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Englands Bloßstellung durch Moskau LondonverlangtSowjethilfeohneGegen- l e i st u n g Das amtliche englische Nachrichtenbüro „Nen ter" hatte die englisch-sowjctrussischcn Verhandlungen mit dem Mantel gewundener Erklärungen umgeben, die teilweise den Charakter der Lüge angenommen hatten und dazu geeignet waren, der Weltöffentlichkeit Sand in die Augen zu streuen. Nunmehr hatdieMoskauerNegierung das Dunkel, das die englische Negierung über die Ver handlungen zwischen London und Moskan gelegt hatte, erhellt und die seltsamen Methoden des englischen Ver handlungspartners öffentlich blohgestellt. Das Moskauer Dementi beleuchtet die verzweifelten Mittel, mit denen England heute eine Rettung seines Ein kreisungsplanes versucht, und kennzeichnet die ganze Schwäche der englischen Lage. Bestürzung in London Die Moskauer „T a ß" - M i t t e i l u n g über die eng. kischen Gegenvorschläge hat die englischen Zei tungen veranlaßt, ihre bereits zum Teil veröffentlichten Berichte zu änd"-" ^i<> bat großes Aussehen und offensichtlich VerblüffunginLondon und in englischen Kreisen ausgelöst. Charakteristisch hier für ist der Kommentar Vernon Bartletts im „News Chronicle". Das Sowjetkommuniquö zu den britischen Vorschlägen, so schreibt er, hat Bestürzung in London her vorgerufen. Auch der Korrespondent des marxistischen „Daily Herald" führt die Meldung der „Taß" als Beweis da für an, daß in Moskan noch immer der Verdacht bestehe, Großbritannien und Frankreich meinten es mit ihren Garantien nicht ernst, sondern wollten bei Gelegenheit kneifen. Der Moskauer Vertreter des „Daily Tele graph" versucht die Wirkung der „Taß"-Veröffentlichung abzuschwächen, indem er in der letzten Ausgabe des Blattes das Kommunique „offensichtlich aus einem dunklen Mißverständnis der britischen Absichten" oder vielleicht aus dem Wunsch Moskaus ableitet, den Druck auf die britische Regierung, eine bedingungslose Allianz abzuschließen, aufrechtzuerhalten. Das englische Kabinett beriet Man kann es verstehen, wenn das englische Kabinett, dessen Verhandlungsmethoden öffentlich durch Moskau angeprangert sind, sofort nach dem Bekannt werden der Moskauer Verlautbarung zusammengetreten ist. Der sowjetrussische Botschafter Maiskv hatte vorher in London eine Besprechung mit Lord Halifax, in der er ihm die offizielle Verlautbarung mitteilte und gleich zeitig um Klarstellung gewisser Punkte in der englischen Antwort ersuchte. In diesem Zusammenhang verlautet, daß der französische Außenminister Bonnet, „wenn die Wctterverhältnisse es erlauben", am Sonnabend nach Southampton fliegen wird, um dort eine Rede zu halten. Bonnet würde dann am Nachmittag eine Unterredung mit Lem englischen Außenminister Lord Halifax haben. England will Eindruck Wnde« Eilverfahre» für das Wehrpslichtgesetz Das Unterhaus hat am Mittwoch den Antrag der Regie» «rung auf Anwendung des Eilverfahrcns für das Wehrpflicht- geseß mit 283 gegen 133 Stimmen angenommen. Ministerpräsident Chamberlain, der persönlich den Antrag stellte, betonte, „alle Welt" sei sich darin einig, daß es um so bester sei, je schneller das Dienstpflichtgesetz in Anwendung ge bracht werden könnte. Man dürfe auch nicht vergeßen, wie sehr das Ausland die Haltung Englands in dieser Frage beobachte. Jegliche Verzögerung wurde auf alle Fälle auf die Freunde Englands einen sehr „schlechten Eindruck^' (!) machen. , , Verschiedene Sprecher der Opposition, die nach Chamber- Iain das Wort ergriffen, hielten jedoch an dem Standpunkt der Opposirion gegen die Dienstpflicht fest. Das