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7 maschinen aber kaum, um die schon seit Jahren nach Möglichkeit gesteigerte Produktion noch weiter zu erhöhen. Durch Abkuppeln der letzten vier Gerüste und besonderen Antrieb durch einen etwa 250 P. S. Elektromotor mit 600 Touren kann die Dampfmaschine entlastet und die Produktion der Straße erhöht werden, ohne daß mehr Be dienungsmannschaft erforderlich wird. Es ist jedoch nicht zu raten, das neue Kammwalz gerüst und den Motor neben dem Fertiggerüst werden dann einzeln durch einen Arbeiter in die Einführungsrinne c gebracht und mit einer elektrisch betriebenen Einstoßvorrichtung d, die ebenfalls von diesem Manne gesteuert wird, in den Ofen eingestoßen. Eine elektrisch betriebene Eindrückvorrichtung e drückt die Knüppel der Reihe nach durch den Ofen. Die Knüppel gleiten im Ofen auf wassergekühlten Rohren und werden am Ende des Ofens ausgenommen und auf den Rollgang f gebracht, der die Knüppel zum Blockgerüst befördert. Bei hochgehobener Lage des Hebetisches g liegen die Rollenober kanten des rasch laufenden Rollgangs f mit den lose laufenden Rollen des Hebetisches g in einer Linie, so daß der Block den ersten Stich zwischen Mittel- und Oberwalze nahezu selbst tätig macht. Auf der Blockwalze werden die Knüppel bis auf 48 mm Quadrat herunter gedrückt. Hierauf geht das Walzgut durch eine am Ende der alten Straße aufzustellen und die letzten vier Gerüste von dieser Seite aus anzutrei ben, weil die Stöße der drei vorletzten Gerüste dann auf das Fertiggerüst über Abbildung 3. Altere Anordnung einer Drahtstraße. tragen werden und auf die Fertigware einen un günstigen Einfluß ausüben. Der zweckmäßigste Platz für den Antriebsmotor ist neben der Seil scheibe zur Fertigstraße. Die verlegten vier Ge rüste werden etwas tiefer gesetzt, so daß die An triebswelle vom Motor bis zum Kammwalzgerüst unter den Umführungen der bestehenden fünf Gerüste läuft. Ein weiterer Vorteil dieser ab gestuften Anordnung ist der, daß die Straße als Fein eisen Straße günstig Verwendung finden kann. Die zweite Fertigstraße wird abgekuppelt und es kann aus jedem Gerüst der zweiten Vor- und ersten Fertigstraße der Stab frei nach hinten auslaufen, ohne durch vorgebaute Walz gerüste behindert zu werden. Die Tourenzahlen und Walzendurchmesser dieser Straßen passen ebenfalls ganz gut zum Walzen von Feineisen. Um wieder auf die Differdinger Drahtstraße zurückzukommen, sei an Hand der Tafel II die Arbeitsweise im folgenden dargestellt: Zur Verwendung kommen 100 Quadratknüppel im Gewicht von je etwa 100 kg, die in Knüppel wagen bis zu dem Aufzug a gelangen. Der Aufzug hebt die mit etwa 3 t beladenen Knüppelwagen hoch und kippt dieselben in der höchsten Lage auf einen schrägen Rost b ab. Die Knüppel Schleppwalze h, die es bis zum Anschlag i be fördert. Der Auslauf hinter der Schleppwalze erfolgt, wie im Querschnitt aus Abbildung 4 ersichtlich, in einer Rinne, aus der das Walz gut durch Schleppketten herausgehoben wird; darauf wird es an einem etwas über Flur hervorragenden Sägeblatt k vorbeigezogen und fällt geschnitten auf den Rollgang l. Diese Vorrichtung wurde nach den Angaben von Generaldirektor Meier in Differdingen kon struiert und bedeutet gegenüber der früher all gemein zur Anwendung gelangenden Vorrich tung — Schneiden mittels einer Schere zwischen der ersten und zweiten Straße — eine ganz wesentliche Verbesserung in Hinsicht auf die Erhöhung der Produktion. Diese einfache An ordnung bewährt sich ausgezeichnet, es ist damit leicht möglich, bei gleichem Blockgewicht auch genau gleiche Bündelgewichte zu erhalten. Der Stab läuft in der Rinne gegen einen ver stellbaren Anschlag, wodurch der Abstand zwischen Anschlag und Sägenblatt verändert werden kann. Die ganze Arbeit des Quer schleppens und- gleichzeitigen Schneidens des Knüppels wird durch einen Steuermann aus geführt. Das geschnittene Stück geht nun auf