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D im EI U Ve volle» Erfolg haben. (Beifall.) Unwahr ist die englische Behauptung, daß mehr Uboote verloren gehen als gebaut werden. Eine Reihe weiterer Etats wird ohne Aussprache oder ohne wesentliche Aussprache bewilligt. Bis auf den Etat der Reichsschulden- und der allgemeinen Finanzverwattung ivird der Etat in dritter Lesung genehmigt. s die gelleheilen Milliarden wieder haben, was bei einem deut- ! scheu Siege wohl nicht so ganz sicher ist. Kein Volk der Wett wird so mundtot gemacht wie das amerikanische unter dem Regime Wilsons. Der preußische Militarismus ist absolut notwendig, um ein Land zu verteidigen- das fast von allen Seiten von Feinden umgeben ist. Aber Amerikas unerhörter Militarismus, der sich kaum auf Verteidigungszwecke gründet, will man totschweigen. Ja, man traut sich ganz einfach nicht, darüber zu sprechen. Der größte Militarismus, den die Welt je gesehen hat, wird zurzeit unter dem Diktator Wilson ent wickelt. Wilson wendet auf sich selbst das Wort an: „?etat c'est moi" („Der Staat bin ich"), und die» dürft« kn einer Republik jedenfalls nicht geschehen." ZScbMcder Ssuemtag Eine recht machtvolle Kundgebung der sächsischen Land wirtschaft fand Freitag mittag im Park Herrenhaide statt. Man hatte einen Allgemeinen sächsischen Bauerntaa einbe rufen, um Stellung zur Bedrückung der Land,Wirtschaft zu nehmen. Besonders aus West- und Mittelsachsen war die Bauernschaft in Massen erschienen und so konnte der große Festsaal im Park Herrenhaide die Erschienenen gar nicht alle fassen. Die Versammlung leitete im Auftrage des Ein berufungsausschusses Gutsbesitzer Schönfeld-Königshain. Di; Staatsregierung sowohl wie die Amtshauptmannschaft Roch litz hatte ihre Vertreter entsandt. Vom Landeslebensmittel amt Mr Dr. Fritsche, Dresden, (früherer Amtshauptmann in Chemnitz) anwesend. Als Redner war Landtagsabgsord- neter Schmidt (Freiberg) gewonnen, der in zweistündigem, oft mit anhaltendem Beifall unterbrochenen Vortrag über „Krieg und Bauernwirtschaft" sprach. Den Ausführungen des Redners folgte eine längere Aus sprache, woraus folgende " ' Entschließung einstimmig angenommen wurde: „Die im Park Herrenhaide zum sächsischen Bauerntage versammelten Landwirte erklären sich bereit, wie bisher auch fernerhin alle Kräfte anzuspannen, um die Ernährung des deutschen Volkes bis zur siegreichen Beendigung "des Krieges sicher zu stellen. Dazu müssen sie aber fordern, baß alle behördlichen Maßnahmen nunmehr auf Förderung der Erzeugung eingestellt werden, nicht aber, wie bisher, nur auf Erfassung der Erzeugnisse. Es ist daher nötig: 1. daß die Preise für sämtliche Erzeugnisse der Land wirtschaft den erhöhten Erzeugungskosten entsprechend ein gestellt werden. Ganz besonders verlangen rott, daß die Schlachtviehpreise so erhöht werden, daß eine Ersatz beschaffung für di« abgegebenen Tiere möglich ist; ' 2. daß Spanntiere der Landwirtschaft nur in den dringendsten Fällen' entzogen werden und für die Noch vorhandenen genügend Futter belassen wird; 3. daß die für das Heer ausgehobenen Pferde zudem üblichen Händlerpreis bezahlt-werden; 4. daß zur Schonung unserer Viehbestände fleisch los« Wochen eingeführt werden; 5. daß den Landwirten das geringwertige Hinter- korn zur Verfütterung freigegeben wird; 6. daß die landwirtschaftlichen