Unterhaus hat nach ausgedehnter Aussprache am Mitt wochabend den Antrag der Regierung auf Herausnahme Nord irlands aus dem Wehrpslichtgeseß m,t 261 gegen 21 Stimmen angenommen. Der britische Geheimdienst pronoziert Auch in SLdwestasrika hatte er die Hand im Spiel! Der Vertreter des Gesetzgebenden Rates Südwestafrikas, Lardner Burke, erklärte in einer Rede in Swakopmund der britische Geheimdienst habe einen „großangelegten Anschlag auf die Schlüsselstellung in Südwestafrika entdeckt. Die vor kurzem entsandte Polizeitruppe nach Südwestafrika sei „gerade recht zeitig" gekommen, um das Land vor Kämpfen und Blutvergie ßen zu bewahren. Das habe man General Smuts zu verdan ken. der auf den Rat Londons prompt eingegangen ist. poiemkins Warschauer Aufenthalt Eineinhalbstündige Unterredung mit Beck Der stellvertretende Außenkommissar der Sowjetunion, Potemkin, der entgegen seinen ursprünglichen Ab sichten von Warschau nicht gleich nach Moskau wetter gereist ist, wurde Mittwoch vormittag vom polnischen Außenminister Oberst Beck empfangen. Die Besprechung dauerte über eineinhalb Stunden. Potemkin trat die Rückreise nach Moskau am Mittwochnachmittag an. Litauen will neutrale Politik Erklärungen Rastikis in Warschau Der litauische Armeechef. General Rastikis, äußerte sich vor Vertretern der polnischen Presse über seinen offiziellen Besuch in Polen. Er erklärte, das wiedererstandene Litauen müße mir Rücksicht auf seine jetzigen Bindungen von Natur aus eine Politik der Neutralität führen, die es bereits seit mehreren Jahren entschloßen gemeinsam mit anderen baltischen Staaten führe. Er zweifle nicht, daß die Beziehungen zwischen Litauen und Polen immer freundschaftlichere Formen annehmen wür den. Faschisten können Kaffee entbehren Eine Kampfansage gegen verständnislose Produktions länder Im italienischen Faschistischen Amtsblatt fordert Parteisekretär Starace sämtliche Parteimitglieder ans, keinen Kaffee zu trinken oder den Verbrauch auf ein Mindestmaß zu beschränken. „Auf diese Weise", so be gründet Minister Starace seine Anordnung, „werden wir jene Länder hereinlegen, die für ihren Kaffee nicht durch unsere Waren, sondern durch unser Geld bezahlt werden wollen." Oie Floiienfreundschast mit Portugal An Bord des Flaggschiffes „Admiral Graf Spee" gab Flottenchef Admiral Böhmzu Ehren des portugiesischen Flottenchefs, Admiral Matta Oliveira, ein Gala- Frühstück. Äußer dem deutschen Gesandten von Hoynin- gen-Huene war die portugiesische Admiralität anwesend. Admiral Böhm feierte in seiner Ansprache die großen See helden Portugals, deren kühne Entdeckungsfahrten der Weltgeschichte angehören. Er sprach die Hoffnung auf einen Gegenbesuch portugiesischer Flotteneinheiten in Deutschland aus. Die deutsche Marine würde sich freuen, dann die außerordentlich kameradschaftlich-gastliche Auf nahme, die sie gefunden habe, zu erwidern. Seine An- spräche schloß mit einer Ehrung des Staatspräsidenten, General Carmona. Admiral Matta Oliveira erwiderte sehr herz lich. Er wies auf die jahrhundertealten Beziehungen der Marine beider Länder hin. Er freue sich, daß sich die jahr hundertealte Kameradschaft bei dem jetzigen Besuch der Kriegsschiffe der ruhmreichen deutschen Flotte noch fester zusammengefügt habe. Deutschland hilfsbereiter Freuno Neue deutsche Hilfsaktionen für Spanien Nachdem im Rahmen der Hilfsaktiondeutscher Organisationen für die spanische Bevölkerung am 5. Mai eine Sendung von 100 Tonnen Haferflocken auf dem Dampfer „Palos" in Hamburg mit Bestimmung Bilbao verladen wurde, werden am 11. Mai wettere 47 Tonnen Haferflocken und 80 Tonnen Weizenmehl von dem Dampfer „Stahleck" der Hansa-Linie für denselben Bestim mungsort übernommen. 