Volltext Seite (XML)
Kollerringe auch ganz zur Geltung kommt, ist Vorkehrung getroffen, daß die Schaber, bevor sie über die Preßöffnungen treten, etwas an gehoben und in dieser Höhenlage so lange an gehalten werden, bis sie über die Öffnungen hinweggelangt sind. Dadurch wird bewirkt, daß sich das Preßgut über den Öffnungen etwas Abbildung 77. anhäuft, worauf es von den Kollerringen mit einem gewissen Druck durch die Mundstücke getrieben wird. Der aastretende Strang muß darauf in irgend einer Weise zerteilt werden. Nach einer andern Ausführungsart wird die Masse durch die Kollerringe in die Formöffnungen eines rotierenden Formtisches eingepreßt. Letz terer liegt mit seiner Oberfläche genau in Höhe des Tellers des Kollergangs und ragt seitlich so weit in ihn hinein, daß er bei der Rotation mit den Formöffnungen nacheinander unter die kreisenden Kollerringe kommt und in erstere das Preßgut aufnimmt. Der Teller des Koller gangs besitzt natürlich einen dementsprechen den Ausschnitt. Ein rhythmisch wirkender Aus stoßer sorgt für die Entfernung der Preßlinge aus den Formöffnungen. Schnitt z — z. Abbildung 80. Es mag Fälle geben, wo sich derartig arbeitende Kollergänge verwenden lassen. Im allgemeinen werden aber Schwierigkeiten nicht ausbleiben. Die Zerkleinerungs arbeit auf dem Kollergang geht nicht so regelmäßig vor sich, daß bei jedem Umgang eine gleiche Menge Preßgut zerkleinert wird. Schon die Zufuhr läßt sich nicht genau bemessen, weil man nicht im voraus weiß, was die Schaber bei ihrem nächsten Umgänge wie der unter die Kollerringe zurück- bringen. Ist das Zerkleinerungs gut nicht gleichmäßig hart, dann wird die eine Post feiner, die andere gröber zerkleinert. Falls man auf einer andern Maschine vorzerkleinern will, fällt der Vorteil, mit Hilfe des Kollergangs gleichzeitig zu zerkleinern und Stränge oder Formlinge auszupressen, fort. Nicht minder große Schwierigkeiten stellen sich bei der Füllung der Preßöffnungen ein. Führen die Schaber zu wenig Material zu, dann erfährt das Gut eine andere Pressung. Sein Gefüge wird ungleichmäßig. Auch läßt sich nicht vermeiden, daß ungenügend zerkleinertes Material zugeleitet und verpreßt wird. Zuschriften an die Redaktion. (Für die unter dieser Rubrik erscheinenden Artikel übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.) Zur Ausgestaltung des eisenhüttenmännischen Studiums. Hrn. Prof. Osanns Ausführungen über obi ges Thema gehen von unrichtigen Voraussetzungen aus. Der von ihm betonte einseitige Standpunkt beruht auf einer vollständigen Verkennung des Zweckes meiner Denkschrift. Dieselbe wurde von mir im Auftrage meiner vorgesetzten Behörde verfaßt und lag es nicht im Rahmen der mir ge stellten Aufgabe, auf die Bedürfnisse anderer Hochschulen einzugehen und anzugeben, an wel cher derselben die Neuorganisation zur Verwirk lichung kommen sollte und wie hoch die Summen für die einzelnen Hochschulen sich belaufen wür den. Dies liegt vollständig außerhalb meiner Zu ständigkeit, abgesehen davon, daß mir hierzu jegliche Unterlagen fehlen würden Als meine Pflicht betrachtete ich es aber, die Vorzüge Aachens für den weiteren Ausbau des eisenhüttenmännischen Unterrichts in jeder Weise zu betonen und mit Zahlen zu belegen. Ich er laube mir hervorzuheben, daß ich hier nur nach einem vorhandenen Vorgänge gehandelt habe. Der Vertreter der Eisenhüttenkunde an der Bergakademie Berlin hat unlängst im „Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes" einen Vor- XXIV.2s 3