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Produktenbörse. Weizen wurde ebenso wie an den Vor tagen von den Binnenmühlen gefragt, da das Waggonangebot vom Inlands weiter gering geblieben ist und andererseits Läger bei den Mühlen in nennenswertem Umfange in der Mehrzahl der Fälle kaum vorhanden sein dürften. Erhöhte Cifsorderungen des Auslandes, verringerte Verschiffungen Argentiniens gegenüber der Vorwoche lösten trotz matterer Haltung Liverpools Wertsteigerungen aus. Gerste, Mats und Mehl still. Hafer bei widerstandsfähigen Forderungen und mäßigem Angebot in ruhigem Verkehr. Getreide- und Olsaaten per 100 Kilogramm 12 4 10. 4. Wetz., märk. 222-225 221-224 pommersch. -' — Rogg., märk. 205-208 204-207 pommersch. —- westpreuß. , Braugerste 218-230 218-230 Futtergerste 192-20^ 192-202 Hafer., märk. 199-205 198-204 pommersch. — — westpreuß. Weizenmehl p 100 fr. Brl br. inkl. Sack (feinst. Mrk ü Noi. Roggenmehl p 100 KL fr. Berlin br. 24.7-29.5 24.7-29.4 inkl. Sack 26.5-28.7 26.5-28.7 1000 Kilogramm, sonst per in Reichsmark 12. 4. Weizkl. f.Bln. 15,2-15,6 Rogkl s. Bl». 14,6-14.8 Raps — Leinsaat 24,5-26,7 Seradella 23,7-24.0 Vikl.-Erbsen kl Zpeiseerbs. Rapskuchen Leinkuchen 43,049,c 28,0-34,0 50,0-56.0 20.2-20.4 Trockenschtzl. 04'0.14'2 Sova-Schrot ML-2^2 Futtererbsen 21,0-23,0 Peluschken 24,5-26,7 Ackerbohnen 22,0-24.0 Wicken 28,0-30,0 Lupin., blauegg,5^7.5 Lupin., gelbe 22,0-24,5 Torfml. 30/70j - Karioffelflck !t9.8-20,8 10.4. 15,2 15,6 14,6-14,8 43,0-49,0 28,0-34,0 21,0-23,0 25,5-26,7 22.0-24,0 28,0-30,0 16.5-17,5 22.0-24,5 50.0-56,0 20.2-20,4 23.7-24.0 14.0-14.S 20.8-21.2 19.8-20,8 troffen werden. Die Entscheidung über die drohenden Ereignisse liegt nun nochmals bei den Neichsstellen. In Lachsen sind die Verhältnisse so gelagert, daß die Eisen bahner nach dem bisherigen Verlauf der Lohnbewegung keinesfalls noch auf längere Zeit vertröstet werden können. Anfrage wegen -er Fememorde. Gegen die harte Behandlung. Im Preußischen Landtag ist eine Kleine An frage der Deutschen Fraktion eingegangen, die sich mit der Behandlung der wegen Fememord verurteilten Per sonen beschäftigt. In dieser Anfrage wird darauf hiu- gewiesen, daß innerhalb der nationalen Bevölkerung die Erregung über die harte Behandlung der sogenannten Fememörder wächst, die in weiten Kreisen als nationale Märtyrer gelten. Es wird darin betont, daß diese Männer in schwerster Zeit, als die Vernichtung durch äußere Feinde drohte und im Innern alle Rechtsbegriffe zerbrochen waren, in her vorragender Weise an der Rettung von Volk und Vater land mitgearbeitet haben, so daß ihnen nach Meinung weiter Kreise der allergrößte Dank gebührt. Die ihnen zur Last gelegte Selbsthilfe stellt sich weiten Kreisen als eine nationale Tai dar, die im Interesse unseres Staatswesens nötig war. Die nationale Bevölkerung verstehe deswegen nicht, daß diese alten erprobten Frontsoldaten überhaupt zur Verantwortung gezogen werden konnten, und völlig unverständlich sei der nationalen Bevölkerung die harte Behandlung der Fememörder die bei anderen Völkern als Nationalhelden gefeieri würden. Die Anfrage führt sodann einen Fall an, bei dem der schwerkranken Mutter des Oberleutnants Fuhrmann, die dicht vor dem Erblinden stehe, die Bitte abgeschlagen worden sei, ihren Sohn zu sehen. Die Regierung wird Zum Schluß gefragt, welche Stellung sie zu diesen unhalt baren Vorgängen einnehme. Der Gegenkönig Aman Mlahs, Bacha i Saquao, dessen Anhänger