11 Tonnen Haferflocken und 290 Tonnen Weizenmehl werden von dem Dampfer „Catania" der Sloman-Linie nach Cartagena verladen. Kurze Nachrichten Berlin. Der Führer hat Seiner Majestät dem König von Rumänien anläßlich des rumänischen Nationattages drahtlich seine Glückwünsche übermittelt. Brüssel. Die belgische Nachrichtenagentur Belga meldet aus London, daß das englische Königspaar im November d. J^ einen Staatsbesuch in Belgien abstatten werde. Größerer Außenhandel mit Südosteuropa Die deutsche Außenhandelsbilanz im ersten Vierteljahr Die Außenhandelsbilanz schloß im ersten Vierteljahr ISN mit einem Einfuhrüberschuß von 27 Mill. RM. gegenüber einem Passivsaldo von 13,5 Mill. RM. im ersten Vierteljahr des Vor jahres. Die Einsubr des Altrciches betrug im ersten Viertel jahr 1289,4 Mill. RM. und war damit um 93,4 Mill. RM. ge ringer als in der entsprechenden Vorjahrszeir. DieAusfnhr des Altreichs war mit einem Gesamtwert von 1262,4 Mill. RM. ebenfalls wertmäßig geringer als im ersten Vierteljahr 1938. Der wertmäßige Rückgang der Einfuhr wie der Ausfuhr erstreckte sich im wesentlichen auf die überseeischen Erdteile. Insbesondere ging der Handelsverkehr mit Amerika be trächtlich zurück. Der Außenhandel mit Südosteuropa war beträchtlich größer als im Vorjahr. Zugenommen hat auch der Warenaustausch mit Polen. Erheblich zurückgegangen sind die Außenhandelsumsätze mit Westeuropa, und eine beson dere Abnahme der Außenhandelsumsätze mit dem amerikani schen Kontinent entfiel auf Südamerika, insbesondere auf Argentinien und Brasilien. Die Einfuhr aus den Vereinig ten Staaten ging ebenfalls erheblich zurück, während sich die Ausfuhr dorthin auf dem Vorjahresstand hielt. GiltmmWandal iu Philadelphia Zwei Mordbanden festgestellt — Mindestens 2VÜ Opfer der Vandiicu Die beispiellosen Mordfälle von Philadelphia werden immer ungeheuerlicher. Die Untersuchung hat jetzt ergeben, daß man es mit zwei Mordbanden zu tun hat, die wenigstens 200 Versiche rungsmorde in den letzten zehn Jahren verübt haben. Die Zahl der Opfer ist also doppelt so groß, als man bisher annahm. Die eine Band« veraistete ihre Opfer mit Arsenik nnd hat auch einige ertränkt. Al» „Honorar" erhielten die meist judt» schen Banditen einen gewißen Prozentsatz der Versicherungs summe. Die zweite Bande benutzte ander» Gistmittel und ver langte eine bestimmte Mordgebühr. Die Banditen mordeten auch ost noch di« Verwandten des versicherten Opfers, um i« den Besitz der gesamten Versicherungssumme zu gelangen oder das Geheimnis zu wahren. Die Zahl der Verhafteten ist auf 24 gestiegen, darunter befinden sich 12 Witwen, die mit Hilfe dieser Lande ihre versi- cherten Ehemänner durch Gift beseitigen ließen. Die Behörden verhörten jetzt eine Anzahl Leichenbestatter. Zahlreiche Aus grabungen mutmaßlicher Opfer wurden auf den Friedhöfen von Philadelphia angeordnet. Auch auf Friedhöfen in New Jersey und anderen Oststaaten werden entsprechende Nachforschungen eingeleitet, da man auch hier ähnliche Mordfälle vermutet. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 11. Mai 1869. Spruch -es Taues Wissenschaft hat einen inneren Wert nur als Organ der Weisheit. Als solches ist sie ihr aber auch unentbehr lich. I m m a n u e l K a nt. Jubiläen an- Gedenktage 12. Mai. 1803: Der Chemiker Justus Freiherr von Liebig in Darmstadt geboren. — 1935: Der polnische Marschall und Staatsmann Jösef Pilfudski in Warschau gestorben. Sonne und Mond: 12. Mai: S.-A. 4.10, S.-U. 19.43; M-A. 1.1«, M.