmann Kennedy' erklärte, dies Geld soll« Els Kapital für weiter« gewinnbringende Geschäfte in wieder mit seinem „Finanzmann" in'Verbindung, der ihn mit mehreren Freunden bekannt machte, die sich ebenfalls die gute Gelegenheit, aus leichte Weis« viel Veld zu verdienen, nicht entgehen lassen wollten. Alle zusammen begaben sich in eine Der unglaublich geschickte Mann durfte friedlich im Laboratorium arbeiten. Aber als nun die Neuyorker Glasmacher den Sheriff ersuchten, den Gefangenen für einige Zeit zu beurlauben, konnte der Beamte dieser Bitte nicht stattgeben, so gern er im Prinzip auch dazu bereit war. Er mußte den geschlagenen Bittstellern eröffnen, daß sich der Gesuchte schon seit einem Jahr wieder — in Freiheit befand. Der König der Glasschleifer war nach Kalifornien gegangen. Und nun befinden sich die armen Leute, die an dem größten Tele skop der Welt bauen, auf einer wilden Jagd nach dem unbezahlbaren Mann. Noch haben sie ihn nicht wiedergefunden — zur Sicherheit aber durch forschen sie zunächst einmal alle Gefängnisse Kali forniens... —: Es könnt« doch sein, daß ihr Idol inzwischien wieder mal einen Mitmenschen vertobakt hat...! — Hoffen wir das Beste! Bank am Boulevard Hausmann, wo sich Direk tor Saville 750 000 Franken auszahlen ließ. IN einem benachbarten Kaffes wurde dann das Ge schäft perfekt gemacht: Saville händigte feinem Freund Kennedy seine Einlage in Höhe von 700 000 Franken aus. Bis dahin hatte sich alles in schönster Ordnung abgewickelt, und Sa ville träumte bereits von dem fetten Profit, den er in Kürz« einzustreichen hoffte, während der „Finanzmann" Kennedy nachlässig die dicken Notenbündel in seinen Taschen verstaute. Da ereignete sich etwas Unerwartetes: am «in hübsches Sümmchen gekostet. Große WLM in Guatemala Guatemala. Dank einer neuen Verfügung der Schulbehörden Rasch ergriffen wir unsere Büch'en und schlichm uns durch das dichte Unterholz vorwärts, bk wir auf eine Blöße kamen, an dwen Rand wir angewurzelt Heben bieben. Rings in einem Um kreis von unaekäbr fünfzig Metern waren smwe Bäume, Busckmerk und Gras N'ederaeN'->^"»ll imd in den Boden getreten, ste^enweise oigm sich durch diesen auch lange, tiefe Risse — wäb-eud in der Mitte zwei riesige Eleganten, zwä Bullen, einander gegenüberstanden. An der Beschaffen- beit des Erdbodens lieft sich unschwer erkennen, daß der Kampf der Dickhäuter, denn um «men Kampf handelte es sich mkndeltens schm einige Stunden gedauert haben mußte. Der eine der Kämpfer blutete aus einer tiefen Wunde am Kopf, der ganze Schädel war rot gefärbt, ebenso wie der gewaltige Russe''. K-uchsud standen sich die riesigen Tiere gegenüber, pumuten an scheinend neuen Atem in die Lungen. Dann plöb- lich stürmte der. eine der E'efanten, die durch etwa zwanzig Schritte Zwifchmraum getrennt Die kunstreiche Menschenhand vermag mehr als Pf^d, so meinte Kennedy, solle feder einschießm. alle Technik der Welt: dieser Satz rst soebens Der Herr Direktor fuhr sofort nach London wieder emmal m einer schier grotesken Art unter und ließ sich bei seiner dortigen Bank eine An- Bewers gestellt worden. Und zwar im Land der Weisung auf Pans über diesen Betrag ausltellen. Dis Sonne stand bereits hoch am Himmel, als endlich das Ende kam. Es war ein absolut tra gischer Anblick. Der größere der beiden Dick häuter hatte nach einem besonders langen An lauf den Gegner zurückgedrängt. Dieser war Unter der Wucht des Anpralls mit den Hinterbeinen