nach Londoner Meldungen von den Truppen Aman Mlahs eine schwere Niederlage er litten haben sollen. In Kabul sollen verschiedene Mordver suche auf Bacha i Saquao unternommen worden sein. Kundgebungen, aber keine Gewalt. Der Beidenflether Bauernprozetz. Am vierten Verhandlungslage des Beidenflether Bauern- prozesses wurde mit der Zeugenvernehmung be gonnen. Der Gemeindevorsteher Krachl-Pöschendors, der zu der angeblichen Anstiftung durch den Angeklagten Hansen vernommen wurde, besagte, Hansen habe sich nur ge äußert, er wolle 20» bis 300 Bauern aufmarschieren lassen, die bekunden könnten, daß er, Hansen, die Steuern nicht zahlen könne. Auf Anirag des Staatsanwalts wurde dem Zeugen vorgehalten, daß er in seiner an den Landrat ge richteten Eingabe über den Fall ausgeführl hätte, Hansen habe mit einer gewaltsamen Verhinderung der Pfändung gedroht. Als der Zeuge des weiteren in ein lebhaftes Kreuzverhör zwischen Staatsanwalt und Verteidiger genommen wurde, schwankte er sehr in seinen Aussagen. Er bekundete, er habe sich nicht von Hansen bedroht gefühlt. Der Zeuge Landwirt Knudsen-Bütlcl erklärte un vereidigt, er habe an der Versammlung, die im Cafe Mohr in Itzehoe stattgefunden habe, wohl teilgenommen, doch habe er nichts davon gemerkt, daß dort die Beidenflether Vor gänge vorbereitet worden waren. Sodann wurde als nächster Zeuge der Führer der Landvolkbewegung, Ham teils- Tetenböll, über die Vorgänge im Lass Mohr ver nommen. Auch dieser Zeuge sagte unvereidtg, aus .Ich empfahl, wirkungsvolle Kundgebungen zu veranstalten," so führte der Zeuge aus, „habe aber betont, kelne Gewalt gegenüber den Beamten anzuwenden " Hieraus beantragte der Staatsanwalt, Hamkens nicht zu vereidigen, da er der Anstiftung dieser Vorgänge verdächtig sei. Der Verteidiger, Dr Lütgcbrune, setzte sich jedoch für die Vereidigung von Hawkens und auch von Knudsen ein. Das Gericht beschloß demgemäß und vereidigte beide Zeugen. * Die Pfändung der Ochsen. Als Zeuge wird dann der Gemeindediener von Beidenfleth, Schlüter vernommen, ein 67 Jahre alter Mann, der mit der Abführung der gepfändeten Ochsen beauftrag« worden war Schlüter erklärte, daß er die beiden Ochsen ohne Schwierigkeiten bekommen habe Der eine der Ochsen sei sehr störrisch gewesen und habe sich nicht führen lassen. Als aus der Straße das Feuer angezündel worden sei, seien einige Bauern mit brennenden Strohbündeln auf Forken aus die Ochsen eingedrungen, die daraufhin kehrt ge macht hätten. Jhuu Schlüter, sei von feiten der Bauern nichts geschehen. Gerüchte um Zannowih. Die Untersuchung in Sachen Stolberg. Zu dem Stand der Untersuchung^in der Sache Stül- berg-Iannowitz wird von amtlicher Seite mitgeteilt, daß die Vernehmungen sortdauern Die Gerüchte, daß die Haftentlassung des Grasen Christian erfolgt oder angeordnet sei, entbehren jeder Begründung, ebenso das Gerücht es stehe bereits fest, daß Vie Anklage auf fahr lässige Tötung lauten werde. Mit der Erhebung der Anklage sei in der nächsten Zeit noch nicht zu rechnen, und es stehe auch keinesfalls fest, ob sie auf vorsätzliche oder kahrlässige Tötung lauten werde. ( Klein« Nachrichten Fahldusch in bas Uniersuchungsgefängnis eingetiefert. Berlin. Der wegen mehrerer Fememorde von den Unter suchungsrichtern bet den Landgerichten Berlin M and Lands berg steckbrieflich verfolgte und in Bremerhaven von der deutschen Polizei festgenommene ehemalige Feldwebel August "Fahlbusch, der aus Amerika ausgewiesen