Arbeiter in der Er nährung als Schwerstarbeiter betrachtet werden und daß nicht wieder Kürzungen an der Selb stversorgerratwn gerade während der dringendsten Arbeitszeiten erfolgen; 7. müssen wir ganz besonders fordern, daß die Be- I schränkungen der Selbstversorger aufgehoben werden, da- I mit die Landwirte imstande sind, ihre Arbeiter genügend I ernähren zu können. Ganz entschieden müssen wir uns I gegen jede weitere Einschränkung der Selbstversorgung I wehren; 8. müssen wir entschieden Widerspruch erheben gegen I die Art und Weise, wie die Kontrollen bei den Landwirten I vielfach vorgenommen werden. Es ist unser berechtigtes I Verlangen, daß wir Landwirte nicht weiter in unwürdiger I Weise behandelt werden; 9. verlangen wir, daß der Landwirtschaft das nötige I Material, Maschinen und die nötigen Dünge- und Futter- I mittel zur Verfügung gestellt werden, damit sie imstande > ist, die Erzeugung zum Nutzen des gesamten deutschen > Volkes aufrecht erhalten zu können." Bedrohung der Verbindung zwischen den Kanalhäfen und Paris bildet, sollte durch einen unerwarteten, m großem Maße angelegten Angriff zurückgedrängt werden. Nach schwerstem I Feuer ging die englische Infanterie auf dem Ebenen, deckungs- I losen Gelände beiderseits der Somme vor. Ihre Angriffs- I wellen, denen es unter schweren Opfern gelang, das deutsche Sperrfeuer zu passieren, wurden immer wieder vyn den Garden I der tiefgestaffelt aufgestellten Maschinengewehre gefaßt. So waren alle englischen Anstrengungen und Opfer auf dem Nord- Ufer der Somme umsonst. Auf dem Südufer blieben der ! garye Gewinn des mit so großen Hoffnungen angesetzten An- I griffes die Häuserruinen und zerschossenes Baumreste von Dors und Wald Hamel. Die immer und immer wieder be währt« Taktik des deutschen Gegenstoßes warf die Engländer wieder von den Höhen östlich Hamel herunter und drängte sie weiter südlich in ihre Ausgangsstellungen östlich von Billers-Bretomeur zurück. Die Opfer der Pariser Beschießungen wl Bakel, 6. 7. Wie der „Progres de Lyon" meldet, be« trägt die Gesamtzahl der Opfer der Beschießungen von Paris durch Flieger und Ferngeschütze seit dem 1. Lunt 141 Tote und 432 Verwundete. Hindenburgs Vertrauen wi Der Schweizer Oberst Egli war jüngst mit anderen Schweizer Offizieren rin deutschen Hauptquartier. Gr rchreibt über den Eindruck, den er dort empfangen hat: „Die als ! Militärdiktatur verschrieene Oberste Heeresleitung wird so gleich mit Freuden eine dargebotene Hand begrüßen, die einen Friedensring der Völker zustande bringen will und der der freien Entwickelung des deutschen Reiches nicht hinderlich ist. Zum Abschied gab der Feldmarschall seinem Vertrauen auf den Sieg m einer klaren und sicheren Weise Ausdruck, dis bei uns nicht ohne Eindruck geblieben ist." Neben diesen Eindruck möchten wir ent anderes Stim mungsbild stellen: 1 Was «in Deutsch-Amerikaner über Wilson sagt wi „Sydsvenska Dagbladet" bringt folgendes Interview mit einem Deutsch-Amerikaner: Der Eintritt Amerikas in den Krieg ist ganz und gar eine Geschäftssache, dis in den Deck mantel des Patriotismus gehüllt ist. Amerika wM natürlich veMcber steicdrlag Berlin, d«n 5. Jutt 1918. Im Reichstage kamen am Freitag zunächst kleine An fragen zur Erledigung. Aus den Antworten der Regierungs vertreter erfuhr das Haus unter anderm, daß