eingeknickt, in eine Art sitzend« Stellung geraten und hatte so dem andern die Möglichkeit geboten, ihm die gewaltigen Stoßzahne wohl über «inen halben Meter tief in den Leib zu bohren. Aber der schwer Verletzte besaß, noch Kraft genug, um sich zu erheben und im dichten Unterholz Deckung zu suchen. Der Sieger stand nun allein auf der Walstatt, ein lautes Triumphgebrüll aus- — «Hs auch er im Urwald verschwand... und keiner von uns dachte daran, ihm eins Kugel anzutragen... Mindestens dreißig Stunden hatte dieser M- gantenkampf gedauert — und ich zähle ihn zu den gewaltiOen Erlebnissen M meiner Forscher- und Jäaerjahre: wohl noch niemand hat ihn in solcher ursprünglichen Wildheit js nor mir erlebt. Da dreht sich Herr Müller um und antwortet: „Meine Frau ist auch taubstumm!" General Haeseler und der Musketier. Hae- seler liebte es, seinen Untergebenen seltsame Fra gen vorzulegen, um sie in Verlegenheit zu bringen. Zn einer sehr kalten Winternacht trat er an den Posten vor der Kaserne heran und fragte: „Mein Sohn, sage mir,wieviel Sterne stehen am Himmel?" Der Musketier ließ sich nicht in Verlegenhit brin gen. „Exzellenz", antwortete er, „ich werde das bald wissen." Nun schaute er zum Himmel hinauf und fing an zu zählen: „Eins, zwei, drei, vier" und so fort bis hundert. Der alte Haeseler war inzwi schen ganz blaugefroren. Er fragte den Soldaten nach dellen Namen und verschwand dann eiligst. Einige Tage später erhielt der schlagfertige Mus ketier seine Ernennung zum Unteroffizier Die Provinz Bombay hat ihre Einwohnerzahl in dm letzten LV Jahren um 15 Millionen vermehrt. traten, schwer keuchend und Schritt für Schritt, immer dabei das Auge auf den Gegner gerichtet, s Die beiden Dickhäuter versuchten von neuem zu Atem zu kommen, die Rüssel hingen jetzt nach unten. Aber bald folgte ein neuer An griff, gleich zwei Lokomotiven rannten beide auf einander los und stießen die gewattigen Schädel gegeneinander, wobei es stets das seltsame, schwer Fu beschreibende Geräusch gab, das man als „Trompeten" bezeichnet, das aber mehr einem heiseren Bellen vergleichbar ist. Gelegentlich brachten die Kämpfer etwas Abwechslung in ihre Auseinandersetzung. Dann versuchten sie sich in einer Art Säbekgefscht, indem sie sich mit ihren schweren Stoßzähnen ineinander verhakten und seitliche Stöße ESter'ten, denen der andere aber meist geschickt auszuweichen vermochte. Stunde auf Stunde verstrich. Wir merkten es nicht, wie auch die nur miteinander beschäf tigten Kämpen unsere Anwesenheit anscheinend nicht ahnten. Die Nacht mußte nun bald Her einbrechen, und für uns wurde es Zeit, unser Lager wieder aufzusuchen. Nur schwer fanden wir in Erinnerung an das Geschaute den Schlaf, und kaum erwachte am nächsten Morgen die Sonne, als wir uns schon wieder auf den Weg machten. Und wir waren noch ungefähr dreihundert Meter von dem Kampfplatz entfernt, als bereits der wrlde Gefechtslärm wieder an unser Ohr drang. Dumpfe Stöße wurden wieder vernehm bar — die beiden viele Zentner schweren Kolosse mußten noch immer aufeinanderprallen... und so konnte das Gefecht, da wir es am vergangenen Mittag zuerst beobachtet hatten und es damals schon mindestens sechs Stunden gewährt haben mußte, nicht weniger als vierundzwanzig Stun- den im Gang sein! Noch einmal bewunderten wir stundenlang das gewaltige Schauspiel, das in dieser Stärke und Einmaligkeit sicher noch keinem Menschen zu be obachten vergönnt gewesen rst: diesen Titanen- kampf der beiden scheinbar völlig gleichwertigen Urwakdriesen.