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398 Stahl und Eisen. Das neue hüttenmännische Institut in Clausthal. 24. Jahrg. Nr. 7. solches für nasse Proben, die von Eisen- und Metallhüttenleuten gemeinsam benutzt werden, indem die Räume, von Tag zu Tag abwechselnd, dem einen oder dem andern Dozenten zur Ver fügung stehen. Da dies nur für Anfänger zulässig | ist, sind für umfangreiche Arbeiten und für Fort geschrittene besondere Laboratorien eingerichtet; Es liegt nun die Frage nahe, inwieweit Raumverhältnisse und Einrichtungen den An- | sichten und Unterrichtsplänen gerecht werden, die neuerdings bei den Verhandlungen über die Ausgestaltung des eisenhüttenmännischen Unterrichts zum Ausdruck gelangt sind. Diese Frage ist um so mehr berechtigt, als zur Zeit der für Eisenprobierkunst gleichfalls im Erdgeschoß, für Metallprobierkunst im Stockwerk II, beide in der Nähe der für Laboratoriumsarbeiten des Dozenten vorgesehenen Räume. Der übrig bleibende Raum des Erdgeschosses ist metall hüttenmännischen Arbeiten, die mit Hilfe der Elektrolyse ausgeführt werden, Vorbehalten. Stockwerk I dient ausschließlich dem Eisen- hüttenwesen, Stockwerk II ausschließlich dem Metallhüttenwesen, wie das Verzeichnis der Räume bestätigt. Abbildung 2 bis 4. Neues 'hüttenmännisches Institut der Königlichen Bergakademie zu Clausthal. ERDGESCHOSS: 1 und 2 Metallhüttenmännische Arbeiten mit Hilfe der Elektrolyse. 3 Laboratorium des Dozenten für Eisen hüttenkunde. 4 Wagezimmer. 5 Eisenhüttenmännisches Labora torium für nasse Proben. 6 Laboratorium für trockene Proben, von Eisen- und Metallhüttenleuten gemeinschaftlich zu benutzen. 7 Laboratorium für nasse Proben, ebenso wie bei 6. 8 Assi stentenzimmer. 9 Wagezimmer. I. STOCKWERK (nur Eisenhüttenwesen): 10 Laboratorium für Arbeiten betreffend Gefügelehre. 11 Zimmer des Dozenten für Eisenhüttenkunde. 12 Bibliothek und Sammlungsraum für Zeichnungen. 13 Eisenhüttenmännische Sammlungen. 14 Abort. 15 Laboratorium, ausgestattet mit einigen Öfen und Vorrich tungen zur Probenahme (für besondere wissenschaftliche Arbeiten). 16 Auditorium, gleichzeitig Zeichensaal für die Übungen im Ent werfen. 17 Raum für Material-Prüfungsmaschinen. 18 Zeichen saal für Fortgeschrittene. II. STOCKWERK (nur für Metallhüttenwesen): 19 Auditorium. 20 Zimmer des Dozenten für Metallhüttenkunde. 21 Laboratorium des Dozenten. 22 Metallhüttenmännische Sammlungen. 23 La boratorium für Arbeiten, die in Öfen ausgeführt werden. 24 La boratorium für metallhüttenmännische Arbeiten auf nassem Wege. 25 Raum für elektrische Öfen. 26 Assistentenzimmer. 27 Wage zimmer. Im Keller sind mit Gebläsewind betriebene Tiegelöfen untergebracht, um Schmelzversuche im größeren Umfange aus führen zu können. Hier befindet sich auch der Gaserzeugungs apparat. Aufstellung der Baupläne derartige Ansichten fremd waren. Um so mehr muß es anerkannt werden, daß die Räume, auch unter diesem neuen Gesichtswinkel betrachtet, ausreichend bemessen sind; wenigstens solange die Hörerzahl für Eisen- und Metallhüttenkunde nicht mehr als 100 beträgt. Auch das Hauptgebäude hat solche Abmessungen erhalten, daß nach seiner Eröff nung der Unterricht in den Hilfs- und vor bereitenden Fächern allen Anforderungen ge wachsen ist; abgesehen allerdings von einem