Volltext Seite (XML)
1076 Stahl und Eisen. Mitteilungen aus dem Eisenhüttenmännischen Institut usu>. 23. Jahrg. Nr. 19. Felder. Auch hier sind die oben erwähnten Zonen unschraffiert gelassen. Während die Silizium gehalte in die weiße Zone eingetragen sind, ragen die dazugehörigen Gesamtkohlenstoff gehalte über die für sie bestimmte Zone hinaus. Die Folge davon ist, daß die Festigkeit erheb lich sinkt, und es zeigt das untere Feld, daß dieselbe 1700 kg/qcm kaum überschreitet. Interessant sind die Nummern 15 und 17. Ihre Festigkeiten von 2477 und 2447 sind außer ordentlich hoch, trotzdem lassen sie sich nicht in die weißen Zonen einreihen, sondern es bleibt der Kohlenstoffgehalt erheblich tiefer, als durch die obere Zone angegeben wird. Leider lagen nur diese beiden Proben von Eisensorten vor, welche bei einem niedrigen Siliziumgehalte nur Punkte. Bei höheren Festigkeitszahlen sinkt die obere Begrenzungslinie der Schwefelgehalte. Dies gilt jedoch nur für die relative (Biegungs-) Festigkeit. Die absolute Festigkeit wird, wie ein Blick in die Tabelle lehrt, nicht beeinflußt. Besitzt ein Material bei bestimmter Zusammen setzung eine absolute Festigkeit a, eine relative b, so wird bei höherem Schwefelgehalte die letztere auf e sinken. Das Verhältnis 2 ist größer als A • Die Tabelle zeigt nun mit wenigen Aus nahmen, daß der Widerstand gegen Schlag um so größer ist, je höher dieses Verhältnis aus fällt, woraus der günstige Einfluß eines niedri gen Schwefelgehalts für die Widerstandsfähigkeit gegen Stöße deutlich hervorgeht. wenig Kohlenstoff auf weisen ; augenschein lich aber ist es von höchstem Interesse, solchen Eisenarten mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden. Man wird mit der Annahme nicht fehlgehen, daß man ein vorzügliches Ma terial erlangen wird, sobald Schwefel und Phosphor in den un ten zu besprechenden Grenzen bleiben. Falls sich diese Annahme bewahrheiten sollte, fiele natürlich die un tere Begrenzungslinie der Kohlenstoffzone fort und die Regel würde für ein hoch wertiges Eisen lauten: Abbildung 6. Der Phosphor ist ohne Einfluß auf die Höhe der Festigkeits zahlen (Nr. 12, 13, 17, 24, 33, 35, 37, 38). Bei den Biege versuchen äußert er sich durch den Ver lauf der Biegungs kurve. Während die- selbe beihöherenPhos- phorgehalten bis zur Bruchbelastung fast gerade verläuft, wird die Kurve von phos phorarmem Material allmählich steiler, das heißt, bei den höhe ren Belastungsstufen ist die Zunahme der Durchbiegung für gleiche Zunahmen der Last größer als bei Während der Sili den niedrigen Bela ziumgehalt steigt, muß der Gesamtkohlenstoff gehalt fallen. Die obere Grenze des letzteren wird durch eine gekrümmte Linie EF an gegeben, welche bei 3,80 °/o beginnt und bis 3,35 °/o sinkt. Der Schwefel hat auf die absolute Festigkeit wenig oder keinen Einfluß, derselbe äußert sich jedoch bei der Biegungsfestigkeit. Dies ist aus der eingangs beigegebenen Tafel leicht ersichtlich. Auf derselben sind eine Anzahl Biegungskurven einge tragen, deren durch schwarze Punkte hervorgeho benen Endpunkte die Bruchlast sowie die Durch biegung im Momente des Bruches angeben. Die Abszisse enthält die Belastungen, die Ordinate die entsprechenden Durchbiegungen; es wachsen also die relativen Festigkeiten von links nach rechts, während die Durchbiegungen von unten nach oben steigen. In dem unter der Punktgruppe gelegenen Felde befinden sich die Schwefelgehalte der senkrecht darüber stehenden numerierten stungen. Hieraus geht hervor, daß die Durchbie gung im Moment des Bruches bei phosphorreichem Material geringer ist, als bei phosphorarmem. Sehr hoher Gehalt an gebundener Kohle (über 0,90 °/o) hat eine ähnliche Wirkung. Die Tafel zeigt dies recht deutlich. Betrachtet man dieselbe parallel zur Ordinate, so hat man links die höchsten, rechts die kleinsten Durchbiegungen. Wie ersichtlich, steigt auch der Phosphorgehalt von links nach rechts. Der darunter angegebene Gehalt an gebundener Kohle zeigt, daß bei den phosphorarmen Sorten (Ila, 11 ß, 11 Y, 110, 15, 16, 2) die gebundene Kohle die Rolle des Phosphors übernommen hat. Daß bei gleich zeitigem niedrigem Phosphor- und gebundenem Kohlenstoffgehalte eine hohe Durchbiegung vor handen ist, zeigt die Tabelle. In weit höherm Maße tritt der Einfluß des Phosphors bei Schlagversuchien zutage. Ein Material, welches eine geringe Biegungsfestigkeit