Lehrer, vie a. v. und g. v. sind, tunlichst entlassen werden sollen, daß Paris am Fronle'chnamstage nicht beschossen wurde, und daß der Kriegsminister es mißbilligt, wenn technische Beamte und Ingenieure beim Militär mit demütigenden Arbeiten, wie Kartoffelschälen und Klosettreinigen, beschäftigt werden. Don dem Geschästsordnungsausschuß lag der Antrag vor, die Erlaubnis zur Strafverfolgung des Abg. v. Bonin (kons.) gegen den ein Verfahren gegen Steuerhinterziehung schwebt, aus prinzipiellen Gründen zu versagen. Abg. von Bonin (kon^) b.'ltet,'die Genehmigung zur Strafverfolgung zu erteilen, damit festgestellt werde, ob an den Beschuldigungen gegen ihn etwas Wahres sei. i Da die Abstimmung dem Bureau zweifelhaft erscheint, muß Hammelsprung erfolgen, d. h. Aufzählung der Abge ordneten durch die Ja- und Nein-Tür. Das Ergebnis ist, daß die Strafverfolgung mit einer Mehrheit von drei Stimmen versagt wird. Darauf wird die dritte Lesung des Etats fortge setzt. Zunächst wird über den Antrag Arendt (d. Fr.) abge- * stimmt, nach welchem die Beschlagnahme der Türklinken zu nächst in den öffentlichen Gebäuden vorgenommen und die - Entschädigung so gestattet werden soll, daß die spätere kosten freie Wiederherstellung des jetzigen Zustandes ermöglicht wird. Auch bei dieser Abstimmung mutz Hammelsprung erfolgen, der mit 154 gegen 85 Stimmen die Annahme des Antrages ergibt. Sodann wird-der Etat des Reichsh«eres beraten in Verbindung mit der zweiten Beratung der Gesetzentwürfe zur Heranziehung von Heeresunfähigen zum militärischen Ar beitsdienst und betr. Milderungen rm Strafgesetzbuch. Präsident Fehrenbach ermahnt die Redner zur Kürze, weil die Etatberatung heute zu Ende geführt werden solle. Die Redner möchten dafür sorgen, daß dies vor Mitternacht mög- lich sei. , I Abg. Wirth (Ztr.): Die jetzt Eingezogenen jüngsten I Jahrgänge müssen genügend Schlafzcit und auch mittags Er- I holungspaufe haben. Auch dürfen ihnen die Zivilkleider nicht I beschlagnahmt werden. Abg. Stück len (Soz.): Wir haben I gegen das neue Arbeitsdienstgesetz schwere Bedenken. Es I sollen mit Zuchthaus Bestrafte zum Arbeitsdienst herangezogen i werden. Dieses Gesetz wird ein reines Polizeigesetz. Wir leh- ! uen es ab. An Stelle des Buchenlaubtabaks sollte den Sol- I baten das Geld gegeben werden, das jetzt den Lieferanten zu- I flietzt. Die Beförderung lleberzähliger ist eins fragliche Aus- i Zeichnung., Vizefeldwebel mit Gefreltenlöhnung sollten nicht I Lenkbar sein. Jeder Soldat sollte mit Erreichung des 48. Le- I bensjahres automatisch zur Entlassung kommen. Abg. von I Gräfe (kons.):/Wir begrüßen die Heranziehung der mit l Zuchthaus Bestraften zum Heeresarbeitsdienst und stimmen der I Resolution zu, daß diejenigen, deren Strafe 10 Jahre zurück- I Heine poMilcde Hacmcdlen DK neue BSrsenfteuer pd Der in der ReichstagskommWon wesentlich erhöhte Um- satzftempel für Börsengeschäfte hat zu Wege gebracht, was bisher kein Steuerbeschluß vermochte, nämlich die bereits mitgeteilte Protestbewegung der Interessenten. Da» sind die Börsenbcsucher, während das große Publikum, dos börsengängige Papiere kauft oder verkauft, sich in der Hauptsache lehr schweigend verhallen hat. Zwei Punkte sind es, die der Reichstag aus dem vorge- brachten Protest prüfen muß. Zuerst den Einwand, daß durch die hohe Belastung die deutschen