worden ist, ist in Berlin eingetroffen und in das Untersuchungsgefängnis ein- geliefert worden Die Voruntersuchung wird von dem zu ständigen Untersuchungsrichter, Landgerichtsrat Jung-Berlin, geführt. Die Verteidigung liegt in den Händen des Rechts anwalts Graf von der Goltz aus Stettin. Deutsch-russisches Schlichtungsabkommen in Kraft. Berlin. Der Reichsminister des Äußern, Dr. Strese mann, und der Botschafter der Sowjetunion, Krestinski, haben im Auswärtigen Amt die Ratifikationsurkunden über das am 25. Januar 1929 in Moskau abgeschlossene deutsch-russische Schlichtungsabkommen ausgetauscht Das Abkommen ist damit in Kraft getreten. Ein Vorortzug fährt in eine Arbeiterkolonne. Berlin. An der Kreuzung der Gleise der Stadt- und Vor ortbahn in Treptow fuhr ein Vorortzug in eine Arbeiter kolonne. Der 24jährige Arbeiter Heine aus Oberschöneweide wurde getötet, zwei Arbeiter wurden leicht verletzt Der Tote ""d -binden Verletzten sollen das Warnungssignal des Aufsehers überhört haben. Das Herrenhaus des Grafen Bernstorff abgebrannt, i -^"bebusch. Im Herrenhaus des Rittergutes Klein-Hun- ! des Grafen Bernstorff brach ein' Brand aus, der infolge I des starken Windes in kurzer Zeit das ganze Gebäude ein- ascherte. Lae Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt. kanael - MrUchall) Amtliche -MMe Aolierunüen vom 12. Avril. Dresden. Die Börse verlief in sehr ruhiger Haltung. Bei größerem Angebot überwogen Kursrückgänge, die jedoch kein größeres Ausmaß annahmcn. Es lagen niedriger Mimosa um 6,75, Lolditzer Ledertuch um 4,75, Polyphon und Dresdener Albumin Genußscheine um je 4, desgl. Schubert u. Salzer und Reichelbräu um je 4,5, Darmstädter Bank um 3,50, Triptis, Elitewerke Lit. L, Nähmatag, Sachsenwerl Stammaktien, Verein. Strohstoff, Pöge Stammaktien, Deutsche Dank, Reichsbank, Fritz Schulz, Bautzener Tuch und Zwick - Kammgarn um je 2 Prozent. Die übrigen Kursveränd gen bewegten sich unter 2 Prozent Neichsanleiheablösuugs- schuld (Altbesitz) gewannen 0,25, während achtprozentige Leip ziger Stadtanleihe und achtprozentige Zwickauer Stadtan leihe je 0,4 Prozent einbüßten. Leipzig. Die Börse verkehrte in völliger Geschäftslosigkeit. Kursrückgänge überwogen. So verloren Steingut Colditz 4,50, Stöhr und Reichsbank je 4, Schulz und Halle Zucker je 3, Nordwolle 2,50 Prozent. Anleihen ohne Geschäft. Chemnitz. Die Börse verkehrte in sehr ruhiger Haltung bei behaupteten Kursen. Kleine Aufbesserungen erfuhren H. A. Escher, Reinegger und Gebr Unger. Demgegenüber mußten Schubert u. Salzer und Sachsenwerk, Peniger Maschinen, Knüchtel, Liebermann, Chemnitzer Spinner und Bankaktien etwas nachgeben. Freiverkehr ruhig. Dresdener Produktenbörse. Börsenzeit: Montag und Freitag nachmittag 2—4.30 Uhr. 12.4. 8. 4. 12 4. 8.4. Weizen Wetz -Kl 15,0—15,4 15.0—15.4 77 Kilo 222—224 218—223 Rogg -Kl 15.4—16.0 15.4—16.0 Noqqen Kaiseraus- 73 Kilo 206—-211 -205—210 ,uqmehl 41,0—12.5 41,0—42,8 Sommerqst 290—242 -230—242 Bäcker- Funergste 200—-220 -200—220 mundmehl 35.0—35.5 35.0—36,8 Haier iul -214—219 214—219 Weizen- Raps, ir — — uachmehl 19,5—20,5 19,5—20,8 Mais Znland- Lrvlaia 226—228 226—228 'etzenm. Cinqu. 27.0—27.5 27.0—27,5 Tvve 70 32,0—33,0 32,0—33,0 Rolklee 1.40—1,5t 1,40-1,50 Roggen- Trocken- mehl 0 I schnitzel 16.3-16.7 16,5—16.9 Tvve 60 32,5—33,5 32,5—33,8 Zucker- Roggen- schnitzel 21.0—23,5 21.0-23.!, mehl I Kariosscl- Tvve 70 A 31,0-32,0 31,0—32,0 flocken 22,8—23,0 23,3—23,5 Roggen- Futtermehl 18,5—19,5 18,5—19,5 nachmehl 20,0—2g,I 20,0—21,0 Nossener Produktenbörse vom 13. April 1S29. Weizen hiesiger neu 77 Kilo 10.90; Weizen alt —.