^ Dir Flucht. Carl Maria von Weber war ein grundsätzlicher Gegner Rollinis. Dennoch konnte er es sich nicht versagen, während seiner Anwesen heit in Wien sich eines der Werke des Befehdeten anzuhören, die gerade damals im Kärtnertortheater besonders sorgfältig einstudiert wurden. Aber er hielt es kaum eine Viertelstunde aus. dann ergriff er die Flucht mit den Worten: „Jetzt mutz ich weg, sonst fängt mir das Zeug auch noch zu ge fallen an!" Angler. Am Ufer des Gardasees angelt Herr Müller und angelt Frau Müller. Kommt ein Fremder, sieht eine Zeitlang zu und wendet sich dannanHerrnMüller. „WasangelnSiedennda? Herr Müller gibt keine Antwort; er sitzt da und angelt. Fährt der Fremde fort: „Angeln Sie Forellen oder Felchen? Angeln Sie mit dem Wind oder gegen den Wind? Angeln Sie schon lange oder „Dies sah noch nie «in Mensch vor mir!" Ein Urwalderlebnis. LA" .. / „ S LV..Si, k erst seit ern paar Lagen? Wird Ihnen das Ant geln nicht einmal langweilia? Angeln Sie m i " gutem Erfolg? Verkaufen Sie die Fische, die Sie Adler bringt Flugzeug zum Absturz. Ein angeln, oder essen Sie sie selbst?" spanischer Sportflieger, der mit seinem Apparat Da dreht sich Frau Müller um und sagt: „Mein durch die Pyrenäen flog, hatte ein Abenteuer, das , Mann ist taubstumm" für ihn leicht verhängnisvoll hätte werden können, j Du lieber Gott", erwiderte der Fremde. „Na Das Flugzeug wurde nämttch von einem starken ^as schlimm. Aber Sie liebe Frau, angeln Adler angegriffen, und das D in den Ao- mit oder gegen den Wind? Angeln Sie Fo- Propeller splitterte sofort, und die Mc> regen oder Felchen? Angeln Sie schon lange oder schine stürzte ab. Es gelang dem Ni^er jedoch seit ein paar Tagen? Wird Ihnen das An- noch, sich mittels Fallschirm zu retten. Der Appa- manchmal langweilig? Angeln Sie mit rat^wurde vollkommen zerstört. Erfolg oder ohne Erfolg? Verkaufen Sie die Fische, die Sie angeln oder essen Sie sie auf?" Prag. Ein Tapezierer in Kaschau war di« Steuern schuldig geblieben, und so erschien denn auch eines Tages der Kaschauer Steuerbeamte, um eine Pfändung vorzunehmen. Es war aber außer den wichtigsten Möbeln nichts zu finden, was einem Wertgegenstand ähnlich war, so daß der Beamte ratlos seine Augen umherwandern ließ, während er unglücklich dastand, den schon benäßten „Kuckrick" auf dem Daumen. Da fiel sein Blick ein wunderschönes lederbezogenes Sofa, das in einer Ecke der Werkstatt stand. Schwupp — klebte das ErekutionSZettelchen auf dem ahnungs losen Möbel, das dadurch gräßlich verunziert wurde, und der Tapezierer hatte gut beteuern, daß ihm das Sofa gar nickst gehöre, sondern ihm nur zur Reparatur überlassen ser. Der Steuec- beamte glaubte einfach nicht daran und war fel senfest davon überzeugt, ganz besonders nach- drücklich und gewissenhaft gehandelt zu haben. Und da sein Vorgesetzter bei der Meldung der vollzogenen Pfändung guter Laune war, bekam der tüchtige Beamte noch ein Lob dazu. Freilich, einige Tage später zog sich das Gesicht des Vorgesetzten erheblich in die Länge, als er nämlich erfahren mußte, daß das fragliche Leder sofa Eigentum der Steuerbehörde sei, so daß sich die Steuerbehörde gewissermaßen selbst gepfändet hatte! Der wackere Beamte bekam einen Rüffel und im übrigen mußte das Steueramt gegen sich selbst eins Klage aus Freigabe des Sofas ein- leiten, um wieder in seinen Besitz zu gelangen — sonst