Werte infolge ihres verteuer ten Umsatzes leiden könnten, und dann die zweite, daß die Steuer die bereits dünn gewordenen Kreise der privaten, persönlichen Bankgeschäfte immer mehr lichten und sie den Großbanken in die Arme treiben müßte. Diese Einwendungen besagen aber nicht, daß das Spekulationsgeschäft nicht mehr bluten könnte, und ebensowenig, daß große Umsätze nicht mehr Steuern leisten könnten. Man muß doch beachten, daß da« Börsengeschäft von allen schweben Lasten anderer Gewerbebetriebe, steigende Löhne, verteuerte Rohmaterialien, Verkehrsschwierigkeiten, soziale Lasten, in der Hauptsache verschont geblieben ist. Ein Ausgleich muß also möglich kein. ,. . ' Türk« ' . , - DK Proklamation -es neuen Sultan» „ , pt Konstantinopel, ö. 7. Mit großer Feierlichkeit fand am 4. Juli vormittags die Biat genannte Proklamierung de» Sul tans Mehmed» 6 im Palast Top Kapu statt. Um 10,50 Uhr trat der Sultan in den Thronlaal ein, in dem der Thronfolger Abdul Redschid Effendi, die kaiserlichen Prinzen, der Großwesrer, der Scheich ül Islam, die Minister, das Parlament und der Khedive versammelt waren. Nachdem der Sultan einen Augen blick auf einem Sessel neben dem Throne Platz genommen hatte, begann die Zeremonie de» Bials, wobei die Anwesenden da» Satschak, da» die Hand de» Padischa darstellt, küssen, Nach die- liegt, und diejenigen, die zu höchstens 6 Monaten verurteilt worden sind und seit längerer Zeit ein geregeltes, ehrenhaftes Leben geführt haben, nach Befund sofort oder nach angemesse ner Bewährungsfrist zum Dienst im Heer oder m der Marine einzüstellsn sind. Zum Arbeitsdienst sollen nur die Unver- Lesserlichrn herängezogen werden. Abg. Behrens (d. F.): Wegen des Antrages Gröber soll die Börse in den Streik eingetreten sein. Wie steht es da mit der Militarisierung der Börse oder mit der militärischen Einziehung der so leicht fertig Streikenden? Kriegsminister von Stein: Die aus Rußland zurückge kehrten Kriegsgefangenen sind natürlich wieder an der Front zu verwenden. Mit Rußland haben mit Frieden und keine weiteren Verpflichtungen. Anders liegt «s mit. England und Frankreich bezüglich der Austauschgefangenen. Es ist leichter, Klagen, Wünsche und Forderungen vorzubrrngen, als diesen gerecht zu werden. Zusagen sollten nur dann gemacht werden, i wenn man sie auch emlösen kann. Gutmütigkeit und Nach- , gieblgkeit ist nicht gut, das haben wir bei der Zusage hi sichtlich Ler Entlassung der ältesten Jahrgänge gesehen. Dir Verhält nisse an der Börse kenne "ich Echt, lieber dle'Abzsichenfrage wird selbst unter den Beteiligten niemals eine Einigkeit erzielt worden, lieber die Heeresorganisation der Zukunft lasse ich mich nicht aus, ich habe jetzt für die Gegenwart mit wichtigeren Dingen zu tun, (Lebhafter Beifall.) Abg. Korfanty (Pole): Bei dem Bergarbeiterstreik m Oberschlesien ist nicht nur sofortige Militarisierung der Be triebe erfolgt die Arbeiter wurden sogar durch Hunger zur Arbeit getrieben. (Präsident Fehrenbach bittet den Red- , ner, sich zu mäßigen. Abg. Ledebour ruft: Sachlicher licher Eingriff rn die Debatte! Der Präsident ruft den Abg. Ledebour zur Ordnung und wegen eines abermaligen Zwischen rufes zum zweitenmal.) Wir enthalten uns der Abstimmung über den Etat. General von Scheu ch: Ich habe jetzt Unterredungen mit Vertretern der oberschlesischen