-U. 12.18 Die grsk« Volkszählung am l?» Mai 54Zähler in 27 Wilsdruffer Zählbezirken Im Sitzungszimmer des Verwaltungsgebäudes fanden sich gestern abend alle für die kommende große Volks-, Be rufs- und Betriebszählung berufenen Zähler und Zählerinnen zu einer Besprechung aller das umfangreiche Zählgeschäft be treffenden Fragen ein. Bürgermeister Höhne dankte den Erschienenen für ihre Bereitwilligkeit ehrenamtlicher Mithilfe bei der Zählung und wies auf einige besondere Punkte hin. Ortsgruppenleiter Voigt betonte die besondere Aufgabe, die in Sachsen der Partei zugewiesen wurde, das große Werk der diesmaligen Volkszählung, der größten ihrer Art, durch- zuführen, um dem Führer ein genaues Bild über den Ilmsang seines Volkes und alle seine Belange zu vermitteln. Wils druff ist für die Zählung nach dem Muster der Ortsgruppen- organisation der NSDAP, aufgeteilt, d. h. die 27 Blöcke der Partei bilden 27 Zählbezirke, dem je ein Zähler vvrsteht, dem die Erfassung der einzelnen haushalte und Betriebsstätten obliegt. Den Zählern ist je ein Helfer bcigegeben. Ucber ihnen waltet im Bereich eines Zellengebietes der Zellenleiter als Oberzähler, dem im besonderen dje Nachprüfung der Zähllisten obliegt. Das Listenmaterial wird in diesen Tagen den Haus halten und Betriebsstätten zugestellt. Die Ausfüllung der Fragebogen muß nach dem Stande vom 17. Mai erfolgen. Ab Mittag des 17. Mai müssen die ausgefüllten Fragebogen zur Abholung durch den Zähler bereitliegen. Verwaltungssekretär Spreer erläuterte an Hand der Hauslisten und Drucksachen jede Spalte des umfangreichen vierseitigen Fragebogens, der beim Namen des Volksgenossen beginnt und über die arische Abstammung bis zum kleinsten bebauten Gartenfleckchen Auskunft haben will. Erläuterung erfuhren weiter die Fragebogen für landwirtschaftliche und nichtlandwirtschaftliche Betriebe. Von Wichtigkeit sind die Bestimmungen, daß Untermieter, fofern sie aus eigenen Mit teln einen getrennten Haushalt -unterhalten, eine eigene haushaltliste auszufüllen haben, und daß Heimarbeiter als selbständig gelten und eine Betriebsstättenliste auszufüllen haben. Alle Fragen sind klar zu beantworten. Die Ausfüllung hat mit Tinte oder mindestens Tintenstift zu geschehen. Blei stift ist unzulässig. Von Bedeutung ist auch, daß die Unter schriften an den vorgesehenen Stellen nicht vergessen werden. Aus Gründen der Materialersparnis werden auch die für die im vergangenen Fahre vorgesehene Volkszählung bereits fer- tiggsstellten Fragebogen mit benutzt; sie tragen die Fahresan- gabe 1938, die selbstverständlich in 1939 umgeändert werden muß. Es besteht eine gesetzliche Verpflichtung zur genauen Be antwortung aller auf den Fragebogen enthaltenen Fragen. Die Möglichkeit einer mißbräuchlichen Benutzung der Angaben besteht nicht, denn die Zähler sind zu allerstrengster Verschwie genheit verpflichtet. Auch ist es ihnen anheimgegeben, schreib ungewandten und alten Leuten bei der Ausfüllung Beistand zu leisten. Mit der Aufforderung an alle Zähler und Zählerinnen, ihre ganze Kraft dem großen Werke der Volkszählung zu leihe« und gewissenhaft auf eine ordnungsgemäße Durchführung der Zählung zu sehen, damit ein einwandfreies Ergebnis zustande» komme, schloß Ortsgruppenleiter Voigt die Besprechung. Die Schulkinder sammelten für das Iugendherdergswerk. Außer der HI. sammelten am 6. und 7. Mai auch die Schul kinder, von denen natürlich ein großer Teil bei der HI. ein gesetzt war, für das Iugendherbergswerk. Die Kinder konnten den ansehnlichen Betrag von 177,40 RM abliefern. Etwas wärmer, aber noch unbeständig. Das