—; Rog gen hiesiger neu 73 Kilo 10.30; Roggen hiesiger —; Brauger ste neu 11.00—11.50; Wintergerste neu 10.50—11.00; Hafer neu 10.00—10.50; Hafer alt —.—; Weizenmehl Kaiserauszug v. S. m. Ausl. 21.00; Weizenmehl Bäckermundmehl o. S, m. Ausl. 19.35; Weizenmehl 70 Prozent aus Inlandsweizen 16.25; Rog genmehl 60 Prozent 15.75; Raps —.—. — In Posten unter 5000 Kilo: Nachmehl ohne Sack 11.50; Futtermehl ohne Sack 10.25; Roggenkleie inländische 8.00; Roggenkleie ausländische —; Weizenkleie grob 8.30; Weizenkleie fein —; Maiskör ner Laplata 12.30; Kartoffeln in Ladungen weiß 2.80; rot 3 10' gelb 3.10; Stroh in Ladungen Preßstrvh 2.10; Gebundstroh 1 90 Kartoffeln neu, Zentner 4.50—5 00; Kartoffeln alt Pfund —- Wiesenheu, Zentner —; Wiesenheu neu, Zentner 7 00—8 00- Preßstrvh, Zentner 2.60; Gebundstroh, Zentner 2.40- Frische Landeier, Stück 0.12—0.14; Frische Landhutter ^-Pfund-Stück 1.05—1.15. — Feinste Ware über Notiz. — Stimmung: Be hauptet. Amtliche Berliner Notierungen vom 12. April. Börsenbericht. Tendenz: Malt. Die Börse setzte im Gegensatz zum vorbörslichen Freiverkehr uneinheitlich und nur kuapp behaupte! ein. Die Provinz hatte größere Verkaussaufiräge erieilt. Da auch das Ausland mit Orders vollkommen ausfiel, schritt auch die Spekulation, die vorbörs lich noch zu Rückkäufen geneigt war, auf der ganzen Linie zu Abgaben. Das Geschäft war außerordentlich klein und zeigte eine ausgesprochen nervöse Note Der Geldmarkt zeigte für Tagesgeld weiter ein leichtes Steigen der Nach frage. Ter Satz für Tagesgeld zog aus 6,5 bis 8,5 Prozent an, der Say für Monatsgeld blieb mit 7,5 bis 8,5 Prozent unverändert Rach Festsetzung der ersten Kurse verstärkte sich der Abgabedruck und die Tendenz schwächte sich allgemein ab. Die Tendenz war im Verlaufe weiter matt Das Kurs- Niveau gab eiuheitlich nach; bei den schweren Werten be trugen die Abschläge sogar mehrere Prozent und erreichten mitunter sogar 5 Prozent. Devisenbörse. Dollar 4,211—4,219; engl. Psund 20,44 bis 20,48; holl Gulden 169,06—169,40; Danz 81,70—81,86: franz. Frank 16,45—16 49; schweiz. 81,08—8l,24; Belg 58,49—58,61; Italien 22,05—22 09; schwed. Krone 112,41—112,63; dän 112,29 bis 112,51: vorweg, 112,31—112,53; tschech, 12,46—12,48; österr, ! Schilling 59,14—59,26; poln. Zloty (nichtamtliche 47,15—47,35; Argentinien 1,772-1,776; Spanien 62,81—62,93. Sehr geehrder Herr Redakdähr: Nu sin mer glicklich so weid und kenn hoffendlich ohne uns ze blamlern sagen: vom Eise befreid! Denn daß das Dheader nu nochmal losgehd, das gloob ich off kehn Fall, und ich gloobe derwegen schond viel! Es wurde aber voch werklich de heechfde Drebbe, sonsd würde de Menschheed schließlich noch derard ungenießbar verschdimmd, daß es kehn Schbaß mehr machde, mid jemanden ze reden. Es is schond jedz, so wie es is, so nervös und so unwersch wie de Leide itze egal sin, da is werklich nich mer scheene. Nu muß sich doch aber bald alles wenden, wie der Dichdsr so schehne sagd. Ich habe mein alden Sommermandek ooch schon zen Wenden zu mein Schneider geschaffd, schade, daß sich so was nich so ofd wenden läßd, wie zen Beischbiel de bolidische Ansichd bei manchen Leiden. Doch -das wäre bloß noch der Ruin der Texdilindusdrie, der es bei den kurzen Röcken unserer Damenmode sowieso schond sehre schlecht» gehd. Ich habe dieser Dage