Bergarbeiterschaft. Dabei wird mehr heranskommen, als wenn ich den Vorrednern eingehend antworte. (Sehr richtig!) Uns leitet dabei nur der deutsche Standpunkt. Der Heeresetat wird bewilligt. Die beiden Gesetzent würfe werden in zweiter und sofort auch in dritter Losung ange nommen. Beim Marineetat erklärt Staatssekretär von Ca vell«: Der Plan, ein besondere» Deckoffizierkorp, zu bil den, wird erwogen. Dor Ubootkrisg geht petter und wich i Ereignisse zur See Bier wertvolle Dampfer versenkt s Berlin, 5. 7. (Amtlich.) Eines unserer im Mittel meer operierenden U-Boote unter Führung des Oberleut^ »Ants zur Ses Ehrenberger versenkte aus stark gesicherten Erleitzügen vier wertvolle Dampfer von rund 15 000 Brt. Ein fünfter Dampfer von etwa 5000 Tmmen wurde durch Torpedofchuß schwer beschädigt, vermochte aber wahrscheinlich I einen nahen Hafen zu erreichen. , , — - ! 1 ! ».l I i - Italien i Wien, 5. Juli. Amtlich wird verlautet: Di« Kämpfe auf der Piavemündungsinsel haben auch gestern keine Unterbrechung erfahren. Die beiderseits eingesetz ten Kräfte halten einander dre Wage. Starke italienische An griffe gegen unseren Südflügrl wurden durch Gegenstöße wett gemacht. Bei Chiesa Nuova warf das altbewährte schlesische Infanterieregiment Nr. 1 durch rasches Zugreifen den in unser« Stellungen eingedrungenen Italiener wieder hinaus. Zwischen der Piave und der Brenta setzte der Feind seine Versuche, die von uns am 16. Juni gewonnene Stellung zurückzuerobern, mit Zähigkeit fort. Sern'Hauptvorstoß rich tete sich gestern gegen den Raum des Monte Solarolo. Der bis in unsere Gräben vorgrtragene Angriff führte zu erbitterten Nahkämpfen, in Lenen ein großer Teil des Feindes niedergemacht, der Rest zurückgetrieben wurde. Von Bat terien der Grazer Einser und der Krakauer 55. Feldartillerie brigade vortrefflich unterstützt, haben sich, seit drei Woche» ununterbrochen im Kampfe stehend, die Schlesier des Batail lons ll 120 und die Bosniaken des 4. Regiments wieder be sonders ausgezeichnet. Di« Verluste des Gegners sind außer ordentlich groß. Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden und an der Tiroler Front lebhafte Artilleriotätigkeit. Dee Ches de» Generalstabe». Beschleunigung des Krkgstempos i Bon der italienischen Grenze, 6. 7. „Corriere d'Jtalia" meint, durch Las unerwartet rasche Eingreifen der Amerikaner würde Deutschland gezwungen, das Kriegstempo zu beschleu nigen und verhindert, die ihm völlig in die Hände gegebenen österreichischen Truppen im Westen zu erledigen. Um da» zu können, müsse erst Italien erledigt werden, deshalb sei auch eine Wiederaufnahme der Offensive gegen Italien zu erwarten. Vom Versailler Kriegsrat erwartet der „Corriere" eine gleichmäßige Verteilung der amerikanischen Verstärkung von der Nordsee dt» zur Adria. ver Weltkrieg ! Devtfchei Abendbericht wtb Berlin, 5. Juli, abends. (Amtlich.) Von den Kampffronten nichts Neues. Westen > Dir englischen Angriffe an der Somme w Nach dem Scheitern der französischen Versuche, die Paris bedrohende deutsche Front zwischen Oise und Marne zurückzudrängen, setzten am 4. d. Mts. starke englische An griff« beiderseits der Somme ein. Jene Strecke der deutschen Front, die Amiens am nächsten ist, und die «ine fortgesetzt« Osten Der Krieg,mstand lm Murmangebkt or Moskau. 3. 