hätte man es nämW erst bet der Verstei gerung wieder erstehen können, und das hätte den Park gegangen, als er sich einem maskierten Mann gegenübersah, der ihm, den Revolver in der Hand, das Geld abverlangte. Es war ein ungewöhnlich dreister Raubüberfall. Der Räuber entkam unerkannt. Am nächsten Tag machte der brave Holländer, der verzweifelt durch Monte irrte, die Bekannt schaft eines Conte Campanella, dem er seine tragische Geschichte erzählte. Der Italiener machte ihm den Vorschlag, mit seinem Geld nach der „Methode van Friß" zu spielen und den Ge winn zu teilen. Der Holländer schlug ein. Wieder wagte er dreitausend Franken, die dem Italiener gehörten. Aber die Methode bewährte sich nicht mehr. Er vorlor das Geld. .An noch zwei weiteren Tagen erhielt er die gleiche Summe von dem liebenswürdigen Grafen. Wieder verlor er. Nach drei Tagen wurde das Risiko für den Italiener doch etwas zu hoch, «r fand «s billiger, Herrn van Friß das Reisegeld nach Rotterdam zu borgen und seine Hotelrechnung zu bezahlen. Der Holländer fuhr ab. Wer aber beschreibt sein Erstaunen, als kurz nach der Abfahrt Conte Campanella in fein Abteil tritt, eine Brieftasche zückt — und der Holländer sie als seine eigene erkennt, die ihm im Park aeraubt wurde und den ganzen Gewinn von zwei hunderttaufend Franken enthielt. Conte Camva- nello aber erklärte folgendes: Er sei ein alter East von Monte Carlo, und er wisse aus Erfahrung, daß alle Neulinge das Geld, das sie anfänglich gewinnen, wieder verspielen. Zumal wenn sie von ihrer „Methode" überzeugt seien. So habe es nur ein« Möglichkeit gegeben, dem Holl "oder das gewonnene Geld zu retten: es zu rauben! Und hier sei es: abzüglich der Spesen! — Ein glücklicher Mensch fuhr weiter nach Rotterdam. .. Dee König der Glasschleifer Neuyork. füllen, dis manchem von ihnen vielleicht unan genehmer als Rechnen oder Schreiben sein wird. Es handelt sich darum, jeden Tag: mit sauberen Händen, gewaschenen Ohren und geputzten Zähnen zu erscheinen, denn — das ist die große Be lohnung —- saubere Kinder zahlen von jetzt an weniger Schulgeld. Dieses dürfte den Estern der ABC-Schützen Guatemalas lieblich in den Ohren klingen und so werden sie ihr« SpröWnge schon jeden Morgen einer gründlichen Reinigung unter- ziehen. Die Kinder selbst werden weniger erbaut sein von dieser neuen Einrichtung. Rot. geschrubbt wie kleine Krebse wird man sie morgens zur Schäle strömen sehen, mit glatt gebürstetem Haarschopf und strahlend sauberen Gesichtern. Vor Beginn des Unterrichts heißt es, zur Parade antreten, und dann nimmt der Lehrer jeden einzelnen unter die Lupe, Hals, Fingernägel, Zähne müssen vor gezeigt werden und auch die Ohren, bekanntlich eine besonders schwierige Angelegenheit bei ABC- Schützen, werden peinlich genau untersucht- Ist etwas nickst ganz in Ordnung, dann setzt es einen Strafpunkt. Hat aber der Herr Lehrer nichts auszusetzen, dann schreibt er eine gute Note ein. Die Zensuren für Sauberkeit werden das ganze Jahr geführt, und wer Zur Versetzung die besten Noten hat, der brauchst am wenigsten Schulgeld zu bezahlen. So wird mit dieser originellen Verfügung eine hygienische Erziehungsarbeit ge leistet, die nachahmenswert ersEemt. Nebentisch erhoben sich drei Herren, traten auf ... „ . Kennedy und feine Begleiter zu, legten ihnen nach stände ist. Und der saß, wie man erfuhr, hinteri klassischem Verfahren die Hände auf die Schulter — schwedischen Gardinen. .. Er hatte im