Wetter wird immer noch nicht besser. Die breite Hochdruckbrücke, die seit einigen Tagen über Skandinavien, der Nordsee und dem süd lichen Teile der britischen Inseln liegt, hat eine Auswirkung der atlantischen Zyklonen auf die Wettergcstaltung von Mittel europa bisher unterbunden. Auch ein über dem Mittelmeer zu beobachtender Warmtuftvorstoß hat sich gegen die kühleren Luftmasien, aus denen die Brücke besteht, nicht recht durchsetzen können. Immerhin werden die nördlichen Teile der Störun gen, die sich an der Nordwest grenze der Warmluft ausbilden, zeitweise unser Gebiet streifen, so daß mit einem beständigen Witterungscharakter vorerst nicht zu rechnen ist. Muttertag am 21. Mai. Berschiedenfach bestehen noch Unklarheiten, wann in diesem Jahre der Muttertag gefeiert wird. Es sei darum nochmals darauf hingewiesen, daß der Muttertag stets auf den dritten Sonntag im Mai, in diesem Jahre also auf den 21. Mai, fällt. Die Kalenderan gaben, die den 14. Mai als Muttertag nennen, sind irrig. Ein Wort an den Zeitungsleser. Oftmals gelangen Kla gen an die Zeitungsverlage, daß die Tageszeitungen beschmutzt und vielfach bei Regen naß in die Hände ihrer Leser kom men. Aber hat sich der Leser schon einmal gefragt, daß er meistens Schuld daran ist. Ein richtiger Briefkasten oder „Zeitungskasten" ist an jeden Gartenzaun oder Haus anzu bringen und kostet kein Kapital. Ein entsprechend großer Ein wurf ist natürlich Bedingung. Jeder unnötige Wortwechsel und Aerger wird dadurch vermieden. Man denke doch dabei, daß die Austrägerinnen auch Arbeits - Kameradinnen sind und manchmal viel Zeit opfern. Ein Pimpf Hilst im Luftschutz! Bekanntlich haben in den Sommerlagern der Hitler'Iu- gend auch besondere Luftschutztage stattgesunden, di« der Ju gend einen Einblick in die Arbeit des Luftschutz-Selbstschutzes geben sollten und vor allem der Jugend klarmachen sollten, daß auch sie im Falle eines Krieges im Luftschutz ihre Pflicht ge genüber dem Vaterland zu erfüllen Haden wird. Die Luftschutz- Ausbildung der Hitler-Jugend wird jetzt überdies einheitlich durchgcführt. Wie sehr die deutsche Jugend die Notwendigkeit ihre» Einsatzes auf diesem wichtigen Gebiet der Landesverteidigung erkannt hat, bewies ein Pimpf, der kürzlich auf der Dienststelle des Reichsluftschutzbundes erschien und Amtsträger des RLB- werden wollte. „Es geht doch nicht", meinte er treuherzig, „daß nur die alten Männer und die Frauen die Arbeit bei Euch tnn. Ich kann doch viel besser Treppen steigen mit meinen jungen Dei nen." Amtsträger konnte der Pimpf natürlich nicht werden, aber der Reviergruppenführer setzte ihn mit Genehmigung des zu ständigen HI.-Führers als Melder ein und halte einen Pflicht» eifrigen Gehilfen gewonnen. Sehr gefreut haben sich alle RLB.-Kameraden, als nach wenigen Tagen eine Meldung des Jungen vorlag, die besagte, daß sich in einem Hause noch sehr viel Grümpel aus dem Boden befinde. „Ich habe die ganzen Dachkammern nachgesehcn", sagte der Junge stolz, „es mutz doch entrümpelt werden." Sollte nicht das Beispiel dieses kleines Kerls, der, stau mit den anderen Jungen herumzutollen und zu spielen, seine freie Zeit der Erfüllung der Luftschutzaufgaben widmet, dre Erwachsenen beschämen, die sich heute noch weigern, an der Erreichung der Luftschutzbcreitschaft unseres Volkes mitzuarbe:» ten, indem sie einen Keinen Teil ihrer freien Zeit opfern und sich dem Reichsluftschutzbund als Amtsträger und Amtsträge rinnen zur Verfügung stellen? — Es werden noch viele gs' braucht. Macht es wie der Pimpf, arbeitet tätig mit für eure« und des ganzen Voltes Schutz!