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Wolfgang Amadeus d* “Sie Mozart D ie Kammermusik hat im Schaffen Wolf- i gang Amadeus Mozarts in allen seinen Le bensphasen eine entscheidende Rolle gespielt. Darin spiegelt sich der große Wandel wider, den gerade diese Gattung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durchlebte. Tiefgreifende Ver- i änderungen in der Musizierpraxis haben sich allenthalben bemerkbar gemacht. Der Musik geschmack war empfindsamer geworden, den ken wir nur an Haydns Sinfonien und Streich quartette, an die völlig neuartig wirkende Ausdrucksskala des Mannheimer Orchesters und an die buffonesken italienischen Ouvertüren. Der Generalbaß - die ununterbrochene Baßlinie in einfachen oder auch verzierten Akkordgriffen (z. B. mit Cembalo) - hatte seine Bedeutung fast gänzlich verloren. Dagegen erlangten die Ober- und Mittelstimmen eine immer größere Selb ständigkeit, so daß es nicht mehr notwendig geb. 27.1.1756 in Salzburg; gest. 5.12.1791 in Wien musikalische Ausbil dung bei Vater Leopold 1763 - 1766 mehrere Reisen als Wunderkind durch Westeuropa bis nach Paris und London 1769 - 1773 drei Italienreisen 1769 unbesoldeter, 1772 besoldeter Konzert meister der Salzburger Hofkapelle 1777 - 1779 Parisreise 1779 Hoforganist in Salzburg 1781 Wien 1782 Heirat mit Constanze Weber 1787 zwei Reisen nach Prag (Uraufführung „Don Giovanni"); kaiserlicher Hofkompo nist (als Nachfolger Glucks) 1789 Reisen nach Dresden, Leipzig, Potsdam, Berlin 1791 Prag reise („Titus“)