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FM., W» A!vaxi;a>n!<. einer üer beriiluniesien japanislüen üin^kiuigiü-r, bei cler kcxriiliims'swäe i. n fee KmlNicb« L-äleUschiilc, ümc» >n,n bbni^blben ItieaU r in I nbin ZM W We ^^as sonst immer moderner werdende Japan hängt vielfach noch konservativ an mittelalterlichem Zeremoniell und weltfernem Sckaugeprange. Wenn aber auch die Nachrichten über die letzten Krönungsfestlichkeiten von Kioto wie ein Märchen klangen, so wäre es doch falsch, anzunehmen, daß Japan in seinen politischen Einrichtungen und technischen Errungenschaften nicht so modern sei wie jeder europäische Staat... Unsere Bilder führen in das moderne Japan, das sich von dein so viel besungenen Lande der Geisha immer mehr entfernt. Die Japanerin, die man sich früher nur zierlich, Marionettenhaft, graziös, mit dem Gesicht einer Puppe, unpersönlich, vorstellen konnte, hat heute größtenteils die Maske abgelegt, kann ihr Gesicht bewegen und läßt ihre Züge Gedanken widerspiegeln. Nur die Auge» spiegeln noch die Ahnenschaft der Geisha, Kleidung und Auftreten zeigen in wachsendem Umfange das Vordringen des amerikanischen Einflusses. Wie auch das erfolgreiche erstmalige Auftreten der japanischen Sportsleute bei den olympischen Spielen in Amsterdam bewies, gehören sie keiner fremden, unver ständlichen Raffe an. Die viel erwähnt« Undurchdringlichkeit der Asiaten geht mehr und mehr verloren. Noch vor 1V0 Jahren war Japan ein Feudalstaat, von einer dünnen Schicht Adliger beherrscht. Die konservativen Tendenzen beherrschten das Leben. Kein Europäer durfte das Land betreten. Die alten Sitten waren heilig und unantastbar. Auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Das Mittelalter hatte dort einen eigen artigen Typus geschaffen, den der Geisha. Im Grunde eine Prostituierte, nur ohne die üble und verlogene Wertung, die Europa ihr gegeben hat. Zn den vierziger Jahren erzwangen die Amerikaner die Oeffnung der Grenzen, und schon ein halbes Jahrhundert später war Japan in die Reihe der Weltmächte eingerückt. Zwei siegreiche Kriege gegen China und Rußland gingen parallel mit einer fast beispiellosen industriellen Entwicklung, die Japan in Konkurrenz zu England und Amerika im fernen Osten brachten. Dieser Einbruch des modernen Kapitalismus veränderte völlig das Gesicht Japans. Webereien, Metallindustrie, Bergwerke ent standen, moderne Handelsbetriebe und Banken wurden gegründet. Aber nicht nur das wirtschaftliche Gesicht Japans änderte sich, sondern auch mit diesem und durch dieses das politische und gesellschaftliche. Die An schauungen des europäisch-amerikanischen Kreises hielten ihren Einzug. Kino, Sport, Universitäten und Frauenbewegung waren ihr Ausdruck. Xinks: Ibxbxcü in japan töitcker lVcnepzotos Dee EtMöee öee pe/röe^e Fu e-ri/Nan Hu^g-ens <300. Ge-ue/s/ag * //4. /6L-- vr. z. X. gegangen öcluhr Wie schlecht die Gewichtsuhrcn der damaligen Zeit gingen, haben ivir bereits ausgeführt. Deshalb benutzte man bei wistcnschaft- lichen Messungen Pendel. Aber diese hatte,, wieder de» Fehler, daß sic die Zeit nicht anzeigtcn. Man mußte die Pendclschläge zählen und verzählte sich dabei nur allzuleicht. Huyghcns verband deshalb in nenialcr Weise die Gcmichtsnhr mit dem Pendel. Er war zu diesem Zwecke genötigt, das Uhrwerk erheblich abzuändern. In, Juni ,1iZ7 erhielt er ein Patent auf seine neue Uhr. >6^8 veröffentlichte er eine Beschreibung da von. Aber auch die Taschenuhren ver besserte Huyghcns erheblich. Im Jahre 1674 ließ er durch de» Uhrmacher Furci in Paris die erste Taschenuhr mit Spiralfeder anfcrtigen. Er erkannte sofort den Wert derartiger Uhren für die Schiffahrt und empfahl, damit auf Ece die geographische Länge zu be- stinnucu. Der Schiffochronometer, mit dessen Hilse die Seefahrer ermitteln, wo sie sich befinden, ist also gleichfalls auf Huyghcns zurückzuführcn. Ganz besondere Verdienste hat sich Huyghcns aber um die Einführung des Pcudcls in die Wissenschaft erworben. Er zeigte, in wie vielseitiger Weise es sich hier zu Messungen der verschiedensten Art verwenden laste. De» weiteren baute Huyghcns ein Doppelbaromcter. Er stellte ^Messungen über die Geschwindig keit des Schalls an. Dann erfand er ein Verfahren zum Schleifen von großen optischen Gläser» Huyghens ist am 8. Juni isigz im Haag gestorben. Mit ihm ist ein Förderer der Wissenschaft von außerordentlicher Vielseitigkeit dahin unendlich viel verdanken wir der Pcndclnkr. Es sei nur daran I erinnert Paß alle Sahtthofölchren und .'rormalunrcn entweder I vc.^lMwrn sind oder mit Hilfe dieser reguliert werden. Die ^^Pe„dcl„hr spielt also im Vcrkchrslcbcu eine größere Rolle als wir nus gemeinhin bewnßt werden. Sie dient aber auch wisteu- schafiliche» Beobachtungen der verschiedenste» Ar» und isi uns cm lieber Hausgenosse geworden. ,frei lich gab cs auch schon vor der Er findung der Pendcluhren Zeitmesser in Forni von Gewichtsuhrcn, dic mit Hemmungen versehen waren, durch dic der beschleunigte Ablauf des Gewichtes verhindert werden sollte. Aber dadurch wurde kein gleichmäßiger Gang der llhr erzielt. Diese mußten täglich gerichtet wer den. Das Verdienst, uns die Pendel uhr geschenkt zu haben, gebührt dem berühmten Physiker, Astronomen nnd Mathematiker Christian Huyghcns, der am k4 April 1629 im Haag geboren wurde. Er studierte zuerst die Rechte, wandte sich aber dann der Physik zu. Im Anfang be schäftigte er sich mit optischen Fragen, vor allem ließ er nach seinen Zeich- nuugc» Fernrohre, darunter solche O ü r i s t i a n II n> g b e n s b i» k «- Die Leuäelubr van Iluvgbew. Zeübnung für eine pemlelnbt aus seinem im sabre 1658 ersrbieneuen Werlte »Harolagiumt kecüts: lsigenbiimlige Zeülmunx eines kerurobrs vau (Mristiuu klu)ßliens von riesigen Abmessungen, anfcrtigcu. Mit einem dieser Fernrohre entdeckte er in, Jahre 1655 den größten der Monde des Plauctcu Saturn Außerdem stellte er eine Theorie über die Fortpflan zung des Lichts auf, dic so genannte „Undulationsthco- ric", dic sagte, daß sich das Licht wie eine Wellenbewe gung verhält. Es pflanze sich von einem leuchtenden Körper in ähnlicher Weise fort wie der Schall von ei,nm, tönenden. Diese Theo rie ist heute überholt. Eie hat jedoch viel dazu bei- getragen, unsere Forschungen über das Licht zu vertiefen In das Jahr isizsi fällt dann die Erfindung der Pen-