Jahre und erklärten sie für verhaftet. Was war ge- 1931 eine Körperverletzung verübt und büßte in schehen? T er Bankbeamte, der Saville die große Genf im Staate Illinois sein« Freiheitsstrafe ab. > Summe Geldes ausbezahlt hatte, besaß anschei- Die Hast aber vollzog sich in recht sanfter Form, nend ein besonders gutes Auge und eine mehr als Ein Abenteuer, wie es bisher noch keinem Men- j Monte Carlo. . schen vergönnt war, erlebte der eng'ische Forscher § Louis van Friß ist ein Rotterdamer Buchhal- und Jäger O. Suchwell, der soeben aus Sü- ter. Eines Tages hatte er eine geniale Methode matva nach London zurückkehrte und nun seine errechnet, mit der man sicher im Roulette gewin- Erlebnisse veröffentlicht. > nen kann. Mit 3000 Franken setzte er sich kürzlich Ein« Nashornspur, so erzählt er, auf die ich während eines Urlaubs an den Spieltisch zu mit meinem Freunde bei einem Jagdzug durch Monte Carlo, um die Richtigkeit seiner Methode das Barissan-Gebirge des südlichen Sumatra un- M erproben - und siehe da: sie bewährte sich! erwartet gestoßen, hatte uns gelockt. Mir waren Als er um zwei Uhr früh den Sprelsaal verließ, der allerdings nicht mehr ganz frischm Fährte hatte er zwechunderttausend Franken gewonnen, gefolgt; aber obgleich wir im Eilmarsch dahin-' Aber das Glück währte nicht lange. Kaum zogen, wollte es uns nicht gelingen, die Tiere war der Buchhalter knapp hundert Meter durch — es handelte sich offenkundig um zwei — zu Gesicht und gar vor die Buchst zu bekommen. Einigermaßen enttäuscht gaben wir am Abend des zweiten Tages die Verfolgung auf. Für die verlorene Zeit aber sollten wir in e'ner Weiss entschädigt werden, wie wir es nicht erwartet hatten. Uns stand e'n Erlebnis bevor, das vor uns noch keiner menschlichen See'e verhaltet war. Wir standen im Begriff, das Zelt für das Laaer während der mittägst-ben Hste auftuschäoen, als ein seltsames, unheimliches Geräusch an unstr Ohr drang. Es war ein beinahe ununterbrochenes drohendes Geheul wie von zwei starken Dampf maschinen, aber wohl noch lauter. Dampfmaschi nen nun konnten es hier mitten im Urwald nicht gut sein, zudem hörten wir zwischendurch K'änge wie von Siner Trompete, und dann wieder schnei dende halb pfeifende, halb gellende Töne, uwer- mischt mit Lauten wie von dröhnenden. Stocksch'ä- gen. Im Augenblick wurde uns k'ar, daß . es sich hier um 'Elefanten hande'n mußte. waren, mit raumgreifenden Schritten auf den Gegner zu, der aber den Angriff nicht abmartete. .... ..... .... .. sondern ebenfalls austürmte, um den AnpüM , riesenhaftesten technischen Entwicklung, in Amerika, Nach Paris zurückaekelirt lebte er sich sofort zu mildern. Ein dumpfes Dröhmn - und beide wo die Herrschaft der toten Maschine die höchste taumelten zwei, drei Schritte n- ch rückwärts, um > Stufe erklommen hat. dann aber sofort in ein ..Handgemenge", wenn! Es handelte sich darum, einen Mann zu finden, dieser Ausdruck erlaubt ist, zu geraten. Jeder i der imstande sei, die Linse eines gewaltigen Tele suchte die Stoßzähne oder die Beine des andern skops zu schleifen. Glasmacher, die sich auf astro- mit dem Rüssel zu fassen. Dann wieder drehten! nomische Apparate dieser Art verstehen, sind nun sie sich, eng aneinander gepreßt, im Kreise, auf' — - - die Gelegenheit wartend, mit einem Stoß dem Feind Bauch oder Flanke -aufzuichätzen. Bis sie dann wieder von einander aGießen und zurück-
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