neie Modebilde-r gefehlt, da habe ich noch ehn baar Brikedds in den Ofen legen müssen, sonsd hädde michs dein Angucken gefrorn. Dos heesd, ze sehn gab es ja gar nich viel, denn das meisde, was mer bei den Kleidern sah, das war ehmd nischd, bloß ohm und unden guckte je nach der Dicke des Objektes de Fortsetzung von den Körperdeilen raus, für die in den friehren altmodischen Zeiden die Kleeder eegendlich ge schaffen warn. Wenn die Mode so weider gehd, dann ziehst die ooch noch in andern Branchen Blasen, nich nur in der Dexdil- indusdrie. Zu was brauchen dann unsere Fraun noch Kleeder- sckränke, die kennen ja Dutzende von Kleedern jedz in Handschuh- käsden aufbewahrn. Dadurch brauchen wieder de Wohnung nich so groß ze sein und wer wees, was noch sonsd alles aus der Mo- de siebrigens kann aus der Mode midunster ooch de dra- madischsde Verwicklung endsdehn. In Baris had jez ehne Dame ihre Schneiderin verklagt», weil die die Röcke vier Zendimeder kirzer gemacht, als die Mode das vorschreibd. Durch die kurzen Röcke had der Bräudigam der Dame gesehn, daß seine Braud ewas zu dicke Beene had und er had nu de Verlobung aufge- lösd. Es fvlgde ehne Klage der Dame gegen ihre Schneiderin und dabei schdellde sich das Gericht» off den Schdandbunkd, daß die Aufhebung der Verlobung wegen der zu starken Beene wohl nich der eenzigsde Grund sein könne, denn das könne der Bräudi gam doch niemanden weiß machen, daß er die Beene seiner Braud nur dann zu sehen bekam, als diese einen kurzen Rock trug. Man soll es doch nich fier meeglich Halden, was die Richder in Baris alles wissen missen. Aus Erfahrung oder nur vom Hörn und Sehn? Na uns kann es egal sein, aber man sicht, was doch so ehne Schneiderin alles anrichden kann. Die haben aber ooch kehn leichden Beruf, off der ehn Seide solln se alle Reize ihrer Kunden sehn lassen, off der andern Seide fallen fe aber voch vieles verdecken. So hadde zen Beischbiel in Budabesd vor kurzen ehne Schauschbielerin, die am Blinddarm oberierd wurde, um weider nischd Angsd, als darum, daß mer um Gottes willen nich die Narbe sehen däde. Ich mechte blos wissen, in was fier Klee dern die herumläufd. Vorgesdern besuchde ich mein Fremd Baul. Der saß an sei nen Tisch und schrieb wie chn Wilder Briefe. Immer ehn nach dem andern. Als ich fragde, was er denn da alles ze schreun had de sagde er, er hädde dringende „Binnenbosd" zu erledigen. „Binnenbosd" fragde ich, hasd du denn ooch Lleberseekorrespon- denz? Nee, sagde er, aber er hadde an dem Dage gerade zehn Briefe bekomm, die singen alle an mid dem Satz „Binnen zehn Tagen haben Sie Ihre Rechnung zu begleichen, sonsd übergeben wir die Sache unserem Rechdsanwald!" sind nu war der arme Kerl ähm dabei, seine „Binnenposd" zu erledigen. Das mer mid „geflügelden Worden" nich schbaßen soll, das Hamm jedzd die Bewohner von Reutlingen erfahrn. Sicher had dord ooch schon mal ehner das Word gebrauchd „Der ladschd rum wie der Elefand im Borzellankaden". Nu hanun de -eide dord ehne schehne Bescherung erlebd, is doch ehn Elefand aus ehn dord gasdierenden Zirkus abgeriäd und is in ehne Musikalien handlung gerickd. Anscheinend wollde der den neiesden Schlager lesen und weil er das nich richdig erkenn kvnnde, is der dann in ehn Opdikergeschäfd gesausd und had dord ehmd richdig hausd wie der Elefand im Borzellanladen. Mer soll ehmd nich mid solchen Sachen freveln, es bassierd schneller so was als ehn Oss Wiesterhärn Ferchdegodö Schdrammbach.