7. Die Presse veröffentlicht folgenden Be fehl Trotzkis: Im Murman ist fremdes Militär gelandet wor den trotz des ausdrücklichen Protestes des Kommissars für Aus wärtige Angelegenheiten. Der Sowjet der Volkskommissare schreibt mir vor, dorthin die nötigen Streitkräfte zu entsenden, um die Küste des Weißen Meere« vor der Besitzergreifung durch ausländische Imperialisten zu schützen. Daher befehle ich fol- gendes: 1 Wer dem auswärtigen Militär Hilfe leistet, ob direkt oder indirekt, wird als Landesverräter betrachtet und nach Kriegs gesetz hingerichtet. 2. Der Transport nach Archangelsk von Kriegsgefangenen, ob in bewüffncten oder unbewaffneten Ab teilungen der einzelner Leute ist unbedingt verboten. Jeder, der hiergegen verstößt, wird nach Kriegsgesetz gerichtet. 3. Zur fahrt an die Wetßmeer-Küste benötigen russische wie ausländi- che Bürger unbedingt der Erlaubnis des nächsten Kreiskoftlmis- ariates. Passagiere, welche ohne eine derartige Erlaubnis an die genannte Küste reisen, sind zu verhaften. or Moskau, 2. 7. Die hiesige Presse meldet: Das Militär- komm'ssariat hat die sofortige Formierung von Batterien zum Kampfe gegen die Tfchecho-Slowaken verfügt. Die Westural bahn ist von den Gegenrevolutionären gesäubert. Auf dem Abschnitt Slatoust haben sich die Gegenrevolutionäre nach Wikins zurückgezogen. Die Naphtaunternehmen in Jaroslaw, Rybinsk, Kineschma, Wolagda befinden sich im Ausstand: Die Naphtaversorgung der Norobahn und der Schiffahrt der oberen Wolga ist eingestellt. : or Moskau, 3.7. Der Rat der Volkskommissare hat folgende Bekanntmachung erlassen: Der Vorfitzende des Murmanlchen Sowjets, Jurjow, der zu den anglo-französischen Imperialisten übergegangen ist, und an feindlichen Handlungen gegen die Sowjetrepublik teilgenommen hat, wird als Feind derselben erklärt und außerhalb des Gesetzes stehend betrachtet. Wie die Presse meldet, ist über Archangelsk der Kriegszustand verhängt worden. oder Vorteils irgend eines anderen Balkes, das eine andere Regelung zur Ausrottung seines Einflusses oder seiner Herr schaft ivüiischt. 3. Einwilligung aller Völker, m ihren Verhandlungen zueinander sich von denselben Grundsätzen der Ehre und der Achtung vor dem Gewohnheitsrecht der zivilisierten Gesellschaft leiten zu lassen, wie sie für die einzelnen Bürger moderner Staaten gelten, dergestalt, daß alle Versprechungen und Ver- träge gewissenhaft beobachtet, daß kerne Sonderanschläge und . Verschwörungen angezettelt werden und daß wechselseitiges Vertrauen geschaffen wird auf der Basis wechselseitiger Ach tung vor d«m Recht. 4. Schaffung «in« Frkedensorganisatron, welche verbürgt, daß die gesamte Macht der freien Nationen jede Rechtsver letzung verhüten wird und die «in Schiedsgericht «inrichtet, dem alle internationalen Gegensätze unterbreitet werden sollen. Diese großen Ziele können wir in einem,Gedanken zusammen- fyLn: Wir streben nach der Herrschaft des Rechts, gegründet auf die Zustimmung der Regierungen und gestützt durch d>« organisierte Meinung der Menschheit. — Pfui Teufel über so viel Heuchelei. Wilson Ist an Scham losigkeit kaum noch zu übertreffen. Er hätte der Menschheit und allen Völkern wirklich und ehrlich gedient, wenn er von Kriegsbeginn an eine objektive Neutralität bekundet«. Dann wäre der furchtbare Krieg längst, längst alle; Herr Wilson allerdings auch um einige Stangen Gold ärmer.